Medien: Chinas Armee hat mit der Simulation eines umfassenden Konflikts mit einer US-geführten Allianz begonnen

Fang Qanxin, Forscher bei der Militäreinheit 91404 in Qinhuangdao, untersuchte die Wirksamkeit der Überwasser-Schiffsverteidigungsanlagen des Landes im Falle von Konflikten unterschiedlicher Intensität

Chinesische Militäranalysten haben zum ersten Mal damit begonnen, Konflikte mit der US-geführten Allianz auf See in vollem Umfang zu simulieren. Das berichtete die Zeitung South China Morning Post am Mittwoch.

Das Papier stammt von Fang Qanxin, einem Forscher der Militäreinheit 91404 in Qinhuangdao in der Provinz Hebei, die sich im Auftrag der chinesischen Marine der Volksbefreiungsarmee (PLA) auf Profilforschung spezialisiert hat. In seiner Arbeit, die in der militärischen Fachzeitschrift Journal of Ship Research veröffentlicht wurde, untersuchte er insbesondere die Verteidigungseffizienz von Chinas Überwasserschiffen bei Konflikten unterschiedlicher Intensität. In der Studie wurden keine konkreten Ländernamen genannt, aber der Waffenmix, zu dem auch „zwei Flugzeugträgerkampfgruppen“ gehörten, implizierte eine Konfrontation mit den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten, die in dem Papier als „blaue Allianz“ bezeichnet werden.

Insgesamt wurden fünf Szenarien betrachtet: Im ersten und einfachsten Szenario standen die chinesischen Überwasserschiffe zwei Gegnern gegenüber. Im zweiten, dem „normalen Szenario“, war die Blaue Allianz nicht direkt beteiligt, sondern lieferte denselben beiden Gegnern der chinesischen Streitkräfte begrenzte nachrichtendienstliche Informationen. Im dritten Szenario lieferte die Allianz große Mengen unterschiedlicher Informationen, während sie im vierten Szenario Informationen übermittelte, mit mehr als zwei Trägerkampfgruppen direkt in den Konflikt eingriff und Angriffe in der Informationsumgebung durchführte.

Die anspruchsvollste Version simulierte einen „strategischen Konflikt“ mit einer Allianz, bei dem ein lokaler Konflikt zu einem ausgewachsenen Krieg eskalierte und chinesische Schiffe mit mehr als 11 Raketen und 3 Torpedos verschiedener Typen angegriffen wurden.

Darüber hinaus wurde die Raketenabwehr chinesischer Schiffe durch elektronische Gegenmaßnahmen und Störsender des Gegners erschwert, die die effektive Reichweite der Bordradare auf 60 Prozent reduzierten und es nur der Hälfte der chinesischen Flugabwehrraketen ermöglichten, Ziele erfolgreich zu treffen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. …in diesen sommerlichen Zeiten, ist eine Überprüfung der „Gefechtsbereitschaft“, seit den Zeiten der „Stehenden Heere“, immer üblich.. …schon zu Zeiten des preussischen Königs Wilhelm, ab 1861, fanden solche Übungen statt..
    …da China die grösste Armee der Welt hat, ist natürlich der Oberbefehlshaber auch verpflichtet, die „Einsatzbereitschaft“ der Armee und vor allem der Flotte, zu überprüfen.. …ich denke, Russische Offiziere und Generalstäbler, stehen wegen ihrer Erfahrungen aus dem WK II, beratend zur Seite ??..🙈😈

  2. Es mutet an wie ineinandergreifende Zahnräder: In Kopenhagen wurde vorgestern die nächste „diplomatische Simulation“ (Zitat Boris Johnson) vorbereitet, und nun bereitet sich China darauf vor, daß der kollektive Westen in absehbarer Zeit den Rücken frei hat, um sich in neue militärische Abenteuer zu stürzen.

  3. Jedes Land wie auch China sollte vor allem in die Abwehr von Flugzeugen und Marschflugkörpern investieren.

    War ja nicht so, dass die Reue nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima und Nagasaki von seitens der USA besonders groß war.

  4. Mir fehlt in der Meldung – wie waren die Ergebnisse bei verschiedenen Varianten?

    Ferner – ob Neuseeland zum Blauen Imperium gehört?

    „China’s diplomacy to further consolidate and expand ‚circle of friends‘ in summer, with Xi meeting visiting leaders from New Zealand, Barbados, Mongolia, Vietnam“

    https://www.globaltimes.cn/page/202306/1293292.shtml

    Kaum die Frau MP vom WEF losgeworden, schon in den Freundeszirkel aufgestiegen?

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