Internationale Reaktionen

„Ganz Amerika hat die Kugel abbekommen“

Das Attentat auf Trump beherrscht weltweit die Schlagzeilen, hier zeige ich eine Auswahl an Reaktionen.

Das Attentat auf Trump beherrscht dermaßen die internationalen Schlagzeilen, dass es gefühlt derzeit kein anderes Thema gibt, was man in den letzten Tagen auch an den Artikeln hier auf dem Anti-Spiegel sehen konnte. Hier übersetze ich eine lesenswerte Zusammenfassung internationaler Reaktionen, die die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht hat.

Beginn der Übersetzung:

„Ganz Amerika hat die Kugel abbekommen“: Wie das Attentat auf Trump das US-Präsidentschaftsrennen beeinflussen wird

Nach dem Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump diskutieren Experten, politische Analysten und Journalisten darüber, wie sich das Attentat auf den Wahlkampf in den USA auswirken wird.

Die TASS hat verschiedene Meinungen von Analysten gesammelt.

Politische Prognosen

  • Die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft hat sich nach dem Attentat verschärft, aber auch der Zusammenhalt in den Reihen der Republikanischen Partei hat sich verstärkt. Diese Meinung vertrat Gou Liu, Experte des Zentrums für Russlandstudien an der East China Normal University. Gleichzeitig glaubt der Experte, dass die öffentliche Meinung nach diesem Vorfall zugunsten der Republikaner kippen könnte.
  • Mehrere republikanische Kongressabgeordnete glauben, dass das Attentat auf Trump seine Siegchancen erhöht hat. Nach Angaben von Politico teilen zwar nicht alle Kongresskollegen diese Zuversicht in Trumps Sieg, aber viele gehen davon aus, dass das Attentat die Unterstützung für ihn verstärken wird.
  • Die Demokraten sind sich über die Wahlkampfstrategie des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden uneins, berichtet das Magazin Newsweek. Einige von ihnen sind dafür, den Wahlkampf für einige Wochen zu unterbrechen, bevor sie Trump wieder aktiv kritisieren. Der politische Stratege und Berater der Demokratischen Partei, Hank Sheinkopf, sagte, das Problem für Biden sei, dass das Attentat den Vorsprung von Trump im Rennen gefestigt habe. Bidens Parteikollegen hingegen sind der Meinung, dass er so schnell wie möglich wieder „in die Offensive“ gehen sollte.
  • Trumps Chancen, die Wahl zum US-Präsidenten zu gewinnen, sind von 61 Prozent auf 67 Prozent gestiegen. Diese Schätzungen stammen von Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei Swissquote, einer Schweizer Bankengruppe.
  • Laut Mamdouh al-Muhaini, einem saudischen Journalisten und Geschäftsführer der Fernsehsender Al Arabiya und Al Hadath, wird das Attentat auf Trump zu einem wichtigen Element seines Wahlkampampfes werden und könnte Biden zum Rücktritt aus dem Präsidentschaftsrennen bewegen. Seiner Meinung nach hat der Vorfall dazu geführt, dass Trump die eine sehr Position einnimmt, während Bidens Position geschwächt wurde.
  • Der Vorfall verkompliziert den Wahlkampf für beide Seiten und es droht weitere Gewalt. Diese Meinung vertrat auch Andrew Spannaus, ein in den USA lebender und in Italien tätiger Kolumnist und Publizist, der 2016 das Buch „Why Trump is Winning“ geschrieben hat, in dem er dessen Wahl zum Präsidenten vorhersagte. Seiner Meinung nach „haben die Republikaner einen gewissen Bonus, zum Beispiel, dass seine Kandidatur als Gegner der Regierung einen Teil der Wählerschaft anziehen kann.“
  • Was mit Trump passiert ist, könnte ihm im Wahlkampf helfen, sagte Daniel Kovalik, amerikanischer Anwalt und Dozent an der Universität von Pittsburgh. „Er wird aus dieser Situation stark und unaufhaltsam hervorgehen, während Präsident Joe Biden schwach und zerbrechlich erscheinen wird.“
  • Die Aussichten, dass Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnt, sind gestiegen, sagte Sergej Rogow, Forschungsdirektor des Instituts für die USA und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied des Russian International Affairs Councils. Im Allgemeinen, so der Analyst, „schwankt die Waage noch“, aber „bisher zu Trumps Gunsten“.
  • Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, zeigte sich zuversichtlich über Trumps Wahlsieg. „Er hat jetzt schon gewonnen. Wenn er nicht umgebracht wird.“
  • Der Botschafter des russischen Außenministeriums für besondere Aufgaben Rodion Miroschnik bezeichnete das Attentat auf Trump als „politisches Verdikt“ für den amtierenden US-Präsidenten. „Dieses Bild wird Trump den gesamten Wahlkampf über ausnutzen und als seinen Triumph darstellen.“ Gleichzeitig seien Bidens Versuche, „die Nation“ nach dem Attentat auf Trump“ zu mobilisieren, zum Scheitern verurteilt“.
  • Biden hätte die Chance gehabt, würdevoll zurückzutreten und den Demokraten die Möglichkeit zu geben, einen anderen Präsidentschaftskandidaten zu benennen, schreibt die österreichische Zeitung Die Presse in ihrem Kommentar. Dem Autor des Artikels zufolge wird sich nach der Schießerei bei der Veranstaltung das Bild von Trump als „kräftiger Kandidat für das Amt“ verfestigen, während Biden als „gebrechlicher und älterer“ Präsident wahrgenommen werden wird.

