Propaganda

Ryanair-Landung in Minsk: Der ICAO-Bericht und die koordinierte Propaganda-Offensive des Westens

Westliche Medien entdecken das Thema der angeblich erzwungenen Landung des Ryanair-Fluges in Minsk wieder, verschweigen aber den Bericht der ICAO. Die offensichtlich koordinierten Medienberichte sollen wohl von den Erkenntnissen des unabhängigen Untersuchungsberichtes ablenken.

Am 17. Januar hat die internationale Flugsicherheitsbehörde ICAO ihren Untersuchungsbericht über die Landung des Ryanair-Fluges in Minsk von Ende Mai 2021 an die Mitgliedsstaaten übergeben. Der Bericht selbst war für die Öffentlichkeit zunächst nicht zugänglich, aber das auf Flugsicherheit spezialisierte Portal Aviation Herald hatte bereits eine Kopie des Berichtes erhalten und ausführlich daraus zitiert. Ich habe darüber berichtet, den Artikel finden Sie hier.

Inzwischen ist der Bericht öffentlich geworden und er bestätigt, was Aviation Herald berichtet und zitiert hat. Ich werde auf den Bericht am Ende dieses Artikels eingehen und ihn verlinken.

Bevor wir auf die aktuelle Medienkampagne eingehen, die westliche Medien gerade gestartet haben, müssen wir uns noch einmal den Vorfall selbst, die Vorwürfe des Westens und die Ergebnisse der ICAO-Untersuchung anschauen

Die Vorwürfe des Westens wurden widerlegt

Der Westen hat Weißrussland im Mai 2021 vorgeworfen, die Ryanair-Maschine angewiesen zu haben, wegen einer Bombendrohung in Minsk zu landen und diese Anweisung durchgesetzt zwangsweise zu haben, indem eine weißrussische MiG-29 die Ryanair-Maschine eskortiert und zur Landung gezwungen hat. Der Grund soll gewesen sein, dass Weißrussland einen oppositionellen Blogger verhaften wollte, der sich an Bord der Maschine befunden hat.

Der Untersuchungsbericht der ICAO widerspricht dem in allen Punkten. Weder gab es von den weißrussischen Fluglotsen eine Anweisung zur Landung in Minsk, noch ist die MiG-29 auch nur in die Nähe der Ryanair-Maschine gekommen. Die Piloten haben die Entscheidung zur Landung in Minsk selbständig getroffen und die MiG-29 ist zum Zeitpunkt der Landung des Flugzeuges noch 55 Kilometer von ihm entfernt gewesen.

Die offenen Fragen in dem ICAO-Bericht

Der ICAO-Bericht hat im Kern zwei offene Fragen. Zum einen gibt es Fragen zur Email mit der Bombendrohung, die zeitgleich an mehrere Flughäfen verschickt worden ist. Die Frage ist, woher der weißrussische Fluglotse zu dem frühen Zeitpunkt davon wissen konnte, dass die Mail nicht nur an den Flughafen in Minsk gegangen ist, sondern zeitgleich auch an andere Flughäfen. Das habe man in Minsk nicht klären und den Fluglotsen auch nicht dazu befragen können.

Außerdem gibt es auch Fragen zu der Mail selbst, dazu kommen wir aber später.

Die andere offene Frage scheint die Entscheidung der Piloten zur Landung in Minsk zu betreffen, denn die Aufzeichnungen des Voice-Recorders der Blackbox sind von den Piloten nicht gesichert worden, weshalb sich nicht klären lässt, warum die Piloten die Entscheidung getroffen haben, in Minsk zu landen, obwohl sie sich zum Zeitpunkt der Entscheidung näher an ihrem Zielflughafen Vilnius befanden als an Minsk.

Die westlichen Medien reagieren wie erwartet

In meinem Artikel habe ich prophezeit, dass die westlichen Medien über den ICAO-Bericht und seine Erkenntnisse wahrscheinlich nicht berichten werden und dass sie von den Ergebnissen ablenken werden, indem sie sich auf die offenen Fragen stürzen. Genau das ist nun eingetroffen: Die westlichen Medien haben das Thema der „erzwungenen Landung“ nach Monaten des Schweigens darüber ausgerechnet in der Woche wiederentdeckt, in der der ICAO-Bericht veröffentlicht wurde. Und sie stürzen sich auf die Mail und den verschwundenen Fluglotsen, der von den Ermittlern nicht befragt werden konnte.

Zu dem Fluglotsen sei allerdings gesagt, dass er sich gar nicht mehr in Weißrussland aufhält. Er ist georgischer Staatsbürger, der laut Medienberichten nach dem Vorfall nach Georgien gereist und dann verschwunden ist. Das Redaktionsnetzwerl Deutschland hat im Dezember sogar berichtet, er sei ein „Überläufer“, der sich in Polen aufhält und mit dem polnischen Geheimdienst zusammenarbeitet.

Das allerdings bedeutet, dass man nicht Weißrussland vorwerfen kann, dass der Fluglotse nicht befragt werden kann, sondern sich in dieser Frage an Polen wenden müsste. Da sowohl Georgien als auch Polen zum „anti-russischen“ Block gehören, wirft die Tatsache, dass der georgische Fluglotse nach dem Vorfall in diese Länder ausgereist und dort untergetaucht ist, Fragen an eben diesen Block auf, der sehr daran interessiert ist, Weißrussland wegen des Vorfalls zu beschuldigen. Man darf nicht vergessen, dass der Vorfall den Gegnern Russlands und Weißrusslands in die Hände gespielt hat, die ihn für eine Medienkampagne und als Vorwand für eine Reihe neuer Sanktionen genutzt haben.

