Überwachungsstaat

Studie der Bundesregierung spielt soziales Punktesystem nach chinesischem Vorbild für Deutschland durch

China wird dafür kritisiert, dass es angeblich ein soziales Punktesystem eingeführt hat, das Bürger für gutes Verhalten belohnt und für schlechtes Verhalten bestraft. So etwas wird auch im Bundesforschungsministerium diskutiert.

Das soziale Punktesystem in China ist, das sei vorausgeschickt, eine Legende. Es handelt sich dabei um ein Projekt, das in einer chinesischen Stadt getestet, aber keineswegs in ganz China eingeführt wurde, auch wenn in Deutschland das Gegenteil berichtet wird. Ich weiß aus erster Hand, dass Chinesen, die man nach dem sozialen Punktesystem fragt, das China angeblich eingeführt hat, noch nie davon gehört haben.

Trotzdem wird diese Legende in westlichen Medien kultiviert und als Argument gegen den „Überwachungsstaat“ China ins Feld geführt. Aber wie glaubwürdig ist diese Kritik, wenn sogar eine Studie des Bundesforschungsministeriums sich mit der Einführung eines solchen Systems in Deutschland beschäftigt?

Die Studie

Die Studie aus dem Jahr 2020 trägt den Titel „ZUKUNFT VON WERTVORSTELLUNGEN DER MENSCHEN IN UNSEREM LAND“ und wurde vom Bundesforschungsministerium in Auftrag gegeben. Um es gleich vorweg zu sagen, die Studie ist keine Handlungsempfehlung, in der Einleitung heißt es:

„Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stellen keine Prognosen oder finalen Antworten auf die Studien-Leitfragen dar. Vielmehr zielen sie darauf ab, im Sinne der Strategischen Vorausschau, ein breites Spektrum an möglichen Zukünften und Entwicklungspfaden aufzuzeichnen – und dabei auch zu einem Diskurs über die Zukunft anzuregen. Somit sollen die Ergebnisse u.a. einen Interpretationsrahmen für weitere Studien und Befunde, d.h. für die Einordnung von z.B. Trends und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen, im dreijährigen Vorausschau-Prozess bieten“

Dennoch ist es merkwürdig, dass in einer Studie der Bundesregierung Szenarien durchgespielt werden, die mit Demokratie und Freiheit nichts zu tun haben. Eine Massenüberwachung und staatlich erzwungene Erziehung der Menschen ist mit Demokratie und Freiheit nicht vereinbar. Trotzdem geht es ab Seite 123 um so etwas.

Szenario „Das Bonus-System“

Die Studie fragt dort:

„Was wäre, wenn …
… angesichts einer erfolgreichen Nutzung des Sozialkreditsystems in China auch andere Staaten über die Nutzung eines solches Systems diskutieren?
… auch Deutschland darüber nachdenkt, wie ein digitales Bonuspunktesystem grundsätzlich mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sein könnte, und letztlich ein solches System einführt?
… das Punktesystem in der Folge eine weitreichende Steuerungs- und Orientierungsfunktion in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft entwickelt?
… Menschen in Deutschland daraufhin wichtige Lebensentscheidungen lieber auf Basis einer algorithmischen Empfehlung treffen, als auf die eigene Einschätzung oder den Rat ihrer Freundinnen und Freunde und Familien zu vertrauen?“

Die Studie schreibt über das „Das digitale Punktesystem“ danach:

„Für bestimmte Verhaltensweisen können im Punktesystem, das vom Staat betrieben wird, Punkte gesammelt werden (z.B. Ehrenamt, die Pflege Angehöriger, Organspenden, Altersvorsorge, Verkehrsverhalten, CO2-Abdruck). Neben der sozialen Anerkennung ergeben sich durch das Punktesammeln auch Vorteile im Alltag (z.B. verkürzte Wartezeiten für bestimmte Studiengänge).
Somit können Staat und politische Institutionen bestimmte Ziele über Anreize zur Verhaltensänderung verwirklichen (z.B. Steuerung des Arbeits- und Bildungsmarkts) und auch zukünftiges Verhalten genauer prognostizieren. Bürgerinnen und Bürger bringen in der Digital Liquid Democracy Themen auf die Agenda und stimmen über kritische Fragen ab. Unternehmen haben die Möglichkeit, an das Punktesystem anzudocken und die Daten nach vorheriger Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger (etwa personalisierte Risikoprämien) zu monetarisieren“

Schöne neue Welt, möchte man da sagen.

