Medien in West und Ost

Wie über die Unruhen in Kolumbien berichtet wird

In Kolumbien herrscht das Chaos, es gibt Polizeigewalt, Dutzende Tote und hunderte Vermisste, aber die Medien berichten erstaunlich wenig darüber. Ein Vergleich der Medienberichte im Westen und in Russland.

Man muss schon genau hinschauen, wenn man in Deutschland Berichte über die Unruhen in Kolumbien finden möchte. Es gibt erstaunlich wenige Berichte, wenn man bedenkt, dass die Polizei dort inzwischen mit scharfer Munition auf Demonstranten schießt und dass es offiziell schon über 30 Tote gibt und das fast 400 Menschen als vermisst gelten. Das sind Zustände wie zu Beginn der Proteste in Myanmar, worüber die westlichen Medien wesentlich intensiver berichtet haben, als jetzt über Kolumbien.

In vielen deutschen „Qualitätsmedien“ findet man einzelne mehr oder weniger kurze Artikel über Kolumbien, aber sie sind meist nicht sehr informativ. Man sieht an diesen Berichten aber wieder einmal, wie unglaublich interessengesteuert die deutschen „Qualitätsmedien“ sind. Würde es in Venezuela, dessen Regierung als Feind betrachtet wird, derartige Unruhen und so viele Opfer geben, würde das wohl die Schlagzeilen beherrschen.

Aber Kolumbien ist ein Freund des Westens und sogar eines der wenigen Länder, die offiziell zum „globalen Partner“ der NATO ernannt wurden. Da ist es natürlich schwierig für die deutschen „Qualitätsmedien“, allzu negativ und vor allem allzu intensiv über die ungezügelte Polizeigewalt in Kolumbien zu berichten. Schließlich ist die Polizei, wenn man den „Qualitätsmedien“ glaubt, eigentlich nur außerhalb der Nato brutal. Nicht aber in Nato-Staaten und ihren Freunden.

Worum es in Kolumbien geht

In Kolumbien regiert eine den USA treu ergebene Regierung. Das bedeutet, dass auch dort ein neoliberaler Kurs gefahren wird. Das Land ist bettelarm und noch immer vom Bürgerkrieg gegen die FARC-Rebellen gezeichnet. Trotzdem hat die Regierung eine Steuerreform angekündigt, nach der schon kleine Einkommen höher besteuert werden sollen. Hinzu kommt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und die in Pro-USA-Staaten übliche gleichzeitige Senkung der Unternehmenssteuern. Das war den Menschen, die auch noch eine Gesundheitsreform und harte Corona-Maßnahmen kritisieren, zu viel und es begannen Massenproteste.

Die Polizei geht brutal und rücksichtslos gegen die Demonstranten vor und hat sogar schon auf Mitarbeier der UNO scharf geschossen. Im Netz gibt es viele Videos und Tweets, die Bilder davon zeigen.

Medienberichte in Deutschland

Die deutschen Medien berichten kaum über die Lage in Kolumbien. Die „Zeit“ veröffentlichte am 6. Mai einen Artikel, der aus nur einem Absatz, dafür aber 13 Fotos bestand. Der Spiegel brachte – wie es seine Art ist – einen vollkommen nicht-informativen Artikel, in dem er sechs Leute ihre Geschichte erzählen ließ. Die Meinungen von sechs willkürlich ausgewählten Menschen mag für die Regenbogenpresse interessant sein, für ein selbsternanntes Nachrichtenmagazin, in dem die Leser eigentlich Analysen und fundierte Berichte erwarten, ist das jedoch unwürdig.

Den umfangreichsten Artikel der Mainstream-Medien habe ich in der Süddeutschen Zeitung gefunden. Dort konnte man unter der Überschrift „Kolumbien – Proteste gegen Steuerreform geraten außer Kontrolle“ zum Beispiel lesen:

„Im Internet und in Chatgruppen gibt es Hunderte Videos, die angebliche Übergriffe belegen sollen: Schwer gepanzerte Fahrzeuge überrollen in vollem Tempo Demonstranten. Beamte auf Motorrädern feuern aus nächster Nähe auf unbewaffnete Menschen. Hubschrauber schießen Tränengasgranaten in Wohnviertel. Verifiziert sind die wenigsten dieser Aufnahmen, dennoch rufen sie viel Unmut hervor.“

Bisher scheint der Westen noch kein einheitliches Narrativ für die Lage in Kolumbien gefunden zu haben, daher wird kaum berichtet.