Die Propaganda-Offensive

Da passen die Ergebnisse des Untersuchungsberichtes überhaupt nicht in das Bild, das der Westen präsentieren möchte, und wenn im Westen bekannt wird, dass all die Vorwürfe des Westens über die „erzwungene Landung“ in Minsk nicht haltbar sind, könnte das in der Öffentlichkeit unangenehme Fragen aufwerfen. Um das zu verhindern, wäre es wünschenswert, wenn die Medien von dem Bericht ablenken und stattdessen das gewollte Narrativ des Westens wiederholen. Und wie es der Zufall will, passiert genau das ausgerechnet wenige Tage nach der Veröffentlichung des ICAO-Berichtes.

Der Stern hat zum Beispiel am 20. Januar unter der Überschrift „UNTERSUCHUNGSBERICHT ZUM FLUG FR4978 – Erzwungene Landung der Ryanair-Boeing in Minsk: Wichtiger Zeuge spurlos verschwunden“ berichtet und zunächst in mehreren langen Absätzen die Vorwürfe des Westens wiederholt und dann auf das Wall Street Journal verwiesen, das sich – wie von mir prophezeit – auf die Email stürzt. Außerdem schreibt derStern, dass ein Augenzeuge nicht befragt werden konnte:

„Die ICAO-Untersuchung stellt auch fest, dass es nicht möglich war, den am 23. Mai im Dienst befindlichen Fluglotsen zu treffen, der mit der Ryanair-Crew Funkkontakt hatte, und ihn zu befragen. Nach Angaben der Behörden „sei der Mitarbeiter nach den Sommerferien nicht zu seinem Arbeitsplatz zurückgekehrt“, und es war nichts „über seinen aktuellen Aufenthaltsort zu erfahren, um ihn kontaktieren zu können.“

Das stimmt, aber leider erwähnt der Stern nicht, dass sich der Augenzeuge offenbar in Polen aufhält und vom polnischen Geheimdienst versteckt wird, der ihn – laut Redaktionsnetzwerk Deutschland – als „Überläufer“ bezeichnet. Die Formulierungen im Stern hingegen suggerieren, dass Weißrussland den Mann versteckt.

Die Videoaufnahmen

Außerdem schreibt der Stern:

„Außerdem verweigerte die Luftfahrtbehörde von Belarus die Herausgabe von mitgeschnittenen internen Telefongesprächen und Zeitangaben sowie von Videomaterial der Überwachsungskameras auf dem Vorfeld und im Terminal, die das Austeigen der beiden festgenommen Personen zeigen – auch dieses Material sei inzwischen gelöscht.“

Das stimmt, ist aber für die Frage, ob die Maschine zur Landung gezwungen wurde, irrelevant. Übrigens gibt es durchaus Teile der Videos, wie auch in dem Bericht zu lesen ist, nur eben nicht das vollständige Material von allen Kameras auf dem Vorfeld des Flughafens und aus dem Terminal. Dass das so ist, wissen Leser des Anti-Spiegel schon seit dem Vorfall, denn ich habe seinerzeit einen Bericht des russischen Fernsehens übersetzt und verlinkt, in dem Teile der Videos gezeigt wurden.

Das erwähnt der Stern aber nicht, denn die Videos sind brisant: Sie zeigen, dass die in Polen sitzende weißrussische Opposition die Verhaftung des Bloggers auf sozialen Netzwerken gemeldet hat, während dieser noch im Terminal auf die Passkontrolle gewartet hat, also noch nicht verhaftet war. Die weißrussische Opposition, die vom polnischen Geheimdienst unterstützt wird, wusste von seiner Verhaftung, bevor sie erfolgt ist und der verschwundene Fluglotse ist nun ebenfalls unter der Kontrolle des polnischen Geheimdienstes.

Aber das ist sicher nur ein Zufall und Leser des Stern müssen das ja nicht erfahren.

Die USA eröffnen Strafverfahren

Die USA haben – so ein Zufall – am 20. Januar verkündet, wegen der angeblichen „Luftpiraterie“ Anklage gegen einige Weißrussen erhoben zu haben. Das verursacht Schlagzeilen und lenkt von dem Untersuchungsbericht der ICAO ab. Da eine solche Anklage nicht über Nacht gebastelt, sondern wochenlang vorbereitet wird, sind die Erkenntnisse des ICAO-Berichtes nicht Bestandteil der Anklage. Man hat in den USA also bewusst nicht auf die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchung gewartet, sondern veranstaltet mit der veröffentlichten Anklage just zu dem Zeitpunkt ein Ablenkungsmanöver, in dem der Bericht veröffentlicht wird.

Natürlich ist auch das nur ein Zufall.

Natürlich darf der Spiegel bei einer westlichen Propaganda-Offensive nie fehlen. Der Spiegel hat unter der Überschrift „Erzwungene Ryanair-Landung – USA klagen vier belarussische Beamte an – wegen »Verschwörung zur Luftpiraterie«“ über die in den USA erhobene Anklage berichtet und offenbar wurde der Spiegel nach Veröffentlichung seines Artikels darauf hingewiesen, dass man unbedingt noch das Wort „Luftpiraterie“ in die Überschrift packen muss, um die Leser an die Vorwürfe des Westens zu erinnern. Die Überschrift des Spiegel-Artikels enthielt das Wort anfänglich nämlich nicht, sondern lautete „Erzwungene Ryanair-Landung – USA klagen vier Beamte aus Belarus an

Der Spiegel ist den USA offenbar treuer ergeben als der Stern, denn dass der Untersuchungsbericht der ICAO veröffentlicht wurde, erfährt der Spiegel-Leser mit keinem Wort. Das gilt nicht nur für den Artikel über die Anklage der USA, sondern für alle Artikel. Eine Suchanfrage im Spiegel-Archiv mit dem Suchbegriff „ICAO“ ergibt während ich diese Zeilen am Nachmittag des 21. Januar schreibe, dass der Spiegel die ICAO zum letzten Mal am 2. Dezember 2021 erwähnt hat.

