Rada: Selenskys Büro hat Poroschenko an einem Treffen mit Trump gehindert

Laut der Abgeordneten Iwanna Klympush-Tsintsadze hätte der ukrainische Präsident dem US-Präsidenten über den Chef der Partei Europäische Solidarität ein Signal übermitteln können

Der Vorsitzende der ukrainischen Partei Europäische Solidarität Petro Poroschenko wollte sich in den USA mit dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump treffen, doch seine Reise wurde auf Anweisung des Büros des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky blockiert. Das erklärte die Abgeordnete von Poroschenkos Partei, Iwanna Klympush-Tsintsadze.

Am 13. Juli wurde bekannt, dass Poroschenko zum Parteitag der Republikanischen Partei der USA nicht aus dem Land gelassen wurde. „Ich bin überzeugt, dass das eine Anweisung der Bankova ist (in der Bankova-Straße in Kiew befindet sich das Büro des ukrainischen Präsidenten – Anm. TASS)“, sagte Klympush-Tsintsadze gegenüber Telegraf. „Petro Aleksejewitsch [Poroschenko] sollte ein kurzes Treffen mit dem von der Republikanischen Partei unterstützten Kandidaten Donald Trump haben“, fügte sie hinzu.

Klympush-Tsintsadze sieht kein Problem darin, dass Poroschenko sich mit Trump getroffen hätte, während Selensky ein solches Treffen nicht hatte. Ihrer Meinung nach könnte Selensky über Poroschenko sogar ein Signal an Trump übermitteln. Bekanntlich hat Trump zuvor mehrfach Einladungen Selenskys abgelehnt.

„Ich glaube, dass wir ein besseres Ergebnis erzielen würden, wenn sich die ukrainische Führung auf die Einheit und das beste Ergebnis für die Ukraine konzentrieren würde und nicht auf die künstliche Monopolisierung internationaler Kontakte“, erklärte sie. „Wenn zum Beispiel Präsident Selensky, der von Poroschenkos geplantem Treffen wusste, Trump eine besondere Botschaft übermitteln wollte, wäre es meiner Meinung nach lohnenswert, diese Chance zu nutzen. Der [ukrainische] Präsident hätte den führenden Vertreter der [US-]Opposition zu einem Gespräch einladen können“.

Sie sagte, die Ukraine müsse nun „den Kontakt verschiedener politischer Kräfte mit Politikern nutzen, die die Position der USA beeinflussen werden“. „Und unabhängig davon, ob Trump Präsident wird oder nicht, wird er weiterhin großen Einfluss auf die Politik der Republikanischen Partei gegenüber der Ukraine haben. Und die Unterstützung der Republikaner wie auch der Demokraten ist für uns wichtig“, so die Abgeordnete weiter.

Allerdings, so Klympush-Tsintsadze, mache die Führung der Rada die Genehmigung von Geschäftsreisen von der Loyalität der Abgeordneten gegenüber dem Büro von Selensky abhängig. „Wir sehen, dass eine Reihe von Leuten, zum Beispiel von [der präsidentenfreundlichen Partei] Diener des Volkes, eine große Reise nach Lateinamerika machen, in einige wichtige, aber nicht die heute wichtigsten Länder <…>. Das spricht einfach für einen selektiven Ansatz“, fasste sie zusammen.

Poroschenkos Versuche, ins Ausland zu reisen

Es ist nicht das erste Mal, dass der ehemalige ukrainische Staatschef Poroschenko während der Präsidentschaft von Selensky Probleme mit Auslandsreisen hat. Im Dezember 2023 teilte Poroschenko in seinen sozialen Netzwerken mit, dass ihn der Grenzdienst nicht ausreisen ließ, als er nach Polen und in die USA reisen sollte, obwohl die Dienstreise bereits unterzeichnet war. Dann stellte er klar, dass die Grenzbeamten eine solche Anweisung aus dem Büro des Präsidenten oder sogar von Selensky selbst erhalten hatten. Nach Angaben des ehemaligen Präsidenten hatte er Treffen mit der Führung des polnischen Sejm, Vertretern des US-Senats und des Kongresses, insbesondere mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses Michael Johnson, geplant. Im Mai 2022 überquerte der ehemalige Präsident die Grenze zwischen der Ukraine und Polen erst beim dritten Versuch.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Der Sägewerksmeister kann sich an drei Finger abzählen, was Asow-Verehrer Poroschenko bei Trump wollte. Ich wette, er brennt darauf das Selensky endlich verschwindet.
    Poroschenko und sein Busenfreund Medwedtschuk scharren doch schon mit den Füßen. Da hatte der zu kurz geratene Bankova-Führer wohl die Hosen voll😆

