Merkels Regierungserklärung

Weltfremde Regierungserklärung: Merkel spricht über die „Erfolge“ des Afghanistan-Kriegs

Bundeskanzlerin Merkel hat am 25. August eine Regierungserklärung zu Afghanistan abgegeben, die in aller Deutlichkeit aufzeigt, dass von Selbstkritik keine Rede sein kann. Hinzu kam eine Aufzählung der "Erfolge" in Afghanistan, bei der man sich fragen muss, wie weltfremd die Dame ist.

Am Mittwoch wurde im Bundestag über die nachträgliche Genehmigung der Rettungsaktion der Bundeswehr in Afghanistan abgestimmt. Die Debatte begann mit einer Regierungserklärung der Bundeskanzlerin, die es in sich hatte. Im Spiegel habe ich zwei Artikel darüber gefunden, die beide bestenfalls teilweise aufgezeigt haben, was Merkel da erzählt hat. Der erste Artikel trug die Überschrift „Merkels Regierungserklärung – »Die Taliban sind jetzt Realität in Afghanistan«“ und der zweite trug die Überschrift „Merkel und das Afghanistan-Desaster – War doch nicht alles schlecht„.

In dem zweiten Artikel konnte man immerhin Kritik darüber lesen, dass Merkel es mit Selbstkritik nicht so hat, sondern sich stattdessen hinter der Entscheidungen der „Verbündeten“ versteckt. Frei nach dem Motto „Ich kann nichts dafür, das waren gemeinschaftliche Entscheidungen.“

Dass man auch für gemeinschaftlich getroffene Entscheidungen persönlich verantwortlich ist, scheint Merkel gar nicht zu wissen. Oder könnte zum Beispiel ein Mitglied einer Diebesbande auf Freispruch hoffen, wenn es argumentiert, es könne persönlich nichts dafür, die Entscheidung zu Einbrüchen habe man in der Gruppe gemeinschaftlich getroffen?

Hier will ich jedoch nicht auf die Spiegel-Artikel eingehen, stattdessen habe ich mir Merkels Regierungserklärung durchgelesen und werde anhand ihrer eigenen Worte aufzeigen, wie die Dame Dinge schönredet und sich aus der Verantwortung zieht. Dabei werden wir Zitate sehen, die es nicht komplett in die Medien geschafft haben, denn sie würden bei jedem denkenden Leser zu viele Fragen aufwerfen.

Merkels Weltbild

Nachdem die Kanzlerin sich zunächst wortreich über die aktuelle Tragödie und die angebliche Überraschung darüber, wie schnell die Taliban das Land übernommen haben, ausgelassen hat, sagte sie folgendes:

„Auch wenn man in der aktuellen Diskussion manchmal einen etwas anderen Eindruck bekommen kann: Deutschland ist ja keinen Sonderweg gegangen, für den es sich jetzt, wie zum Beispiel bei der Enthaltung im Fall Libyens im UN-Sicherheitsrat im Jahre 2011, kritisieren lassen müsste. Nein, wir haben seit 2001 gemeinsam mit unseren Verbündeten gehandelt und tun es auch jetzt in der Evakuierungsoperation“

Es ist bemerkenswert, dass Merkel Deutschlands Weigerung, 2011 für den Libyen-Krieg zu stimmen, als „Sonderweg“ bezeichnet, für den man sich „kritisieren lassen“ müsse. Immerhin war das, was der Westen danach getan hat, völkerrechtswidrig, denn westliche Kampfflugzeuge haben in den Krieg am Boden eingegriffen, was vom UN-Sicherheitsrat nicht genehmigt worden war. Das Ergebnis ist bekannt: Der Staat Libyen existiert nicht mehr, es gab hunderttausende Tote, das Land wurde zu einem Einfallstor von Flüchtlingen in die EU, es herrscht bis heute Krieg, Libyen ist zu einem Zufluchtsort für Islamisten geworden, die Waffen sind von dort nach Mali gelangt und haben zu weiteren Kriegen geführt, in denen auch die Bundeswehr aktiv ist und so weiter. Libyen war eine Katastrophe, aber Merkel sieht das auch mit dem Wissen von heute anders.

Danach lobte Merkel den jetzigen Einsatz der Bundeswehr bei der Evakuierung der Menschen aus Kabul, bevor sie zum nächsten Punkt kam.

Die Flucht aus Afghanistan

Dass der „Abzug“ der Nato aus Afghanistan in Wahrheit eine Flucht und bindungslose Kapitulation vor den Taliban war, kann niemand bestreiten. Die Nato hat Afghanistan so schnell verlassen, dass den Taliban nach Schätzungen aus den USA Waffen im Wert von 28 Milliarden Dollar in die Hände gefallen sind. Man hat einfach alles stehen und liegen lassen und ist weggelaufen.

Die Taliban, deren Vernichtung 2001 eines der Kriegsziele der Nato war, haben wieder die Macht in Afghanistan und niemand kann auch nur ein Beispiel dafür nennen, was die Nato sich im Gegenzug hat versichern oder garantieren lassen. Daher spreche ich von einer bindungslosen Kapitulation, denn die Nato ist aus Afghanistan geflohen, ohne eine einzige Bedingung gestellt oder gar durchgesetzt zu haben.

Da Experten außerhalb der westlichen Medienblase von Anfang an gesagt haben, dass die Taliban in Afghanistan sehr schnell die Macht und die Hauptstadt Kabul übernehmen würden, kann im Westen auch niemand ernsthaft behaupten, man habe das nicht kommen sehen. Ich habe schon Ende Mai einen Bericht des russischen Fernsehens übersetzt, in dem deutlich gezeigt wurde, dass es kein Abzug, sondern eine Flucht der Nato war. Aber das war natürlich nur russische Propaganda.