RT-Deutsch ist traditionell recht gut informiert, wenn es um Lateinamerika geht, weshalb man dort auch einen ausführlicheren Artikel finden kann. Und natürlich berichtet das auf Lateinamerika spezialisierte Portal Amerika21 ausführlich über die Lage in Kolumbien.

Wie in Russland berichtet wird

Russland ist – wie Leser des Anti-Spiegel wissen – immer recht zurückhaltend mit Kritik an der innenpolitischen Lage in anderen Ländern. Darüber habe ich vor kurzem wieder berichtet, als viele Leser gefragt haben, wie in Russland über die Proteste in Myanmar berichtet wird, den Artikel finden Sie hier.

So auch im Falle von Kolumbien. Die russischen Medien berichten darüber zwar etwas ausführlicher als die deutschen Medien, aber ein großes Thema sind die kolumbianischen Proteste in russischen Medien nicht. Das russische Fernsehen brachte am 5. Mai einen vierminütigen Bericht aus Kolumbien, der sehr ausgeglichen und recht informativ war. Es wurden die Gründe für die Proteste genannt (Steuerreform, Reform des Gesundheitssektors und Corona-Maßnahmen), es wurde die Polizeigewalt erwähnt und es kamen – wie in russischen Medien üblich – beide Seiten zu Wort: Sowohl die Regierung, als auch die Forderungen der Demonstranten.

Da ich kein Experte für Kolumbien bin, empfehle ich jedem, der sich für das Thema interessiert, ab und an auf RT-Deutsch und vor allem auf amerika21.de nachzuschauen, die über die Lage in Lateinamerika besser informiert sind als ich.

Beim Anti-Spiegel behalte ich das Thema im Auge, denn aus Sicht der Medienkritik interessiert mich, wie die deutschem Medien berichten. Man kann die Lage in Kolumbien mit dem Beginn der Proteste in Myanmar vergleichen, vor allem was die Opfer der Staatsgewalt angeht. Myanmar war schnell ein großes Thema in den deutschen Medien, Kolumbien hingegen findet in den deutschen Medien kaum statt. Daher werde ich folgende Frage im Auge behalten: Verschweigen die deutschen Medien das Thema weiterhin weitgehend oder finden sie schließlich ein einheitliches Narrativ und lenken den Fokus auf die heftigen Proteste oder die brutale Polizeigewalt in Kolumbien?

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

  1. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sich Kolumbien aus der imperalien Knechtschaft der USA befreit.
    Der Geist von Fidel Castro, Che Guevarra und Hugo Chávez ist immernoch in Südamerika präsent. Denn die Südamerikaner sind stolze Menschen, denen das Diktat aus Washington zuwider ist.
    Tapfer trotzt das Venezolanische Volk unter seinem charismatischen Caudillo Nicolás Maduro den Yankees. Auch in Bolivien hat unter Evo Morales wieder die Vernunft oberhand gewonnen.
    Auch Kolumbien wird sich befreien!
    ¡Venceremos!

  2. Anonymos hat gestern sowohl das kolumbianische Militaer als auch ein Teil „Uribistas“, also ultrarechter Politiker gehackt und ein Teil u.a. auch Passwoerter ins Netzt gestellt. Sofort war das Geschrei gross, dass Russland dahinter stuende. In Kolumbien gibt es mindestens acht amerikanische Stuetzpunkte und Kolumbien ist auch, als einziges Land in Latinoamerika, Nato asoziertes Mitglied. Leider wurde in D immer wenig und wenn dann viel falsches ueber Kolumbien berichtet. Ich habe den Beitrag, der oben verlinkt auch gesehen und kann nur sagen das ich froh war das ueberhaupt etwas kam. Aber vieles stimmt auch hier nicht und der Unterton, dass beide Seiten an der Gewalt Schuld sind macht mich wuetend. Richtig Exessiv wurde die Gewalt nach einem Tweet von Uribe und Twitter loeschte das dann auch wegen „Aufruf zur Gewalt“. Aber das zu erwaehnen ging dem ARD Mann in Rio dann wohl doch zu weit. Die Wut in Kolumbien ist nicht erst seit anfang Mai gross und diese „Reform“ war nur der letzte Tropfen. Es stimmt auch sicher, dass es eine grosse Anzahl Venezolaner im Land gibt aber die haben weder irgendwelche Rechte oder bekommen auch nur einen Peso. Wenn aber diese Menschen schon erwaehnt werden, dann haette man auch sagen muessen, dass mitten in der Pandemie, von der auch in Kolumbien die Aermsten der Armen am meisten betroffen sind, Duque unbedingt 22 neue Kampfflugzeuge braucht. Dafuer sollten 50 Prozent der erhofften Mehreinnahmen benutzt werden. Hier in Norwegen wird auch nicht viel berichtet aber dafuer sagt man klar das die Gewalt von der Polizei und der ESMAD ausgeht. Eine Forderung in Kolumbien ist, diese brutale Polizeitruppe aufzuloesen. Interessant ist auch wie man in dt. Medien versucht die Anzahl der auf die Strasse gehenden Menschen klein zu halten. Es sind nicht tausende oder zehntausende-es sind Millionen „Colombianos/a“ die unter Lebensgefahr fuer elementarste Rechte auf die Strasse gehen ! Ich wohne zwar in Norwegen aber bin seit 15 Jahren mit einer Kolumbianerin verheiratet. Wir haben dort eine kleine Kaffeplantage (in der Naehe von Popayan, Cauca). Wir laden Herrn Roeper gerne mal ein, wenn wir im Gegenzug mal nach St. Petersburg kommen koennten;) Meine Frau braeuchte nicht mal ein Visum:) Viele Gruesse aus Norwegen.

