Orban: Die Führung der EU verwandelt Europa in ein Freilichtmuseum ohne Zukunft

Während die ganze Welt sich erneuert hat, bietet Brüssel Europa ein veraltetes Entwicklungsmodell an, so der ungarische Premierminister

BUDAPEST, 18. November./ Die ungarische Regierung ist der Ansicht, dass die derzeitige Führung der EU riskiert, den Untergang Europas herbeizuführen und es in ein Freilichtmuseum ohne Zukunft zu verwandeln, erklärte der ungarische Premierminister Viktor Orban auf dem Kongress der Regierungspartei FIDES – Ungarische Bürgerunion in Budapest.

Während sich die ganze Welt erneuere, biete Brüssel Europa ein veraltetes Entwicklungsmodell an, „das ins Chaos führt“, so Orban. „Immer weniger Menschen haben Arbeit, immer mehr Menschen wollen ohne Arbeit leben. Die soziale Ordnung verschwindet, die Auswirkungen der Migration sind unkontrollierbar und die Investoren ziehen ihr Geld aus Europa nach Amerika und Asien ab“, sagte Orban, dessen Rede vom Fernsehsender M1 übertragen wurde. „Wir wollen nicht, dass Europa und vor allem Ungarn zu einem Freilichtmuseum wird, in dem es nur noch die Vergangenheit und keine Zukunft mehr gibt“, betonte er.

Nach Ansicht des Premierministers sollten die Europäer „Nein“ zum Brüsseler Modell sagen, da es ins Verderben führe. „Und dieser Untergang wird weder dramatisch noch heroisch sein. Europa wird einfach auseinander fallen“, warnte er.

Orbán betonte, Ungarn sei daran interessiert, dass Europa geeint bleibe und die EU als Zusammenschluss der Länder des Kontinents überlebe. „Das wird jedoch nur möglich sein, wenn es in Brüssel radikale Veränderungen gibt“, sagte er und bekräftigte damit, dass sich für Budapest einen Wechsel in der Führung der EU ausspricht und in diesem Sinne auf den Ausgang der für Juni 2024 angesetzten Wahlen zum Europäischen Parlament setzt.

Der Premierminister sagte, dass Ungarn „weiterhin dem Druck von außen widerstehen wird“ und schlägt ein alternatives Modell für die Entwicklung der EU vor. Seiner Meinung nach sind die wichtigsten Komponenten dieses Modells „eine arbeitsbasierte Wirtschaft, Vollbeschäftigung, starke Familien, nationale Einheit, Schuldenabbau, niedrige Steuern, Anziehung von Investitionen, Handel und Zusammenarbeit mit allen Ländern sowie eine intelligente ökologische Transformation und die Einführung modernster Technologien“.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

15 Antworten

  1. Die Bevölkerung wird schonmal eingestimmt auf „radikale“ Veränderungen. Damit sie diese nacher auch will und mitzieht. Denn Orban weiß genau, dass das EU-Parlament einen Scheiß entscheidet und wie der Bundestag besser als Kasperle-Theater für infantilisierte Erwachsene (oder besser Ausgewachsene) bezeichnet werden sollte.

  2. DA muß ich dem Herrn Orban aber doch mal widersprechen – nicht „Freilichtmuseum“ – sondern ganz klar in ein Freiluft-KZ unter Fremdverwaltung und Kontrolle durch Fremde Heere! 😤😤

    1. Deshalb muß dieses künstlich erschaffene Konstrukt, samt Personal, auch zeitnah aufgelöst werden.
      Wenn man dann zeitgleich, die architektonischen Verfehlungen mit beseitigt, trägt das obendrein dazu bei, die wunderschönen Städte Brüssel, Luxemburg und Den Haag in ihren Ursprungszustand zurückzuführen.
      Da in Deutschland ja ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht, finden sich hier sicher angemessene,deren
      Fähigkeiten entsprechend, Arbeitsmöglichkeiten für diese Herrschaften.

