Bloomberg: Riad hat Washington über die Aussetzung der Normalisierung der Beziehungen zu Israel informiert

Nach Angaben der Agentur hat Saudi-Arabien angesichts der Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts die diplomatische Arbeit zur Normalisierung der Beziehungen eingestellt

NEW YORK, 14. Oktober./ Die saudische Regierung hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden über die Entscheidung informiert, die Normalisierung der Beziehungen zu Israel auszusetzen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Quellen.

Demnach hat Riad die diplomatischen Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen angesichts der Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts eingestellt. Die saudische Führung hat ihre Position kürzlich der amerikanischen Seite zur Kenntnis gebracht. Sie bezeichnete die Entscheidung als eine Pause, nicht als Ende der diplomatischen Bemühungen in dieser Richtung.

Im Gegenzug erklärte ein amerikanischer Beamter gegenüber Bloomberg, dass die Regierung Biden weiterhin Kontakte zu den Saudis pflegen werde und keine Informationen über die Aussetzung der Normalisierung der Beziehungen erhalten habe.

Die Agentur ist der Ansicht, dass die Entscheidung Riads „ein schwerer Schlag für die Ambitionen von Präsident Joe Biden“ und seine Politik im Nahen Osten sei. Die Regierung in Washington hatte die Absicht, trotz der eskalierenden Gewalt Normalisierungsgespräche in der Region zu fördern.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen berichtet, dass Saudi-Arabien die Normalisierung der Beziehungen zum jüdischen Staat ausgesetzt habe. Die entsprechenden Verhandlungen werden verschoben. Wenn sie wieder aufgenommen werden, hänge von der Frage der israelischen Zugeständnisse an die Palästinenser ab, so die Reuters-Quelle. Washington hatte diese Woche von Riad verlangt, die Aktionen der radikalen palästinensischen Bewegung Hamas zu verurteilen, doch der Außenminister des Königreichs, Faisal bin Farhan Al Saud, weigerte sich, dies zu tun, so eine weitere Quelle gegenüber Reuters.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. Die sogenannte, ach so schlimme „Spaltung“ ist in Wahrheit das Muss für eine klare „Haltung“.

    Nun gerät Saudi Arabien, Indien steht es noch bevor, unter Zwang, sich klar entscheiden zu müssen, auf welcher Seite es steht und in welche Richtung es sich in Zukunft ausrichten will. Auf Augenhöhe zum Wohle beider Seiten miteinander, oder weiterhin aus Geld- und Machtgier, korrupt, verlogen, hinterhältig u. kriegerisch gegeneinander.

    Rosinenpicken auf zwei Seiten – BRICS und gleichzeitig USA/EU – kann und wird nicht mehr funktionieren.

    Derselben Herausforderung sind wir in unserem persönlichen Umfeld seit 2020 unterworfen. Was zeichnet eine innere Verbundenheit und Zuneigung (egal, um welche Form der Beziehung es sich handelt) wirklich aus?

    1. Vielleicht geht es in diesem Krieg genau darum? Die USA zwingt die Welt zu einer Entscheidung! Juden gibt es nicht nur in Israel sondern an den Hebeln der Geldmacht!
      Wenn die Israelis in einen Bodenkrieg gehen wollen, so werden sie einen Krieg mit dem Iran beginnen!

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