Geopolitik

Die Positionen der Mitglieder zur BRICS-Erweiterung

Ende August findet in Südafrika das Gipfeltreffen der BRICS-Staaten statt und immer mehr deutet darauf hin, dass der Staatenbund neue Mitglieder aufnimmt.

Knapp drei Wochen vor dem BRICS-Gipfel ist noch nicht klar, was dort am Ende beschlossen wird. Die wichtigsten Themen dürften die Schaffung einer eigenen BRICS-Währung und die Erweiterung des Staatenbundes sein. Zu letzterem hat die russische Nachrichtenagentur TASS die Positionen der BRICS-Staaten zusammengefasst und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Konsensregel und Anforderungen an die Kandidaten: Was über eine mögliche BRICS-Erweiterung bekannt ist

Die mögliche Erweiterung der BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) wird auf dem bevorstehenden Gipfel in Johannesburg am 22. und 24. August erörtert. Pretoria hat das Interesse von 40 Staaten an einem Beitritt zur Organisation gemeldet, aber die Positionen der Mitgliedsstaaten zu diesem Thema sind unterschiedlich, so Moskau.

Brasilien ist beispielsweise der Ansicht, dass die Kandidaten in Bezug auf die Erneuerung globaler Institutionen wie dem UN-Sicherheitsrat eine ähnliche Position wie BRICS einnehmen sollten. Russland ist der Ansicht, dass die Erweiterung der BRICS insgesamt zur Stärkung des Staatenbundes beitragen wird.

BRICS-Entscheidungen beruhen auf dem Konsensprinzip. Das Konzept und die Grundsätze für die BRICS-Erweiterung, die Anfang Juli unter Berücksichtigung der Wünsche der BRICS-Außenminister ausgearbeitet wurden, sollten den Außenministerien der Mitgliedstaaten bereits zur Prüfung übermittelt worden sein.

Die TASS hat die wichtigsten Punkte zur möglichen BRICS-Erweiterung zusammengetragen.

Die Idee der Erweiterung

China schlug vor, den BRICS-Erweiterungsprozess im Mai 2022 einzuleiten, um die Offenheit der Mitgliedsstaaten zu demonstrieren und ihren Einfluss in der Welt zu erhöhen. Nach dem Gipfel in Peking im Juni begann der Vorbereitungsprozess. Kurz zuvor waren die ersten Anträge aus Argentinien und dem Iran eingegangen.

Russland wies auf die Notwendigkeit hin, Beitrittskriterien auszuarbeiten, ein Prozess, der „schwierig und delikat“ sei und keine schnellen Entscheidungen erfordere. Südafrika, das den BRICS-Vorsitz innehat, hat diese Arbeit intensiviert. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass die Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel in Johannesburg von Experten darüber informiert werden, wie sie in dieser Frage weitergehen.

Interessierte Länder

Bis zum 20. Juli hatten laut Anil Sooklal , Sonderbotschafter für Asien und BRICS im südafrikanischen Außenministerium und BRICS-Sherpa für Südafrika, 22 Länder einen Antrag auf Aufnahme in die BRICS gestellt. Dazu gehören Algerien, Argentinien, Bangladesch, Ägypten, Äthiopien, Iran und Venezuela. Weitere 20 Länder – darunter Bolivien und die Türkei – haben den Wunsch geäußert, der Organisation beizutreten.

Die indische Zeitung Business Standard zitierte Quellen mit der Aussage, dass fünf Länder – Argentinien, Ägypten, Indonesien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien – auf dem Gipfel in Südafrika schließlich in die BRICS aufgenommen werden sollen.

Die Meinung Russlands

Laut Dmitri Peskow, dem Sprecher des russischen Präsidenten, wird die Erweiterung der BRICS „in der einen oder anderen Form zur weiteren Entwicklung und Stärkung“ der Organisation beitragen. Moskau hält es jedoch nicht für notwendig, seine Position darzulegen, bevor alle BRICS-Mitglieder das Thema erörtern, obwohl die Frage „ganz oben auf der Tagesordnung“ steht.

Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass die Erweiterung eine Bereicherung für die BRICS wäre und Moskau bereit sei, schnell eine Lösung zu finden. Es gibt jedoch die unveränderliche Regel des Konsenses in der Vereinigung.