Die Studie beschreibt dann ein Szenario, in dem 2030 in Deutschland ein solche Punktesystem eingeführt wird und listet am Ende des Abschnitts unter der Überschrift „Signale (in der Gegenwart) für ein mögliches Eintreten des Szenarios“ Umfragen auf, denen zufolge etwa 20 Prozent der Deutschen die Einführung eines solchen Systems begrüßen würden. Außerdem schreibt man dort, dass es so etwas teilweise schon gibt und verweist als Beispiel auf die Schufa – frei nach dem Motto „so schlimm ist das gar nicht!“

Grundgesetz – war da was?

Man kann nichts dagegen haben, dass die Regierung auch über „unkonventionelle“ Zukunftsszenarien nachdenkt, aber wenn die so offensichtlich gegen Freiheit und Demokratie verstoßen, wie es ein soziales Punktesystem tut, dann müsste da – in meinen Augen – fettgedruckt zu lesen sein, dass ein solches Programm gegen die im Grundgesetz festgeschriebenen Freiheitsrechte verstößt und daher von der Bundesregierung unter allem Umständen verhindert werden muss. Dieser Hinweis fehlt jedoch.

Das erinnert mich auch an das Konzept Smart City, das die Bundesregierung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDG) geschrieben hat. Ich zitiere hier einige Absätze aus dem Kapitel über SDG aus meinem neuen Buch „Inside Corona“, denn die SDGs spielen bei der Pandemie eine wichtige Rolle:

Das Bundesinnenministerium hat zum Beispiel die Charta Smart City veröffentlicht. In einem der Dokumente dazu, das den Titel „Smart City Charta – Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten“ trägt und schon 2017 verfasst wurde, kann man in der Präambel unter anderem lesen:
„Die Charta unterstützt die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und die Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals).“
In dem 108 Seiten starken Papier kann man auf Seite 43 unter der Überschrift „Visionen eines hypervernetzten Planeten“ als Punkt 6 lesen:
Post-voting society
Da wir genau wissen, was Leute tun und möchten, gibt es weniger Bedarf an Wahlen, Mehrheitsfindungen oder Abstimmungen. Verhaltensbezogene Daten können Demokratie als das gesellschaftliche Feedbacksystem ersetzen.“
Die reden offen von der Abschaffung von Wahlen, weil wir nach deren Plänen digital so durchgreifend erfasst und kontrolliert sein sollen, dass man aus den Daten ableiten kann, was die Mehrheit will. Daher braucht es keine Wahlen mehr, man kann die Entscheidungen auch ohne Wahlen treffen.“

Die SDGs und die Demokratie

Und wer würde dann die Daten auswerten und die Entscheidungen treffen, die die Mehrheit angeblich möchte? Richtig: Datenkraken wie Microsoft mit ID2020 oder Google oder Facebook. Die Frage ist nicht, ob es so passieren soll, die Frage ist nur noch, wer das Rennen macht und uns dann in Zukunft erzählt, was wir angeblich wollen. Die Internetkonzerne streben nach der ultimativen Macht und im deutschen Innenministerium sitzen willfährige Beamte, die dazu in vorauseilendem Gehorsam bereits Konzepte verfassen.

Ich habe auf dem Anti-Spiegel über die SDGs schon in einem anderen Zusammenhang berichtet. Es führt zu weit, das hier zu erklären, denn alleine die zur Erreichung der SDGs entwickelte „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ der Bundesregierung hat 249 Seiten, das Thema ist wirklich sehr komplex. Ich habe dem Thema in „Inside Corona“ ein eigenes 14-seitiges Kapitel gewidmet, in dem ich das Thema trotzdem nur ganz oberflächlich anschneiden konnte. Mr. X und ich denken darüber nach, darüber ein eigenes Buch zu schreiben.

