US-Sonderermittler: Bidens Worte über die Aufbewahrung geheimer Daten widersprechen den Ermittlungen

Nach Angaben von Robert Hur haben die Ermittler eine Tonaufnahme erhalten, auf der Biden dem Schriftsteller Mark Zvonitzer, der an Bidens Memoiren arbeitete, vertrauliche Informationen vorliest

WASHINGTON, 12. März./ Die Behauptungen von US-Präsident Joe Biden, er habe bei ihm gelagerte Geheiminformationen nie weitergegeben, widersprechen den Erkenntnissen der Ermittler, erklärte US-Sonderermittler Robert Hur, der den Fall des US-Präsidenten wegen unsachgemäßem Umgang mit vertraulichen Dokumenten untersucht hat.

Hur sagte bei einer Anhörung vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses, die Ermittler hätten eine Audioaufnahme erhalten, auf der Biden dem Schriftsteller Mark Zvonitzer, der an Bidens Memoiren arbeitete, vertrauliche Informationen vorliest. In einer anderen Audiodatei warnt Biden den Autor, dass es sich um geheime Informationen handelt.

Biden betonte im Februar, dass er die in seinem Besitz befindlichen Geheimdokumente an niemanden weitergegeben habe, auch nicht an den Autor. Auf Bitte eines Abgeordneten bei der Anhörung zu diesen Aussagen des US-Präsidenten sagte Hur: „Dies steht nicht im Einklang mit den auf Beweisen basierenden Erkenntnissen in meinem Bericht.“

Hur stellte klar, dass Zvonitzer nach Angaben der Ermittler „keine Sicherheitsfreigabe“ hatte. Der Sonderermittler merkte an, dass Zvonitzer versucht habe, die besagte Aufnahme zu löschen. Hur stimmte dem Abgeordneten zu, dass das ein Versuch war, „Beweise zu vernichten“.

Am 8. Februar beschloss der Sonderermittler auf Grundlage der Ergebnisse der abgeschlossenen Untersuchung, Biden nicht anzuklagen, obwohl es Beweise dafür gab, dass der US-Präsident geheime Dokumente „absichtlich zurückgehalten“ hatte. Aus dem Bericht von Hur geht hervor, dass Biden während seiner Aussage Gedächtnisprobleme zeigte und sich nicht an wichtige Daten in seiner Biografie erinnern konnte. Biden, der 81 Jahre alt ist, passieren in seinen öffentlichen Reden oft verschiedene Versprecher und verbale Ausrutscher. Die Republikaner nutzen das im innenpolitischen Kampf, um die geistige und körperliche Fähigkeit des Staatschefs, die USA weiterhin zu führen, in Frage zu stellen.

Im Januar 2023 wurde bekannt, dass im Gebäude einer Washingtoner Denkfabrik, die mit Biden in Verbindung steht, ein Stapel geheimer Dokumente gefunden worden war. Sie sind aus der Zeit, als der Politiker das Amt des US-Vizepräsidenten innehatte (2009-2017). Nach Angaben des Weißen Hauses wurden die Papiere im November 2022 von den Anwälten des Staatschefs entdeckt. Die Dokumente befanden sich in den von Biden von 2017 bis 2019 genutzten Büroräumen, also bis zu dem Zeitpunkt, als er seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen ankündigte. Ähnliche Unterlagen wurden später in Bidens Haus in Wilmington, Delaware, gefunden.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. Ach je… in einer besseren Welt würden Biden und Trump verknackt werden. In der perfekten Welt würden sie sich eine Zelle teilen. In unserer Welt wird einfach gar nichts passieren.

  2. Was für eine Farce.

    Da entwenden zwei US-Prasidenten illegaler Weise Geheimdokumente.

    Dem einen macht man mit allen Mitteln der Bürokratie das Leben schwer, um seine Wiederwahl möglichst zu verhindern.

    Bei dem anderen verhindert man mit allen Mitteln der Bürokratie eine Strafverfolgung. Der einzige Grund, weshalb Biden nicht angeklagt wird, ist, dass der Staatsanwalt ihn de facto für unzurechnungsfahig erklären könnte. Das disqualifiziert ihn für sein Amt, er musste eigentlich enthoben werden. Das ist aber offenbar nicht zwingend vorgeschrieben. Und so beschränkt sich der Staatsanwalt auf eine schriftliche Stellungnahme im Abschlussbericht, die von den Propagandamaschinen der Demokraten und des Weissen Hauses kunstvoll weggenebelt wird.

    Denselben Propandamaschinen, die Trump die Befähigung zum Präsidentenamt anerkennen, weil er nicht mit vertraulichen Daten umgehen könne.

    Was für eine Farce.

    Und unsere Massenmeduen sind sich nicht zu blöd, die Wahl in Russland als undemokratisch zu attakieren. Weil der russische Präsident seine Bürokratie Missbrauche, um Gegenkandidaten die Kandidatur zu erschweren ….

  3. Das mit den Dokumenten ist ohnehin eine Farce.
    Einem US-Präsidenten dürfte eine Bürokraft zustehen, die sich darum kümmert, dass alles ordentlich abgeheftet ist.

    Zeigt mir einen Chef der sich um den Zettelkram kümmert!

    1. Dein Kommentar ergibt null Sinn !
      Da geht es um geheime Dokumente , Biden war damals nur Vize , hatte also keine Befugnisse dafür und dann hat Er diese geheimen Dokumente auch noch Dritten zugängig gemacht , Die dafür keine Freigabe hatten !
      Ob das eine Farce ist , wage ich mal zu bezweifeln .

      1. Du widersprichst dir selbst.
        1. Wie soll er denn da dran gekommen sein wenn alles so geheim war und er gar keine Zugangsermächtigung hatte.
        2. Glaubst wirklich es führt da niemand Buch darüber, wer welche Dokumente vorgelegt bekommt und wo die Zettel dann landen.

        Wie soll denn etwas geheim gehalten werden wenn sich jeder den brisanten Kram mit nach Hause nehmen kann. Der Präsident und sein Stellvertreter dürfte da auch keine Ausnahme sein.
        Außerdem gibt es schon länger eine EDV. Wer was anguckt wird lückenlos protokolliert. Wenn etwas geleekt wird will man herausfinden können wer Informationen weitergegeben hat.

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