Der Standpunkt Indiens

In den letzten Tagen berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Indien und Brasilien im Gegensatz zu China nicht für eine rasche BRICS-Erweiterung sind. Neu-Delhi bevorzugt angeblich strenge Aufnahmepläne für die Organisation. Der Bloomberg-Kolumnist Mihir Sharma argumentierte, die beiden Republiken seien besorgt, dass China die Erweiterung für seine eigenen Zwecke nutzen könnte.

Das indische Außenministerium bezeichnete all das jedoch als unbegründete Spekulationen und unwahr. Das Ministerium wies darauf hin, dass Indien das Thema „unbefangen und einer positiven Einstellung“ angehe.

Brasiliens Einstellung

Laut Bloomberg befürchtet Brasilien, dass sich die BRICS-Staaten zu einem Gegengewicht zum kollektiven Westen entwickeln. Reuters wiederum schreibt, Brasilien fürchte den Verlust des Zusammenhalts der Gemeinschaft. Gleichzeitig hatte Brasilia den Berichten der Agenturen zufolge nicht die Absicht, die Erweiterung zu verhindern, sondern lediglich dafür zu sorgen, dass sie schrittweise erfolgt, wobei die fünf derzeitigen Mitglieder die Hauptrolle spielen.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva betonte jedoch in seiner Rede, dass er die Vollmitgliedschaft neuer Mitglieder, die die Anforderungen der BRICS erfüllen, für äußerst wichtig hält. Er befürwortete den Beitritt Argentiniens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate zu der Organisation auf dem Gipfel in Südafrika.

Der brasilianische Außenminister Mauro Vieira sagte, es sei notwendig, die Position der Länder zur Erneuerung der globalen Regierungsinstitutionen und zur Reform des UN-Sicherheitsrats zu berücksichtigen, die mit den Ansichten der derzeitigen BRICS-Mitglieder übereinstimmen sollte. Es ist auch wichtig, das regionale Gleichgewicht in der Vereinigung zu wahren, der neben Russland zwei asiatische, ein lateinamerikanisches und ein afrikanisches Land angehören.

Die Stellungnahmen Chinas und Südafrikas

China unterstützt die Erweiterung der BRICS, da sie sich durch die Förderung der finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Organisation positiv auf diese auswirkt. Nach Ansicht Pekings ist BRICS ein offener und inklusiver Mechanismus.

Die regierende Partei Südafrikas – African National Congress – hält es für notwendig, die Aufnahme neuer Länder in die BRICS während der Präsidentschaft Pretorias im Jahr 2023 zu erreichen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

33 Antworten

  1. > Der brasilianische Außenminister Mauro Vieira sagte, es sei notwendig, die Position der Länder zur Erneuerung der globalen Regierungsinstitutionen und zur Reform des UN-Sicherheitsrats zu berücksichtigen <

    Falls denn westliche Lobbydienste wie die „UNO“ und die „WHO“ reformierbar wären; die machen doch mit bei den Plänen einer unilateralen Oligarchen-Weltregierung als Ergebnis künstlich geschürter Panikmache.

    https://tkp.at/2023/08/03/biden-regierung-bereitet-klima-notstand-vor/

    Genauso kann aus der „EU“ nichts gescheites mehr werden – nur noch mehr Korruption.

    1. Nun geht es hier ja nicht um die EU- @Hanni- und doch liegen nun der BRICS-Erweiterungsgründung nun mal die absoluten Fehler der EU seit dem Ursprung 1950 vor und wurden speziell von den Russen auch bis ins Detail analysiert. Auch nachzulesen in den letzten Jahren bei einigen guten russischen Analysten und Think-Tanks wie Russtrat, wieder in Verbindung der BRICS.
      Für mich selbst, ehemals glühender Verfechter der EU-Ursprungsgründungsidee dem schon der ENTWURF des dann in 2007 geschlossenen „Vertrages von Lissabon“ über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEU-Vertrag) vorlag…. war klar, dass der AEU-Vertrag schon mal als Zurechtlegung der Sargnägel der IDEE bezeichnet werden musste und letztendlich das Begräbnis der EU manifestieren wird.
      Die Gründungsväter der BRICS, speziell die Russen, können- und werden nicht- bei der eigenen Erweiterung die „Sargdeckelpolitik“ der EU wiederholen.:-)

      Während die einen und die anderen viel-oder wenig vorab der Erweiterung palavern, können die Russen nun mal sich erst mal entspannt zurücklehenen und sich alle Ideen anhören.

      Der wichtigste aller Sätze ergibt sich aus dem letzten Satz der russischen Einlassung (Meinung) eben :

      (..)Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass die Erweiterung eine Bereicherung für die BRICS wäre und Moskau bereit sei, schnell eine Lösung zu finden. Es gibt jedoch die unveränderliche Regel des Konsenses in der Vereinigung.(..)

