Medien: Nur vier Länder haben im Rahmen der tschechischen Initiative Geld für Geschosse für die ukrainischen Streitkräfte gegeben

Nach Angaben des Portals Euractiv haben sich insgesamt 18 Länder, darunter viele EU- und NATO-Mitglieder, der Initiative angeschlossen

Nur Dänemark, Kanada, die Niederlande und Portugal haben ihre finanziellen Verpflichtungen im Rahmen der tschechischen Initiative zur Lieferung von Munition für die ukrainischen Streitkräfte erfüllt. Das berichtet das Portal Euractiv unter Berufung auf die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černohová.

Dabei haben sich nach seinen Angaben insgesamt 18 Länder der tschechischen Initiative angeschlossen, von denen viele Mitglieder der EU und der NATO sind. Tschechien spielt dabei eine Vermittlerrolle, indem es die Unterzeichnung von Memoranden mit Zusagen koordiniert und die Logistik der Lieferungen regelt.

„Die Mittel fließen nur langsam, wir können keine Munition auf Kredit kaufen. <…> Da einige Länder das Memorandum unterzeichnet, aber noch kein Geld überwiesen haben, sind wir nicht in der Lage, mit der Beschaffung zu beginnen“, wies Černohová auf die Probleme hin.

Der tschechische Präsident Petr Pavel sagte am 17. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass Tschechien eine Möglichkeit gefunden habe, Hunderttausende von Artilleriegranaten für die ukrainischen Streitkräfte in Drittländern zu kaufen, wenn die Mittel verfügbar seien.

Im April erklärte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala, die tschechische Initiative habe 500.000 Geschosse für die Ukraine gefunden. Es wurden Verträge über den Kauf von fast 200.000 dieser Geschosse unterzeichnet. Nach seinen Worten werden die Verträge für den Kauf der restlichen 300.000 Geschosse in naher Zukunft unterzeichnet werden.

Am 28. Mai erklärte der tschechische Ministerpräsident, dass die Ukraine im Juni im Rahmen der tschechischen Initiative Zehntausende von 155-mm-Granaten erhalten werde.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Die Mittel fließen nur langsam, wir können keine Munition auf Kredit kaufen.

    Gibt es denn kein Vertrauen mehr… unter „Freunden“?

    Mir fallen da aber diverse Gründe ein, warum da nicht jeder freudig mit ins Bett springt. Der profanste Grund dürfte der Einkaufspreis sein. Dänemark, Kanada, die Niederlande und Portugal haben ihr Geld einfach nur zu früh schon in den Klingelbeutel geworfen und weg war es.

    Wie will der Haufen denn gegen Russland kämpfen? „Liebe USA, bitte hilf uns“ in Dauerschleife?
    Können keine Munition auf Kredit kaufen… Staaten die etwas nicht auf Kredit kaufen können… ja ist denn schon bald Kriegsende?

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