Und schon Anfang Juli haben die Taliban 80 Prozent Afghanistans kontrolliert und der schnelle Zusammenbruch der afghanischen Regierung war absehbar. Auch darüber habe ich berichtet. Vielleicht hätten alle Politiker, die heute Überraschung und Betroffenheit heucheln, einfach den Anti-Spiegel lesen sollen…?

Das Schönreden des Verrats an den Hilfskräften

Heute wird der Bundesregierung (und den Regierungen des Westens insgesamt) vorgeworfen, die afghanischen Hilfskräfte im Land im Stich gelassen zu haben. Das lässt sich kaum bestreiten, denn die westlichen Soldaten haben alles stehen und liegen lassen und sind getürmt. Wenn man es mit der Rettung der Hilfskräfte ernst gemeint hätte, hätte man die seit Mai zusammen mit den eigenen Soldaten aus dem Land evakuieren können. Das ist jedoch nicht geschehen.

Überhaupt ist es ein Skandal, dass Soldaten vor den eigenen Staatsbürgern und ihren Helfern, die man angeblich auch retten will, abgezogen werden. Normalerweise sollte es umgekehrt sein: Zuerst werden die Schutzbedürftigen von den Soldaten evakuiert und dann ziehen die Soldaten ab.

Aber auch das redet Merkel schön und sagt, man habe Afghanistan ja weiterhin unterstützen wollen und daher die Hilfskräfte im Land gelassen, weil die für die weitere Hilfe nötig gewesen wären. Das gipfelte dann in folgender Aussage Merkels:

„Auch von ihnen waren sehr viele zur weiteren Arbeit in Afghanistan entschlossen. Und wenn ich das sage, dann will ich in keiner Weise die Verantwortung für getroffene Entscheidungen auf diese Menschen mit ihrer Haltung, zu helfen, abschieben. Aber ich möchte auf ein Dilemma bei Entscheidungen dieser Art hinweisen. Stellen wir uns für einen Moment vor, Deutschland hätte im Frühjahr nicht nur mit dem Abzug der Bundeswehr begonnen, sondern gleich auch mit dem Abzug von Mitarbeitern und Ortskräften deutscher Hilfsorganisationen. Manche hätten dies sicher als vorausschauende Vorsicht gewürdigt, andere dagegen als eine Haltung abgelehnt, mit der die Menschen in Afghanistan im Stich gelassen und ihrem Schicksal überlassen werden.“

Nehmen wir einmal an, dass Merkel die Wahrheit sagt und viele der Hilfskräfte „zur weiteren Arbeit in Afghanistan entschlossen“ waren und gar nicht weg wollten. Sicherlich würde niemand der Regierung einen Vorwurf machen, wenn sie diejenigen, die weiter in Afghanistan arbeiten wollten, nicht evakuiert hätte. Aber es gab ja nicht einmal ein Angebot, diejenigen zu evakuieren, die raus wollten. Das jedoch erwähnt Merkel nicht.

Danach sprach Merkel über anstehende humanitäre Hilfe für Afghanistan, bevor der Gipfel ihrer Schönfärberei kam.

Die „Erfolge“ des Westens in Afghanistan

Der Krieg gegen Afghanistan wurde den Menschen im Westen seinerzeit unter anderem mit dem Hinweis auf die westlichen Werte schmackhaft gemacht. Die Afghanen sollten Demokratie und Frauenrechte vom Westen bekommen. Inzwischen wird das gerne vergessen, wenn westliche Politiker über den Krieg berichten, weil ansonsten das ganze Ausmaß des westlichen Scheiterns ins Auge springen würde. Merkel sieht das aber immer noch so, und sieht sogar Erfolge des Krieges. Sie sagte in ihrer Regierungserklärung:

„Liebe Kolleginnen und Kollegen, trotz der rasanten Machtübernahme durch die Taliban bin ich überzeugt, dass die internationale Gemeinschaft in den letzten 20 Jahren in Afghanistan auch Gutes bewirkt hat. Deutschland hat hierzu substanziell beigetragen und seinen Teil der Verantwortung übernommen, nicht zuletzt durch den parlamentarisch kontinuierlich breit unterstützten Einsatz der Bundeswehr.“

Was da alles „Gutes bewirkt“ wurde, schauen wir uns nun einmal an und unterziehen es einem Realitätstest.

Terrorismus angeblich verhindert

Als erstes nannte Merkel:

„Wir haben das Ziel erreicht, das 2001 am Anfang des Einsatzes stand: Von Afghanistan sind seither keine internationalen Terroranschläge mehr ausgegangen.“

Der Grund des Krieges war offiziell 9/11, was der offiziellen Version zufolge in Afghanistan geplant wurde. Dass es daran berechtigte Zweifel gibt, weil wichtige Teile der offiziellen Untersuchung zu 9/11 noch immer geheim sind und es sich dabei ausgerechnet um die Finanzierung der Terroristen durch Saudi-Arabien handelt, wird von Medien und Politik gerne ignoriert. Aber das wirft Fragen auf, denn überspitzt gesagt, könnte es sein, dass die Nato das falsche Land angegriffen hat. Vielleicht hätte man anstatt Afghanistan Saudi-Arabien besetzen müssen, um die wahren Verantwortlichen für 9/11 zu bestrafen.

Hinzu kommt, dass Merkel ein wichtiges Detail verschweigt. Durch die Kriege der Nato in Afghanistan, dem Irak, Syrien, Libyen und so weiter, die alle unter der Überschrift „Krieg gegen den Terror“ erfolgt sind, sind die Flüchtlinge massenhaft nach Europa gekommen. Das hat zu Terroranschlägen in Europa geführt, denn fast alle islamistischen Terroranschläge in Europa sind von Flüchtlingen verübt worden.

Noch wichtiger aber: Vor diesen Kriegen gab es in Europa keinen islamistischen Terror. Früher gab es die Loveparade (ohne großen Polizeischutz) und Weihnachtsmärkte ohne Betonabsperrungen, was seit dem Flüchtlingsstrom von 2015 undenkbar ist.