Der Inhalt des ICAO-Berichtes ist der Spiegel-Redaktion offensichtlich zu heikel, weshalb sie ihren Lesern schon fünf Tage lang verschweigt, dass der Bericht veröffentlicht worden ist.

Die Frage mit der Mail

Die westlichen Medien werden nun darauf herumreiten, dass der Minsker Flughafen den Ermittlern die Mail mit der Bombendrohung, die demnach um 9.25 Uhr eingegangen ist, nicht in dem gewünschten Format vorlegen konnte, sondern im gewünschten Speicherformat nur eine Mail mit Uhrzeit 9.56 Uhr vorlegen konnte. Das wird als Beleg dafür dargestellt, dass Weißrussland die Ryanair-Boeing um 9.30 Uhr über die Bombendrohung informiert hat, ohne selbst vorher die Mail bekommen zu haben. Der IACO-Bericht stellt diese Frage auch. Allerdings ist der komplette Bericht inzwischen veröffentlicht und man kann dort auch erfahren:

„2.2.11 Aus den von den litauischen Behörden übermittelten Informationen geht außerdem hervor, dass insgesamt sechs E-Mails separat von dem Konto verschickt wurden, und zwar um 9:25 UTC (12:25 Ortszeit) an litauische Flughäfen, um 09:26 UTC (12:26 Ortszeit) an den Flughafen Athen, 09: 27 UTC (12:27 Ortszeit) an den internationalen Flughafen Sofia, 09:28 UTC (12:28 Ortszeit) an den internationalen Flughafen Bukarest, 09:34 UTC (12:34 Ortszeit) an den Flughafen Kiew und schließlich 09:56 UTC (12:56 Ortszeit) an den internationalen Flughafen Minsk. Alle sechs Flughäfen befinden sich auf oder in der Nähe der geplanten Route des Fluges FR4978.“

Es bestreitet also niemand, dass die Bombendrohung um die von Weißrussland gemeldete Uhrzeit an mehrere Flughäfen geschickt wurde, nur wird den Weißrussen nicht geglaubt, dass sie sie auch bekommen haben. Was aber litauische Behörden damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht, denn die Mail kam aus der Schweiz. Mir erschließt sich auch nicht, warum man den litauische Behörden mehr glaubt als den Weißrussen.

Es ist sogar ausgesprochen merkwürdig, dass alle Länder, die von der Ryanair-Boeing überflogen wurden, zur gleichen Zeit die Mail bekommen haben. Nur an Weißrussland, in dessen Luftraum die Boeing gerade einflog, soll sie erst eine halbe Stunde später verschickt worden sein?

Aber das ist gar nicht entscheidend.

Die Kernfragen

Mit dieser Scheindiskussion um die Mail, die im Sinne der Korrektheit natürlich ihre Existenzberechtigung hat, lenkt man von der entscheidenden Frage ab. Die Frage ist, ob Weißrussland die Ryanair-Boeing sowohl über die Fluglotsen als auch mit Hilfe der MiG-29 zur Landung gezwungen hat, oder nicht. Schließlich lautet der Vorwurf des Westens „Luftpiraterie“ und nicht „Email-Fälschung“.

Auf diese Frage gibt der Bericht eindeutige Antworten: Nein, die weißrussischen Fluglotsen haben keinen Druck ausgeübt, sondern den Piloten die Entscheidung überlassen. Und nein, die MiG-29 hatte keinen Funkkontakt zur Ryanair-Maschine und sie war 55 Kilometer von ihr entfernt. Die MiG-29 hat die Landung also nicht erzwungen, weder per Funk noch mit visuellen Signalen.

Damit straft der ICAO-Bericht die Vorwürfe des Westens, die Grund für weitere harte Sanktionen gegen Weißrussland waren, Lügen. Und genau davon sollen die ausgerechnet jetzt erscheinenden Medienberichte ablenken.

Warum haben die Piloten so entschieden?

Was die Medien nicht berichten, ist, dass der Bericht nicht nur einige Fragen an Weißrussland hat, die aus Sicht der Ermittler nicht ausreichend beantwortet wurden, sondern dass der Bericht solche Fragen auch an Ryanair hat. Warum die Piloten entschieden haben, in Minsk zu landen, obwohl ihr Zielflughafen Vilnius schon viel näher war, konnte nicht objektiv geklärt werden, denn die Piloten haben es zugelassen, dass der Voice-Recorder der Blackbox die Aufnahmen der Gespräche im Cockpit gelöscht hat.

Während der Stern die Kritik des Berichts an Weißrussland, dass zum Beispiel einige Aufnahmen von Überwachsungskameras gelöscht wurden, zitiert, verschweigt er seinen Lesern, dass es die gleiche Kritik auch in Richtung Ryanair gibt. Allerdings haben die Überwachsungskameras des Minsker Flughafens nichts mehr mit der Frage zu tun, warum die Piloten entschieden haben, in Minsk zu landen. Die Video-Aufnahmen vom Flughafen nach der Landung sind für den Kern der Frage irrelevant.

Die Aufnahmen aus dem Cockpit sind hingegen keineswegs irrelevant, denn aus denen könnte man erfahren, warum die Piloten sich im letzten Moment zur Umkehr nach Minsk entschlossen haben.

Zwei Versionen

Wir haben nun den ICAO-Bericht und die zwei Versionen der Ereignisse. Die erste Version, die des Westens lautet: Weißrussland hat die Bombendrohung inszeniert, um einen Grund zu haben, das Flugzeug zur Landung in Minsk zu zwingen und den Blogger Protasewitsch zu verhaften. Die Mail mit der Bombendrohung stellt der Bericht nicht in Frage, er fragt nur wann sie in Minsk eingegangen ist. Druck auf die Piloten hat es nicht gegeben und die Maschine hätte ungehindert aus dem weißrussischen Luftraum herausfliegen können, denn sie waren zum Zeitpunkt ihrer Umkehr nach Minsk ja auch schon fast im litauischen Luftraum, ohne von Weißrussland behindert worden zu sein, wie man auch in dem Bericht sehen kann.