  3. Moin Herr Röper,

    ergänzend zu Myanmar noch mal ein Update von Moon of Alabama:

    https://www.moonofalabama.org/2021/05/aiming-at-china-us-uk-launch-guerilla-war-on-myanmar.html#more

    Demnach ist es die Aufgabe des Wertewestens eine zweite Seeroute über Myanmar – China (statt der Straße von Malakka) zu verhindern – ähnlich zur Pipeline in Syrien vom Pars Gasfeld.

    Der erste Plan: Farbrevolution: Verdrängen der Militärs aus der Industrie und Einsatz williger Politster, ähnlich zu dem was Sie in der Ukraine beschreiben (Kobolev/Navtogas). Diese Farbrevolution ist gescheitert.

    Plan 2: Transformation in einen failed State a la Syrien durch Benutzung der ethnischen Minderheiten an der Grenze Chinas mit Unterstützung Indiens (GB Kronjuwel aus dem 2. WK).

    Sie sehen: It’s the same old song and dance.

    Wenn Sie also über die Ukraine oder Syrien so vorzüglich berichten können, sind Sie automatisch auch ein Insider für Myanmar. Es wird eben immer das selbe Programm abgespielt.

  4. Sehr wichtig, die Situationen nebeneinander zu stellen.

    „Einer rennt hinter einem anderen her“ -> „Hetzjagden in Chemnitz“ -> „Angriff auf die Demokratie / Gefährliches Deutschland“

    „30 Tote in Kolumbien“ -> Kein Problem, interessiert uns nicht.

    1. @ „30 Tote in Kolumbien“ -> Kein Problem, interessiert uns nicht.

      Mich schon, und ich finde auch entsprechende Informationen:
      https://www.sueddeutsche.de/politik/kolumbien-proteste-polizeigewalt-1.5286801
      Zitat: Gleichzeitig gehen Sicherheitskräfte immer brutaler gegen die Zivilbevölkerung vor. Mindestens 24 Menschen starben schon bei den Unruhen, Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch oder Temblores aus Kolumbien sprechen sogar von mehr als 30 Toten. Hinzu kommen fast hundert Verschwundene und Tausende Verletzte. Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) sprach von exzessiver Gewalt durch die Polizei. ….Im Internet und in Chatgruppen gibt es Hunderte Videos, die angebliche Übergriffe belegen sollen: Schwer gepanzerte Fahrzeuge überrollen in vollem Tempo Demonstranten. Beamte auf Motorrädern feuern aus nächster Nähe auf unbewaffnete Menschen. Hubschrauber schießen Tränengasgranaten in Wohnviertel.

      1. Du willst nicht ernsthaft behaupten, dass die Berichterstattung eine irgendwie erwähnenswerte Dichte und Aufregung erreicht? Das Thema wird in der Tagesschau, wenn überhaupt, am Rande erwähnt. Thomas‘ Annahme scheint mir plausibel, die Medien haben noch keine passende Erzählung gefunden/abgeschriebem.

        1. Ja, hast du denn den Artikel der SZ gelesen? Was willst du noch mehr – das Blut aus der Zeitung läuft?
          Hast du auch eine eigene Meinung, oder sitzt Herr Röper zwischen deinen Ohren?

