Russisch-türkisches Verhältnis

Besuch in Sotschi: Erdogans schwerer Gang zu Putin

Laut Medienberichten wird der türkische Präsident Erdogan am 4. September den russischen Präsidenten Putin in Sotschi besuchen. Das wird für Erdogan ein schwerer Gang, wie die Vorgeschichte und das Hick-Hack um den Ort des Treffens zeigt.

Medien melden, dass der türkische Präsident Erdogan den russischen Präsidenten Putin am 4. September in Sotschi besuchen wird. Das Treffen stand lange in Frage und es war nicht einmal klar, ob überhaupt und wo es stattfinden wird. Der Grund dafür dürfte sein, dass Erdogan Putin gegenüber wortbrüchig geworden ist. Darauf reagiert Putin bekanntermaßen sehr empfindlich und es ist derzeit nicht klar, wie schwer der Schaden ist, den Erdogan den russisch-türkischen Beziehungen zugefügt hat.

Die Türkei bittet seit Wochen um ein Treffen zwischen Erdogan und Putin, weil die Türkei das Getreideabkommen wiederaufnehmen möchte. Angesichts der Hartnäckigkeit, mit der die türkische Seite um ein Treffen gebeten hat, scheint Erdogan das sehr wichtig zu sein und er hat Putin sehr hartnäckig in die Türkei eingeladen.

Allerdings gab es lange praktisch keine Reaktion aus Russland, Moskau hat die türkischen Anfragen – zumindest öffentlich – ignoriert. Was ist passiert?

Die türkischen Wahlen und das Getreideabkommen

Der Russland betreffende Teil des Getreideabkommens wurde vom Westen nie umgesetzt, weshalb Russland das Abkommen schon im Mai auslaufen lassen wollte. Ich will hier nicht wiederholen, wo die Probleme beim Getreideabkommen lagen, denn Stammleser des Anti-Spiegel wissen das. Alle, die diese Details nicht kennen, können sie hier nachlesen.

Dass Russland das Getreideabkommen im Mai unerwartet doch noch einmal verlängert hat, dürfte daran gelegen haben, dass in der Türkei die Präsidentschaftswahlen anstanden, die Erdogan schließlich gewonnen hat. Das Getreideabkommen gilt als großer diplomatischer Erfolg Erdogans und hätte Russland das Abkommen unmittelbar vor der Wahl Erdogans verlassen, hätte Erdogan das bei den Wahlen geschadet. Das dürfte der Grund sein, warum Putin im Mai einer letzten Verlängerung des Abkommens um weitere 60 Tage zugestimmt hat, obwohl das Abkommen Russland benachteilt.

Erdogan ist für Russland kein Traumpartner und es gibt viele Meinungsunterschiede zwischen Putin und Erdogan, aber Putin hat immer wieder öffentlich gesagt, dass Erdogan ein verlässlicher Partner sei, weil der sein gegebenes Wort halte. So könne man auch über Themen reden, bei denen man unterschiedlicher Meinung sei, wobei man gleichzeitig bei Themen zusammenarbeiten könne, bei denen die Interessen sich decken. Putin schätzte Erdogan als Mann, der sein Wort hält und außerdem ist Russland ein souveräner türkischer Staatschef natürlich wesentlich lieber die Alternativen im türkischen Wahlkampf, die im Falle eines Wahlsieges aller Wahrscheinlichkeit nach als Marionetten Washingtons agiert hätten.

Erdogan hat seine Wahl im Mai gewonnen und Russland ließ das Getreideabkommen bei der nächsten im Vertrag vorgesehenen Möglichkeit, das war am 17. Juli, auslaufen. Das ist politisch Interessierten bekannt.

Erdogans Wortbruch

Es gibt allerdings eine Episode, die im Westen kaum bekannt ist: Am 8. Juli übergab Erdogan der Ukraine die Kommandeure des neonazistischen Asow-Regiments, die nach dem Fall von Asowstal in die Türkei gebracht wurden und – auf Erdogans persönliche Garantie hin – bis zum Ende des Konflikts in der Türkei bleiben sollten.

Das muss aus Putins Sicht ein Affront gewesen sein, denn erstens hat Erdogan damit bekennende Neonazis nach Kiew zurückgeschickt, von wo einige von ihnen übrigens bereits wieder an die Front gegangen sind, um gegen Russland zu kämpfen. Zweitens – und das ist laut dem, was über Putin bekannt ist – wohl noch schlimmer: Erdogan hat sein Wort gebrochen.