Aber es sind diese Themen, die von denen, die nach den Erkenntnissen des Buches „Inside Corona“ die Pandemie organisiert haben, mit Milliarden gefördert werden und die Bundesregierung hat offensichtlich Arbeitsgruppen, die sich wohlwollend mit Themen und Szenarios beschäftigen, die de facto die Abschaffung der Demokratie bedeuten.

Da passt es ins Bild, dass Menschen, die gegen die Regierung demonstrieren und mehr direkte Demokratie und zum Beispiel Volksentscheide fordern, inzwischen wegen „verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates“ als Feinde des Grundgesetzes betrachtet und vom Verfassungsschutz beobachtet werden, wie ich hier berichtet habe.

In der besten Demokratie, die Deutschland je hatte, gelten heute diejenigen als Demokratiefeinde, die mehr Demokratie fordern – Orwell käme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus…

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

37 Antworten

  1. Informieren Sie sich doch bitte mal über die regelmäßig durchgeführten Bewertungen der Studenten und Studentinnen, die Geld von der Studienstiftung des Deutschen Volkes erhalten und um Fortsetzung Ihres Stipendiums bitten. Da werden Sie sehen, dass die dort verwendeten Kriterien ein solches Punktesystem schon lange umsetzen.

    1. Zu Ihrer Frage, meine Zukunft:
      Dazu empfehle ich Ihnen Luthers Briefe an Cranach und auch an den Landgrafen Philipp von Hessen.
      An Cranach schrieb er „Man hat sich meiner Zukunft zu Worms nicht versehen…“, an den Landgrafen „Meiner Zukunft in Worms…“
      Zukunft ist der Weg und wohin mich mein Weg führt, weiß ich nicht. Was aber am Ende des Weges wartet, weiß ich. Und würde diese jedem bewußt werden, wäre diese Welt eine friedliche, ohne Hass und Gier…vielleicht sollten Sie sich mal die letzte Rede von Westerwelle ansehen, als er wußte, was am Ende des Weges ihn erwartet. Wenn ich noch richtig im Kopf habe, wollte er „…nur noch mal ein Schnitzel mit Freunden essen gehen…“

  2. Wenn ich mich nicht irre – gibt es solche „Punkte-Systeme“ schon in Deutschland – vorneweg erwähnt Banken und Kredite… – also könnte dieser Gedanke gar nicht so abwegig sein… – doch schiebet man gerne erst den nützlichen „Feind“ vors Loch – um dann hinterm Rücken dasselbe zu tun – wäre nicht das erste Mal… 😝

  3. Im Grunde läuft bei uns die ganze Zeit so ein Programm, nur umgekehrt. Bei uns werden die Asozialisten zu Stars und dergleichen. Ellbogengesellschaft, Egoismus pur und die Spaltung erfolgt gleichzeitig auf mehreren Ebenen. Sogut wie alles ist besser als das was wir haben und ein System das Vorbildliches Verhalten belohnt aufjedenfall.

  4. Was richtig und was falsch ist bzgl. China – wer weiß das schon. Die westliche Propaganda kann hier frei wirken, denn es gibt kaum chinesische Stimmen. Ich wäre sehr daran interessiert.

      1. Das glaube ich sofort. Selber denken ist nämlich anstrengend, Wissen eine Holschuld und der
        Obrigkeitsglauben ungebrochen. Zumindes bei fast allen. Übrigens hier gibt es phänomenal gutes Brot in unzähligen Sorten. Bäckerei seit 4 Generationen. 🙂

  5. Dein Verräterauto meldet jeden Scheiß an deine Versicherung, daran wirst du dich gewöhnen! Nun zahlst du dann vieleicht mehr oder weniger aber du könntes auch Punkte bekommen. Wegen Klima kann ja nicht jeder in den Urlaub mehr fliegen, da beginnen dann deine Punkte zu wirken.

  6. Wer auf algorithmische Entscheidungen setzt, wird unmündig. Die Erziehung zur Unmündigkeit setzt nicht nur unten an, sondern auch oben z.B. mit Programmen wie Smart-Investor. Wie sagte man doch: Wer sich auf andere verläßt, ist verlassen. Der kann sehr schnell keine eigenen Entscheidungen mehr treffen.

    Die Kettenbildung der Shops und Kaufhäuser hat den großen Nachteil, daß Bewertungen zentral gespeichert werden. Wer bei Edeka in Bayern rausfliegt, kann Pech haben, daß er auch in Hamburg eine Absage kriegt.