Warum aber hätte Weißrussland die Bombendrohung erfinden sollen, wenn es anschließend keinen Druck ausübt, als die Ryanair-Crew 15 Minuten keine Anstalten macht, nach Minsk zu fliegen, sondern ihren Kurs beibehält und Weißrussland schon fast verlassen hat?

Die zweite Version ist, dass der Westen – also seine Geheimdienste – die Bombendrohung inszeniert hat, um die Geschichte der Luftpiraterie zu erfinden und damit einen Vorwand für weitere Sanktionen und eine Medienkampagne gegen Weißrussland zu bekommen. Die Ereignisse passen – meiner Meinung nach – zu dieser Version, denn:

  1. Der Fluglotse kann nicht befragt werden, er ist in Polen und wird vom polnischen Geheimdienst als „Überläufer“ bezeichnet und versteckt. Warum haben die Polen den Ermittlern nicht ermöglicht, ihn zu befragen?
  2. Die Vorwürfe, dass die um 9.25 Uhr an den Minsker Flughafen verschickte Mail angeblich nicht an Minsk geschickt wurde, kommen aus Litauen, das Teile der weißrussischen Opposition um Tichanowskaja beherbergt und ein Vorreiter bei den Sanktionsforderungen gegen Weißrussland ist.
  3. Die Ryanair-Piloten haben die Aufzeichnung des Voice-Recorders gelöscht, indem sie nach Bombendrohung zugelassen haben, dass sie nicht gespeichert, sondern überschrieben wird.
  4. Alle von Weißrussland unmittelbar nach dem Vorfall veröffentlichten Daten, zum Beispiel der komplette Funkverkehr und die Entfernung der MiG-29 von der Ryanair-Maschine, werden von dem Bericht bestätigt.

Man muss dem Westen glauben wollen, wenn man diese Fragen nicht stellt.

Die Frage der Überwachsungskameras auf dem Minsker Flughafen hingegen ist für die Frage, ob die Maschine zu Landung gezwungen wurde, irrelevant. Aber genau auf diese Frage stürzen sich die westlichen Medien, wie der Stern bereits gezeigt hat, und sie erwähnen nun nicht mehr, dass der Fluglotse als „Überläufer“ in Polen ist, sondern zitieren stattdessen den Minsker Flughafen, der korrekterweise meldet, der Mann sei verschwunden. Das soll suggerieren, Weißrussland verstecke ihn, was aber – laut polnischem Geheimdienst – gar nicht der Fall ist.

So funktioniert eine koordinierte Desinformationskampagne und sie zeigt auf erschreckende Weise, wie gleichgeschaltet die westlichen Medien sind, die das Spiel alle mitspielen. Ein solches Verhalten von Medien nennt man in Fachkreisen „Propaganda“.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

25 Antworten

  1. Eigentlich könnte man sich das alles sparen. Sie werden die Wahrheit verdrehen und abstreiten bis
    zum jüngsten Tag – ich glaub ja nicht, dass es den gibt – aber egal.
    Wir wissen, sie lügen.
    Sie wissen, sie lügen.
    Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.
    Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.
    Und trotzdem lügen sie weiter.
    Amen 😇

    1. Solange es noch genügend Menschen gibt, die nichts darüber wissen, nichts wissen können oder nichts wissen wollen, funktioniert der Plan. Bevor diese kritische Masse kippt wird es wieder Brot, Spiele und Helikoptergeld geben. Natürlich medial, digital, geimpft, getestet und mit Maske. Über die heutigen Medien zu diskutieren ist verlorene Lebenszeit. Das wird sich erst ändern, wenn die Schmerzen bei diesem „Experiment“ für die Masse zu groß werden. Das kann noch dauern.

      1. Ich würde mal sagen, die meisten wollen nicht, denn es ist nicht lustig, wenn das Weltbild nachhaltig zerstört wird und man sich damit auseinandersetzen darf.
        Ich habe wenig Hoffnung. Weil wenn ich mir ansehe, was bis jetzt passiert ist und die meisten finden das noch in Ordnung, habe ich erhebliche Zweifel. Die würden auch rosa Gummistifel und ein Ganzkörperkondom anziehen, wenn es die Obrigkeit befiehlt. Und nicht zu vergessen, wir sprechen hier von mindestens 80% der Bevölkerung.

        1. Persönlich glaube ich das 80% der Bevölkerung nur still halten, weil doch fast nichts passiert ist. Die große Masse hat man mit Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld und Coronaprämien ruhig gestellt. Das wird sich jetzt relativ schnell ändern. Die Inflation nimmt Fahrt auf und das gewaltig, im Frühjahr werden die Ersten Ihre Nebenkosten- und Energieabrechnungen bekommen, das Thema Lieferkette ist noch lange nicht durch und die damit verbundene Kurzarbeit usw. usw. Viele Arbeitsplätze werden trotz Fachkräftemangel auf der Kippe stehen. Die EZB wird ganz sicher die Zinsen im Laufe des Jahres auch anheben und damit weitere Firmen unter Druck setzen. Dann bin ich mal gespannt, ob noch 80%bei ihrem „Weltbild“ bleiben. Ist aber ein anderes Thema. Sorry für den „Nebenkriegsschauplatz“