Merkel stellt aber nicht die Frage, ob diese Nato-Kriege gegen den Terror den Terror erst nach Europa gebracht haben. Stattdessen sieht findet sie es – siehe oben – kritisierenswert, dass Deutschland nicht mit wehenden Fahnen auch noch gegen Libyen gezogen ist.

Die teuersten Stromnetze der Welt

Dann hat Merkel noch etwas gesagt, was zeigt, dass es in Deutschland schlicht keine kritische Presse (mehr) gibt. Würde es die geben, würde sie Merkel folgende Aussagen wochenlang um die Ohren hauen:

„Der internationale Einsatz in Afghanistan war für die Menschen in Afghanistan aber nicht vergebens, jedenfalls für viele individuelle Schicksale nicht. Das sehen wir allein schon, wenn wir auf ganz elementare Dinge schauen. So hat sich die Kindersterblichkeit in den letzten 20 Jahren halbiert. Fast 70 Prozent der Afghanen haben Zugang zu Trinkwasser; noch vor zehn Jahren waren es nur 20 Prozent. Über 90 Prozent der afghanischen Bevölkerung haben Zugang zu Strom; 2011 waren es nicht einmal 20 Prozent.“

Das mag ja alles sein. Was Merkel aber verschweigt ist, dass der halbierten Kindersterblichkeit nach offiziellen Angaben 250.000 tote Zivilisten gegenüber stehen, die die Nato in ihrem Krieg getötet hat und dass nach offiziellen Schätzungen derzeit drei Millionen Menschen in Afghanistan auf der Flucht sind. Da sind die Afghanen, die außerhalb Afghanistans auf der Flucht sind, noch nicht einmal mitgerechnet. Kann man da von einem „Erfolg“ sprechen?

Und Merkel ist stolz darauf, dass die Nato Afghanistan Strom und Wasser gebracht hat. Wenn man aber bedenkt, dass der Krieg die Nato nach offiziellen Angaben 2.200 Milliarden Dollar gekostet hat, dann hätte man für das Geld ganz Afghanistan mit goldenen Strommasten zubauen können und es wäre noch Geld übrig geblieben.

Ich bin sicher, dass selbst die Steinzeit-Islamisten, die 2001 in Afghanistan geherrscht haben, sich zu Verhandlungen über westliche Hilfe für bessere Geburtskliniken und eine Verbesserung der Strom- und Wasserversorgung bereitgefunden hätten, wenn man ihnen finanzielle Hilfe in weit geringerem Umfang angeboten hätte. Und ganz nebenbei könnten dann hunderttausende Menschen noch leben und nur wenige hätten einen Grund gehabt, aus dem Land nach Europa zu fliehen.

Die Verteidigung der Freiheit am Hindukusch

Nachdem Merkel diese „Erfolge“ des Afghanistan-Krieges aufgelistet hat, war sie sich nicht zu schade, auch noch folgendes hinzuzufügen:

„Der Satz des früheren Bundesverteidigungsministers Peter Struck, wonach unsere Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt werde, brachte dieses Ziel wie kein anderer auf den Punkt. Und diesen Auftrag hatte die Bundeswehr in der NATO erfüllt.“

Gelernt hat die Frau aus dem Krieg offensichtlich rein gar nichts.

Selbstkritik a´la Merkel

Zum Ende ihrer Regierungserklärung hat Merkel dann noch einige „kritische“ Fragen gestellt, auf die Abgeordnete mit Zwischenrufen geantwortet haben. Ich zitiere aus dem Protokoll des Bundestages:

„Kamen diese Ziele und die mit ihnen verbundenen Werte bei aller Unterstützung aus der afghanischen Zivilgesellschaft wirklich bei der Mehrheit der Menschen in Afghanistan an?
(Volker Münz [AfD]: Natürlich nicht!)
Hätten die großen kulturellen Unterschiede ernster genommen, historische Erfahrungen stärker gewichtet werden müssen?
(Armin-Paulus Hampel [AfD]: Ja!)
Haben wir das Maß der Korruption bzw. ihre Wirkung bei den Verantwortlichen in Afghanistan unterschätzt?
(Zurufe von der LINKEN: Ja! – Armin-Paulus Hampel [AfD]: Zu spät!)
Hat sich die internationale Gemeinschaft ausreichend für eine politische Befriedung und einen tatsächlich inklusiven politischen Prozess eingesetzt?
(Heike Hänsel [DIE LINKE]: Nein!)
(…)
Ich stelle diese Fragen in dem Wissen, dass es vermessen wäre, schon heute fundierte oder gar abschließende Antworten zu geben.
(Heike Hänsel [DIE LINKE]: Na ja!)“

Merkel ist allen Ernstes der Meinung, man könnte diese einfachen Fragen heute noch nicht beantworten, obwohl die Antworten nun wirklich offen auf der Hand liegen.

Und was sie vollkommen außer Acht lässt ist, die Tatsache, dass Afghanistan unter der Herrschaft der Nato zum größten Anbaugebiet von Mohn zur Heroinproduktion geworden ist. Diesen „Erfolg“ der Nato erwähnt sie nicht einmal.

Die „Qualitätsmedien“

Leider gibt es in Deutschland keine kritischen Medien im Mainstream, denn Merkel ist mit dieser Regierungserklärung durchgekommen, ohne dafür allzu heftig kritisiert worden zu sein, wie die eingangs verlinkten Spiegel-Artikel beispielhaft zeigen. Daher steht zu vermuten, dass die Medien auch beim nächsten Krieg der Nato wieder das Lied von Freiheit und Demokratie singen werden, die die Nato einem unterdrückten Land angeblich bringen muss, ohne auf die Folgen der bisherigen Kriege in Afghanistan, dem Irak, Libyen, dem Kosovo und so weiter hinzuweisen. Überall dort hat die Nato Leid, Tod und Zerstörung gebracht, aber in keinem einzigen Land hat die Nato Wohlstand, Freiheit und Demokratie gebracht.