    Wir haben es mit Technokraten zu tun und die rationalisieren. Psychologisch ist das Rationalisieren eine Abwehr gegen unbequeme Einsichten. Man setzt aussen an: ich bin zu dick, also muß ich weniger essen. Schließlich ißt man gar nichts mehr, weil das am Vernünftigsten klingt, und landet als Spargel in der Therapie.

    Ich glaube sowieso nicht an den Great Reset. Der Handel mit China hat nicht nur billige Produkte eingeführt, die mit Kinderarbeit und Niedriglohn hergestellt worden sind, die Wirtschaft kann dagegen nicht anstinken und beginnt nun ebenfalls zu rationalieren. , China exportiert die Menschenrechtsverletzung, die Umweltzerstörung, die Billigproduktion, die Sklavenarbeit, die Massentierhaltung.
    Sklavenarbeit ist in der EU längst etabliert. Die billigen Lebensmittel werden werden von Sklavenarbeitern in Spanien produziert. Gibt es eine 3Sat-Doku darüber.

    Die Industrie lagert ständig Produktionsstätten in Billiglohnländer aus. Das ist nur im ersten Moment vernünftig und hält die Preise unten, aber auch Konkurrenzfähigkeit hat Grenzen. Die Schraube muß ständig nachgestellt werden. Erst merken es die Billiglohnländer, dann wir.

    Zudem haben wir seit Jahrzehnten eine Deflation. Ohne Inflation wächst die Wirtschaft nicht, sagen wir es fachmannäisch: negatives Wachstum. Der Euro ist so steinhart, daß die Produzenten ständig untergehen und noch billigere Produzenten gesucht werden müssen. Damit das nicht auffällt, wird der Inhalt immer weniger. Aldi z.B. hat sich ein Label ausgedacht, das nach Marke aussieht und unter dem nun alle produzieren.
    Das größere Problem sehe ich in den Supermarktketten. Die bestimmen den Verkaufspreis und der Anbieter muß sich danach richten. Kann er das nicht, fliegt er raus aus „allen“ Regalen. Dadurch entsteht ein immenser deflationärer Druck.

    Ich glaube, daß der Great Reset in Wirklichkeit an die Wirklichkeit Chinas ist. Man denke kurz nach: Kann ein Great Reset ohne China funktionieren? China ist der Große Bruder hinter allem und das Vorbild. China lehnt die Menschenrechte offiziell ab, und das Ist genau das, was hier gerade passiert.

    Die Überwachung ist lange da, China und Israel verkaufen auch in Europa Gesichtserkennungssoftware und die Protagonisten versprechen mehr Sicherheit. Die Rationalisierungen durch Parteien und Industrie nehmen uns die unbequemen Einsichten, die wir nicht wahr haben wollen, ab.

    Die medizinische Maske verhindert 73 Prozent der Viren.
    Die FFP2 verhindert 83 Prozent der Viren.
    Die Plastiktüte überm Kopf verhintert 100% der Viren.
    Das ist Technokratie.

    Die Masken machen krank. Wir werden zu Tode rationalisiert.

    1. Irgendeine Lösung muß her:

      Der deflationäre Druck, der von den Technokraten mit ihrem Rationalisierungswahn ausgelöst worden ist, geht also immer zu Lasten der Menschenrechte und der Lebensqualität.

      Entgegensteuern ließe sich dem negativen Wachstum zu Lasten der Menschenrechte jedoch mit Zollgrenzen. China und Indien müßten hohe Zölle zahlen, damit die Produkte mit unseren konkurrenzfähig werden, sozusagen als Preis für die Menschenrechtsverletzungen.

      Die Staaten Europas müßten auch eine eigene Zentralbank kriegen und über die Geldpolitik selber bestimmen.

      Ich bin zwar kein unbedingter Trump-Anhänger, aber daß er die ausgelagerte Produktion aus China zurückholen wollte, war schon der richtige Weg – zurück.