          1. Das Problem ist, daß den Leuten im Grunde völlig egal ist, von wem sie regiert werden – ob das der Staat oder eine Privatmann ist, läuft kurzfristig und individuell oft auf das Gleiche hinaus.
            Daher haben die auch kein Problem, wenn der Staat systematisch Aufgaben an private NGO’s u.ä. auslagert.
            Die glauben, das die viel zitierte „Zivilgesellschaft“ etwas mit der „bürgerlicher Gesellschaft“, die Grundlage von „Demokratie“ ist, zu tun hat.
            Daß dem nicht so ist, erkennt man daran, das periodisch im Zusammenhang mit „Zivilgesellschaft“ von „zivilgesellschaftlichen Organisationen“ die Rede ist, und was das ist, braucht ich wohl nicht zu erklären, und diesen „NGO’s“ oder „Think Tanks“ etc. fehlt jegliche demokratische Legitimation, Macht auszuüben, zu regieren …

            Und wir sollten bei all diesen Prozessen immer an Goethes Zauberlehrling denken …

  2. Das sieht doch ganz erheblich nach Inszenierung/False-Flag aus. Die Polen und vor allem die USA/NATO haben da mächtig die Finger im Spiel …

    Beweismittel wie der Flugschreiber – im Zusammenhang mit der Postion des Flugzeugs und der Hilfsanforderung der Piloten – sind geplant so gestaltet worden. Dazu kommt noch der verschwundene Fluglotse 😉

  3. Ein Kurdisches Sprichwort sagt: „Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht!“
    Was mir an dieser ganzen Lügengeschichte aufgefallen ist, daß die Piloten nicht sofort in den „Danger Modus“ geschaltet haben und noch eine ganze Weile da oben rum geflogen sind. Ist es denn nicht so, daß der Flieger sofort, sofern möglichkeiten bestehen zur Landung, runter muß um das Leben der Personen an Bord nicht zu gefährden? Wenn ja, dann haben die gemäß der Behauptung (Bombe an Bord) das leben der Menschen in Gefahr gebracht, oder auch in Kauf genommen. Vielleicht kennt sich ja jemand mit den Richtlinien aus, bei so einer Gefahr?

    1. und noch etwas, waren das Vielleicht keine Verkehrspiloten, sondern Armeeangehörige der Nato(auch wenn Irland mit der Nato nur eine Formelle Beziehung unterhält), die das Flugzeug flogen? Voicerecorder gelöscht, das ist doch eher Professionell!

  4. Beinahe schon Besorgnis erregend wie die Medien auf einer MIG rumreiten. Eine MIG, die so weit von der Maschine war, dass kein Passagier sie per Foto festhalten konnte. Die Bilder der Berichterstattung erzählen eine Geschichte bei der ein Leser das Gefühl hat; die MIG sitzt auf der Tragfläche.
    Wer sich die Mühe macht und nachsieht wo sich das alles abgespielt hat dem ist sicher aufgefallen, dass der litauische Flughafen, das Flugzeug und das weißrussische Atomkraftwerk recht nahe zusammen hingen. Obendrein landet man in Litauen indem man erst am Flughafen vorbeifliegt, eine Linkskurve macht und dann aus Richtung Norden kommend aufsetzt. Dieses Flugmanöver hätte den Abstand zum Atomkraftwerk nochmals verringert.

    https://marieluisebeck.de/artikel/10-01-2013/antwort-der-bundesregierung-zum-akw-belarus

    „Das Atomkraftwerk wird in Astraejtz, 50km von Vilnius entfernt direkt an der Grenze zu Litauen, errichtet. Im Falle eines Unfalls könnte die litauischen Hauptstadt und möglicherweise das gesamte Land unbewohnbar werden.“

    Hier fällt schon auf das man sich um Litauer Sorgen machte wegen dem Atomkraftwerk in Weißrussland, während man an die Weißrussen nicht denkt. Nur ein Gefühl? Wohl kaum.

    https://www.boell.de/de/2021/02/26/ukrainische-atomkraft-der-sackgasse

    Hier klagt man über das Risiko für die 250 km entfernten Polen. Wie sieht denn das Risiko für die Ukrainer aus?

    Da fliegt ein Flugzeug mit einer Bombe in der Nähe eines AKW’s rum und die Welt jammert wegen einer MIG. In anderen Ländern hätte man sich zum Abschuss bereit gemacht. In demokratischen Staaten darf man das.

    Dann faselt man von einem „verschwundenen“ Lotsen und vermittelt den Eindruck das Weißrussland dafür verantwortlich ist was erwiesener weise nicht der Fall ist. Dennoch wird weiter gemacht.

    Ach ja, die verschwundene Mail der Hamas die vom Westen als unwahrscheinlich betrachtet wir. Als Begründung verweist man auf einen schon längst vorhandenen Waffenstillstand. Dieser Stillstand war 2 Tage alt und angesichts der aufgeheizten Stimmung weltweit war die Einhaltung alles andere als sicher.
    Eine Terrororganisation bestreitet die Mail geschickt zu haben und ist sowas von glaubwürdig? Komisch, im April beschuldigte man die Hamas Nahestehende noch

    „April 2021. Mit palästinensischen Geheimdiensten verbundene Hacker führten eine Cyberspionagekampagne durch. Kompromittierung von rund 800 palästinensischen Reportern, Aktivisten und Dissidenten sowohl in Palästina als auch im Nahen Osten. “

    https://www.csis.org/programs/strategic-technologies-program/significant-cyber-incidents

    Wieder was gelernt. Terroristen sind glaubwürdiger als Diktatoren. Genau wie in Syrien wo man als Terrorist medienwirksam Köpfe abschnitt und dabei schon rief „Assad wars“.

  5. ********
    Röper lenkt ab, die entscheidene Kernfrage ist die E-Mail!

    Belarus hat nur eine E-Mail erhalten, die war aber zu spät. Woher wusste also Belarus, dass
    mehrere E-Mails an verschiedene Flughäfen geschickt wurden? Weil sie die E-Mails verschickt haben! Sie
    konnten keinen gültigen Beweis oder Erklärung dafür liefern. Die E-Mail mit Metadaten nicht gesichert? Keine Server-Logfiles oder gelöscht? Wer das glaubt glaubt auch an den Osterhasen.