Kritische Medien könnten und müssten die aktuellen Ereignisse zum Anlass nehmen, das System insgesamt zu hinterfragen und vor allem die Nato generell auf den Prüfstein zu stellen. Das ist aber nicht zu erwarten.

Egon Bahr wird folgendes Zitat zugeschrieben:

„Wenn ein Politiker anfängt, über ‚Werte‘ zu schwadronieren, anstatt seine Interessen zu benennen, wird es höchste Zeit, den Raum zu verlassen.“

Leider tun die angeblich kritischen „Qualitätsmedien“ das Gegenteil: Wenn westliche Politiker von den „westlichen Werten“ schwadronieren, dann stürmen sie den Raum, um ausführlich darüber zu berichten. Die nächsten Nato-Kriege sind daher leider unvermeidbar, denn die Medien tun alles, um die Menschen mit dem Gefasel über „westliche Werte“ kriegsbereit zu machen.

Aus Afghanistan, Libyen, Syrien, dem Irak, Kosovo und so weiter haben die Medien – ganz so wie Merkel – nichts gelernt.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

53 Antworten

  1. Merkels Auftritt überzeugt von der allgemeinen Farblosigkeit der Opposition, wenn man Frau Merkel folgendes weinerliches Versatzstück durchgehen lässt: „Hinterher, im Nachhinein alles genau zu wissen und exakt vorherzusehen, das ist relativ mühelos.“ – Ist es denn nichts weniger als ANTRAG AUF SCHONPLATZ bei gleichbleibendem Beamtensold. … Und die umfängliche Kompetenz auf Richtlinie (Richtungsweisung) liegt nun also bei dem cleveren Zellstoff-Hersteller, sein Mühelos-Klopapier zu bedrucken, mit: „Hinterher, im Nachhinein alles genau zu treffen!“

      1. Stimmt, man braucht sich diese eigene Schwäche nicht anzutun wenn, entsprechend der Zitate, für einen zentralen Teil der Aussagen auch sachlicherweise von Scharlatanerie mit Taschenspielertricks gesprochen werden könnte – die militärisch inszenierten Hegemonieansprüche lassen sich nicht herunterbrechen auf ein paar westlich-zivilisatorische Kenndaten, diesseits von Propagandaschwulst, das ist bestenfalls die Arbeit von Helfern aber nicht von Soldaten, und erstere brauchen die letzteren nicht.

        Die Hereinnahme von Libyen in die Kette der Argumente zeigt deutlicher in solche Richtung: Ein strategisch angebrachter Kategorienfehler als Verschleierung. Mithin also Scharlatanerie. TR bricht das auf Wirtschaftszahlen herunter.

        Andre Vltchek (er starb leider viel zu früh, meine Güte, die Leute sollten auf sich aufpassen, sie werden gebraucht – zuletzt fand man ihn meist bei https://journal-neo.org/) hatte aus dem Land berichtet, fuhr auf eigene Kappe in Risikogegenden herum, berichtete von der weiterhin vorherrschenden Sympathie für die Zeit, die russische Kräfte hier verbracht hatten – die hatten nachhaltig wirkende zivilisatorische Hilfestellung gebracht, Wasserleitungen, Schulen, usw.

        Die NATO-Kräfte hingegen haben sich verbarrikadiert, Sachen zerstört, und in ihrer Überängstlichkeit dann, als schlecht gelittene Besatzer, die Leute terrorisiert.

        Zum Abzug des Besatzermilitärs bringt sonderlich Thierry Meyssan nochmals andere Facetten mit ins Spiel – dass sich der Kopf der NATO, bei den Vorgesprächen zum Abzug, eine Rolle quasi als Schutzgelderpresser gesichert hätte – wer immer im Land jetzt die Schätze abbaut, müsse sozusagen an die Mafia bezahlen, sonst wird (siehe Syrien) mit unendlichen Ketten von hinterrücks finanziertem Terror die nun abzusehende friedliche wirtschaftliche Kooperation sabotiert. Er weist auch auf eine seltsame Rolle der Muslimbruderschaft im weiteren Zusammenhang hin (womit die Türkei mit ins Spiel kommt). Ich hab das nicht ganz aufgedröselt, das zeigt aber in Richtungen, die wenig kolportiert werden.

        Siehe u.a. auf https://www.voltairenet.org/article213781.html („Sieben Lügen über Afghanistan“)

  2. Merkel hat ja auch seinerzeit im Fernsehen erklärt, die, anstelle von Schröder, hätte dem Krieg gegen den Iraq zugestimmt, ungeachtet der Fläschchen-Lüge.
    ALso, wen weundert’s? 100% US-Vasall und kriegsbegeistert, so labnge es nicht uns selbt hier trifft. Also dieselbe EInstellung, wie die Amis: Ausserhalb der USA darf alles zerbombt werden.
    Nur bei den toten Soldten – bei uns über 50 – wurde die US-Regel nicht efogt „keine Särge nach Hause“. Aber dank den Medien wurde da nie eine Empörung daraus. tote deutsche Soldaten sind bei uns kein Thema.

    1. Mir erschließt sich nicht, wieso Frau Merkel glaubt, dass die Bundesbürger die schizoide Widersprüchlichkeit zwischen ihren öffentlichen Aussagen zur Rechtfertigung des Verzichts der Bundesrepublik auf eine militärische Beteiligung am völkerrechtswidrigen Militäreinsatz gegen Libyen im Jahre 2011 und ihren derzeitigen öffentlichen Aussagen zum angeblichen Erfolg des NATO-Militäreinsatzes in Afghanistan nicht zur Kenntnis nehmen und darüber nachdenken werden!

      1. Na weil es die Presse nicht tut. Wenn die Presse die Aussage Merkels bestätigt, dass Afghanistan ein voller Erfolg war, dann glauben das 70% der Menschen. Die Glauben auch an die Impfung und dass ungeimpfte sie gefährden ohne den Wiederspruch zu bemerken.