      Wird interessant, vor allem auch für den Wackelkandidaten der EU Nr.1 ….wie die BRICS sich nach aussen/innen darstellen wird.

      1. > Für mich selbst, ehemals glühender Verfechter der EU-Ursprungsgründungsidee dem schon der ENTWURF des dann in 2007 geschlossenen „Vertrages von Lissabon“ <

        Die „EU“ erwähne ich nur als Beleg der Unreformierbarkeit ähnlich gestrickten westlich gesteuerten Vereine wie „UNO“ und „WHO“, die manche BRICS-Länder dennoch reformieren möchten – was deutlich im Artikel steht. Ab einem bestimmten Grad an Korruption ist kein Reformieren mehr möglich. Was soll da reformiert werden – der framende Herr Guterres, der im Oligarchen-Auftrag was von „kochender Erde“ hysterisiert – nicht anders als Greta, Rackete oder der Graf Charles von einer gewissen Insel mit verbreiteter Pädofilie? Wie würden Sie denn genau „Extinction Rebellion“ oder „Last Generation“ in eine demokratisch-freiheitliche Institution reformieren? Die heutige „UNO“ steht nicht weit davon.

        1. @ Hanni… Du denkst immer von „12 UHR bis Mittag“ oder von 24 Uhr bis Mitternacht.
          Erkennst- oder WILLST den Kern jeder Handlung der Russen und Chinesen nicht zum Erreichen gemeinsamen Ziele erkennen.

          MAL GRUNDSÄTZLICH:

          HANNI-der sich u.a. nun THX1138 nennt- steht für einen großen Teil der speziell westlichen Menschen, die zwar anhand der eigenen Einlassungen – wie in solchen Foren ANTI-SPIEGEL – zu erkennen geben, dass sie in der Lage sind, anhand der Entwicklung der Welt- oder eines Staates- zu bestimmen, wo die Fehler liegen….

          Aber, eben im „12 bis Mittagdenken“ verharren und eben immer und immer wieder von 12-bis MIttag denken und das Gedachte schriftlich fixieren. Immer und immer wieder die Fehler aufzeigen und sich daran aufgeilen…..

          Eben NICHT von 12-bis Mittag zu denken heißt LÖSUNGSORIENTIERT das Weltgeschehen durch eigene Einlassungen zu begleiten.

          –Weil 99.9999 % derjenigen, die sich schriftlich äussern, können selbst nichts am Verlauf ändern, als nur die Schlüsse für sich selbst- und der Familie – zu ziehen. Ein Beispiel, der es offen propagiert ist VLAD. Er zog schon vor längerer Zeit die eigenen Erkenntnisse zu Rate und handelte. Lebte fortan in einer Weltgegend die für ihn am geeignetesten schien…. Rumänien. OK. Das ist (auch) LÖSUNGSORIENTIERTES DENKEN . …

          Letzteres nur mal als Beispiel….. ob es gerade in Rumänien letztendlich zum Ziel führt… schaun wir mal….

          1. Ob exzessives Poltern irgendwelche Probleme löst, würde ich stark bezweifeln. Dafür kann ich einen weiteren Artikel empfehlen, wo man sehen kann, was die „UNO“ und die „WHO“ wert sind:

            „… und zutiefst korrupte Organisationen wie WHO, EU oder UNO …“

            https://tkp.at/2023/08/04/wie-wurden-politiker-zu-dem-was-sie-jetzt-sind-ein-insider-packt-aus/

            Manche Länder eifern irgendwelchen Sitzen im „Sicherheitsrat“ dieser „UNO“ – als ob der höchst korrupte Verein vernünftige Zukunft haben könnte. Problemlösung: Loslassen und lieber all das Framing entlarven, welches derzeit vom UNO-Chefe kommt. Wie auch Framing vom UNO-Unterverein IPCC (willkürliche „Prognosemodelle“, die niemand prüfen darf) sowie WHO mit gigantischen Spenden der Gates-Stiftung.

            Hier gab es kürzlich einen kritischen Artikel über die UNO, da ging es nur um eine ganz spezielle Sache – der Verein leistet aber in sehr vielen anderen Bereichen Lobbydienste den westlichen Oligarchen. Das sollte unbedingt zum Thema werden, wie in einigen unabhängigen Medien.

