Orban: Die Ukraine hat wegen den USA im März 2022 kein Friedensabkommen mit Russland unterzeichnet

Budapest hat das „aus allen möglichen Berichten und Geheimdienstquellen“ erfahren, so der ungarische Ministerpräsident

Die Europäische Union hat versucht, den Konflikt in der Ukraine zu lokalisieren, aber die USA haben seine Eskalation erreicht und versucht, ihm einen globalen Charakter zu geben. Diese Meinung vertrat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban in der Morgensendung des Radiosenders Kossuth.

Der Regierungschef wurde gebeten, das jüngste Interview des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder mit der Berliner Zeitung zu kommentieren, in dem er sagte, die ukrainische Regierung habe sich bei den Istanbuler Gesprächen im März 2022 geweigert, ein Friedensabkommen mit Russland zu schließen, weil sie von den USA daran gehindert worden sei.

„Was der ehemalige deutsche Bundeskanzler gesagt hat, ist in der Welt der Diplomatie wohlbekannt“, antwortete Orban, „wir wissen aus allen möglichen Berichten und Geheimdienstquellen, dass es in Istanbul tatsächlich ein Abkommen zwischen den Russen und den Ukrainern gab, das die Ukrainer auf Geheiß der Amerikaner nicht unterzeichnet haben.“

Diese Informationen werden eines Tages öffentlich bekannt werden, sagte er. „Die Historiker werden es eines Tages herausfinden“, versicherte Orban.

Er erinnerte daran, dass das Minsker Abkommen im Jahr 2015 geschlossen wurde, um den Konflikt in der Ostukraine zu lösen. Der Ansatz der EU war damals wie folgt: „Das ist ein Konflikt zwischen den beiden slawischen Völkern Russlands und der Ukraine, er sollte isoliert werden, und wir werden bei seiner Lösung helfen“, sagte der Ministerpräsident.

„Aber die Amerikaner sind in dieses Spiel eingestiegen, und seitdem geht es nicht mehr darum, den Konflikt einzudämmen und zu lokalisieren, sondern darum, ihn auszuweiten und zu eskalieren, so dass er immer globaler wird“, erklärte Orban.

Ihm zufolge werden „immer mehr Menschen an die Front geschickt, immer mehr Waffen geliefert und immer mehr Geld für die militärische Unterstützung der Ukraine ausgegeben“.

„Ungarn hat die Waffenlieferungen nicht unterstützt, und ich unterstütze die Bereitstellung ungarischer Steuergelder nicht“, um Waffen für die ukrainische Armee zu kaufen, schloss der Ministerpräsident: „Wir helfen gerne, weil wir ein christliches Land sind und wir sollten helfen, aber wir wollen den ukrainischen Staat nicht dabei unterstützen, mit Waffen zu kämpfen, die mit unserem Geld gekauft wurden.“

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Diese Informationen werden eines Tages öffentlich bekannt werden, sagte er. „Die Historiker werden es eines Tages herausfinden“, versicherte Orban.

    Aber er hat die Sätze vorher schon mal kräftig gespoilert…
    Irgendwie kommt mir diese Information auch nicht wirklich neu vor.

    1. Wird bestimmt spannend, wenn Historiker in 50 Jahren herausfinden, wer die treibende Kraft hinter dem Boten war. Der Bote muss eigentlich BoJo gewesen sein. Aber dies lässt sich mit den entsprechenden Quellen sicher alles im Detail validieren.

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