  3. 4 Wochen noch dann ist es vorbei.

    Es wird viel aufgezählt nur um etwas zu zeigen was außerhalb von Kabul nur in homöopathischen Dosen ankam. Strom gab es überwiegend dort wo sich das Militär herumtrieb. Die bettelarme Landbevölkerung konnte sich keinen Strom leisten.
    Krankenhäuser oder wenigstens Sanitäter im Land muss man mit der Lupe suchen. Schulen mit Uniform blieben wohl auch nur gut behüteten Kreisen offen. Die Breitenbildung geht wohl kaum weiter als man für den Hausgebrauch benötigt. Viele wiedereroberte Gebiete hatten keine Schulen mehr.
    Was man den Kindern gegeben hat war nicht viel mehr als ein Selbstmord Kommando. Erst bombt man die Eltern weg, dann versinkt das Land im totalen Drogensumpf um dem Elend zu entfliehen und am Ende schickte man Kinder in unsicheren Gebieten in Schulen wie weggesprengt wurden. Das ist die Realität im Land seit 20 Jahren.
    Von wegen Mädchen-oder Frauenrechte. Viele der angeblichen Helfer waren und sind Sesselpupser die nie ein Bein aus der gesicherten Zone setzten.
    Die waren nur dort um ihre von großzügigen Spendern geförderten Prospekte zu verteilen.
    Ja es gab echte Idealisten dort nur die haben es oft mit dem Leben bezahlt. Ob med. Helfer, Lehrerinnen oder Journalisten die die Wahrheit zeigen wollten.

    All das was die Regierungsvertreter die letzen Jahre absonderten war nicht mehr als die PR Strategie der CIA. Und wenn diese Strategie auf den völkerrechtswidrigen Krieg in Jugoslawien aufbaut das ist jeder Einzelne der die Hand zu Einsätzen hab persönlich verantwortlich da hilft kein herauswinden.

    https://file.wikileaks.org/file/cia-afghanistan.pdf

    1. Interessantes Dokument.
      2010 hat man offensichtlich noch auf Meinungsumfragen gesetzt. Heute gibts auf die Ohren, wenn das Volk nicht gehorcht.
      Auch interessant, das Dokument ist als „Confidential / No Foreign Nationals“ klassifiziert. Da sieht man auch schön, entlang welcher Linien die CIA- Mafia denkt. Von wegen befreundete Nationen und sowas. Die sind eben wirklich nicht (mehr?) „Land of the Brave/Free“, sondern ein bösartiges Imperium im Besitz menschenverachtender Oligarchen.

      Dass da Propagandataktiken beredet werden, um den Kriegssupport in den Bevölkerungen der Europäischen Vasallenstaaten zu erhöhen ist eigentlich schon das erwartete Vorgehen dieser Verbrecher. Danke für den Link.

      1. Es gibt/gab vergleichbare Dokumente zum Jugoslawienkrieg. Sozusagen erklärte man Schröder und Fischer welche Argumente sie nutzen sollten und siehe da, die Medien lieferten den gewünschten Text sowie Fake Bilder um den Leuten einen Kriegsgrund zu liefern.

  4. In den MS Medien wird jetzt verbreitet, dass der Drogenanbau die Einnahmequelle der Taliban in den letzten 20 Jahren war. Hier wird die Wahrheit wieder einmal umgedreht. Der Drogenanbau konnte nur unter der Obhut der Nato Staaten erfolgen. Sicherlich sind die Drogen auch über die Militärflugzeuge ausgeflogen worden. Jetzt wird der Mohnanbau in Afghanistan wieder verboten. Bin gespannt, wo die Nato ihr nächstes Anbaugebiet errichten wird.

  5. Zwei Fragen bleiben unbeantwortet: Was sind die Gründe für den scheinbar kurzfristig und schlecht geplanten Abzug der Bundeswehr und der US Armee? (Wurde Besetzung und Krieg zu teuer? Machte die Besetzung Afghanistans keinen Sinn mehr, nachdem die Kriegsausgaben die westlichen Wirtschaftsinteressen übertrafen?

    Ist die Kapitulation Teil einer neuen geopolitischen Strategie? (Sind Militärbasen in Afghanistan geopolitisch, militär-strategisch nicht mehr notwendig?)

    1. Ja, die möglichen Gründe sind sicherlich vielschichtig. Der Krieg wurde zu teuer – kostete über 2.200 Mrd. $ und ca. 2.500 amerikanische Soldaten das Leben (geschweige von den tausenden zivilen Opfern) und es sind keinerlei Erfolge zu verzeichnen.

      Möglich wäre außerdem, dass geheime Verhandlungen mit den Taliban liefen, wonach die Wertewesten-Truppen das Land verlassen, Geld überweisen sowie Militärmaterial zurücklassen und im Gegenzug die Taliban nützliche Destablisierungsmaßnahmen in den Nachbarländern unternehmen (China sowie Turkmenistan, Usbekistan – die militärischen Verbündeten Russlands), was deren Ressourcen bindet.

      Iran steht mittlerweile kurz vor der Atombombe. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-08/iran-atomabkommen-europa-uran-anreicherung-iaea-atomwaffen) Möglich, dass die Amerikaner ihre Kräfte sammeln und wir bald das nächste „Kriegsabenteuer“ um die Vorherrschaft im Nahen Osten erleben…

      1. „Iran steht mittlerweile kurz vor der Atombombe.“

        MSM-Hetze. Die technischen Voraussetzungen, Atomwaffen zu bauen, bedeutet nicht zwingend, dass sie auch gebaut werden. Ayatollah Khamenei hat schon 2003 eine Fatwa gegen Atomwaffen ausgesprochen, was einem Verbot gleichkommt. So eine Waffe widerspricht auch der gesamten Lehre.

        1. Das totalitäre Regime im Iran will ein Nuklearwaffenarsenal haben und der Erlass der besagten Fatwa war wahrscheinlich taktisch motiviert.