      2. Vielleicht an dieser Stelle schon mal mein eigener Eindruck eben aus der russischen Einlassung 🙂 zu den „Beitrittskandidaten“. Eben, dass sie dazu gar nichts sagen 🙂

        Niemand äusserte sich zum IRAN 🙂 und doch wird der IRAN ein weiteres Mitglied werden. Fast jeder aus den obigen Standpunkten herauslesbaren Motivationen, denken NOCH aus ganz egoistischen nationalen Interessen, was ja nichts schlechtes ist.

        Doch geade die Festigung eines „Friedens“ im Nahen Osten hilft der Welt am ehesten, insoweit es eben gelingt, die Saudis & A.Emirate mit dem IRAN in ein Boot zu setzen. Natürlich auch in dem hier nicht angesprochenem Ziel der Brics, eben eine gemeinsame Verrechnuingswährung zu schaffen, was dem größtem Feind des Weltfriedens den Gnadenstoß verpassen wird.

    2. Bei den Träumen mancher BRICS-Staaten, in den UN-Sicherheitsrat zu kommen, kann man durchaus auf sachliche Infos über die korrupte UNO zurückgreifen:

      „Lasst sie Ungeziefer essen: Das WEF fordert den konzerngesteuerten Food Reset heraus“

      https://uncutnews.ch/lasst-sie-ungeziefer-essen-das-wef-fordert-den-konzerngesteuerten-food-reset-heraus/

      Insektenfrass wurde hier schon mal in einigen Artikeln angesprochen – ein wichtiges Projekt westlicher Oligarchen, bei dem die UNO und WEF kooperieren:

      „… Das vorherrschende globalisierte Agrarmodell basiert auf einer ungerechten Handelspolitik, der Hebelwirkung von Staatsschulden, der Vertreibung der Bevölkerung und der Enteignung von Land. Es fördert den Monokulturanbau von Rohstoffen und die Ernährungsunsicherheit sowie die Boden- und Umweltzerstörung. … Einige Optimisten – oder Wunschdenker – könnten also auf echte Lösungen für die oben skizzierten Probleme und Herausforderungen während der zweiten Ausgabe des UN-Food Systems Summit (UNFSS) hoffen, der letzte Woche in Rom stattfand. … Die UNFSS, die auf einer Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und dem Weltwirtschaftsforum (WEF) beruht, wird jedoch unverhältnismäßig stark von Unternehmen beeinflusst, es mangelt ihr an Transparenz und Rechenschaftspflicht, und sie lenkt Energie und finanzielle Ressourcen von den wirklichen Lösungen ab, die zur Bewältigung der zahlreichen Hunger-, Umwelt- und Gesundheitskrisen erforderlich sind. …“

      Im Klartext: Noch so ein Lobbyverein westlicher Oligarchen – eifrig bei der UNO aufgebaut.

      „… Der globale Agrar- und Lebensmittelsektor, darunter Coca-Cola, Danone, Kelloggs, Nestlé, PepsiCo, Tyson Foods, Unilever, Bayer und Syngenta, war ebenso vertreten wie die niederländische Rabobank, die Mastercard Foundation, die Bill and Melinda Gates Foundation und die Rockefeller Foundation. … Hannah Sharland, die Autorin des Artikels in The Canary, schreibt: … „…die UNO gibt wissentlich genau den Konzernen, die die Zerstörung des Planeten sponsern, erste Plätze am Tisch. Es sind genau diese Konzerne, die bereits den Zustand der globalen Nahrungsmittelsysteme bestimmen.“ … Die UNO hat sich mit dem WEF und rechenschaftslosen Agrar- und Datenriesen zusammengetan, die keine Zeit für demokratische Regierungsführung haben. …“

      Die haben auch keine Lust auf irgendwelche Demokratie – WEF bringt ja fertige Entscheidungen westlicher Oligarchen mit.

      Glaubt noch jemand, die korrupte „UNO“ wird plötzlich besser, wenn Brasilien oder Indien einen ständigen Stuhl in einem Gesprächskreis bekommen? Was wären die bereit, für diese Stühle zu tun?

      Heute las ich auch einen Artikel über den völkerrechtlich illegalen Krieg der USA gegen die chinesische Halbleiterindustrie – bisher nichts davon mitbekommen, dass die korrupte „UNO“ da irgendwie intervenieren würde. Genausowenig wie in all den Jahren des Beschusses ziviler Ziele im Donbass.