    Warum erwähnt Röper den polnischen Geheimdienstbericht nicht? Genau die Leute sollen doch mit
    Whistleblower, dem Fluglotsen, gesprochen haben. Und sie kommen zum gleichen Ergebnis, die Bombendrohung war fake!

    „Bei der erzwungenen Landung der Ryanair-Maschine mit dem belarussischen Blogger Roman Protassewitsch an Bord soll nach polnischen Angaben ein Offizier des Geheimdienstes KGB das Kommando im Tower des Minsker Flughafens geführt.
    „Er gab Anweisungen an das Personal, das im Kontakt mit dem Piloten stand“, heißt es in einem Bericht des polnischen Geheimdienstes ABW und der Staatsanwaltschaft, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
    Die Ermittlungen hätten außerdem ergeben, dass es entgegen den Angaben des Tower gegenüber dem Piloten keine Bombendrohung gegen das Flugzeug gegeben habe. In dem Gespräch zwischen der Crew und den Fluglotsen sei von der Bombendrohung die Rede gewesen, bevor eine entsprechende E-Mail überhaupt eingegangen sei.
    Die Ermittler ziehen ihre Erkenntnisse den Angaben zufolge aus Befragungen der Passagiere, Vertretern der Fluglinie sowie aus Untersuchungen der Maschine und Analysen der aufgezeichneten Gespräche. Die Ryanair-Maschine ist in Polen registriert. Daher hatte das Land Ermittlungen eingeleitet.“

    https://www.aero.de/news-41464/Belarussischer-KGB-bei-erzwungener-Ryanair-Landung-im-Tower.html

    Röper wirft die Frage auf, warum die die Piloten sich entschieden haben, in Minsk zu landen. Aus seiner Sicht war es eine freie Entscheidung. War es das wirklich? Nein.

    Die Crew verlangte um 09:44:52 um die Einstufung der Gefahr, dies wird in Farben angegeben green, yellow, amber or red.
    ,
    Der Fluglotse sagte „red“, höchste Gefahr! 2 Minuten später, um 09:47:12, rief Ryanair den Notfall aus und die Kursänderung nach Minsk: „MAYDAY and advises controller “our intentions would be to divert to Minsk”.“
    (S. 12 des Berichts)

    Kann man da noch von freier Entscheidung reden, wenn höchste Gefahrstufe vom Fluglotsen inkl. einer Bombendrohung übermittelt wurde?

    Wir wissen ja jetzt, dass die Bombendrohung Fake war, dank den E-Mails. Und wer schickte die E-Mails? Natürlich Belarus, sie wollten den Blogger Roman Brotassewitsch und die Freundin, die an Board waren, verhaften. So kam es dann auch. Es war eine belarussische Falle!

    1. Troll Anti: „Woher wusste also Belarus, dass mehrere E-Mails an verschiedene Flughäfen geschickt wurden? Weil sie die E-Mails verschickt haben! Sie konnten keinen gültigen Beweis oder Erklärung dafür liefern.“

      Es wird wohl so sein, dass sie keine Erklärung liefern wollen. Quellenschutz, um den litauischen Mitarbeiter nicht zu gefährden, der Minsk informiert hat. Es gibt viele Erklärungen.

      Fakt ist, dass die Verhaftung des Bloggers schon vorher gemeldet wurde, weitere Fragen sind nur Blendgranaten. 😛

    2. Wie erklären Sie sich eigentlich, dass deutsche Qualitätsmedien in diesem Fall wichtige Informationen von Anfang an komplett ausblenden? Nachdem eigenen Anspruch der deutschen Qualitätsmedien wie dem Spiegel sollte doch objektiv, neutral, überparteilich und sachlich über sämtliche Aspekte berichtet werden. Warum tun dies die deutschen Qualitätsmedien Ihrer Meinung nach nicht?

      Warum gelingt es Herrn Röper bereits in mehreren Artikeln alle Aspekte aufzuzeigen – auch den von Ihnen genannten? Das dürfte man doch auch von den deutschen Qualitätsmedien erwarten, die für sich obige Ansprüche erheben. Sicher kann man Herrn Röper „vorwerfen“, dass er russophil berichtet. Warum jedoch berichten deutsche Qualitätsmedien so derartig selektiv?

    3. Wiederholte Fehlinterpretation. Natürlich war die Bombendrohung per mail ein fake, sonst hätte man ja eine Bombe finden müssen. Warum also hängen Sie diese Frage so hoch?
      Entscheidender ist, WER die Drohung in Umlauf gebracht hat. Und da war schon nach den ersten Berichten hier klar, dass das größte Interesse, die Maschine herunterzubringen, bei den Freun- pardon: den Feinden des Protassewitsch in seiner eigenen Umgebung lag, die an ihm ein Exempel statuieren und natürlich gleichzeitig den Staat Weißrussland diskreditieren wollten. Protassewitsch hat das schnell kapiert (vgl. seine Aussagen), aber die Luftschlossbauer und Propagandisten im Westen wollen es partout nicht wahrhaben. Alles, was ich hier herauslese, spricht nach so einem Akt grauer Propaganda mit schmutzigsten Mitteln, worauf man sich im Westen bestens versteht. Dafür gibt es in den letzten 20 Jahren geradezu unzählige Beispiele, die teils zu Kriegen führen sollten und zu Kriegen geführt haben. Ginge es nur darum, die Figur Protassewitsch auszuschalten, da wäre sehr wenig Aufwand nötig gewesen, und kaum jemand hätte davon gewusst. Es musste so auffällig plump laufen wie bei den Skripals laufen, angeblich von Putin vergiftet, damit man ihm noch kurz vor Anpfiff die Fußball-WM stehlen konnte. Zum Glück glaubten auch da viele nicht. Mein Gott, machen Sie die Augen auf!

