In eigener Sache

Wie Stromausfälle den Anti-Spiegel in den letzten Tagen lahm gelegt haben

In den letzten Tagen konnte ich wegen Stromausfällen nicht arbeiten. Wie es dazu gekommen ist, will ich hier erzählen.

Wer die letzte Tacheles-Sendung gesehen hat, hat es vielleicht schon geahnt. Während wir die Sendung am Donnerstag aufgezeichnet haben, gab es bei mir einen Stromausfall. Und das war leider nicht der einzige.

In Russland sind die Tage von Silvester bis zum 8. Januar offizielle Feiertage, weshalb ich beschlossen habe, Silvester mit Freunden auf dem Land fern der Zivilisation zu feiern und einige Tage dort zu bleiben. Mein Plan war, dort jeden Tag einige Stunden zu arbeiten, denn in den Tagen nach Neujahr ist in der Welt der politischen Nachrichten ohnehin meistens wenig los, sodass das kein Problem gewesen wäre.

Das Problem wurde dann ein kaputter Stromverteiler in der kleinen Siedlung, in der wir waren. Während wir die Tacheles-Sendung am Donnerstag aufgezeichnet haben, gab es in dem Kasten einen Kurzschluss, der Verteiler geriet in Brand und der Strom war weg. Allerdings haben geistesgegenwärtige Nachbarn das Feuer sofort mit einem Feuerlöscher gelöscht. Zwei Stunden später kam der Reparatur-Trupp des Stromversorgers und hat den Kasten wieder in Gang gebracht.

Allerdings wurden dabei wohl nicht alle Probleme gelöst, denn als ich mich am Freitag am Computer an die Arbeit gemacht hatte, wiederholte sich das Ganze. Im Kasten gab es wieder einen Kurzschluss, wieder geriet er in Brand, aber diesmal hatte niemand einen Feuerlöscher zur Hand, weshalb der Kasten komplett ausbrannte.

Wieder rückte der Reparatur-Trupp an, und dieses Mal dauerte es zwar länger, aber dafür funktioniert nun endlich wieder alles, also sowohl Strom als auch Internet, dessen Kabel bei dem Feuer ebenfalls verbrannt waren.

Aber da ich mich so daran gewöhnt hatte, einige Tage einfach gar nicht zu arbeiten, nutze ich die russischen Feiertage weiterhin und erhole mich mit Freunden auf dem Land, weit weg von der Zivilisation. Dass da trotzdem so schnell Reparatur-Trupps vor Ort waren – immerhin sind ja auch noch Feiertage -, hat mich übrigens gewundert, denn ich hatte erwartet, die Natur mindestens einen ganzen Tag lang bei Kerzenlicht und Lagerfeuer genießen zu dürfen.

Ich wünsche allen, gut ins neue Jahr gerutscht zu sein. Am Montag, spätestens Dienstag beginnt hier dann auch wieder der normale Betrieb.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Na dann hattest du ja auch endlich mal Zeit dich zu entspannen… – wir gönnen dir das gerne, muß auch mal sein… 🧐👍 – und wir sind beruhigt zu wissen, daß alles sonst in Ordnung ist!

  2. Na gottseidank. Habe mir Sorgen gemacht *woisserdennbloss*. Wär natürlich schöner gewesen, wenn es sich um einen entspannten Urlaub gehandelt hätte.
    Wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gutes neues Jahr Herr Röper!

  3. Sehr geehrter Herr Röper, ich wünsche Ihnen ein Gutes Neues Jahr und weiterhin viel Erfolg.

    In der Unterstellung eines Workaholics, achten Sie bitte auf Ihre Gesundheit und auch auf Ihre körperliche Unversehrtheit.

    Alles Gute!

  4. „Die Russen — jetzt offensichtlich sogar die Hauptpropagandist*innen die direkt im Kreml sitzen! — haben keinen Strom mehr! Offensichtlich waren sie noch mehr als gedacht davon abhängig, über die endlich gesprengten Nordstream-Pipelines Gas aus Deutschland zu beziehen! Die Sanktionen funktionieren! Die Ukraine gewinnt!
    Heil Selensky! Heil Biden! Heil Merz!“
    — Der Spiegel

  5. „Das ist absolute Oligarchie! Mache hier keine falschen Worte! “

    Danke Thomas Röper für deine klaren Worte! Wohnten in Karl-Marx-Stadt und tranken seine Muttermilch und können Links und Rechts nicht unterscheiden.

    Gerade SPD und Grüne haben die letzten Reste marktwirtschaftlicher Schranken abgeschafft und den Weg frei gemacht zur Marktradikalität.

    Keiner liest die OXAM-Studien.

    Helmut Schmidt hat das System öffentlich als „turbo-kapitalistisch“ bezeichnet. Scheinbar gibt es hier nur Durchzug zwischen den Ohren.

    In der DDR wurde der Spitzensteuersatz in der Körperschaftsteuer der DDR auf 95 % festgesetzt und die Kapitalgesellschaften fast vollständig abgeschafft.

    Hier denkt keiner selbst, hier läßt man denken.

  6. ….also, wenn man weit weg will von der Zivilisation zur Erholung, nimmt man auch keinen Laptop oder ein Smartphone mit.. …genügend Treibstoff für das Auto und auch viele Streichhölzer zum Feuermachen, sowie „Überlebens – Utensilien“ usw. sind da wichtiger !!..
    …Übrigens, wie schon geschrieben, „ALLE warten auf Donald“ !!..
    …in der Ukraine läuft es, die „neue Kurskoffensive der Ukros mit 2 Panzern und 13 gepanzerten Fahrzueugen“, ist auch wieder gescheitert… ….“1 Battallion Russische Soldaten und Tausende Nordkoreaner wurden besiecht… …sagen Zelensky und die brd – Propagandisten !!..
    …..Gesundes Neues Jahr noch !!…🤣

  7. Klingt für mich, als hätte der Bondesnochröchtendönst versucht die Telefonleitung anzuzapfen, aber das war dann doch Drehstrom? Wurde ein verschmorter Kopfhörer gefunden? Oder ein verschmorter Kopf?

  8. Gepriesen sei die Technik, wenn dadurch weniger zu lesen ist, der Hr. Röper mal ausspannt, nichts tut. Also mir gefällt das, könnte man juhuii öfters machen so eine Strompanne.

    Dem Gastgeber 365-mal gute Gedanken, richtiges relaxen, tolles arbeiten, Erkenntnisse in der Spiritualität und auch mal ein wenig ärgern, von allem ein wenig und gute Gesundheit.

    Ja das wünsche ich überhaupt allen Leuten auf unserer lieben Erde

  9. Lahmgelegt ist wohl ein bisschen übertrieben. Ich frequentiere den Anti-Spiegel ein bis 3 mal täglich, war erreichbar. Stundenweise Ausfälle, weil Betreiber betroffen von „Umwelt“ oder sonstigen Kram Server ausfallen lassen sind natürlich immer möglich.
    Hint: Ein oder 2 Server mehr mieten und als Farm betreiben. Ist Aufwand zum einrichten, jedoch billig in den laufenden Kosten.

  10. Nr. 152 Tacheles mit weit über 2 Stunden war mal wieder sehr interessant und aufschlussreich.-Auch, was die erklärte Unterbrechung mit dem Stromausfall betraf.- Nach diesen Zwischenfällen hätte ich mitten in der Nacht auch keine Lust mehr zum schreiben gehabt.-Also alles gut.

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