  2. Alles, was die westlichen Medien zu diesem Thema schreiben, soll nur dazu dienen, Unsicherheiten zu schüren und einen Keil in die einvernehmliche Bewegung der BRICS Zusammenschlüsse zu treiben. BRICS ist die logische Konsequenz auf die weltweit geführte aggressive Ausbeutungs-Politik des „Werte Westens“ insbesondere die der USA, Frankreich und England.

  3. Bis dato ist das lediglich ein Gegenmodell zum Westen.
    Ervolgreich kann es nur werden, wenn wesentliche Elemente der Russischen und Chinesischen
    Wirtschaftspolitik einfliessen.
    Da sollten sich die Beitrittskandidaten erst einmal schlau machen.
    Ohne eigene Anstrengungen auf gebratene Tauben mit einer BRICS Mitgliedschaft hoffen
    dürfte schief gehen.
    Wenn die BRICS den fundamentalen Fehler einer EU macht und sich mit jeder Menge
    wirtschaftlich schwarzer Löcher vollsaugt, dann geht, eine Frage der Zeit auch die BRICS
    in richtung absaufen.
    Ökonomie hat ihre ganz eigene DNA die schert sich einen feuchten um Ideologie
    Weltanschauung und Wunschdenken.
    China hat im Rekortempe den Aufstieg geschaft.
    Russland bereibt soweit beobachtbar eine Klassisch solide Wirtschaftspolitik.
    Daran sollten sich die an der BRICS interessierten orientieren und richten.
    Ob sich die einen und anderen zb. der Bevölkrungspolitik nach Chinesischem
    Vorbild anschliessen und wollen? Na ja DAS muss sich erst noch erweisen.
    AUCH die BRICS wird nicht Wunder bewirken und endlos Gebratene Tauben
    generieren und verschenken können.
    Die BRICS hat im Süden nur eine Chance wenn sie im gegensatz zum Westen der
    Letzten 30 Jahre nicht auf billige Almosen, sondern Konsquent auf Hilfe zur Selbsthilfe
    setzt.
    LOGO das ganze ergänzt mit ausgewogenen gerechten Handels Rahmenbedingungen.

    1. Auf jeden Fall müssten BRICS-Länder vermeiden, was Westeuropa (besonders Deutschland) ruiniert hat – Klimahysterie in eine „Energiewende“, CO2-Tribute mit heftiger Greenflation usw. Wenn man kaum Wirtschaft und Industrie hat, kann man sich erst recht nicht leisten, das Wenige abzuschalten – nur weil diese Abschaltung wer lustig findet.

      Erst recht nicht die Landwirtschaft-Abschaltung, auf die ein Herr Kerry aus den USA weltweit pocht. Kürzlich war der Typ in China; laut unabhängigen Medien hat man ihn beinahe rausgeworfen.

  4. Derzeit halte ich es für einen dringend vermeidbaren Fehler, wenn die BRICS-Staaten Länder wie Saudi-Arabien aufnehmen würden. Die gegen Rußland gerichtete Konferenz in Dschidda zeigt den unterwürfigen Charackter gegenüber der von den USA geführten Allianz mancher Antragssteller. Es ist absolut klar, das der Wertloswesten die BRICS-Vereinigung unterwandern und bedeutungslos machen will. Solange selbst einige BRICS-Länder sich nicht konsequent vom Einfluß des Wertloswestens befreien, wird es schwierig bis zu unmöglich, die angestrebte unipolare Weltordnung zu erreichen.

    1. Ich denke, Sie verwechseln da etwas.
      Der Wertewesten möchte die unipolare Weltordnung aufrecht erhalten.

      Unipolar, auch monopolar, steht für: eine Weltordnung, bei der ein Staat alle anderen dominiert.
      Bei einer multipolaren Weltordnung stehen sich die Staaten auf Augenhöhe gegenüber und
      behandeln sich gegenseitig mit Respekt ohne sich in die inneren Angelegenheiten des Anderen
      einzumischen.

      1. Manche Länder hoffen, beim Treffen in Saudi-Arabien irgend etwas den westlichen Vertretern erklären zu können – während diese den Osten/Süden auf westliche Linie bringen wollen. Wenn es vorbei ist, wird vermutlich jemand berichten, wie es lief. Meine Vermutung: Genausogut hätte man mit einem bezahlten Klima-Klebenden:innen diskutieren können; ähnliche Chancen, die Gestalt zu überzeugen. Sollen die aber das saudische Hotelgewerbe und arabische Airlines fördern.

