Erdogan will in Zusammenarbeit mit Russland einen Gashub in der Türkei einrichten

Im vergangenen Oktober schlug der russische Präsident Wladimir Putin vor, auf türkischem Territorium einen Hub einzurichten, über den die verlorenen Transitmengen der Nord Stream umgeleitet werden könnten

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erklärt, dass er nach wie vor entschlossen ist, das vom russischen Präsidenten Wladimir Putin initiierte Projekt eines Gashubs in der Türkei zu verwirklichen.

„Wir werden die Position der Türkei als internationalen Hub weiter stärken. In der Tat hat Putin in seiner Glückwunschbotschaft die Schaffung eines Hubs in der Türkei, in der [nordwestlichen] Region Thrakien, wiederholt. Wir werden dies gemeinsam mit ihnen (Russen – TASS-Kommentar) tun. Und es wird einen Hub in Thrakien geben“, sagte er am Montagabend während einer Rede vor Mitbürgern im Beştepe-Präsidentschaftskomplex in Ankara.

Im Oktober 2022 hatte Putin die Idee geäußert, einen Hub auf türkischem Territorium einzurichten, über den die verlorenen Transitmengen der Nord Stream umgeleitet werden könnten. Er erklärte, dass er sich auf die Möglichkeit bezog, ein weiteres Pipelinesystem zu bauen und einen Hub in der Republik zu schaffen, über den Gas an Drittländer, vor allem europäische Länder, geliefert werden könnte, wenn diese daran interessiert wären.

Die Türkei hat auf die Initiative positiv reagiert und erklärt, dass ein Großteil der Infrastruktur für einen Gashub und ein Gashandelszentrum auf ihrem Territorium bereits vorhanden ist. Ankara hat auch mit der Änderung von Rechtsvorschriften begonnen, um eine Rechtsgrundlage für den Hub zu schaffen. Das Gashandelszentrum soll im Nordwesten der Republik, in der Nähe von Istanbul, errichtet werden. Die Region wird Thrakien (Trakya, nach türkischer Tradition) genannt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Wenn Putin die Idee mit dem Gashub in der Türkei im Oktober 2022 vorgebracht hat, dann hat er das unter dem Eindruck der Nord Stream Attentate getan, die Ende September 2022 verübt wurden. Offenbar war ihm und seiner Administration zweifelfrei klar, daß der Zug für den EU-Markt über Nord Stream und die Pipelines durch Polen und die Ukraine irreversibel abgefahren war.

    1. Irgend wie ist es mir schon in Erinnerung, dass die Türkei als Gashub schon vorher von Russland ins Gespräch gebracht wurde…Rotgrüngelb war seit 21 an der Regierung & schon vorher wurde bei NS2 blockiert & verzögert ohne Ende…..Gut, dann machen halt die Türken das Geschäft….

      1. Ich bin gespannt, wann die merken, daß die Party jetzt woanders und ohne
        sie stattfindet. Wird wohl noch ein wenig dauern, schätze ich.
        In den MSM wurde ja schon wieder ordentlich gegen Erdogang gehetzt.

      2. Eine ewige Geschichte. Erst sollte South Stream nach Rumänien gebaut werden, wo es aus Ceausescus Zeiten eine gute Gasinfrastruktur noch gab. Durfte nicht. Dann nach Bulgarien. Die Bulgaren hatten die Anlandestation schon gebaut, dann kam das Verbot von der EU. So wurde aus South Stream dann Blue Stream und Türk Stream.

        Bei NS2 war den Akteuren schon länger klar, was Merkel im Sinne hatte: „Putins Rußland“ sollte sie zwar schon bauen, in Betrieb sollte sie aber erst nach dessen Sturz (Kollaps durch militärisches Debakel in der Ukraine und totalen Krieg der Sanktionen).

        Nun ja. An weiteren Leitungen war die EU nicht interessiert, wegen „Klimaneutralität“, von Afrika in die EU wurden sogar welche stillgelegt. Erdogan fehlt wohl der Glaube, daß aus diesen Spinnereien nach „Adolf & Greta“ was wird. Gas ist die Energie der Zukunft. Der Gashub steht im Zentrum eines türkischen Gasimperiums, das perspektivisch von Nigeria bis nach Iran / Qatar, Turkmenistan, Rußland reicht und über den Balkan und Italien weite Teile Europas versorgen kann. Wenn die Spinner sich hier wieder beruhigt haben, werden sie feststellen, daß ohne die Türken nichts mehr geht.

        1. Bei Recep Erdogan hat schon länger ein Umdenken stattgefunden.
          Das ist wohl auch der Grund, warum hier in DE so gegen seine Wahl gewettert wurde.
          Der Gegenkandidat wäre wesentlich „zugänglicher“ gewesen.
          Habe heute sogar irgendwo gelesen, daß UvL Erdogan jetzt ganz schnell die EU Mitgliedschaft
          ermöglichen möchte.
          Ich denke mal das wird jetzt nichts mehr………

  2. ja mit einem Ruderboot, einem Taucher und 4 x 500 kg Sprengsätzen aber ohne Kajütentisch damit kein Sprengstoff zurück bleibt und niemand seinen gefälschten Ausweis auf dem Kajütentisch vergessen kann…

  3. Jeder ausgebildete Terrorist legt seinen Ausweis neben den Tatort, das lernen die schon im ersten Terrorsemester! Man denke an das Celler Loch, als die Weststasi mal was sprengen musste, da lagen Ausweise über Ausweise!

  4. Dunja Hayalu hetzt gerade in den Nachrichten. Übel. Überall im Westen ist alles okay, doch in der Türkei… Sie suchen gerade den Ansatzpunkt für eine orchestrierte Farbrevolution. Wenn der Deal mit Russland rauskommt, dann wird das organisiert. 100%ig. Der Westen zieht das durch. Wetten?

    1. Das wird in der Türkei nicht klappen. der letzte Versuch 2016 ist krachend gescheitert und die meisten westlichenh Agenten sind aus dem Staatsapparat entfernt. das ist ja der eigentliche Grund warum der Westen Erdogan haßt

  5. Interessant, was man alles so aus der kleingewordenen Welt erfährt.
    Hier wird gleichzeitig von den bekannten Politkriminellen unser Porzellan und das Tafelsilber gegen die Wand geschmissen. Was unter anderem meine Nachkriegsgeneration in Jahrzehnten aufgebaut hat. Leider haben die Leute dabei übersehen, sich die Figuren anzuschauen, die sie „regieren“, was nichts anderes heißt, als das Land zu zerstören und sich die Taschen zu füllen.

  6. Über was muss sich die Türkei Gedanken machen ?
    Turk Stream ist in Betrieb , in der Transanatolischen TANAP-Pipeline hängt die türkische , staatliche BOTAS auch mit drin .
    Wurde sogar von der EU als , Projekt of common Interest (PCI) der Europäischen Kommission geführt .
    Von der Europäischen Investions-Bank mit 932 Mio. Euro , sowie von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit 500 Mio USD mit finanziert .

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