Bloomberg: Morawiecki hat nicht über die Einstellung der Militärhilfe für die Ukraine gesprochen

Die Worte des polnischen Ministerpräsidenten wurden fehlinterpretiert und missverstanden, so eine Quelle in der polnischen Regierung gegenüber der Agentur

Die Worte des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, Warschau liefere keine Waffen mehr an Kiew, wurden fehlinterpretiert und missverstanden. Das wurde der Agentur Bloomberg von einer Quelle in der polnischen Regierung unter der Bedingung der Anonymität mitgeteilt.

Die Agentur zitiert auch den litauischen Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas, der sagte, er habe Gespräche mit seinem polnischen Amtskollegen Mariusz Blaszczak geführt und die Frage der Einstellung der Hilfe für Kiew sei nicht erörtert worden. Vielmehr hätten die Parteien „über die Hilfe für die Ukraine, das Ramstein-Format, Koalitionen, Lieferungen – also über völlig entgegengesetzte Dinge – gesprochen“, versicherte Anusauskas.

Der polnische Regierungssprecher Piotr Muller hatte zuvor erklärt, dass die polnische Regierung die Ukraine nur mit zuvor vereinbarten Waffen beliefern würden. Muller zufolge handelt es sich insbesondere um „den größten ausländischen Vertrag, den die polnische Rüstungsindustrie nach 1989 unterzeichnet hat“. Der Regierungssprecher gab nicht an, auf welchen Vertrag er sich bezog.

Am Vortag hatte Morawiecki erklärt, Polen liefere keine Waffen mehr an die Ukraine. Er sagte, dass sein Land nun moderne Waffen für seine Armee beschaffe und bereits große Aufträge erteilt habe.

Zuvor hatte Polen MiG-29-Flugzeuge, T-72- und 14 Leopard-2-Panzer, Artilleriegeschosse und andere Munition, tragbare Flugabwehrraketensysteme und Drohnen im Wert von rund 3 Milliarden Dollar an die ukrainischen Streitkräfte geliefert.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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