  5. BRICS sollte nicht den Fehler machen, neue Mitglieder aufzunehmen, die sich hinterher als Maulwürfe entpuppen. Was BRICS braucht, ist ein klar antiwestliches Statut, welches Staaten, die sich nicht dazu bekennen wollen (oder dürfen), von der Mitgliedschaft ausschließt. Die Ziele von BRICS und jene des „Wertewestens“ sind nun einmal unvereinbar. Ein BRICS garniert mit US-Vasallen, die als 5. Kolonne für IWF, Weltbank und WHO agieren, wäre eine Totgeburt.

  6. Innerhalb des einzelnen BRICS Staates weiss man nicht, was man will
    Unter den BRICS Staaten weiss man nicht, was man will
    Gegenüber Neubewerbern weiss BRICS nicht, was es will
    Gegenüber dem wertewestlichen Imperialismus weiss BRICS noch weniger oder gar nicht, was es will
    Ist Verwirrung angesagt ?
    Ja, da die Wichtigkeit, der Zusammenhalt und die angebliche Stärke von BRICS durch den grossen Teil der alternativen Medienszene herbeigelogen wurde.
    Ja, da BRICS durchaus von westlichen Konzernen und auch dessen „Finanzindustrie“ erwünscht ist.
    Ja, weil die einzelnen BRICS Staaten wesentlich stärker mit dem Wertewesten verflochten sind als sie das untereinander sind.
    Kann man BRICS also in die Tonne kloppen ?
    Antwort : Der für seine Ehrlichkeit bekannte und sympatische Ken Jebsen Kollege Jochen Mitschka hat da zwei sehr gute und aktuelle Beiträge geliefert
    https://apolut.net/brics-ein-realitaetscheck-von-jochen-mitschka/
    -https://apolut.net/brics-ein-realitaetscheck-teil-2-von-jochen-mitschka- von gestern

  7. Ganz so einfach, ganz so schnell, wie sich das hier einige vorstellen, oder herbeisehnen, ist es nicht. Es gibt genügend Fallstricke. Der Konflikt Indien/China beispielsweise. Auch das Indien Milliarden in den USA ausgibt um Waffen zu kaufen. Noch sind die USA eine Weltmacht mit großem Einfluss. Wie sonst lässt sich erklären, dass Putin NICHT nach Südafrika reist (was ich für richtig erachte, ich will nur darauf hinweisen, dass er teilgenommen hätte, wäre die Kräftekonstellation eine andere)!

    Hier nun Abschnitte aus einem Artikel von. J.Mischka (politischer Insider):

    „Die BRICS-Bank hatte bestätigt, dass sie sich an die westlichen Finanz-Sanktionen gegen Russland beteiligen werde. Das dürfte Einige geschockt haben, welche sich die BRICS-Bank als Bollwerk gegen die Macht des Dollars vorgestellt hatten.

    Andrew Korybko erklärt(3), dass dies für Menschen eine Gelegenheit sein könnte, aus ihren Träumen aufzuwachen. Der Autor schreibt, dass die alternative Mediengemeinschaft ihrem Publikum seit Beginn des NATO-Russland-Vertreterkriegs vor siebzehn Monaten vorgegaukelt habe, BRICS stünde angeblich kurz davor, dem Dollar den Todesstoß zu versetzen. Die wichtigsten Einflussnehmer hätten die Rolle der Gruppe bei der Förderung des finanziellen Multipolaritätsprozesses absichtlich übertrieben, um Einfluss zu gewinnen, ihre ideologische Agenda voranzutreiben und/oder Spenden von ihren wohlmeinenden, aber naiven Anhängern zu erhalten.

    In Wirklichkeit wolle BRICS das globale Finanzsystem nur schrittweise durch eine Reihe sorgfältig abgestimmter Maßnahmen reformieren, deren Auswirkungen erst nach einer langen Zeit zum Tragen kommen werden, und nicht alles radikal verändern, indem sie der westlich geprägten Finanzordnung de facto den Krieg erklären, mit allem, was dazu gehört. Schließlich befänden sich alle Mitglieder, abgesehen von Russland, in komplexen Interdependenzbeziehungen mit demselben einseitigen System, das sie zu reformieren beabsichtigen.

    Was Korybko schreibt, sollte eigentlich jedem bewusst sein, der weiß, wie groß immer noch die in US-Schuldverschreibungen gehaltenen chinesischen staatlichen Vermögenswerte sind, welche durch die USA im Fall eines Krieges mit einem Federstrich getilgt werden könnten.

