Medien: Russland-Afrika-Gipfel widerlegt Behauptungen über die politische Isolation Russlands

Die Veranstaltung zeigte, wie das Land seine diplomatischen Fähigkeiten in der neuen geopolitischen Situation in der Welt einsetzt, so die Zeitung Magyar Nemzet

BUDAPEST, 29. Juli. /TASS/. Der Russland-Afrika-Gipfel hat die Behauptungen der westlichen Länder über die politische Isolation Russlands widerlegt und gezeigt, wie das Land seine diplomatischen Möglichkeiten in der neuen geopolitischen Lage in der Welt einsetzt. Diese Meinung vertritt die ungarische Zeitung Magyar Nemzet in einem Artikel über die Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und afrikanischen Führern in St. Petersburg.

„Vertreter von mehr als vierzig Ländern, darunter viele Staatsoberhäupter, trafen sich mit Präsident Wladimir Putin. Zwar handelte es sich dabei nicht um die einflussreichsten Länder der Welt, aber angesichts dieses Ereignisses ist es schwierig, von diplomatischer Isolation zu sprechen“, schreibt die Zeitung. Sie stellt fest, dass die afrikanischen Länder nicht nur vielversprechende ausländische Märkte sind, sondern auch wichtige Stimmen in internationalen Organisationen. „Im Falle Afrikas sprechen wir von 1,5 Milliarden Einwohnern und einem Wert von 3 Billionen Dollar sowie mehreren Dutzend Stimmen in internationalen Foren – dies alles unter Kriegsbedingungen zu unterschätzen, ist nicht nur ein Verbrechen, sondern ein Fehler.“

„Aufgrund der westlichen Sanktionen ist Russland gezwungen, seine Aktivitäten auszuweiten, wo immer es kann, um Hilfe und Einkommen zu erhalten“, so die Zeitung, und fügte hinzu, dass „einer der wichtigsten Plätze dafür Afrika ist“, wo niemand etwas Schlechtes über Russland sagt, aber „viele Menschen sich mit Schmerz an den westlichen Kolonialismus erinnern“. Der Zeitung zufolge verschafft dies Russland „einen Vorteil in der Region und die Möglichkeit, als größtes Land der Welt und in der günstigsten geopolitischen Lage seinen strategischen Einfluss weiter auszubauen“.

Meinung zum Getreideabkommen

Die Zeitung erinnerte daran, dass „Russland nicht nur der größte Waffenlieferant Afrikas ist, sondern auch Technologie auf den Schwarzen Kontinent exportiert“. Viele große russische staatliche und private Unternehmen, darunter Rosatom und Sberbank, sind dort tätig. Russland schickt auch seine Nahrungsmittel, vor allem Getreide, dorthin.

„Der ganze Rummel um das geplatzte russisch-ukrainische Getreideabkommen geht darum, dass arme Afrikaner verhungern, weil Putin das ukrainische Getreide nicht freigeben will“, schreibt Magyar Nemzet. „US-Außenminister Anthony Blinken hat Moskau vorgeworfen, Lebensmittel als Waffe einzusetzen, wenn es Bedürftigen die Nahrungsaufnahme verweigert. Betrachtet man jedoch die ukrainischen Getreideexporte, so sind die Hauptabnehmer ausschließlich leicht überfütterte spanische Mais fressende Schweine… Weizen nimmt bei den Getreideexporten einen bescheideneren Platz ein. Seine Hauptabnehmer sind China, Spanien, die Türkei, Italien und die Niederlande. Das ist kein Zufall: Die ukrainischen Exporte, an denen sich die Oligarchen bereichern, konkurrieren mit den Exporten der EU und erregen hier so viel Aufsehen, dass sogar die Polen, die zärtliche Gefühle für Kiew haben, in eine Auseinandersetzung mit den Ukrainern hineingezogen wurden.“

Einen Tag zuvor hatte Putin auf der Plenarsitzung des Russisch-Afrikanischen Wirtschafts- und Humanitären Forums erklärt, dass Russland bereit sei, sechs afrikanische Länder in den nächsten drei bis vier Monaten kostenlos mit 25.000 bis 50.000 Tonnen Getreide zu beliefern und dabei deren kostenlose Lieferung zu gewährleisten.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.