    1. Mir ist es sowieso ein Rätsel, wieso diese Figur noch immer in Amt und Würden ist und jetzt
      sogar wieder in der großen Politik mitmischen möchte.
      Ich kann mir nicht vorstellen, daß Donald Trump ausgerechnet mit dem reden möchte.
      Wobei, möglich ist alles.

      Jetzt kommen dann bald die ASOWS auf Tournee nach Deutschland.

      Neonazis auf Europatour: Rekrutierung für die Ukraine auch in Deutschland
      Am 21. Juli startet die Asow-Bewegung ihre Europatournee mit den Angehörigen ihres Kampfverbands, der 3. separaten Sturmbrigade der ukrainischen Armee. Die neonazistische Gruppierung reist durch verschiedene europäische Städte, um neue Anhänger zu gewinnen.

      https://freedert.online/kurzclips/video/212937-neonazis-auf-europatour-rekrutierung-fuer/

      1. @Evamaria,

        vielen Dank f den Link.

        Auf dem unter dem Video verlinkten Leseangebot kann man schließlich auch die (geplante) Tour der Verbrecher lesen:
        außer der Niederlande natürlich auch Belgien, und … Tusch … Deutschland:
        Berlin, Hamburg, Köln.

        Und die kommen wirklich mit dem Bus?!
        Eintrittsgelder werden auch verlangt!
        Ich weiß wirklich nicht mehr, ob ich lachen, weinen, der besser: schreien soll.

        WER auch immer sich dieses script ausgedacht hat –> schon ziemlich ausgeklügelt.

        Da ich gerade dabei bin, meinen Gedanken zu diesem Spektakel freien Lauf zu lassen:
        wo sind sie denn, die Helden meiner Spätjugend?
        Die Toten Hosen, Grönemeyer, BAP, Marius Müller-Westernhagen … Abziehbilder einer vermeintlich friedlichen Ära, die sich schon während Corona-Zeiten als die schlimmsten Hetzer und Ausgrenzer gezeigt haben.
        Perfekte Simulation einer Simulation.

    1. Wie ich bereits sagte, ganz großes Kino, bloß den Mann mit der Klappe sieht man
      nirgends. Wenn sie blos nicht immer so dilletantisch dabei vorgehen würden und auch noch hoffen,
      daß man dem Rest der Welt diesen Mist auch noch verkaufen kann.
      Das gilt natürlich nicht für den Wertewesten. 😉

      1. eventuell waren nicht alle eingeweiht…🤔 wobei man ja immer wieder merkwürdige Bilder von „Opfern“ sieht…die blutüberströmt mit schneeweißen Verbänden verträumt in den Horizont schauen & möglichst ‚perfekt‘ geschminkt sind ( ukr. Frauen legen Wert auf ihr Äußeres & diskutieren da sicher nicht drüber💃🏻….)

    2. @GMT,
      ich halte die Aufnahmen des ‚Polizisten‘, der angeblich die Dienstkleidung eines ‚Arztes‘ mit Blut übergießt, für super fake.
      Warum?
      Weil der Protagonist, der den Arzt spielt, eine Perücke trägt.

      In einer Welt der Verarsche fällt es zunehmend schwer Vertrauen aufzubauen.
      Dies gilt für a l l e Bereiche.

  2. Beim Lesen des Artikels fiel mir selbst die eigene Verwunderung darüber auf, warum der Ultra-Nazi Poroschenko überhaupt noch auf der Polit-Bühne eine Rolle spielt und dass die größten Arschgeigen auf das Steuerzahlers Rücken (nein, es ist ja nicht nur der Deutsche, da da beständig bestohlen wird) durch die Welt gondeln.

    In der Tat erschreckend, wie die Huren des Welttheaters um Rollen buhlen, und seien es kleinere Nebenrollen.
    Man weiß ja nie …

    Danke daher auch an Evamaria:
    ich denke, die Jungs kommen mit einem entsprechenden Tour-Bus?

    Neugierig geworden, klicke ich mal auf den Terminkalender.

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