    4. Mal kurz zusammengefasst:

      Ein weißrussischer Dissident, dessen Eltern in Polen leben, wo er selbst auch schon (vergeblich) Asyl beantragt hat, fliegt mit einem in Polen registrierten Flugzeug über Weißrussland nach Litauen, wo er jetzt lebt.
      Nach einer gefaketen Bombendrohung fliegt das Flugzeug aber nicht zum nächsten Flughafen in Litauen, sondern nach Minsk, weil der dortige Fluglotse, der später nach Polen flieht, die Bombendrohung so überzeugend formuliert hat?

      Ahja.

    5. Àus der Anklageerhebung der USA geht entscheidendes vor und zwar Insiderinformationen. Die werden vom belarussischen Fluglotsen stammen, der nach Polen geflüchtet war und dort beim polnischen Geheimdienst und der Staatsanwaltschaft ausgepackt hatte.

      So geht daraus hervor, dass bereits vor dem Start des Fliegers in Athen der Geheimdienst instruktionen dem Tower gegeben hatte für die Fake Bombendrohung! Also noch bevor eine E-Mail verschickt wurde!

      „CHURO personally communicated the false bomb threat to staff at the Minsk air traffic control center before the Flight even took off from Athens, and directed the Minsk air traffic control center to instruct the Flight to divert to Minsk in response to the purported threat. KAZYUCHITS was the Deputy Director General of Belaeronavigatsia, and his role in the conspiracy included directing Belarusian air traffic authorities to falsify incident reports regarding the diversion of the Flight in order to conceal the fabrication of the bomb threat and to omit the role of Belarusian security services in directing the diversion. ANDREY ANATOLIEVICH LNU and FNU LNU were officers of the Belarusian state security services. FNU LNU participated with CHURO in conveying the false bomb threat to the Minsk air traffic control tower, personally directed the specific radio communications from the Minsk tower to coerce the Flight to divert to Minsk, and relayed contemporaneous updates on the diversion of the Flight and the progress of the plot to ANDREY ANATOLIEVICH LNU, who was FNU LNU’s superior in the Belarusian state security services.“

      https://www.justice.gov/usao-sdny/pr/belarusian-government-officials-charged-aircraft-piracy-diverting-ryanair-flight-4978

      Gut gibt es Whistleblower! Überführt!

      1. Ich frage mich, warum man die Insiderinformationen des belarussischen Fluglotsen nicht dem ICAO vorgelegt hat bzw. es ermöglicht hat, dass man ihn befragen kann. Dann hätten diese Informationen auch in den Bericht einfließen können.
        Oder sind das solche Insiderinformationen, wie wir sie aus den USA kennen (Stichwort: Massenvernichtungswaffen im Irak)?

  6. Vielleicht denke ich zu schlicht doch wenn ich Pilot in einer Maschine mit dem Ziel Vilnius bin und ich erhalte die Nachricht, daß in meinem Flugzeug eine Bombe sei die in Zielnähe detonieren soll würde ich es für eine gute Idee halten, dieses Ziel zu vermeiden und irgendwo anders hinfliegen und zwar genau in die Richtung, aus der ich komme. Und schon wäre eine Entscheidung zugunsten Minsk gar nicht mal so unlogisch…

  7. Grundsätzlich ist der Vorgang an sich verwerflich ganz unabhängig wer so etwas macht.
    Einmalig ist er nicht auch wenn man jetzt viel Energie aufwendet um zu erklären das die aufgenötigte Notlandung einer Diplomaten Maschine etwas Anderes ist. Da war es keine Bombe sondern der leere Tank der die Landung nötig machte. Störte sich da einer das man die diplomatische Immunität verletzte? Störte sich Jemand an der Durchsuchung der Maschine? Nein man verletzte vorsätzlich geltendes Recht und Gepflogenheiten wegen eines inszenierten Verdachts. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht einmal einen Haftbefehl gegen Snowden sondern man erklärte einfach seinen Pass für ungültig um ihm die Weiterreise unmöglich zu machen.

    Nun hat vielleicht ein anderes Land mit unsauberen Mitteln versucht einen per nationalen Haftbefehl gesuchten habhaft zu werden. Nicht irgendwo sondern im eigenem Luftraum/Land.
    War das nötig?
    Vielleicht, denn die westlich dominierte Behörde Interpol , die internationale Haftbefehle ans laufen bringt maßt sich an zu bewerten ob er gerechtfertigt ist. Und diese Rechtfertigung wird politisch und nicht nach dem Gesetz des Ausstellers bewertet.
    Und sollte doch mal vollzogen werden dann sucht man für Straftäter 1000 + 1 Grund warum der Straftäter nicht vom heimischen Gericht belangt werden kann.
    Im günstigsten Fall bekommt der vermutliche Straftäter noch Asyl.
    Diese Doppelstandards begünstigen solche Aktionen.
    Da werden auf bloßen Verdacht Menschen in fremden Ländern wie Vieh eingesammelt, wird zum Vergnügen gefoltert, Jahrzehnte ohne Anklage inhaftiert, Kriege mit Lügen gestartet oder Todesurteile ohne Verfahren vollstreckt u.s.w. aber wenn ein Staat sich in seiner Existenz bedroht sieht und der Täter dieser Bedrohung habhaft werden will (nach Landesgesetzen) dann bekommen die „Demokraten“ Herzrasen vor Wut.