    Daraus folge, so Korybko weiter, dass keines dieser vier Länder jemals vorhatte, die finanziellen Grenzen seiner westlichen Partner zu überschreiten, wie die führenden Vertreter der alternativen Medien fälschlicherweise behaupteten, und damit riskierten, die für beide Seiten katastrophalen Folgen einer so genannten Entkopplung auszulösen. Die Volkswirtschaften der Länder könnten zusammenbrechen, die Bedrohung durch Farbenrevolutionen könnte zunehmen, und die daraus resultierende internationale Instabilität könnte die jeweiligen großen Strategien erschweren.

    Dann erklärt der Artikel noch einmal genauer, was passiert war. Die neu ernannte Präsidentin der Neuen Entwicklungsbank (NDB, im Volksmund auch BRICS-Bank genannt), Dilma Rousseff, habe in einer auf ihrem offiziellen Twitter-Account veröffentlichten Erklärung offen gesagt:

    “Die New Develompent Bank (NDB) hat bekräftigt, dass sie keine neuen Projekte in Russland plant und unter Einhaltung der geltenden Beschränkungen für die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte arbeitet. Jegliche Spekulationen über eine solche Angelegenheit sind unbegründet.”

    Rousseff sei bis zu ihrer Amtsenthebung im August 2016 im Rahmen der damaligen US-Kampagne für einen Regimewechsel an der Spitze Brasiliens gewesen. Ihre Ernennung zur Präsidentin der BRICS-Bank sei durch den frisch wiedergewählten und nun dreimaligen Präsidenten Lula da Silva von den Top-Influencern einiger alternativen Medien als angeblicher Beweis für ihre geheimen Pläne dargestellt worden, der westlich-zentrierten Finanzordnung de facto den Krieg zu erklären. Die Zuschauer seien auf diese Lüge hereingefallen, weil sie mit ihr sympathisierten und fälschlicherweise glaubten, Lula sei „gegen die USA“.

    Diese Medienkonsumenten hätten sich nie vorstellen können, dass ausgerechnet Rousseff es sein würde, die die Welt offiziell darüber informiert, dass die BRICS-Bank die westlichen Sanktionen gegen Russland einhält, und dann alle diesbezüglichen Spekulationen über die Absichten ihrer Gruppe als “unbegründet” abtut. Auf einen Schlag sei unbestreitbar geworden, dass “BRICS nicht das ist, was viele ihrer Befürworter angenommen haben“, womit das Weltbild einiger Alternativmedien erschüttert und diejenigen ihrer wichtigsten Einflussnehmer diskreditiert worden sei. Also jenen, die ihre Rolle in der entstehenden Ordnung absichtlich übertrieben hätten.“
    Soweit einige Auszüge. Wer interessiert ist, den ganzen Artikel zu lesen:

    https://apolut.net/brics-ein-realitaetscheck-teil-2-von-jochen-mitschka/

    1. @Passingby schreibt:

      „ich möchte mich bei den BRICS-Staaten bedanken, dass sie im Grund die westlichen Werte verteidigen.“

      Das ist erstens Quatsch, und zweitens greift es viel zu kurz.
      Die BRICS-Staaten – also deren Regierungen – wissen um die Stärke der USA, oder wenn Sie so wollen, der westlichen Welt. Die kann nicht so by the way eliminiert werden. Keiner der Staaten verteidigt den Westen, sondern alle Staaten – auch Russland und China- müssen mit den jetzigen Gegebenheiten klarkommen. Ökonomisch genauso wie militärisch. Da heißt, sie müssen taktieren, sich eventuell etwas zurückziehen, bei passender Gelegenheit versuchen den eigenen Vorteil zu optimieren, usw. Geopolitik nennt man das. Keine Nation hat Freunde, alle haben Interessen, mehr nicht. Das gilt auch für BRICS. Und solange die USA die hoch entwickelten kapitalistischen Länder, genauso wie die Schwellenländer, mehr oder weniger sanktionieren können – und es auch tun – , solange ist geopolitisch der Kampf um eine multipolare Welt nicht gewonnen.

    1. @Passingby:

      Meine Antwort halten Sie für aggressiv?? Und ja, Ihren Humor, Ihre Ironie – so es humorvoll und ironisch gemeint war – teile ich nicht. Dafür ist das Thema zu ernst. Aber ich bin lernfähig. Ich bitte um eine ernst zu meinende Antwort. Ist es Ihnen möglich in deutsch zu antworten? Denglish iss nicht so mein Ding.