  3. Die EU ist weder demokratisch legitimiert sonst noch was. Die EU wurde geschaffen um einen Wirtschaftsraum zu schaffen, damit neben Deutschland einige andere Länder davon profitieren. Nur dann wurde die EU zu mächtig und mußte geschwächt werden, das hat mit dem Beitritt der osteuropäischen Länder, vor allem mit Polen, erreicht. Jetzt ist die EU nur noch ein Schatten aus früheren Tagen und ist nur noch eine Marionette der USA. Die USA haben jahrzehntelang eine europäische Außenpolitik und Verteidigungspolitik verhindert und die EU von sich komplett abhängig gemacht. Wenn ich Amerikaner wäre, würde ich aus dem Lachen nicht mehr rauskommen. Was sagte Victoria Nuland „FUCK THE EU“. Orban hat recht und weil er die Wahrheit ausspricht ist er Paria

    1. „Die EU ist weder demokratisch legitimiert …“ – das stimmt so nicht: Bereits unter H.Kohl hatte man die Deutschen und Franzosen auf ein starkes gemeinsames Europa mit einer gemeinsamen Währung und entfernten Grenzzäunen eingeschworen, und man hatte Mechanismen ersonnen, über die jedes Land seine Wirtschaft auf ein gemeinsames Niveau bringen sollte. Dieser Prozess wurde aber von Kasperköpfen technokratisch durchgepeitscht und dafür das neu geschaffene EU-Parlament zu reinen Beobachtern degradiert und entmündigt. Es gibt so einige damals führende Länder, die ihre eigenen Interessen weiterhin gewahrt haben wollten, so u.a. Deutschland und Frankreich, aber auch Großbritannien, das der EU immer schon skeptisch gegenüber stand.

      Tatsächlich aber hatte die Technokratie von vornherein den Sinn, äußere (US-amerikanische) Interessen durchzusetzen und das gesamte Europa über eine gekaufte EU-Führung zu einem zahnlosen Tiger zu machen. Die USA wussten, dass sich die Europäer wegen ihrer individuellen Kulturern und Interessen immer im Streit befinden würden, und das erst recht, wenn man Druck von Oben (Brüssel) ausführt – teile und herrsche. Die Europäer hingegen wollten sich von den USA über die EU gemeinsam emanzipieren, und das war die eigentliche Idee für die Schaffung einre EU. So lange man aber eine USA-hörige EU-Führung und auch USA-hörige Regierungen in Deutschland und Frankreich und anderswo hat, wird Europa immer zahnloser werden – der dafür bisher immer noch effektivste Hebel der USA ist das SWIFT-System, über das die Wirtschaft bevormundet werden kann – ansonsten sprengt man unverholen Gasleitungen und initiiert Regenbogen-Revolutionen.

      Es ist primär Sache der Wähler, sich überhaupt für eine EU einzusetzen, die mit den derzeitigen Kasperköpfen absolut nicht mehr reformierbar ist, und das beginnt schon mit der Wahl der eigenen Regierungen. Die Ungarn haben sich selbst auf die Gefahr hin, von der EU wirtschaftlich erpresst zu werden, gegenüber der EU und den USA emanzipiert, und so sollten auch die Deutschen der EU und den USA einfach ihren Gehorsam verweigern, indem sie ihren Gehorsam schon gewissen deutschen Institutionen und Personen gegenüber verweigern.

      Eine Emanzipation fängt immer erst mal bei Einem selber an. Dafür aber den fetten Arsch aus der weichen bundesdeutschen Wohlstands-Couch zu erheben, ist offensichtlich nicht so einfach. Man hat (insbesondere die West-) Bürger lange Zeit mit einem gewissen Wohlstandsdünkel und sozialpolitischen Kuchenkrumen zur Bequemlichkeit und Dummheit erzogen – das muss man aber erst mal wieder herausbekommen. Der ungewollte Zustrom von Äusländern, Sozialabbau u.a.m. lässt die Masse überhaupt erst mal wieder aufwachen, wobei die Fremden nur Diejenigen sind, die uns dafür das Wasser ins Gesicht schütten – sie sind aber nicht an unserem derzeitigen politischen System schuld. Der Feind befand sich schon lange zuvor im eigenen Land, und zu aller erst ist es die eigene bequeme Geistigkeit.