Einschätzungen der Geschehnisse

  • Trumps möglicher Tod „hätte die USA sicherlich in Stücke gerissen“, so der amerikanische Publizist John Gizzi.
  • „Ganz Amerika hat die Kugel abbekommen“, das Attentat sei „ein Schlag für das ganze Land“. Diese Meinung vertrat ein ehemaliger hochrangiger Vertreter der amerikanischen Verwaltung, der unter anderem in einer verantwortungsvollen Position im Weißen Haus tätig war.
  • Das Attentat zeige die zerstörerischen Prozesse in der politischen Kultur der USA, sagte Arvind Kumar, ein indischer Amerikaexperte und Professor an der Fakultät für Internationale Studien der Jawaharlal Nehru Universität. In Bezug auf Trumps politische Zukunft merkte der Experte an, dass alles „von seinem Gesundheitszustand abhängen wird“.
  • Liberale amerikanische Social-Media-Nutzer begannen nach dem Attentat ebenfalls, Verschwörungstheorien zu verbreiten, berichtete die Washington Post. Sie stellten beispielsweise die Version auf, dass das Blut an Trumps Ohr Theaterschminke und die Schießerei eine Inszenierung gewesen sei, die angeblich vom US-Geheimdienst in Zusammenarbeit mit der Wahlkampfzentrale des ehemaligen Präsidenten organisiert wurde.
  • Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto glaubt, dass das Attentat auf Trump aufgrund seiner politischen Ansichten, insbesondere seines Wunsches nach Frieden in der Ukraine, verübt wurde.
  • Das Attentat auf Trump zeigt, dass in den USA nun Kräfte an der Macht sind, die den Konflikt in der Ukraine fortsetzen wollen und nicht an normalen Beziehungen zu Russland interessiert sind. Diese Meinung vertrat Endre Shimo, Leiter der Nichtregierungsorganisation Ungarischer Friedenskreis.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

    1. Ja , unglaublich !
      Das andere Wunder ist schon am Dienstag vorher passiert !
      Hillary Clinton wurde von einem Gericht in Washington DC wegen Verstoß gegen das Wahlrecht verurteilt !
      Trump hatte man ja wegen 130.000 Dollar auch verknackt , bei Hillary ging es um eine Summe die 45 mal höher war !
      Und ein Großteil unserer Medien sind komplett am pennen was das angeht , schön brav weiter schlafen , gehen sie weiter , ausser Trump gibt es hier nichts zu sehen ! 😀

      1. Ich denke da täuscht du dich. Die deutschen MSM sind nicht am pennen. Die müssen natürlich zuerst in USA nachfragen, ob sie darüber berichten dürfen.
        – Antwort: Natürlich nicht!
        – Reaktion: Jawohlllll!!!