    1. Wenn ich mich recht erinnere startete die Maschine mit Verspätung. Warum?
    2. Weil die erste Mail nur noch als Screenshot vorlag wird sie als nicht glaubhaft betrachtet. Warum nicht? Wer sagt denn das die Spuren dieser Mail nicht von Unberechtigten gelöscht wurden. Immerhin bejubeln westliche Staaten Computerangriffe auf die IT bei weißrussischen Behörden schon seit Monaten ganz öffentlich.
    z.B. hier Anfang August 2021

    „Auf der Suche nach Veränderungen nutzen Anti-Lukashenka-Hacker die personenbezogenen Daten hochrangiger belarussischer Beamter“

    https://en.currenttime.tv/a/seeking-change-anti-lukashenka-hackers-seize-senior-belarusian-officials-personal-data-/31392092.html

    Was also im August bejubelt wurde kann auch im Mai schon gemacht worden sein. Man braucht ja nicht einmal immer Hacker, es reichte schon einen Oppositionsanhänger an der richtigen Stelle.

    3. Weil ein „Überläufer“ etwas im Land der äußeren Einmischung den Geheimdienst erzählte soll das glaubwürdig sein? So glaubwürdig wie Curveball der Chemiewaffenexperte? So glaubwürdig ein US Präsident egal welcher ?
    Nein er ist genau so zu behandeln wie es die Erfahrung lehrt – mit Vorsicht!

    4. Das Aufsteigen eines Militärflugzeuges ist international üblich. Atomkraftwerk und Zielflughafen liegen nur 50 km auseinander. Also reine Routine und keine Bedrohung. Bedroht fühlen sich Passagiere die die „freundliche“ Begleitung schon sehen und hoffen müssen sie das der Funkverkehr nie abbrechen möge sonst könnte es sein das man abgeschossen wird.

    5. Wer selbst mit Doppelstandards arbeitet sollte nicht darüber klagen wenn ein Nachahmungseffekt einsetzt. Wer die Souveränität anderer Staaten missachtet sollte eher ganz laut Schweigen wenn er nicht bereit ist sich selbst zu bestrafen. Wer sich in innere Angelegenheiten anderer Staten einmischt sollte eher ganz laut Schweigen wenn er nicht bereit ist sich selbst zu bestrafen. Wer selbst gegen das Völkerrecht verstößt sollte eher ganz laut Schweigen wenn er nicht bereit ist sich selbst zu bestrafen.
    Wessen Gerichte eigene Verbrechen ignorieren sollte schon gar nicht über Andere zu Gericht sitzen.
    z.B. Nichtverfolgung von Kriegsverbrechen

  8. Sehr geehrter Herr Röper,

    Sie schreiben zum Ryanair-Flug in Ihrem letzten Artikel u.a.:

    ## Es bestreitet also niemand, dass die Bombendrohung um die von Weißrussland gemeldete Uhrzeit an mehrere Flughäfen geschickt wurde, nur wird den Weißrussen nicht geglaubt, dass sie sie auch bekommen haben.
    Was aber litauische Behörden damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht, denn die Mail kam aus der Schweiz.
    Mir erschließt sich auch nicht, warum man den litauische Behörden mehr glaubt als den Weißrussen.
    Es ist sogar ausgesprochen merkwürdig, dass alle Länder, die von der Ryanair-Boeing überflogen wurden, zur gleichen Zeit die Mail bekommen haben.
    Nur an Weißrussland, in dessen Luftraum die Boeing gerade einflog, soll sie erst eine halbe Stunde später verschickt worden sein?
    Aber das ist gar nicht entscheidend. ##

    Doch, das ist es schon, weil es ja um das Narrativ des Westens geht.
    Auch wenn Sie natürlich recht haben mit Ihrer nachfolgenden Herleitung, die Merkwürdigkeit, das Minsk die E-Mail nicht beweisen kann, springt ins Auge.
    Vor allem – das würde Weissrussland ja entlasten, denn die IACO schrieb auch, daß es beim Eintreffen dieser Mail gegen 9.30 Uhr eine gewisse Berechtigung gegeben hätte, daß der Flug umgeleitet wurde.

    Wie löst man dieses Rätsel nun auf?
    Minsk sagt, es wäre informiert worden, rückt aber die Mail nicht raus, was aus Entlastungsgründen wenig nachvollziehbar ist.

    Meine Lösung geht so:
    Minsk wurde um diese Zeit tatsächlich keine „Hamas-Mail“ zugestellt, sondern erst um 9.56 Uhr.
    Die Info kam entweder von der weissrussischen oder viel eher von der russischen Abwehr, die alle Mailkontakte zumindest in Ost-Europa überwacht.
    Man bekam also sofort mit, daß hier ein faules Ei ins Nest gelegt werden sollte und hat sofort reagiert.
    In diesem angenommen Fall kann Minsk die Info überhaupt nicht offiziell korrekt darstellen.

    Doch was würde es dem „Werte-Westen“ bringen?

    Genau das, was der IACO-Bericht abgeleitet hat.
    Um 9.30 Uhr wäre der Fall plausibel, um kurz vor 10 ist er es aber nicht mehr, gemäß offiziellem Hergang.
    Daraus folgt, Minsk durfte die Meldung erst später erhalten und dann hätten sich die Ereignisse möglicherweise überschlagen.
    In diesem Szenario, das vermutlich auch so geplant war, wäre die Landung ggf. nicht nur erzwungen worden, sondern wegen der Nähe des Atomkraftwerks und der unklaren Lage, der Flieger vielleicht sogar ABGESCHOSSEN worden.

    DAS könnte sogar die Absicht der Planer gewesen sein, die ja schon bei MH-17 kein Problem mit einem abgeschossen Jet und den vielen Toten hatten.

    mfG
    nereus

      1. Röper: „Nein, das stimmt nicht. Weißrussland konnte die Mail vorlegen, den Untersuchern gefiel nur das Format nicht. Lesen Sie die Details in dem Untersuchungsbericht nach.“

        Ein Screenshot ist wertlos, hat man in 5 Minuten mit Powerpoint gemacht! Es braucht die Metadaten und Log-Daten! Der Schweizer Email-Dienstg sagte, es gab nur 1. E-Mail nach Belarus und das war die spätere! Belarus hat die 1. E-Mail erfunden!

Schreibe einen Kommentar