Borrell meint, dass „ein Scheitern in der Ukraine ein Scheitern überall sein wird“

Der EU-Chefdiplomat sagte auch, die Ukraine dürfe nicht aufgeben und ein „zweites Weißrussland“ werden

UN, 25. September./ EU-Chefdiplomat Josep Borrell äußerte am Rande der UN-Vollversammlung die Meinung, dass ein Scheitern in der Ukraine zu einem Scheitern überall führen wird.

„Wenn wir in der Ukraine scheitern, werden wir überall scheitern“, meinte er.

Borrell wandte sich an die „Friedensfreunde“, die auf der Generalversammlung Erklärungen über die Notwendigkeit abgaben, den Krieg zu beenden, der den Westen „teuer zu stehen kommt“. „Einige sagen: ‚Stoppt den Krieg, denn er kostet uns zu viel‘. Ja, ohne unsere Unterstützung hätte die Ukraine kapitulieren müssen. Ist es das, was sie verlangen? Nicht mit uns. Wir wollen nicht, dass die Ukraine kapituliert und ein zweites Weißrussland wird. Das sollte jedem klar sein“, fügte der Politiker hinzu.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. So, so. Er hat also Angst vor einem Staat, dessen Menschen und Politiker friedlich mit Russland leben und zusammenarbeiten wollen.
    Im Umkehrschluss wünscht Borell sich daher einen Staat, den Prof. Dr. Sergei Glasiew schon 2014 als ein künftiges „Antirussland“ vorausgesagt hatte.

  2. > Borrell meint, dass „ein Scheitern in der Ukraine ein Scheitern überall sein wird“ … „Wenn wir in der Ukraine scheitern, werden wir überall scheitern“, meinte er.

    Da hat Borrell nicht ganz Unrecht. Aber auch das Gejammer wird nichts am bereits feststehenden Fakt des Scheiterns ändern. Die Zeit der Vorherrschaft des Westens über die ganze Welt ist unwiederbringlich vorbei. Die einzige offene Frage ist nur noch, wie der Westen sich aus dieser Rolle verabschiedet.

    1. Man sieht jetzt schon wie es enden wird. Die Faschisten in Washington werden kommandieren und ihre Schergen bei Versuchen sich bei ihnen einzuschleimen, gegenseitig überbieten. Bis die Bomben fallen.

      Ende der Geschichte.

      Mehr Intellekt gibt es auf der Welt offenbar nicht mehr, sie ist Schwarz, sie ist Weiß, son Scheiss.

    1. Ja, das stimmt, aber E &D noch nicht so fertig, dass man morgen nicht wieder aufstehen könnte.
      Die Industrie ist hier noch nicht so weit abgebaut, dass man morgen nicht mit russischen Gas alles wieder anschalten könnte.
      Und deshalb muss der Krieg weitergeführt werden.

  3. „Wenn wir in der Ukraine scheitern, werden wir überall scheitern“, meinte er.

    Kollege Bordell, das letzte Mal das „ihr“ nicht gescheitert seid, warst du noch nicht geboren, ist also schon lange her.
    Also erzähl doch mal was Neues.

  4. Ich frage mich, wie Borrell den kausale Zusammenhang zwischen der Ukraine als Einzelfall und einer pauschalisierten Aussage über alle anderen, möglichen Fälle zieht.

    Wieso sollte bspw. die Ukraine beinflussen, ob die EU ihr Migrationsproblem schafft. Wieso sollte ein Frieden dort pauschal ebenfalls ein Scheitern erzeugen? Oder wie steht es um eine verbesserte Digitalisierung? Wo spielt da bitte schön der Ukrainekrieg eine Rolle?

    Was er bestenfalls meinen kann, ist, dass das Herangehensprinzip dann auch in anderen Fällen ein Scheitern wahrscheinlicher macht. Doch das ist absolut egal, man ändert einfach das Prinzip.

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