In Russland war das ein großer Skandal, und die russische Regierung wurde heftig kritisiert, weil sie seinerzeit auf den Deal eingegangen ist und Erdogan vertraut hat, anstatt auf die Festsetzung der Asow-Kämpfer in Russland zu bestehen.

Erdogan hat die Situation danach mit fast schon beleidigenden Äußerungen noch verschärft. So sagte er beispielsweise, dass das Getreideabkommen mit Putin im August bei dessen Besuch in der Türkei besprechen werde. So, wie er das sagte, klang es, als würde er den russischen Präsidenten „zum Gespräch rufen“, um ihm Anweisungen zu geben.

Bekanntlich kam es im August zu keinem Putin-Besuch in der Türkei, sondern es begannen die Bitten aus der Türkei, Putin möge Erdogan in Sotschi empfangen. Und anscheinend wird es nun am 4. September soweit sein.

Verhandlungen und Gespräche zwischen Erdogan und Putin sind nun jedenfalls wohl ungleich schwerer, wenn nicht fast unmöglich, geworden, weil Putin von jeher auf den Spruch „ein Mann – ein Wort“ setzt und ihm das gegebene Wort sehr wichtig.

Putin ist allerdings sehr pragmatisch, weshalb wir gespannt sein dürfen, wie das Treffen der beiden Präsidenten abläuft und ob und was dort entschieden und verkündet wird.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

52 Antworten

  1. Ich habe mich damals schon sehr gewundert, als Erdogan Herrn Selensky empfangen hat und dann
    auch noch die ganzen Gefangenen freigesetzt wurden, warum da nichts passiert ist.
    Warum er jetzt unbedingt mit Putin sprechen will ?

    1. ….die brd – Medien haben doch sinngemäss geschrieben, die letzten Tage… „…Erdogan hat Putin nach Ankara befohlen, um ihn die Leviten zu geigen ??“.. …hatte ich so verstanden ??..🙈😂

      1. Betrachtet man sich den Artikel und die beiden ersten Kommentar-Einlassungen inkl. meinem eigenen wird es immer klarer:

        Die Glaskugel wird immer dicker und dicker und gleichzeitig undurchsichtiger mit dem seltsamen Fazit>

        Je weniger wir wissen waechst der Drang, mehr in der Fragezeichensprache zu sagen 😒

        1. …es kam ja seit dem BRICS + Treffen, eine ganz neue „Unbekannte XY“ in die Welt – Gleichung !!.. …EINS ist klar… …es ist NICHTS mehr so, wie es seit über 100 Jahren war !! (Xi Jinping… …Spruch zu Putin mit den 100 Jahren !!)..😎

            1. …das war Propaganda.. …ein jeder Analyst wusste, dass ein NATO – Land oder eien EU – Vasallenkolonie, nicht in die BRICS kommt !!..
              …jetzt werden erst mal die NEUEN eingebunden, Putin hat auch schon Termine gaplant.. …ich denke, China ebenfalls und die Anderen auch !!.😎

    2. Wahrscheinlich, weil er das Getreideabkommen (in seiner alten, einseitigen Form) wiederbeleben will, weil die Türkei daran verdient. Vielleicht will Selenskyj auch noch, dass Erdogan einmal leise bei Putin nachhört, welche Vorbedingungen Russland für eine Verhandlungslösung stellt, selbst kann Selenskyj das ja nicht fragen.

        1. Erdogan sitzt auf den türkischen Stuhl. Es gibt ein türkisches Sprichwort:
          Weder Ost noch West, wir sind die Türkei.
          Und genau diese Poltik macht Erdogan. Der Türkei bleibt auch nicht viel übrig. In der EU will man uns nicht. Wie sich die BRICS entwickelt wird man in Zukunft sehen.
          Die PKK und ihre Ableger werden durch die EU/USA unterstützt und die Russen unterstützen die auch, also warum sollen wir uns für eine Seite entscheiden?
          Vor allen macht es geographisch überhaupt keinen Sinn.
          Mit persönlich hat es überhaupt nicht gefallen das diese Hakenkreuz-Kriegsgefangenen freigelassen wurden.