          Das Regime im Iran begeht zwar keine (schweren) Kriegsverbrechen in Syrien und stellt auch keine existenzielle Bedrohung für Europa oder gar die USA dar, hat jedoch selbst neoimperiale Ambitionen, insbesondere in (Süd-)Westasien, und möchte Israel als Staat eliminieren.

      2. Wozu der Verweis zu angeblichen iranischen Atomwaffen? Diese Märchen glaubt kein Mensch mehr. Die Waffen sind so real wie die MVW im Irak damals. Es gibt wohl keinen Bereich der besser überwacht wird als Diesen.

        Es war Trump der die Verhandlungen forcierte und da solche Verhandlungen nicht vom Präsidenten geführt werden kann man nur vermuten wer mindestens seit 2019 am Verhandlungstisch saß. Die afghanische Zivilgesellschaft jedenfalls nicht.

        Ein Ex-Guantanamo Häftling (CIA Gefängnis), eine pakistanische Häftling (CIA/ISI Gefängnis) und der Kassenwart der Taliban bilden erst mal den vorläufigen Krisenstab.

        1. Der Iran wird von religiösen Fundamentalisten regiert, die die Vernichtung Israels und eine hegemoniale Vormachtstellung für ihr Land im Nahen Osten anstreben, folglich ist das Ziel der Produktion von Kernwaffen eben nicht bloß Propaganda des US-Imperiums!

          Die Judäophobie und der Israelhass der schiitischen Islamisten im Iran ist umfassend belegt.

          1. Mal wieder so eine herausragende Spezialistenmeinung unseres Islamkenners, der zwar alles über den den Islam weiß, jedoch keine Frage diesbezüglich beantworten kann. 😂

            Niemand mit Verstand würde im Zusammenhang mit Iran von „Judäophobie“ reden, im Gegenteil leben die Juden sehr gerne im Iran. Vielleicht solltest du dich mal informieren, bevor du deine nachgeplapperte Hetze verbreitest.

      3. So hat es das Imperium auch im Irak gemacht. Nach dem US-Abzug fielen die Waffen in die Hände von wem? Richtig, in die der Halsabschneider (sorry Susanne M. für diesen Kraftausdruck) des Islamischen Staates. Und der zog dann hochgerüstet nach Syrien. Und wenn sie mal eine Waffe nicht bedienen konnten – Nachfragen kostete ja nichts.
        Seltsam, wie schnell sich Leute hier auf die Nebenpfade einschießen (die iranischen Atomwaffen, Fettquallen..), vielleicht bloß, um das Hauptargument nicht anerkennen zu müssen? Es ist völlig wurscht, ob es Atomwaffen, Brutkastenkinder oder ein hitlergleicher XY Herrscher ist: ein Vorwand wird immer gefunden. Und noch etwas:
        Wo werden denn US Truppen jetzt in der Welt stattdessen aufgebaut?

    2. Ein sehr guter Kommentar mit sehr guten Fragen!
      Dazu passt auch die Anmerkung von Bolton zur Atombombe, über die die Taliban angeblich verfügen sollen, versteckt in den Bergen!
      Auch die USA werden gesteuert vom Deep State. Diesen sollte man niemals unterschätzen!

      1. Dem afghanischen Volk mangelt es im Gegensatz zum iranischen Volk – bezogen auf den Durchschnitt des IQ als Kollektiv – am Intellekt für den Bau von Kernwaffen.

        Die Iraner als Nachfahren eines jahrtausendealten Kulturvolkes hatten jedoch auch Hilfe bei der Herstellung von nuklearen Massenvernichtungswaffen durch den Vater der pakistanischen Atombombe und dessen Netzwerk.

    3. Ich kann mir vorstellen, dass die Gewinne aus dem Heroin den Aufwand, die Felder zu beschützen, nicht mehr gerechtfertigt haben.
      Denke mir, wenn die Taliban schon 80% des Landes unter Kontrolle hatten, dass sie recht effektiv den Anbau unterdrücken konnten. Reicht ja eigentlich schon eine pauschale Todesdrohung gegen alle Bauern. Da kann man noch soviele Truppen abstellen, um das Feld zu bewachen. Wenn der Bauer nicht mehr mit macht und die Ernte verrotten lässt um nicht religiösen Besuch zu bekommen…

      Militärisch scheint man auch einfach nicht stark genug gewesen zu sein, um einen Stützpunkt zu erhalten, der im Falle eines Krieges einen Unterschied hätte machen können.

      Und vllt (Ich weiss, irre VT) braucht man die Soldaten bald im eigenen Land, um Aufstände gegen den neuen Faschismus zu unterdrücken, die Leute mit der Giftspritze zwangszu“Impfen“ usw. Also zu Hause eben.

  6. Merkel in sogenannten “Wahlkampfzeiten”: „Wir haben die Lage falsch eingeschätzt…..“ ….Welche? ….Corona? …..Flutkatastrophe? ……Afghanistan? ….Grenzöffnung 2015? …..Die Rente ist sicher? Islamische Attentäter? …..DEU rettet das Weltklima?….Welche Lage habt Ihr mal richtig eingeschätzt? Was wollt Ihr eigentlich jetzt?..Den unvermeidlichen Untergang des Westens nicht wahrhaben wollen?

  7. Das Problem der BRD ist aber nicht Merkel oder ihre Claqueure und ihre Gefolgschaft, die sich mittlerweile -ach so gerne selbst- als „Zivilgesellschaft“ bezeichnen.
    Diese sind nicht die Ursache – sondern nur die Folge!
    Die Ursache liegt in der ( leider immer noch westdeutsch ) dominierten BRD Gesellschaft, die inzwischen komplett degeneriert zu sein scheint!
    Es ist eine Mischung aus oberflächlichen „Links und Grün – Sein“, eingebettet in die Vorzüge des Kapitalismus und einer unglaublichen Amerika-Hörigkeit die man immer wieder in diesen Kreisen mit angeblichen Anti-Amerikanismus tarnt!
    Die beste Lösung für das deutsche Volk wäre eine neue Mauer mitten durch das Land hinter der dann aber auch genügend russische Divisionen stehen müssten!
    Und das schreibt jetzt jemand, der zehn Jahre vor der Wende – nach einem Jahr Einzelhaft im Stasiknast – die DDR verlassen hat – und der damals davon überzeugt war, dass die in der DDR stationierten Teile der damaligen Roten Armee am besten bis hinter dem Ural aufgehoben wären!