            1. Scheinbar eben nicht „die Meisten“, sonst würden nicht solche sinnlosen Vergleiche kommen.
              Der Artikel in der SZ ist ok, und einen noch ausführlicheren Spiegel Artikel habe ich weiter unten schon verlinkt.

              Natürlich ist die Berichterstattung unausgewogen, aber das ist doch nichts Neues.
              Was hat denn das russische Fernsehen gebracht?
              Zitat Röper s.o.: „Es wurden die Gründe für die Proteste genannt (Steuerreform, Reform des Gesundheitssektors und Corona-Maßnahmen), es wurde die Polizeigewalt erwähnt und es kamen – wie in russischen Medien üblich – beide Seiten zu Wort: Sowohl die Regierung, als auch die Forderungen der Demonstranten.“ Also auch nicht mehr als SZ und Spiegel.

              Habt ihr eigentlich eine eigene Meinung, oder braucht ihr immer einen Vorflüsterer?
              Wie kann man nur mit soviel Hass leben?

                1. Die Menge machts. Aha. Wie viele Beiträge gibt es denn zum Thema Kolumbien in russischen Medien? Ich habe nicht viel gefunden. Und wenn, so war es nicht so umfangreich wie in SZ und Spiegel.
                  TASS meldet aber diesen Zwischenfall: „Das Außenministerium überreichte im Namen der Regierung von [Kolumbien] dem russischen Botschafter in Bogotá eine offizielle Notiz, in der es seinen heftigen Protest gegen die Situation mit dem russischen Flugzeug zum Ausdruck brachte, das am 19. April den kolumbianischen Luftraum verletzte“ ..“Der Minister stellte fest, dass russische Flugzeuge wiederholt „die Bedingungen nicht erfüllt haben, die in den von Kolumbien ausgestellten Flyby-Genehmigungen festgelegt sind“.
                  https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/11192495

                  Da wundert es mich allerdings, dass dieses Thema nicht im SPIEGEL erschienen ist.

                2. Thema wie immer vorsätzlich verfehlt. Es geht einzig um Tapios Vergleich, den er mit „Kein Problem, interessiert uns nicht“ zwar etwas überspitzt hat, aber in der Sache liegt er richtig, wie das Bemühen einer Suchmaschine beweist. Russische Medien waren jedenfalls nicht das Thema.

                3. Nee. Wozu auch? Von Freunden erwarte ich u. a. ein Mindestmaß an Wahrheitsliebe und Ehrgefühl. 🤷🏻‍♂️

                4. Ach ja? Ich meinte allerdings nicht die Art von Wahrheitsliebe, die durch das Zitieren von ARD und SZ bewiesen wird und mein Ehrgefühl unterscheidet sich auch von einer Person, die sich als potentielle Denunziantin outet indem sie kundtut, dass sie Kommentare speichert, die in ferner Zukunft nach ihrer kruden Vorstellung vielleicht mal strafwürdig sein könnten. 😂

                5. Sie kennen Viktor Klemperer?
                  Sein Motto war „Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum“ und genau für diesen Zweck sammele ich für unsere Nachfahren in meinem Ordner Vox Populi die Texte und Kommentare als Zeugnisse der Zeit. Es spielt dabei keine Rolle ob beim SPIEGEL, ANTISPIEGEL, NDS, ZEIT oder Junge Welt.

                6. „Sein Motto war „Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum“ …“

                  Nein, den kannte ich nicht. Aber jetzt, wo ich ihn kenne (Wikipedia) denke ich eher, dass sein heimliches Motto „Sich anpassen, nicht fragen wie und wem“ gewesen ist. Ein Konvertit, der dem einen Unrechtssystem entkommen ist und sich dem nächsten so fleißig angedient hat, dass man ihn mit den höchsten Auszeichnungen bedacht hat. Ich erstarre vor Ehrfurcht!

                  Meinetwegen können Sie speichern was immer und warum immer Sie wollen, aber im Kontext war Ihr Motiv nicht ersichtlich. Es ergäbe nicht mal Sinn, das Speichern aus anderen als vermeintlich bedrohenden Motiven überhaupt zu erwähnen. Aber egal, Sie sind hier hereingeplatzt, haben beleidigt und sich auch nicht wirklich diskussionsbereit gezeigt. Meine Meinung habe ich mir gebildet, aber nicht in Stein gemeißelt. Vielleicht machen Sie es ja in Zukunft besser. 😉

                7. Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden
                  Das gilt für sie, aber auch für mich – da muss ich nicht diskutieren.