          1. Wüsste zur Zeit keinen Einzelpolitiker, der soviel Eier hat und seit langem einen so guten Job macht. Das haben sogar hier lebende Türken und Kurden bestätigt, die Erdogan eigentlich gar nicht mögen.
            Mit der Entscheidung sehe ich genauso; bei dem unentschlossenen, verfeindeten und widersprüchlichen hick hack innerhalb der angeblichen BRICS Plus / XXL sollte man vorsichtig sein. Wer garantiert, dass in Russland nicht bald wieder kleine Jelzinchens und Gorbatschöffchiens an die Futtertröge kommen ?

  2. Erdogan wird schon noch merken, daß der Abgrund zwischen den 2 Stühlen – wo er zu sitzen gedenket – absolut bodenlos ist, und wie es aussieht – wird er es auf die knallharte Tour lernen müssen… 🐺😈

    1. @VladTepes

      Erdogan ist absolut unberechenbar, deshalb er viel gefährlicher als Annalena Baerbock. Bei Baerbock weiß man woran man ist, man braucht nur das Gegenteil davon anzunehmen wovon sie spricht und schon ist man auf der richtigen Seite, bei Erdogan ist das nicht möglich.

    2. @ Vlad
      Fängst Du jetzt auch schon an auf Propaganda reinzufallen ? 😀
      Bis auf die grundlegend bekannten Dinge glaube ich hier nichts zum Thema .
      Was die Medien angeht , Niemand weiß worum es bei dem Treffen wirklich geht !
      Es gibt keinerlei Belege das der Westen das neue Abkommen diesmal umsetzen wird .
      Über was will sich Erdogan dann mit Putin unterhalten ?
      Für mich gibt die Geschichte null Sinn , da geht es um was ganz Anderes , das wird man Uns aber nicht erzählen !

      1. Keine Propaganda – eigene Beobachtungen, denn einerseits ist Turkey nato – und andererseits waffentechnisch und wirtschaftlich an Russland gebunden – hätte Turkey nicht den Bosporus unter den Nägeln, würde es keiner beachten… 😉😎

        1. @ Vlad
          Was sagt dass über das Thema hier aus ?
          In meinen Augen absolut nichts .
          Der Westen wird dieses Abkommen wieder nicht einhalten .
          Erdogan geht mit leeren Händen wegen Getreide-Bla bla zu Putin ?
          Hast Du da oben irgendwas Greifbares dazu gelesen um das ernst zu nehmen ?
          Was sagt denn Deine Glaskugel dazu ? 😀

        2. Es ist gut, daß Türkiye in der NATO ist. Damit hat ein SOZ-Land Offiziere als Beobachter in der Zentrale in Brüssel. Und Erdogan hat sehr deutlich gemacht, daß es wegen irgendwelcher ukrainischer Gouvernements keinen NATO-Fall (= Krieg NATO-Rußland, potentiell atomarer Weltkrieg) geben wird. Deutschland, Polen etc. seien selber in den Krieg eingetreten, und wenn sie dabei auf die Mütze bekommen, ist das ihr Problem. Ohne Türkiye als faktische Vetomacht in der NATO wäre die Lage deutlich unangenehmer.

          1. …im Prinzip Richtig !!.. …aber vielleicht, sollte er den beiden Ländern, welche sie erwähnt haben, in der NATO die „Erlaubnis“ geben, nach „Moskau“ zu ziehen ??.. ..die Polen waren schon 1612 mal da, die „Reichsdeutschen“ 41 kurz davor ??..🙈

    3. ….ALLE die bisher versuchten auf „2 Stühlen“ zu sitzen, entschieden sich dann doch für einen Stuhl ODER sie fielen hinunter !!.. …bei Erdogan, werden die „BRICS – Chefs“, eine Ausnahme machen, aus gewissen Gründen !!..😎

      1. BRICS ist eigentlich eine stärkere Neuauflage der „Blockfreien“. Man beruft sich sehr wohl auf Bandung. Indien – nach Jaishankar – gehört zu keinem Block, sondern ist sein eigener. Schon gar nicht ein Block mit China, und die Chinesen achten peinlichst darauf, daß es nicht scheint, so etwas sei beabsichtigt.

        Das mit den Stühlen gilt bei schwachen Ländern, Belarus oder Janukowitschs Ukraine. Besonders, wenn sie einen Nachbarn haben wie die EU, die nur „Vasall oder Farbenrevolution“ kennt.