      Die Technokratie muß zerschlagen werden. Ist natürlich nicht ganz einfach und Schlüsselindustrien müßten wieder verstaatlicht werden, Energie, Bahn, Post, Spitäler – denn der Staat darf keine Gewinne machen. Damit würde das Abschöpfen der Sahne abgestellt. Bahn, Post, Energie würden enorm billiger. Und er soll Druck ausüben auf die Industrie, wenn Kartelle entstehen.
      Das hat Putin richtig gemacht. Ölindustrie wird wieder staatlich und die Oligarchen sehen schwedische Gardinen.

    2. „Die medizinische Maske verhindert 73 Prozent der Viren.
      Die FFP2 verhindert 83 Prozent der Viren.“
      wie groß ist ein Virus, wie groß sind die Lücken im Gewebe? Wer meint das med. Maske und FFP2 auch nur einen Virus „verhindert“ verhindert eher sein eigenes Denkvermögen.

      Allerdings das „Die Plastiktüte überm Kopf verhintert 100% der Viren.“ ist richtig.

  7. Mit der Impfpflicht wird das so sein. Nur die Solidarischen dürfen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Diese werden belohnt. Hingegen ohne Impfung auch kein Zahnarzt usw. So weit ist weg ist das nicht.

  8. Der Deutsche ist der bessere Chinese!
    Wer schon wegen ner Bratwurscht boostern geht, der brauch dann einen Mao um seinem Leben einen Sinn zu geben. Der Deutsche ist ziel- und planlos, dass er sich gerne führen lässt. Nur Nudeln und Toi-Papier müssen immer da sein, sonst wird er zum Monster…

  9. Social-Credit-System in China: Bewertungssystem mit weitreichenden Folgen
    Seit 2014 laufen die Vorbereitungen für ein staatliches Social-Credit-System in China, das für alle Bürger und Unternehmen verpflichtend sein soll. Die ursprünglich für 2020 angekündigte landesweite Einführung wird sich aller Voraussicht nach verzögern. Dennoch stehen schon heute viele inländische und in China registrierte ausländische Unternehmen unter verschärfter Beobachtung und werden in Bewertungslisten und Datenbanken erfasst. Daher sollten sich Unternehmen, die in China geschäftlich tätig sind oder sich in Zukunft auf dem chinesischen Markt engagieren wollen, frühzeitig mit den Auswirkungen von Chinas Social Scoring beschäftigen.

    Da das nationale System noch im Aufbau ist und eine konsistente Darstellung der chinesischen Regierung fehlt, existieren momentan sehr unterschiedliche Auffassungen über die Funktionsweise und genaue Ausgestaltung des Sozialkreditsystems.

    Es ist davon auszugehen, dass das schon praktizierte und weitverbreitete Listensystem noch ausgebaut wird. Die Listings basieren auf einem Rap-Sheet (eine Art Führungszeugnis). In Blacklists (schwarzen Listen) schätzen staatliche Behörden Unternehmen und Einzelpersonen ein, die gegen bestehende Gesetze, Regeln und Branchenvorschriften verstoßen haben. In Redlists (roten Listen) werden hingegen Unternehmen und Personen dokumentiert, die besonders systemkonform agieren. Datenbanken mit Listen sind schon heute in China öffentlich zugänglich.

    https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/web-analyse/was-ist-das-social-credit-system/

    So fremd ist das doch tatsächlich nicht. Im Netz wurde man lange dran gewöhnt, alles und jeden zu bewerten. Es gibt, wie hier richtig geschrieben, schon lange ein Kreditscoring und selbstverständlich auch Führungszeugnisse und Geheimdienstdatenbanken. Bewertungskriterien für Firmen sind dann die ESG-Kriterien für Sustainabilität, die schon lang emsig erarbeitet werden und so ähnlich wohl dann auch für Personen angewandt werden. Mögliche Kriterien findet man in dieser relativ neuen Schulung für den Umgang mit Finanzen, die EU und OECD neulich veröffentlich haben. Das lässt sich beinahe 1:1 zu einer Verhaltenskontrolle umdefinieren.
    https://ec.europa.eu/info/publications/220111-financial-competence-framework_en

    Auch Kriterien für opportunes Sozialverhalten denkt sich die OECD grade für die weltweite Herde aus:
    xhttps://www.oecd.org/education/ceri/social-emotional-skills-study/about/