                  Und was V. Klemperer angeht, sie sollten seine Tagebücher lesen und sich nicht ausgerechnet in diesem Fall auf Wikipedia verlassen. Bei dem Artikel „Ausschreitungen in Chemnitz 2018“ (https://t1p.de/u635) tun sie es ja bestimmt auch nicht.

                8. Selbstverständlich müssen Sie nicht diskutieren. Niemand muss etwas tun, was er oder sie nicht kann. Und wie sich der Apfel Klemperer mit der Birne Chemnitz vergleichen lassen, müssen Sie auch nicht erklären. Niemand muss etwas erklären, wenn er oder sie es nicht kann. 😊 Aber wenn Sie möchten, kann ich Ihnen erklären, warum man Äpfel und Birnen nicht vergleichen kann. 😉

                9. Recht so, Sie kommen der Sache näher. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. 😊

  5. Liebe Susanne, „…Hunderte Videos, die angebliche Übergriffe belegen sollen…“ oder „Verifiziert sind die wenigsten dieser Aufnahmen, dennoch rufen sie viel Unmut hervor.“ und so wird, nicht nur in diesem Artikel, geframt und werden Zweifel gesaet ob das auch alles stimmt. Gehts noch ein bischen perfider. Ausserdem: Wo sind die Proteste der Bundesregierung, der „Wertegemeinschaft, die Solidaritaetsbekundungen, dass man fest an der Seite der um seine Freiheit, ums Ueberleben kaempfenden Menschen steht ? Wo sind Sanktionsandrohungen im Angesicht mindestens dutzender Toter, wahrscheinlich tausender Verletzter und hunderter Verschwundender, vergewaltigter Frauen usw. Es ist schon ein Unterschied etwas zu melden oder die Sache beim Namen zu nennen und Menschenrechte und Menschenwuerde ganz klar einzufordern !

    1. @„Verifiziert sind die wenigsten dieser Aufnahmen, dennoch rufen sie viel Unmut hervor.“
      Nein, das ist kein Framing, was nicht bewiesen ist, sollte auch nicht als Beweis gelten, andernfalls ist es nämlich Lügenpresse. Was man von anderen fordert, sollte man auch selbst einhalten.
      Und es gibt auch eine Pressemitteilung des AA und Forderungen auf Gewaltverzicht von der EU.
      Suchen müßen sie die aber selber, sonst habe ich wieder zu viele Links in meiner Antwort.

      Wenn Herr Röper schreibt: „In vielen deutschen „Qualitätsmedien“ findet man einzelne mehr oder weniger kurze Artikel über Kolumbien, aber sie sind meist nicht sehr informativ.“, so kann ich das gar nicht nachvollziehen, denn gerade im Spiegel war ein sehr ausführlicher Bericht. https://www.spiegel.de/ausland/kolumbien-die-polizei-schiesst-jugendliche-demonstranten-zusammen-a-7df518b1-8dd4-49be-8e1d-ab4b6622b483

      Natürlich wünsche ich mehr Aktionen durch die Bundesregierung und die EU, man weiß aber nicht, was hinter den Kulissen läuft.

      1. @„Verifiziert sind die wenigsten dieser Aufnahmen, dennoch rufen sie viel Unmut hervor.“
        Nein, das ist kein Framing, was nicht bewiesen ist, sollte auch nicht als Beweis gelten, andernfalls ist es nämlich Lügenpresse. Was man von anderen fordert, sollte man auch selbst einhalten.

        Der Satz ist echt gut. Daran sollten nicht nur die „Qualitätsmedien“ erinnert werden, sondern auch die Bundesregierung. Stichwort: Vergiftung Nawalny usw. usw. usw,

  6. Also, es scheint schon auf eine Art „Putsch“ hinauszulaufen. Aber einen Putsch gegen die demokratische Verfasstheit der Republik Kolumbien. Hier findet sich Näheres: https://amerika21.de/2021/05/250473/zivilisten-schiessen-auf-indigene-cali
    Scheinbar sollen die zivil gekleideten Polizisten, die mit Hartgummikugeln (durchaus auch tödlich, wenn sie ungünstig treffen; ansonsten schwere Verletzungen) auf Protestierende schießen, die Erbitterung in der Bevölkerung (mit den entsprechenden Gewaltreaktionen) soweit anheizen, dass diese mit „Terrorismus“ reagiert, was wiederum den Vorwand schafft, die Wahlen nächstes Jahr abzusagen und mit harter Hand autoritär weiter zu regieren.

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