        In Afrika und Asien, immer mehr auch CELAC, ist das anders. Die wünschen keine einseitigen Abhängigkeiten zu einer Großmacht, sondern halten sich gern alle Optionen offen. Der Türkei steht das Gleiche zu, und eine eigene Rolle als Mittelmacht. In der zentralen Lage zwischen dem Sack voller Ärger (EU), Rußland und Nahost ist das etwas heikel, aber Erdogan ist ein ausgezeichneter Staatsmann, der großes Geschick dabei bewiesen hat.

        1. …Richtig.. ..Lukaschenko hatte aber schon den „Unionsstaat“ auf dem Papier !!.. …die Ukraine unter Janukowitsch damals nicht.. …wie es ausschau, hat es sich „ausge – Farbrevolutiont“ !!.. …Russland und China haben doch gar nicht die Absicht, die Türkei in „Zugzwang“ zu bringen, gibt keinen Sinn !!.. …Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen, hat da Prioriät !!.. ..türkische Firmen, sind doch auf vielen Baustellen in Russland beteiligt, ebenso der Schiffbau, Konsumgüter usw !!.. ….auch die Beziehungen zu China werden sich ausweiten, genau wie zum Iran !!..😎

          1. Was ich nicht verstehe, ist das Gedönse, das in dem Artikel oben um die Freilassung der „Azov-Kommandeure“ gemacht wird. Es sind nur kleine Lichter, und die wenigstens ehrlich persönliches Risiko auf sich genommen haben. Die großen Kaliber, deren Chefs und Drahtzieher, sind ja wohl nun eher hier.

            Dazu kommen rechtliche Fragen. Nach welchem Gesetz soll die Türkei sie festhalten, wenn nach einem Jahr immer noch Krieg ist und die meinen, nun sei genug und sie wollen zurück in ihr Nazireich?

            Diese Nazis schienen mir bisher zu unbedeutend, mich näher mit ihnen zu beschäftigen. Ist da etwas, was ich nicht weiß? Ansonsten schiene es mir absurd, wenn solche Figuren Einfluß auf die russisch-türkischen Beziehungen haben sollen.

            1. Es geht nicht um die Figuren, es geht um den Wortbruch.
              Dazu gibt es ein deutsches Sprichwort, daß heute viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist:
              Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.
              Was will also Erdogan noch erreichen, wenn er unglaubwürdig geworden ist?

              1. In dem Moment, als die „Azovs“ in die Türkei kamen, unterstanden sie nicht dem Wort des Präsidenten, sondern dem türkischen Recht und der türkischen Justiz. Das weiß Putin, da er Präsident eines ähnlichen Präsidialsystems ist.

                Gegen ihren Willen lassen sich Ausländer, gegen die in der Türkei gar nichts vorliegt, nur bedingt dort festhalten. Und der Austausch war eine Absprache von drei Seiten, Moskau und Kiew über Ankara. Bevor ich da einen „Wortbruch“ annehmen kann, müßte ich erst wissen, was genau abgesprochen wurde und unter welchem Rechtsstatut die „Azovs“ sich danach in der Türkei aufhielten. Und das weiß ich nun einmal nicht.

                1. @ napo
                  So sieht es aus , aber man kann ja einfach mal ein paar Behauptungen hier raushauen , Wer überprüft das schon !

      2. Sowohl NATO als auch RU brauchen Bosporus und Dardanellen aus strategischer Sicht. Die NATO um Russland im Schwarzen Mehr „gefangen“ zu halten und RU um im Ernstfall, der ja nun kaum noch übersehbar ist, ins Mittelmehr zu kommen. um von dort aus die NATO bzw. EU-Südflanke zu bedrohen/blockieren, als auch den SUEZ-Kanal für die EU zu sperren, falls die Engländer und Co auf die Idee kommen da eigene Fakten zu schaffen.
        Meiner Meinung nach war auch genau DAS einer der Hauptgründe warum 5 der 6 neuen BRICS-Länder (auch wenn die BRICS wirtschaftlicher Natur sind) dort zusammengekleckert sind.
        Um die EU/US-Flotten den Weg nach Asien/Australien/Arabien, als auch eine versorgung Europa’s dort entlang zu erschweren. Das heißt, die Konvoy’s für die Europäer, bzw für die Stützpunkte in Pazifk und Co um Südafrika herum dampfen müssen. Tausende Seemeilen, die sie beschützt werden müssen. Das bindet jede Menge Technik und Verbrauchsgüter.

