Nach Angaben der WHO sind mehr als 60 Prozent der Toten im Gazastreifen Frauen und Kinder

Richard Peeperkorn, der Vertreter der WHO in den besetzten palästinensischen Gebieten, wies darauf hin, dass während der 60 Tage andauernden Kämpfe insgesamt etwa 16.000 Menschen ums Leben kamen

Mehr als 60 Prozent der Toten im Gazastreifen sind Frauen und Kinder. Insgesamt sind in den fast 60 Tagen der Kämpfe etwa 16.000 Menschen ums Leben gekommen, sagte der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den besetzten palästinensischen Gebieten, Richard Peeperkorn, bei einer Pressekonferenz in Genf.

„In weniger als 60 Tagen wurden fast 16.000 Menschen getötet, mehr als 60 Prozent von ihnen Frauen und Kinder. Mehr als 42.000 Menschen wurden verletzt. Wir kennen die Statistik: Im Durchschnitt wird alle 10 Minuten ein Kind in Gaza getötet“, sagte Peeperkorn. Die Lage verschlechtere sich „von Stunde zu Stunde“, die Bombardierungen hielten an, und die Zahl der Binnenflüchtlinge wachse. „Viele Menschen sind verzweifelt und stehen unter Schock“, so der WHO-Vertreter.

„Ich glaube, wir nähern uns der dunklen Stunde der Menschheit“, fuhr der WHO-Vertreter fort und betonte, dass ein „anhaltender Waffenstillstand“ erforderlich sei. Besonders besorgniserregend sei die „Verwundbarkeit der Gesundheitsinfrastruktur“, die durch die Kämpfe beschädigt worden sei. Was im Norden der Enklave geschehen sei, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, da der Bedarf an medizinischer Versorgung dramatisch gestiegen sei, sagte Peeperkorn.

Die Lage im Nahen Osten hat sich drastisch verschärft, nachdem militante Hamas-Kämpfer am 7. Oktober aus dem Gazastreifen in israelisches Gebiet eingedrungen waren und dabei Bewohner von Grenzgemeinden ermordet und mehr als 200 Geiseln genommen hatten, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen. Die Radikalen bezeichneten den Angriff als Reaktion auf das Vorgehen der israelischen Regierung gegen die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem. Israel kündigte eine vollständige Blockade des Gazastreifens an und begann mit Angriffen auf die Enklave sowie Teile des Libanon und Syriens. Auch im Westjordanland kommt es zu Zusammenstößen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Na wenn sogar die WHO das schon so sagt – sollte endlich international gehandelt werden, bei der russischen Aktion mit wenig toten Zivilisten war man ja auch gaaaanz schnell! 😡😡😡

    1. Es wird international gehandelt. Neben vielfältigen weiteren diplomatischen Aktivitäten gab es ein Treffen der Staatschefs der Arabischen Liga und der islamischen Länder, danach ein Treffen von deren Außenministern in Beijing. Rußland, China und die Afrikanische Union sind ebenfalls sehr aktiv. Es ist sogar gelungen, Guterres, UNICEF und die WHO gegen die israelische Kriegsführung in Stellung zu bringen.

      Das wichtigste Ziel ist natürlich, den Krieg auf Israel-Palästina begrenzt zu halten, was bisher weitgehend gelungen ist.

      Was, bitteschön, sollte mehr „endlich international gehandelt werden“? Die Diplomatie der zivilisierten Welt fährt alles auf, was da ist.

      1. Die zivilisierte westliche Welt, vor allem die USA, unterstützt weiterhin Israel bedingungslos.
        Solange das so ist, wird Israel weitermachen. Die arabischen Länder haben sowieso nur Regierungen
        und Könige von Amerikas Gnaden. Es gebe einiges zu tun nur man müßte es nur wollen!

        1. Der Westen zählt nicht zur zivilisierten Welt, wenn es hier allerdings auch eine zivilisierte Minderheit gibt, und die lehnt die israelische Kriegsführung ab.

          Für Palästina ist es schlimm. Eine Ausweitung des Krieges durch Beteiligung arabischer Länder, des Irans, der Türkei wäre aber noch schlimmer, es könnte Millionen von Toten geben. Auf der anderen Seite wird Israel diesen Krieg verlieren, seine Position ist unhaltbar geworden. Es hat neben der arabisch-islamischen Welt Rußland, China und Afrika gegen sich, so wie es sich aufführt, und darunter sind zu viele, mit denen die USA es sich nicht endgültig verderben wollen.

          1. Wieso sollte sich Russland, China und Afrika in den Konflikt einmischen oder welchen Vorteil hat eine Verurteilung Israels für diese Länder?

            Die arabische Liga? Jedes Land das Palästinensische Flüchtlinge aufgenommen hat wurde destabilisiert und die anderen inkl Ägypten hüten sich den Fehler wieder zu begehen.

            Man kann über die Taten Israels denken was man will – der Angriff der Hamas auf mehrheitlich zivile Ziele mit dem Ziel Terror zu verbreiten und Israel zum handeln zu zwingen ist nichts anderes als wie nach mancher Lesart Russland in der Ukraine tut.

            Wer die Welt in schwarz und weiß / gut und böse teilt wird nie erkennen dass jedes Land nur eigeninteressen verfolgt.

