In Litauen meint man, dass die Schließung der Grenzen zu Russland und Weißrussland auf regionaler Ebene diskutiert werden sollte

Laut Laurynas Kasciunas, dem Vorsitzenden des Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung im Seimas (Parlament), kann ein russischer Staatsbürger mit einem Schengen-Visum in die baltischen Staaten und Polen einreisen und dann ungehindert nach Litauen kommen, da es an den EU-Binnengrenzen keine Kontrollen gibt

Die Entscheidung, die Grenzen zu Russland und Weißrussland zu schließen, weil die baltischen Republiken sich von ihnen bedroht sehen, kann nur auf regionaler Ebene getroffen werden. Das sagte Laurynas Kasciunas, Vorsitzender des Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung im Seimas (Parlament), am Montag.

„Eine solche Entscheidung kann kaum auf EU-Ebene getroffen werden. Es ist jedoch notwendig, das Thema auf regionaler Ebene zu diskutieren, damit sich alle baltischen Staaten und Polen der Schließung anschließen“, sagte er im nationalen Radio LRT.

Andernfalls, so der Politiker, könne ein Russe beispielsweise mit einem Schengen-Visum in diese Länder einreisen und dann ungehindert nach Litauen gelangen, da es an den EU-Binnengrenzen keine Kontrollen gebe.

Litauen wird für die Dauer des NATO-Gipfels in Vilnius vorübergehend wieder Kontrollen einführen. Sie werden vom 7. bis 13. Juli stattfinden.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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