Der moldawische Außenminister hält Aufhebung des Neutralitätsstatus des Landes für notwendig

Mihai Popşoi sagte, die Neutralitätsklausel sei in die moldawische Verfassung aufgenommen worden, um Russland zu zwingen, sein Militär und seine Munition aus Transnistrien abzuziehen

KISHINEV, 26. Juli./ Der stellvertretende moldawische Ministerpräsident und Außenminister Mihai Popşoi ist der Ansicht, dass der Status der Neutralität die Sicherheit Moldawiens nicht gewährleisten kann und sie ihn aufgeben sollte. Das sagte er nach seiner Rede am Institut für internationale und europäische Angelegenheiten (IIEA), deren Aufzeichnung vom moldawischen Außenministerium auf YouTube veröffentlicht wurde.

„Wir müssen mit unseren Bürgern eine schwierige Diskussion darüber führen, wie wir die nationale Sicherheit gewährleisten können. Vielleicht können wir sie davon überzeugen, dass die Neutralität keine Sicherheitsgarantie ist und wir andere Optionen in Betracht ziehen müssen“, sagte Popşoi.

Er behauptete, die Neutralitätsklausel sei in die moldawische Verfassung aufgenommen worden, um Russland zu zwingen, sein Militär und seine Munition aus Transnistrien abzuziehen. „Das hat nicht funktioniert“, fügte der stellvertretende Ministerpräsident hinzu. „Die Moldawier sind an den beruhigenden Gedanken der Neutralität gewöhnt: Uns greift niemand an, wir greifen niemanden an, man muss kein Geld für die Verteidigung ausgeben. Aber dabei braucht man keinen Doktortitel in Geschichte, um zu erkennen, dass der Status der Neutralität nie ein Hindernis für eine Aggression war“, sagte Popşoi.

Zuvor hatte die moldawische Präsidentin Maia Sandu über die Vorteile der NATO und die Notwendigkeit gesprochen, in ihrem Land negative Stereotypen über den Militärblock abzubauen. Meinungsumfragen zeigen, dass die Mehrheit der Moldauier den Beitritt zum Bündnis nicht unterstützt.

Eine Task Force russischer Truppen in Transnistrien bewacht Waffenlager, in denen mehr als 20.000 Tonnen Munition gelagert werden, die nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus den europäischen Ländern übrig geblieben sind.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

  1. Auszug –

    „Wir müssen mit unseren Bürgern eine schwierige Diskussion darüber führen, wie wir die nationale Sicherheit gewährleisten können. Vielleicht können wir sie davon überzeugen, dass die Neutralität keine Sicherheitsgarantie ist und wir andere Optionen in Betracht ziehen müssen“, sagte Popşoi.

    Seit Wann fragen DIE denn das Volk?!?!?

    1. Ähnliche Drohungen gegen das Volk gibt es auch in Österreich. Die Wetkriegselite will Gesamteuropa von Gibraltar bis zum Ural Einnehmen. Damit wären alle Rohstoff Probleme gelöst so meinen sie.

    1. Nicht auf die Größe kommt es an – sondern hier um die geopolitische Position und da ist dies ein wichtiger Punkt zum Beispiel bei zu blockierenden Wirtschaftswegen!
      Außerdem ist jedes Stückchen Land, welches nicht vom „Feind“ genutzt werden kann von nicht geringer Bedeutung!

  2. Moldawien ist das Armenhaus Europas, kein Wunder mit SOLCHEN Politikern.
    Ich habe vor Jahren unserer Reiseleiterin schon gesagt, BITTE, haltet euch fern von der EU,
    ihr würdet es schnell bereuen, so wie wir es auch schon lange tun.

  3. Ende des Jahres finden dort Präsidentschaftswahlen statt – zeitgleich und (ganz clever) mit Referendum ob Moldawien der EU beitreten soll. Bekanntlich sind die meisten EU-Länder zuvor zu erst der NATO beigetreten.
    Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der Beitritt zur EU innerhalb von ca. 5 Jahren stattfinden wird, dann wird Moldawien in den nächsten 3 Jahren der NATO beitreten. Es sei denn dort gibt es von der Bevölkerung Widerstand dagegen.
    Aber ernsthaften Widerstand gibt es eh nirgends heutzutage. Mit paar manipulativen Tricks wird die Bevölkerung auch Ja zur EU sagen.

    Läuft alles nach Plan wie die neoliberale-neokonservative-globalistische-neofeudale-marktfundamentalistische Elite es will.

    1. Das wird man bis DE hören falls da jemand übergriffig wird. Ein Grossteil der Munition dürfte zwar schon längst verrottet sein…
      Es wird eine grosse Explosion falls dieses Munitionslager aus Sowjetzeiten, das der RF gehört, von idioten, die aus den USA angespitzt, gestürmt werden sollte.

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