        Erdogan weiß, dass er zwischen zwei Stühlen sitzt auf denen zwei unversönliche Akteure keine unparteiischen dulden. Stellt sich Erdogan auf die amerikanische Seite hat er am Ende das Problem, dass die Russen ganz nah sind und es der Türkei nicht verzeihen werden. Die Ami’s lassen ihn auch sofort fallen, sobald er nutzlos geworden ist, in dem Falle dass RU die Meerengen erobert. Bulgarien wird das auf jeden Fall feiern. NATO-Mitglied hin oder her. Die löst sich eh in Wohlgefallen auf.

        Schlägt sich Ergogan auf die Seite Russlands werden die Ami’s die Meerengen einnehmen wollen und die ziehen bekanntlich nicht einfach wieder ab wenn sei einmal etwas in Besitz genommen haben. Allerdings könnte er in dem Falle auf Unterstützung Russlands hoffen.

        Was seine Wortbrüchigkeit betrifft: Ich vermute da imensen Druck der Americanos in Syrien oder auch ganz direkt gegen ihn persönlich. So oder so, „hat Putin ihn am Sack“ und er weiß das auch. ich denke er wird sich in Sotchi anbiedern wollen, weil der Weg mit Russland immer noch das kleine Übel…, oder wenigstens die gröeren Chancen für das Überleben seines Landes bedeutet.

          1. „Schlägt sich Ergogan auf die Seite Russlands werden die Ami’s die Meerengen einnehmen“.

            Erdogan „schlägt“ sich nicht auf „die Seite Russlands“ (warum auch? Hätte er doch längst tun können) und die „Ami’s“ (für manche Leute scheint der Apostroph magische Anziehungskraft zu besitzen…) werden die Meerenge NICHT einnehmen. Nennen Sie doch mal einen Grund dafür.

            Vielleicht lesen Sie mal was über den Vertrag von Montreux von 1936 bevor Sie solche wirren Phantasien ablassen.

    4. @ Vlad Tepes

      Erdogan sitzt nur auf einem Stuhl, und das ist der türkische. Türkiye ist eine Mittelmacht. Nicht so stark wie Rußland, aber doch eine der beiden Mächte Europas. Der Rest besteht aus „Ehemaligen“, nur noch als Horde stark, wenn es um Randale geht, sonst nicht.

  3. Erdogan ist ein Pokerer, und manchmal pokert er zu hoch. Das kann man sich nicht zu oft erlauben, sonst wird man von niemandem mehr für voll genommen.
    Was die Einhaltung des gegebenen Wortes betrifft, so bin ich ganz beim russischen Präsidenten. Früher galt das auch einmal in der deutschen Gesellschaft, zumindest war es weit verbreitet. Inzwischen sind Unzuverlässigkeit und Betrug zu einem Volkssport geworden, und man ist erstaunt, wenn jemand ein Versprechen oder einen Handschlag ähnlich streng wie einen Schwur betrachtet. Es geht bergab.

  4. Herr Röper hat am 2. April 2023 folgendes geschrieben (Quelle: https://anti-spiegel.com/2023/tuerkische-opposition-will-im-falle-des-wahlsieges-iwf-kredite-beantragen/):
    „Eine Möglichkeit der USA, schnell umfassenden Einfluss auf die türkische Politik zu bekommen, wären an entsprechende Bedingungen geknüpfte Kredite des IWF. Jedoch ist Erdogan gegen jede Zusammenarbeit mit dem IWF. Nun wurde gemeldet, dass die türkische Opposition im Falle eines Wahlsieges schnell IWF-Kredite aufnehmen will.“

    Am 13. Juli 2023 hörte sich das schon ganz anders an (Quelle: https://anti-spiegel.com/2023/hersh-erklaert-biden-habe-erdogan-im-gegenzug-fuer-die-aufnahme-schwedens-in-die-nato-hilfe-vom-iwf-versprochen/?doing_wp_cron=1693335380.6680169105529785156250):
    „In der Veröffentlichung auf Hershs Website heißt es: ‚Biden versprach, dass der IWF der Türkei eine dringend benötigte Kreditlinie in Höhe von 11 bis 13 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen würde.‘ ‚Biden brauchte einen Sieg, und die Türkei befindet sich in einer akuten Finanzkrise‘, zitierte der Publizist die Quelle.“

    Für mich ich das Ganze nicht sehr vertauenserweckend. Also für mich ist zumindest das, was Herrn Röpers Analyse zu Erdogan und der Türkei angeht, mit Vorsicht zu genießen.