  8. @… die Tatsache, dass Afghanistan unter der Herrschaft der Nato zum größten Anbaugebiet von Mohn zur Heroinproduktion geworden ist. …

    …ist ganz einfach zu erklären. Die NATO Truppen haben nie die Grenzen bewacht und seit 10 Jahren auch kaum noch „Ausflüge“ in die Umgebung ihrer Camps unternommen. In den Stammesgebieten haben die Stammesfürsten geherrscht, und soweit diese die NATO Truppen nicht gestört haben, konnten die machen was sie wollten. Das lukrativste Geschäft war da der Mohnanbau.
    Das United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) schätzt, dass jährlich 25 Prozent des afghanischen Opiums und 15 Prozent des afghanischen Heroins allein auf der Nordroute nach Europa geschmuggelt werden. Der Wert dieses Marktes wird auf etwa 13 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt, also dem gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt von Tadschikistan und Kirgistan.
    //novastan.org/de/kirgistan/highway-to-heroin-vom-drogenhandel-und-neuen-konsum-in-zentralasien/

    //tass.ru/proisshestviya/12224947

    //narcorehab.com/articles/statistika-narkomanii-v-rossii-2020-2021/

    1. Genau das ist das Problem mit dem Drogenanbau in Afghanistan. Dort schaute man weg und in anderen Ländern gibt man vor den Drogenanbau oder Transport zu bekämpfen. Bei diesen Kämpfen sterben aber merkwürdiger weise sonst mehr Bauern samt Familien als das auch nur 1 Gramm weniger auf den Markt kommt.
      Ist ja schön das es bei der UN Planstellen gibt die Mengen erfassen denn Konsequenzen hat das Wegsehen nicht.

      Da die USA den größten Markt für legale und illegale Drogen hat betrachte ich das Wegsehen bzw gemeinsame Sache machen mit den Drogenhändlern als Vorsatz und auch vorgeschobenen Grund die Souveränität anderer Länder permanent zu verletzen. Anstatt in der Welt Tod und Elend zu bringen sollten sich die betroffenen Länder endlich um die Probleme in ihren Ländern kümmern.
      Wo kein Kunde da kein Verkäufer.
      Das fängt bei Sucht verursachenden Medikamenten an (Pharma) und hört bei den Steueroasen auf. Vor ein paar Tagen las ich erst das Kanada,Australien,UK und USA den Weltweit höchsten Bedarf an legalen Drogen haben und dazu dann noch die USA als mit weitem Abstand die Illegalen. Dazu passend kommt dann das Kassieren der Gelder über Steuerparadise die sich fast ausschließlich in US oder UK Hand befinden. Ein System deren Entstehungsgeschichte auch in diesen beiden Ländern liegt.
      Komisch das immer die Konsumenten kriminalisiert werden die Nutznießer kaum.
      Aber schön das die UN zählt, div. NGO zählen, die EU zählt u.s.w.
      Es ist wie immer, man bekämpft Terroristen, man bildet sie aber erst einmal selbst aus. Man will alles mögliche bekämpfen bastelt aber erst einmal die Verbrechensbasis die dann das Bekämpfen nötig macht.
      Mit allen möglichen Tricks und Gesetzeslücken schafft man es selbst sich der Kontrolle zu entziehen während der unbescholtene Bürger noch den gefundenen Cent auf der Strasse zu melden hat.

      Am Ende werden wir dann lauthals die Opfer in Afghanistan beklagen wenn die Taliban sich des Drogenproblems annehmen.

    2. Troll Susanne: „…ist ganz einfach zu erklären.“

      Ja, wurde hier schon behandelt:

      anti-spiegel.ru/2019/die-cia-deckt-heroinproduktion-in-afghanistan-wie-arte-die-zuschauer-fuer-dumm-verkauft/?doing_wp_cron=1630145943.8510310649871826171875

      „Die Geschichte des Drogenhandels in Zentralasien ist eng verwoben mit den verdeckten Operationen der CIA in diesem Gebiet. Vor dem Afghanistankrieg richtete sich die Opiumproduktion Pakistans und Afghanistans nach den kleinen Märkten der Region. Es gab dort keinerlei Produktion von Heroin. (Alfred McCoy: Drug Fallout: The CIA’s Forty Year Complicity in the Narcotics Trade. The Progressive, 1. August 1997) (…) „Das Kapital der CIA kontrollierte ebenfalls diesen Heroinhandel. Als die Guerillas der Mudschaheddin Regionen Afghanistans besetzten, wiesen sie die dort ansässigen Bauern an, Opium als eine Art revolutionäre Steuer anzubauen. Jenseits der Grenze, in Pakistan, unterhielten afghanische Anführer und einheimische Syndikate unter dem Schutz des pakistanischen Geheimdienstes Hunderte Heroinlabore. (…) In der Zeit nach dem Kalten Krieg war in Afghanistan unter dem Schutz der CIA ein akuter Anstieg der Opiumproduktion zu verzeichnen. Seit der Invasion der Vereinigten Staaten in Afghanistan im Jahr 2001 ist die Opiumproduktion um das 33fache angestiegen. Die jährlichen Einnahmen aus dem Drogenhandel der Region des Goldenen Halbmondes wird auf 120 bis 194 Milliarden Dollar (2006) geschätzt, dieses bedeutet einen Anteil von mehr als einem Drittel am jährlichen weltweiten Absatz. (Michael Chossudivsky: Heroin is good for Your Health. Occupation Forces Support Afghan Drug Trade. Global Research, April 2007. Siehe auch: Douglas Keh: Drug Mones in a Changing World. Technical document No. 4, 1998)“