  4. Natürlich hat Orban Recht , aber Der weiß mit Sicherheit mehr was die Zukunft angeht , kann aber aus politischen Gründen keinen wirklichen Klartext reden .
    Die verhinderte Verteidigungspolitik hat man 2021 mit dem Meilenstein/V-Corps beendet , um das zu wissen , hätte man sich damit halt mal beschäftigen müssen .
    Die aktuelle Führung der EU wird es nach der Neuordnung der EU nicht mehr geben , das weiß auch Orban , deswegen kündigt Er auch nicht die EU-Mitgliedschaft , würde die aktuelle EU Ungarn rausschmeissen , wäre das ein fatales Signal der EU , daran könnten die andere Mitglieder sehen was passiert wenn man nicht kuscht !

  5. ….das Rugrgebiet, einst das „Industrielle Herz des Deutschen Reiches“, ist doch zum grossen Teil schon ein „Industriemuseum“ !!!.. …die ehemaligen Zechen, sind schön hergerichtet, fehlen nur noch die Darsteller als Bergleute und die Kassierer, welche an die Chinesischen und anderen Touristen der BRICS – usw. Länder, die „Biletts“ verkaufen, gedruckt auf einer „Billiermaschine“ von 1985, von dem ehemaligen Druckmaschinenwerk „Goebel Darmstadt“. welche zu dieser Zeit noch einzelne „Fahrkarten – Maschinen“ mit Fusshebel, für arme afrikanische Länder montiert hat !! (Nix Apps) !!🤣🙈

  6. Als ich früher zu DDR Zeiten eine Fahrkarte am Schalter vom Bahnhof gekauft habe, da kam die Karte sofort über den Tresen und der Mann wusste auch noch Fahrzeit und Bahnsteig aus dem Kopf, das alles ungefragt! Das geht heute am Automaten 10 mal so lang!

    1. Nicht nur in der DDR, auch bei uns gab es das. Es gab sogar in Bussen und Bahnen noch Fahrkartenkontrolleure,
      die dann ein Loch in die Fahrkarte gezwickt haben. Es war sogar möglich in Bussen und Bahnen eine
      Fahrkarte zu erwerben. Da gab es auch noch nicht so viele Arbeitslose. 😉

  7. Ja ja, der Orban, dieser böse alte Mann.

    Ab einem gewissen Alter, scheint es normal zu sein, das Ende des Abendlandes kommen zu sehen.
    So weit, so normal.

    Aber bei allen durchaus vorhandenen Tendenzen, die EU ist daran nicht alleine schuld.
    Wer hat denn z.B. Von der Leier da installiert? Wer schreit den ganzen Tag nach Sanktionen gegen wen auch immer? Wer hat sich so alles von den Amerikanern kaufen lassen?

    Und abgesehen von alldem. China hat aktuell einfach das bessere Geschäftsmodell und verballert seine Knete nicht für irgendwelchen Blödsinn. Ja die kochen auch nur mit Wasser und auch gern ihr eigenes Süppchen. Aber schon für das eigene Süppchen reicht es in EU-Europa auch schon lange nicht mehr. Abgesehen natürlich vom „bösen alten Mann“ aus Ungarn und Konsorten.

    Der Grund der meisten Probleme im Deutschland ist der Ruf nach „Flexibilität“ in allen Altersgruppen. Nur ist auch ein Atomphysiker halt nicht aus dem Stand eine Fachkraft als Softwareentwickler, Maler oder Bürokaufmann…

    Überhaupt, in vielen Ausbildungsberufen herrscht ein Mangel, weil diese Berufe keine Wertschätzung erfahren. Statt dessen hieß es jahrelang „Bildung, Bildung, Bildung“ egal wie weit man die Standards für höhere Abschlüsse absenken musste, wer dies nicht geschafft hat, war ein Looser. Hauptsache die Abschlusszahlen passten und dann studiert doch einfach alle IRGENDETWAS, denn richtige Arbeit gilt als unfein.

    Und siehe da, „Fachkäftemangel“, wo kommt der denn plötzlich her?

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