    1. Ich denke nicht, dass Trump mit China „Krieg“ führen will – also nicht das, was man sonst so macht….

      Man wird sich – hat man Vance mal gehört – auch mit Taiwan nicht selber die Beine wegschlagen wollen….
      Es sieht so aus als ob die wissen wenn sie es mit China übertreiben, Taiwan „verlieren“ könnten…. soweit bekannt, sind das DIE Chiphersteller, auf die die uSA angewiesen sind…. also mal abwarten….

      Dass viel zu viel Industrie nach China ausgelagert wurde, hat China Wohlstand gebracht – dem Westen allerdings wesentlich weniger „Reiche mehr“….

    2. Mit Trump wird der Krieg im nahen Osten forciert – wer damals aufgepaßt hat, weis wer der zu Vernichtende ist – laut Lobbyistenauftrag (bei uns Hinterzimmermafia genannt!).

      1. Das ist ja nun überwiegend Geraune, wo sich jeder selber den Sinn hereindenken soll. Der erste Teil ist jedenfalls falsch. Trump sah die Sicherheit Israels durch seinen Friedensplan am besten gewährleistet, der so gut war, daß er von Arabern, Iranern und Chinesen auch nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt fortgesetzt wurde. Trump hat Netanyahu als für sein Amt ungeeignet bezeichnet, und Trump wird keinen Krieg im Nahen Osten forcieren, sondern Wiederherstellung des Friedens.

  1. Das Attentat ist typisch für eine USA in der schon immer das Individuum und die gewaltsame Durchsetzung von Einzelinteressen höchstes Prinzip waren.
    Anstatt einmal 3 Tage lang nach einem solchen Ereignis inne zu halten und die Fresse zu halten, wird stattdessen nur weiter spekuliert und Wetten darauf abgeschlossen wer davon profitieren könnte.
    Der Zustand der USA ist höchst bedenklich und nicht erst seit gestern für die gesamte Welt gefährlich geworden.
    Ob Attentat oder Weltkrieg, das menschliche Dasein ist zum Aktionskurs verkommen.

  2. Die USA organisieren seit Jahrzehnten Inszenierungen und sind pefekt darin, Kollateralschäden egal. Biden lieferte die Voraussetzung, auf X, am Silbertablett. Ein Schauspiel bei dem sogar der Gegner Donald applaudierte und die Karten vor der Wahl neu mischt.

    1. Diese Geschichte mit Trump ist oberfaul das Sie schon stinkt !
      Es werden gerade Geschichten dazu veröffentlicht um die die ganze Geschichte nur noch chaotischer zu machen !
      Dass das Attentat inszeniert war , ist durchaus eine Option !
      Stichwort : Lookout Mountain Labs .
      Das ist eine riesige Airforce Station (Filmstudio) , ungefähr 20 mal größer wie Hollywood , dort wurde auch die angebliche Mondlandung gedreht !
      Es gibt ein Video von März 2024 , wo ein Typ das Attentat von Trump genau beschreibt incl. das mit dem Ohr !
      Eine Inszenierung wäre also kein Problem , denn Die können mit einem 7D-Hologramm von Trump gearbeitet haben , dann kann man sich nämlich auch ein lebendes Trump-Double sparen .
      Der Bezug zum JFK-Attentat ist natürlich gewollt , weil die Geschichte bei der Bevölkerung immer noch in den Köpfen ist .
      Schauen Wir mal ob die alternativen Medien dazu brauchbare Informationen liefern werden , oder auch hierbei wieder bis auf Wenige in einem Totalversagen enden werden .
      Eine Bewertung zu MSM kann man sich eh sparen !

      1. In einem Film könnte man Trump glaubwürdig durch ein computergeneriertes Bild ersetzen — aber die Besucher der Wahlkampfveranstaltung, die das live gesehen haben, würde man damit nicht täuschen.