  10. Das kann man auch alles schon in unterhaltsamerer Form nachlesen als so einer trockenen Bürokratenstudie von Bundesbeamten: Marc-Uwe Kling, der Autor der (lesenswerten) Känguru-Geschichten, hat eine SEHR lesenswerte „Fortsetzung“ geschrieben: „Quality-Land“, in der eine solche Gesellschaft mit viel Galgenhumor beschrieben wird. Natürlich gewinnen am Ende die Guten … sonst wäre der Roman ja auch ZU realistisch geworden. Und das Ganze entstand sogar noch VOR Corona …

  11. ,,Die reden offen von der Abschaffung von Wahlen, weil wir nach deren Plänen digital so durchgreifend erfasst und kontrolliert sein sollen, dass man aus den Daten ableiten kann, was die Mehrheit will. Daher braucht es keine Wahlen mehr, man kann die Entscheidungen auch ohne Wahlen treffen.“

    Es geht um mehr. Schon heute ist es möglich mit Hilfe der KI und den Daten die Bürger in von den Regierungen genehme Richtung zu lenken. Wenn die KI bereits heute weiß was der Wähler in 4 Jahren will.
    Das ist wie beim Thema KI und Predictive Policing. Wenn die Parteien anfangen solche Dienstleistungen zu nutzen um schlichtweg Menschen noch perfider zu manipulieren, dann kann man doch nicht von einer Demokratie reden. Außerdem kann ich mich vage daran erinnern, dass die CDU sich bereits damit beschäftigt hat.

    Dass mit den Smart Cities ist mir in letzter Zeit auch aufgefallen. In meinem Bundesland weiß ich, dass jede größere Stadt fast zeitgleich eine großflächige Kampagne in den Zeitungen gestartet hat zur Vorstellung des Umbaus der Stadt in Richtung Smart City und „Liquid Democracy“.
    Natürlich alles nur zum Vorteil des Bürgers.

  12. Erinnert mich an die Romane Qualityland & Qualityland 2. Da wurde all dies zumindest aus humoristischer Sicht schon bis zum Ende gedacht.

    Der Haken an diesen Punktesystemen sind folglich nicht einmal die Systeme an sich, sondern die dafür notwendige lückenlose Überwachung, auch untereinander weiß man schon so ziemlich alles, zweifellos eine unverzichtbare Komponente für dieses Mitmach-Projekt. Stichwort: Faschismus.

    Übrigens wird dort auch das Problem mit den nicht zum System gehörenden Staaten elegant gelöst, mit denen führt man in der Regel Krieg, macht da Urlaub und importiert Billigwaren. An diesem Aspekt wird diese Nummer also schon mal nicht scheitern.

  13. Das Wort „Demokratie“ kommt aus dem griechischen – „Demos“ (Volk), und „Kratos“ (herrschen).
    Lauterbach, Scholz, Merkel und ähnliche Verbrecher, die denken, wer Volksentscheide fordert ist gegen Demokratie, legen das nur etwas anders aus: Für die ist „Demokratie“, wenn über das Volk (Demos) geherrscht (kratos) werden kann.
    In diesem Sinne habe ich noch nie einen überzeugenderen Demokraten als Lauterbach gesehen.

    1. „Das Wort „Demokratie“ kommt aus dem griechischen – „Demos“ (Volk), und „Kratos“ (herrschen).“

      Dazu einfach mal ein wunderbares Video anschauen.

      „Die meisten Menschen denken nicht daran, die Be­deu­tung von ›demo­kra­tisch‹ von dem ab­zu­lei­ten, was in Demo­kra­tien gute Praxis ist. Sie sinnie­ren lieber über die Be­stand­teile des grie­chi­schen Wortes ›Demo­kratie‹, die sie dann zu der Über­set­zung ›Herr­schaft des Volks‹ zu­sam­men­addie­ren, um unsere echte Demo­kratie daran zu messen und zu dem Urteil zu gelangen, dass sie seit den Tagen der alten Grie­chen ganz schön her­unter­gekom­men ist. Alles daran ist falsch.“

      ___//www.belleslettres.eu/content/wortkunde/demokratisch.php

      Zugegeben, es ist ein langes Video, aber es lohnt sich wirklich. 😉

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