  5. Erdogans Wahlsieg dürfte den Geostrategen des Wertewestens ein Dorn im Auge sein.
    Vielmehr frage ich mich, womit wurde Erdogan unter Druck gesetzt, sein Wort zu brechen?
    Die schwächelnde türkische Wirtschaft und die hohe Inflation sind ein gefundenes Fressen für die westlichen Kontrollinstanzen Weltbank und IWF. Letztendlich geht es – und das wird leider nur allzu oft vergessen – immer nur ums Geld!
    Erdogan wird sich früher oder später entscheiden müssen, auf welchem Stuhl er sitzen möchte. Als Grenzgänger zwischen zwei Welten wird er weder dem Unipolarismus noch dem wachsenden Multipolarismus gerecht werden können.
    Und Putin weiß jetzt, dass man Erdogan nicht wirklich trauen kann. Aber mal ehrlich, das wußte er doch vorher schon. 🤔
    Alles ist Show, das betrifft den Wertewesten mit seiner Clownswelt in besonderm Maße, und Geopolitik gehört eben auch dazu. Mal abwarten, ob und was der 04.09. für uns bereit hält.

  6. Der Putin sollte dem Erdogan klar zu verstehen geben, das er sich solche Spielchen eventuell mit den europäischen Marionetten-Theater leisten kann, aber er der falsche Mann dafür wäre. Wenn sein Land von Schweden am Ring durch die Arena geführt wird, dann sollte er sich wenigstens Putin gegenüber nicht wie ein Wurm verhalten.

  7. Als zusammenfassender Kommentar sei ein Zitat Scott Ritters (frei) wiedergegeben:
    Putin ist der alleinige Erwachsene im Raum.
    Wäre Putin nur annähernd irrational wie die westlichen Führer, verdunkle die Welt bereits die Asche der nuklearen europäischen Auseinandersetzung.
    Doch was noch nicht ist, kann noch werden.

  8. O.K. der Wortbruch steht natürlich für sich. Putins Stolz gegen Erdogans Glaubwürdigkeit.

    Aber die Asow-Jungs sind doch echte Helden und solche Helden werden an der Front nicht alt. Es ist also ein Problem, das sich von selbst erledigt und dies ist viel besser, als die irgendwo festzusetzen.

    Bei anderen Problemstellungen, aufgrund denen die Verluste der Russen in die Zehntausende gehen, bleibt Putin doch auch ganz entspannt.
    Also locker bleiben. Weltpolitik, schön und gut, manchmal ist sie aber einfach nur ein gewöhnlicher Kindergarten.

  9. Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn ein Staatschef die Interessen seines Volkes vertritt, so sollte es sein. Wenn er aber nicht mehr diese Interessen vertritt sondern seinem geopolitischen Herren folgt, hier der USA/Nato, dann hat er Pech gehabt und letzten Endens auf das falsche Pferd gesetzt und sollte nun mit den Konsequenzen leben. Vertrauen hat der Sultan nun verspielt. Er hätte einen bestimmt sehr schwierigen Weg der Selbstbestimmung für sein Volk gehen können hat aber den Weg der Abhängigkeit von der USA und des Dollars eingeschlagen. Ich bin bestimmt nicht sein Freund, aber hätte dem Sultan mehr Standfestigkeit zugetraut.

  10. Eine Sache ist uns allen wohl ziemlich klar: Es geht jetzt um das Endspiel. Weniger Fußball, eher Schach oder auch Poker. Und auch nicht unsere National(was für ein Witz)mannschaft sondern eher Selensky bis ihm die grünen T-Shirts ausgehen. Oder das Land.

    Es wird Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Niger hat es gemacht, Russland sowieso, Frankreich bangt um den nächsten Katzentischsitzplatz für Macron, und von Erdogan bin ich maßlos enttäuscht.

    Jedoch scheint sich Alles zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen, was nicht nur meine Kristallkugel behauptet sondern auch der Gesichtsausdruck des russischen Präsidenten am Anfang dieses Artikels.

    „Egal was Du jetzt sagst, mit Dir nicht mehr“

    Darf ich in diesem Bild Vladimir Vladimirowitsch ein Stirntatoo verpassen? Falls ja, wäre die Aufschrift „BRICS“.