        Dass das ganze in der ein oder anderen Form fake war, kann ich auch nicht ausschliessen (halte ich aber für unwahrscheinlich wegen Trumps Reaktion: er fährt sich zuerst ans Ohr, stellt dann fest, dass er Blut an den Fingern hat, merkt dann was los ist und geht in Deckung — wenn er davon gewusst hätte, wäre er wahrscheinlich sofort in Deckung gegangen, das ist das erste, was jemand [auch einem Script-Autor] in den Kopf kommt, wenn eine Kugel vorbeifliegt).
        Aber solange es Live-Zuschauer gibt (und das waren nicht wenige – auch waren das nicht alles Schauspieler, der Termin war ja lange vorher veröffentlicht, da hätten sich auf jeden Fall auch regionale Trump-Fans eingefunden, um ihr Idol zu sehen, auch wenn man ihnen gesagt hätte, dass es keine freien Plätze mehr gibt), gehören Hologramme und Computergrafiken in den Bereich der Science Fiction.

  3. Kimberly Cheatle, Direktor*in des Secret Service und selbsternannte Diversity-Managerin, verlautete in ABC News ([1] Video), sie ließ aus Sicherheitsgründen niemanden auf dem angrenzenden Gebäude positionieren, weil womöglich jemand von der Dachschräge fallen könnte.

    Sicherheit ist tatsächlich ein wesentlicher Faktor, den frau nicht außer Acht lassen sollte. Deshalb ist es mir völlig unverständlich, warum der Sicherheitsdienst mit scharfen Waffen hantieren darf. Mit Schusswaffen passieren so viele Unfälle.

    „That building in particular has a sloped roof, at its highest point. And so, there’s a safety factor that would be considered there that we wouldn’t want to put somebody up on a sloped roof. And so, the decision was made to secure the building, from inside,“ she said.

    [1] 16.07.2024 20:48 Video
    ABC Exclusive: Trump rally shooting ‚unacceptable,‘ Secret Service director says
    „The buck stops with me,“ Kimberly Cheatle said in an ABC News interview.
    ByJulia Reinstein, Luke Barr, Quinn Owen, Alexander Mallin, and Jack Date
    July 16, 2024, 10:48 PM
    https://abcnews.go.com/US/trump-rally-shooting-unacceptable-secret-service-director-abc-exclusive/story?id=111962314

    [2] 16.07.2024 15:35
    Secret Service boss blames ‘sloped roof’ for not putting sniper team on building used by would-be Trump assassin
    By Social Links forChris Nesi
    Published July 16, 2024
    Updated July 16, 2024, 3:35 p.m. ET
    Embattled Secret Service Director Kimberly Cheatle says she has no plans to resign, even after the stunning revelation that the agency decided not to guard the roof from which Thomas Crooks opened fire on former President Donald Trump because it was too slanted.
    “That building in particular has a sloped roof at its highest point. And so, you know, there’s a safety factor that would be considered there that we wouldn’t want to put somebody up on a sloped roof,” she told ABC News in a startling admission.
    “And so, you know, the decision was made to secure the building, from inside,” she told the outlet.
    Cheatle admitted the agency knew the building rooftop was a security vulnerability but still opted not to position agents there, leaving it wide open for Crooks to take up an ideal sniper perch with an unobstructed view of Trump on stage.
    From the roof, Crooks had a clear line of sight to the GOP nominee with his AR-style semiautomatic rifle, about 130 yards away.
    [https://nypost.com/2024/07/16/us-news/secret-service-boss-kimberly-cheatle-says-the-buck-stops-with-me-calls-trump-rally-shooting-response-unacceptable-but-still-wont-resign/]

    [3] Secret Service director gives bizarre reason why an agent wasn’t on the roof where gunman Thomas Matthew Crooks opened fire on Trump as she rejects calls to resign
    Secret Service head Kimberly Cheatle has finally given an interview
    ‚That building in particular has a sloped roof at its highest point,‘ she said
    By GEOFF EARLE, DEPUTY U.S. POLITICAL EDITOR FOR DAILYMAIL.COM IN MILWAUKEE, WISCONSIN
    PUBLISHED: 14:52 BST, 16 July 2024 | UPDATED: 17:42 BST, 16 July 2024
    [https://www.dailymail.co.uk/news/article-13639613/Secret-Service-director-wasnt-roof-gunman.html]

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