Der IAEO fehlt es an Fakten, um die Verantwortlichen für die Angriffe auf das AKW Kursk zu nennen

Generaldirektor Rafael Grossi hat versichert, dass die Agentur Fakten über gezielte Angriffe auf Atomkraftwerke „niemals vor der Öffentlichkeit verbergen“ wird, wenn sie über „unwiderlegbare Beweise“ verfügt

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) nennt die Verantwortlichen für die Angriffe auf das AKW Kursk nicht, da sie versucht, eigenständig Fakten über Zwischenfälle im Bereich der nuklearen Sicherheit zu ermitteln, und die Situation nicht „politisieren“ will, solange keine „unwiderlegbaren Beweise“ vorliegen. Das erklärte der Generaldirektor der IAEO, Rafael Grossi, in einem Interview mit dem Fernsehsender Al Arabiya.

IAEO-Experten seien nach Berichten über Angriffe durch die russische Regierung zum Atomkraftwerk Kursk gereist, um die Bedrohung der nuklearen Sicherheit unabhängig zu bewerten. „Im Einklang mit unserem Auftrag, die nukleare Sicherheit zu schützen, mussten wir dorthin gehen und unabhängig die Fakten feststellen. <…> Aus Gründen der Unparteilichkeit, um genau zu sein und nicht zu spekulieren, bestätigt die Agentur [Informationen über Angriffe] nur dann, wenn sie die Informationen unabhängig bewerten kann“, sagte Grossi auf die Frage eines Journalisten, warum die IAEO die Verantwortlichen für die Angriffe auf kerntechnische Anlagen im ukrainischen Konfliktgebiet nicht benannt habe.

Der Generaldirektor der IAEO räumte auch ein, dass die Konfliktpartei, auf deren Territorium sich die bedrohten Atomanlagen befinden, das Recht hat, von der internationalen Atomaufsichtsbehörde zu verlangen, dass sie die Verantwortlichen für Verstöße gegen die nukleare Sicherheit benennt. Gleichzeitig versicherte Grossi, dass die Agentur die Fakten über gezielte Angriffe auf Atomkraftwerke „niemals vor der Öffentlichkeit verbergen“ wird, wenn sie über „unwiderlegbare Beweise“ verfügt.

„Ich denke, was hier passiert, ist eine typische Erscheinung, die wir seit Beginn dieses Krieges und vielleicht auch in anderen Fällen erlebt haben – die Parteien erwarten von der IAEO, dass sie das sagt oder bestätigt, was sie gerne hören möchten. Von einem rationalen Standpunkt aus kann ich das verstehen, aber wir sollten die Situation nicht politisieren oder Partei ergreifen, Schuldzuweisungen machen oder mit dem Finger auf jemanden zeigen. Wenn wir als Aufsichtsbehörde Namen nennen oder etwas erwähnen, muss es dafür eine unbestreitbare, absolute Gewissheit geben. In diesem Fall geht es darum sicherlich nicht. Als dort etwas passierte, waren wir nicht vor Ort“, fügte er hinzu.

Am 8. August wurden Fragmente abgeschossener ukrainischer Raketen auf dem Gelände des Atomkraftwerks Kursk gefunden. Am nächsten Tag wurde durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte eine Transformatorstation außer Betrieb gesetzt, was zu einer Notunterbrechung der Stromversorgung in der nahe gelegenen Stadt Kurtschatow führte. Am 22. August versuchten die ukrainischen Streitkräfte, das AKW Kursk mit einer Drohne anzugreifen, die in der Nähe des Lagers für abgebrannte Brennelemente abgefangen und vernichtet wurde.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Warum läßt Russland diese Usa-Organisation überhaupt noch ins Land? Spionieren, lügen, hohes Gehalt abgreifen, mehr können die nicht.
    Wenn Russland eine int. Atomenergiebehörde unbedingt braucht, dann kann man das sicher innerhalb der BRICS gründen.

    1. Exakt.
      Sie alle wollen immer neutral sein, in ihren Kontrollgremien, sie sind es aber offensichtlich nicht.

      Und unwiderlegbare Beweise gibt es im Krieg so gut wie nie. Also macht den Laden einfach dicht, kostet nur unnütz Geld.