            Hoffentlich ist dieser Krieg der letzte für Palästina mit hoffentlich einer lebenswerten Zukunft für die Menschen im Gaza.

            1. Israel-Palästina ist nach Größe, Einwohnerzahl und Konflikt (Opfer bei den Hutu-Aufständen) Burundi zu vergleichen. Es wäre besser, die Querelen dieser zusammen 14 Mio zu befrieden. Deshalb soll eine Zwei-Staaten-Lösung durchgesetzt werden.

              Anders als Burundi löst Israel-Palästina internationale Sicherheitskrisen in Serie aus und destabilisiert den ganzen Nahen Osten, was nicht einzusehen ist. Damit macht es sich zu einem internationalen Problem, das gelöst werden muß.

              China hat eine Allianz mit dem Iran, Rußland mit Syrien, beide haben aber auch (eigentlich, derzeit gestört) gute Beziehungen zu Israel, können gut mit allen anderen Akteuren dort und haben starke Interessen in der Gegend, z.B. Seidenstraßen. Sie sind die bedeutenden Ordnungsmächte im Nahen Osten, und es wird erwartet, daß sie dieser Rolle auch gerecht werden.

              Der andere bedeutende Nachbar ist Afrika. Dort gibt es über eine halbe Milliarde Moslems, und ein Teil des Ärgers betrifft al Aqsa, eins der drei höchsten Heiligtümer des Islam.

              Geopolitisch beansprucht Afrika mit ebenfalls 1,4 Milliarden Einwohnern eine China und Indien vergleichbare Rolle, und hat ebenfalls starke Interessen in Nahost. In Afrika entsteht ein neues Eisenbahnnetz nach chinesischer Norm, das direkt mit dem chinesischen (und dem russischen und indischen) verbunden werden soll. Da bietet sich neben einer Brücke Dschibuti-Jemen besonders Israel-Sinai als Landbrücke an.

              Afrika hat viele weitere Interessen, die Frieden und freien Verkehr in Nahost zur Voraussetzung haben. Und wenn ein Krisengebiet von der Größe Burundis dem entgegensteht, muß es eben befriedet werden.

  2. Die Hamasführer sitzen in Katar, sind Millionäre und von den USA und Israel ausgewählt und installiert. Sie verkaufen Palästina genau so wie Großbritannien und die USA 1947 über die UNO. Der Völkermord an den Juden war der Vorbote des Völkermords an den Palästinensern.

  3. Vor kurzem vernahm ich den Hinweis, daß bei der Verwendung von Zivilisten als menschliche Schutzschilde der Gegner kein Kriegsverbrechen begeht, wenn er bei seinem Kampfeinsatz eine Tötung und Verletzung solcher Zivilisten als Kollateralschaden in Kauf nimmt. Dazu wüßte ich gerne genaueres.

    1. Genau das ist der Konflikt.

      Wenn man Gaza braucht, zB. für ein Geschäft mit Gas- und Ölkeitungen und wegen Gasfeldern vor der Küste von Gaza stören die Palästinenser. Schon braucht man die Hamas und deren Verbrechen und kann die Palästinenser vertreiben oder töten.

      Damit wäre jeder Mord ein Kollateralschaden zur Durchsetzung der eigenen Interessen.

    2. Mord bleibt Mord egal welche Ausrede der Mörder hat.
      Staatliche Gewalt muss immer angemessen sein. Eine Strafverfolgung darf nicht den Tod und die Vertreibung aller unschuldigen Zivilisten einschließen. Israel hatte schon vor dem von der Hamas begannen Massaker die volle militärische Kontrolle über Gaza und trägt damit auch die volle Verantwortung für alles was passiert ist und noch passieren wird.

    3. Das ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Es hängt von der Bedeutung des militärischen Ziels ab und von der Anzahl der dort befindlichen Zivilisten. Es gibt eine Grauzone, aber Fälle, die eindeutig erlaubt oder verboten sind. Erlaubt sind z.B. Präzisionsangriffe auf Militärstellungen in Wohngebieten, wenn die Wohnhäuser dabei möglichst wenig beschädigt werden.

  4. Ganz schön warm heute?

    Klimapäpste ziehen sich warm an. Die Juden sind unberechenbar.

    „George Soros unterstützt pro-Hamas Organisationen

    vor 24 Stunden in Chronik, 1 Lesermeinung
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    Über seine Open Society Stiftungen soll der Millardär Gruppen finanziell unterstützen, welche die Zerstörung von Israel gutheißen.

    New York City (kath.net/jg)
    Gilad Erdan, der Botschafter Israels bei den Vereinten Nationen, hat dem Milliardär George Soros vorgeworfen, über seine Stiftungen mehr als 15 Millionen US-Dollar an nichtstaatliche Organisationen gespendet zu haben, welche Berichten zufolge die Hamas unterstützen.“

    Quelle kath . net

    Klarer Fall von Meinungsverschmutzung. Erst Thundberg, jetzt Soros. Das Ikonensterben hat begonnen.

    1. Statistik, der Kolletaralschäden für die gute Sache reicht aus. Den Angaben der Hamas muss ja nicht trauen, obwohl die in der Vergangenheit da nicht gelogen haben.
      Gazastrip, Demografie…

      🎶Sag mir, wo die Männer sind…

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