        1. @Passingby Humor, Ironie, Intelligenz ?
          Sie haben es hier mit knallharten Anal Lysten, hoch professionellen Geoolitikern und Multiexperten zu tun.
          Da passen die drei oben genannten Begriffe gar nicht 😉

          1. Warum nennen Sie sich „LOGIK – Fan“?? Logik ist:

            „Lehre, Wissenschaft von der Struktur, den Formen und Gesetzen des Denkens; Lehre vom folgerichtigen Denken, vom Schließen aufgrund gegebener Aussagen.“

            Wenn Sie diese Grundsätze verinnerlichen, dann können Sie sehr gern mit mir – wie Sie mich nennen – „Anal Lyst“(en) diskutieren.
            Es bringt überhaupt nichts, wenn man seine Wünsche, seine Hoffnungen in die Geopolitik einfließen lässt.
            Ich versuche nur, mich an gewisse Fakten, Gegebenheiten, zu orientieren und ziehe dann meine Schlüsse daraus. Die mögen falsch sein, die mögen einigen hier nicht gefallen, aber nur darauf hoffen, das die USA irgendwann politisch den Löffel abgibt, dass ist Traumtänzerei. Die USA sind Atommacht und haben als – nach den Rüstungsausgaben – stärkste Militärmacht im Moment noch unglaublichen Einfluss. Wer das nicht vernünftig analysiert und missachtet, ist in meinen Augen nicht ernst zunehmen. Die russische Führung nimmt die Amis ernst und weiß aber auch um die eigenen Stärken. Die Amis kacken ab, aber das dauert und es gilt zu verhindern, dass diese Idioten da drüben den Atomkrieg anzetteln. Damit ist keinem – schon gar nicht Europa – geholfen.

            1. Sie habe ich doch gar nicht gemeint; oder fühlen Sie sich etwa angesprochen.
              Ich heiße Logik Fan weil ich ca. 30 Jahre lang erfolgreich den am meisten durch logisches Denken geprägten Beruf der Welt ausgeübt habe.
              Geopolitik ??? Hab mich schon Mitte der 1970er mit der sogenannten Dritten Welt beschäftigt und deren Interdependenzen mit den „Blöcken“ beschäftigt.

              1. Dann möchte ich mich in aller Form entschuldigen. Ja, ich fühlte mich angesprochen und habe wohl Ihre Ausführungen missverstanden. Das Wort Anal Lysten gab dabei den Ausschlag. Ich bezog es auf mich. Sorry, wenn dem nicht so war.

  8. Für mich ist vor allem Ägypten interessant!

    Dass Saudi-Arabien dazustoßen wird, kann man als gesichert ansehen. Es liegt zentral zwischen allen BRICS Gründungsstaaten und ist Energielieferant. Damit das keine lokalen Wellen schlägt, werden auch die Vereinten Arabischen Emirate dazugeholt.

    Indonesien ist allgemein für den Seehandel extrem wichtig, also auch sicher dabei.

    Damit wirkt Ägypten fast schon wie der Wunschkandidat Russlands und/oder Südafrikas. Und wenn es so wäre und Ägypten gleich in der ersten Erweiterungsrunde dazu käme, kann man alle Beteiligten nur bewundern.

    Ägypten ist mit dem Suez-Kanal DAS entscheidene Land für den Seehandel von und nach Europa. Außerdem könnte so Ägypten als Brücke und Fürsprecher für Libyen, Algerien, Marokko und dem Sudan werden. Und so gäben die BRICS gleich vom Start aus das Signal, dass es nicht nur hauptsächlich um den Handel im indischen Ozean geht.

    Es wäre zwar schade, wenn dann der Iran nicht dazu käme, es wäre aber neben Singapur, Pakistan, Bangladesh, Mexiko, Korea und Syrien sicher in der 3. Welle dabei.

  9. Für den Anfang würde es doch reichen, ein eigenes SWIFT zu entwickeln, damit der übliche Verrechnungsweg über den US-$ entfällt. Unfein für die „Macht“ und die Banken, die immer ein paar 0,?% daran verdienten.
    Das eigene „swift“ dann mit sehr geringen Umtauschkosten gestalten und vielleicht 1 / 2 stabile Währung dazwischen (ev. Gold gedeckt) zum Geld „parken“ (vielleicht die der Saudis, die haben so viel Vermögen, da würde ein Währungstausch nicht so viel bewegen).
    Das würde armen Ländern sehr helfen, wenn Sie z.B. generell Öl von den Saudis kaufen.

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