    Südafrika hat sich kürzlich vom Wackelkandidaten zum Schachspieler evolviert um Erdogan als Trapezkünstler zu ersetzen, und Niger beherrscht anscheinend Pattsituationen im Endspiel nonchalant.

    Und der französische Botschafter? Eine geopferte Figur, wertlos für beide Seiten solange kein Zugzwang herrscht.

    Und das ist doch die eigentliche Frage: Wer beherrscht das Endspiel am Besten?

    Denn wir spielen hier nicht Schach, es gibt keine Regeln was allen Beteiligten bekannt ist. RT meldet gerade, dass Pskov von einem Drohnenschwarm angegriffen wurde.

    Endspiel, meine geschätzten Mitleser. Ich bin überzeugt davon, Alles zu diesem Thema gesagt zu haben, auch wenn dies ziemlich überheblich klingt. Entschuldigung!

  11. Ja Endspiel , die Säuberung weltweit läuft .
    Aktuelle Meldung : Luftraum über Großbritannien gesperrt wegen technischer Probleme . 😀
    Der Gotthard Tunnel ist jetzt auch schon auffällig lange immer noch gesperrt .
    Und solche „Zufälle“ hört man immer öfters und das nicht erst seit gestern .

  12. Erdogan ist wahrscheinlich der erfolgreichste Politiker der letzten 10 Jahre..
    Ich mag mich irren aber zeigt mir noch einen der schafft seit Jahren auf 12 Stühlen gleichzeitig zu sitzen und auf allen 12 Stühlen immer sein willen zu bekommen
    Aber Erdogan schafft genau das …

    1. Vielleicht bricht Erdogan noch den Merkel-Rekord von 16 Jahren Amtszeit: “wir faffen daf!”
      Meine persönliche Hypothese zur “Endzeit” sieht so aus: Klimakatastrophe, drohender Bürgerkrieg in den USA und die neue Pandemiewelle mit drakonischen Maßnahmen stehen bevor, Beginn letzterer angeblich in der kommenden Woche. Durchsichtiges Manöver: damit sollen wir erstens abgelenkt und zweitens handlungsunfähig gemacht werden. Mit Ausgangssperren, Kontaktverboten, Impfkampagnen und Internetzenzur. wird verhindert, daß wir uns organisieren, informieren und uns selber physisch schützen können.
      Die Eliten des unipolaren Wertewestens haben sich verzockt und müssen alles auf eine Karte setzen. Ein starkes, monokulturelles und monoethnisches (im weitesten Sinne) Europa wäre ein top-Verbündeter gewesen, aber so weitsichtig waren die westlichen Entscheider nicht. Der US-Dollar hat als Leitwährung ausgedient, sobald die BRICS sich auf eine Gold- und Rohstoff-basierte Ersatzwährung geeinigt haben. Dann kommt für den Westen die Streßtaet: Energiemangel, Rohstoffmangel, Lebensmittelknappheit, Zerfallen der EU, Auflösung der NATO, Regierungskrise in den einzelnen Ländern. Unruhen in der Bevölkerung wird mit Ausgangssperren (Covid) und digitalem Zentralbankgeld begegnet. Da kann doch fast nichts mehr schief gehen, oder?

  13. Das ist eben das „Problem“ mit Putins Einstellung, irgendwann bleibt keiner mehr zum reden übrig, weil die alle lügen und betrügen das sich die Balken biegen.

    Das ist so wie wenn ich ein Produkt boykottiere, weil ich die Politik eines Herstellers doof finde.
    Bringt leider nix, wenn ich und 100 andere die einzigen sind, die entsprechend handeln und die Millionen anderen kaufen trotz dem, weil man ja nichts dran ändern kann.

    Ist natürlich keine ernst gemeint Kritik, was soll man da schon tun außer seine Integrität zu wahren?

    1. @jsm
      Es ist nicht nur seine Einstellung sondern auch oft die Einstellung seiner jünger…
      Achten Sie mal drauf, wenn jeder X beliebiger Politiker „sich übern Tisch ziehen lässt“ wird offen drüber debattiert…“Er hat sich abzocken lassen“
      Wenn Putin „sich mal wieder über Tisch ziehen lässt“ dann, nein nein Er hat sich nicht abzocken lasse! Da steck ein so cleverer Plan dahinter wir verstehen diesen nur nicht! Der Berühmte „хпп“

      Ich finde es ist wirklich unklar wer hier wehn mehr braucht

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