  2. Ja klar, es waren wieder die Russen. Die sind ja bekannt dafür, ihre eigenen Anlagen zu zerstören. Und besonders AKWs. Aber klar doch. Und die Ukraine ist das total unschuldige Baby, das nie im Leben fremde Anlagen zerstören würde. Besonders wenn sie das fremde Land so wahnsinnig lieben. Na klar doch.

  3. Ja klar, Russland feuert auf das von Russen besetzte AKW in Saporoshje und auch auf sein eingenes in Kursk. Grossi war beim Angriff auf Kursk nicht vor Ort, in Saporoshje war er bzw. seine Leute vor Ort, konnten aber die Flugrichtung der Granaten nicht bestimmen. Kann der Mann noch in den Spiegel schauen, ohne zu ko…?

  4. Die Physik ist zu dem Ergebnis gekommen: Es gibt keine unwiderlegbaren Beweise. Eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1 Millionen betrachten Physiker als Beweis.

    Wir müssen nun mal Entscheidungen treffen, obwohl weder die Wissenschaft noch der Papst unwiderlegbare Beweise liefern können.

  5. Nett verpackt wird Russland hier der Lüge bezichtigt, da es für seine Vorwürfe gezielter ukrainischer Angriffe scheinbar keine stichhaltigen Belege liefern kann. In Folge werden dann die, welche man für seine Position instrumentalisieren wollte als „Werkzeug des Feindes“ gebrandmarkt. Sehr überzeugend.

    Ich wüsste auch nicht, welchen Sinn dieser Beschuss für die Ukraine haben sollte. Ein durch Beschuss verursachter nuklearer Störfall, würde die Unterstützer der Ukraine und deren Gesellschaften unnötig verunsichern und die Ukraine möglicherweise das kosten was diese am meisten benötigt, ein hohes und uneingeschränktes Maß an finanzieller, militärischer und politischer Unterstützung. Das macht aus Sicht der Ukraine keinen Sinn, da gäbe es deutlich sinnvollere , militärisch relevante, Ziele.

  6. Die Faktenblindheit scheint ein untrügliches Kennzeichen aller westlich kontrollierten Organisationen zu sein.
    Es ist selbstverständlich “der Westen“, der seine Vasallen und Anhängsel zum fortwährenden Wiederkäuen der vom Hegemon ausgegebenen Lügenmärchen nötigt.

    Des‘ Brot ich ess‘, des‘ Lied ich sing‘!

    Soweit sich Russland auf solche Maulaffen verlässt, ist keine Unterstützung zu erwarten.

    “Wissenschaftler“ – ich schmeiß‘ mich weg.

  7. Die angebliche Neutralität und Unabhängigkeit einiger Organisationen bei der UNO oder in Europa ist seit Jahren eine Lüge. Deshalb finde ich es auch teilweise absurd, wenn Rußland diese Organisationen für eine neutrale Beurteilung anruft.

  8. Die alten blutrünstigen Piraten, Verzeihung, die anglozionistische Geldmafia, schleust sehr gerne Kriminelle und pädophile Ekemente in ihre Welt-Organisationen ein.

    Das bewirkt dann, wie bei der IAEO , beim internationalen Gerichtshof, bei der Uno oder beim internationalen Währungsfond, das US Konkurrenz vorschnell verurteilt wird -oft aufgrund gefälscher Indizien- während andere nachweisbare Schweinereien einfach ausgesessen werden. Der Erpressbare steckt dann einfach den Kopf in den Sand und poppt danach -mit dem Segen der Kabale – ein paar Minderjährige.

  9. Ich halte es für richtig, dass Russland die Grossi-Truppe geholt hat. Man weiß ja nie, aber Grossi und seine Begleiter wissen schon ganz genau, was abgeht. Sie sehen die Dinge. Das hinterlässt immer ein paar Spuren. Die Menschen haben immer Probleme damit, ständig alles deckeln zu müssen. In dem einen oder anderen arbeitet es innerlich bestimmt auch ein wenig. Und Russland kann man nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben und sich etwa nicht zu bemühen.

Schreibe einen Kommentar