      1. Ach, ich vergaß, dass Anti-Spiegel für Trolle ja keine Quelle ist. Nun denn, etwas aus dem MS (dort natürlich dargestellt als „Die fatalen Irrtümer der US-Drogenpolitik“):

        „Mit Drogenkriegen Politik betreiben – das gehört seit 50 Jahren zur Strategie der CIA, so Alfred W. McCoy in „Die CIA und das Heroin“. Und er kann es belegen. Was als Abwehrkampf gegen Kommunismus und Terrorismus gedacht war, hatte – und hat – dramatische Folgen.“

        deutschlandfunkkultur.de/alfred-w-mccoy-die-cia-und-das-heroin-die-fatalen-irrtuemer.1270.de.html?dram:article_id=346824

  9. Der Hamburger Völkerrechtler Norman Paech hatte mal ein Resymee über die deutsch Afghanistanhilfe von 1956 bis 1978 zusammen gestellt,zusammenfassend läst sich das deutsche Engagement so beschreiben :
    >>Eine „Summe aus Konzeptionslosigkeit, Planungsfehlern, mangelnder Kooperation, Desinteresse, Verschwendung von Geldern und Korruption“ s
    ist für das Scheitern verantwortlich. Mitarbeiter des „Deutschen Entwicklungsdienstes“ (DED), die im Projekt arbeiteten, schätzen, daß zwei Drittel der Mittel in Personalkosten für die deutschen Experten geflossen seien. Außerdem besaß es wegen seines Umfangs offenbar die Tendenz zur „Perpetuierung“: Wenn es nicht wegen des sowjetischen Einmarsches – also aus einem außenpolitischen Grund – eingestellt worden wäre, liefe es vielleicht noch heute.<<

    Für die letzten 20 Jahre seit 2001 sieht es auch nicht besser aus ,eine Studie förderte für's deutsche Engagement in Afghanistan folgendes zu Tage:
    • Entwicklungshilfe wird zum Teil nicht ausgezahlt.
    •Fördergelder werden bisweilen in erheblichen Mengen verschwendet.So verschlang der Bau einer Straße aus dem Zentrum Kabuls zum Flughafen im Jahre 2005 pro Kilometer gut 2,4 Millionen Dollar – mindestens viermal so viel wie üblich.
    • Organisationen investieren an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei in wenig sinnvolle Projekte.
    • Hilfsorganisationen sprechen sich untereinander nicht ab, arbeiten teilweise unwissentlich am selben Projekt.
    • Die meisten Projekte unterliegen keiner Qualitätskontrolle.

    Wo Merkel hier jetzt Erfolge sieht ist mir schleierhaft…im übrigen genießen gerade mal 30% der Afghanen die Vorzüge elektrischen Stroms ,allerdings hauptsächlich die die in Großstädten leben.

  10. Drogen sind zwar nicht das Hauptthema des Artikels, aber ich habe in diesem Zusammenhang mal versucht in russischen Medien aktuelle Zahlen zur Drogensituation in Russland zu finden – leider hatte ich nicht viel Erfolg.
    Wenn allerdings nur ein Teil dieses Berichtes aus dem STERN stimmt, hat auch Russland ein massives Drogenproblem (vom Alkoholmissbrauch mal abgesehen).
    //www.stern.de/lifestyle/jwd/toljatti-in-russland-war-mal-ein-grosses-versprechen–dann-kam-der-absturz-8839698.html

    Wie der oben erwähnte Alfred W. Mc Boy schreibt: „Während der 1990er Jahre speiste die stark steigende afghanische Opiumernte einen internationalen Schmuggel, der Zentralasien, Russland und Europa zu einem riesigen illegalen Markt für Waffen, Drogen und Geldwäsche verknüpfte: Die Drogen flossen aus Afghanistan Richtung Westen nach Europa; Waffen und Geld strömten nach Osten zurück (…) Wo immer dieser unsichtbare Handel Etappe machte, um das Rauschgift zu verarbeiten, zu verpacken oder zu tauschen, verästelte sich das illegale Geschäft rasch und förderte Korruption, Massensucht und HIV-Infektionen. Durch die Alchemie des Kapitalismus entstanden allenthalben Mafiaorganisationen, bewaffnete ethnische Separatisten und eine Kultur der Kriminalität.“

    //web.archive.org/web/20120512221204/http://www.112.ru/publish/00/01.01.01-12/0501.02.07/090115638007622a/090115638007622a.pdf
    //www.russland.news/verliert-russland-den-kampf-gegen-die-drogen/
    //www.dp.ru/a/2010/12/02/Strategii_protiv_duri

    1. https://www.youtube.com/watch?v=1dupNefdD9w

      Hier die Sicht eines Mannes dem man durchaus Sachverstand und besseres internes Wissen unterstellen kann.
      Wenn seine Aussage richtig ist dann sollten sich also auch erklären lassen wie es möglich war als Bruder des Präsidenten zum Drogenboss aufzusteigen. Was genau hinter den 3 Koffern voller Bargeld stand als man in Deutschland am Frankfurter Flughafen einen Afghanen verhaften wollte und der dann per Diplomatenpass abdüste.

      Es gibt x Dokus zu dem Thema Drogen mit interessanten Einblicken was allein der Dauer sanktionierte Iran unternommen hat um den Drogen Transport zu unterbinden. Man lies nicht nur den Anbau zu , nein man gestattete sogar die Verarbeitung.
      Ja es gab schlimme Berichte zur russischen Drogenszene, zur kanadischen oder amerikanischen aber auch aus der Welt der Transit Routen. Alle zählen, Alle jammern aber Niemand unternimmt ernsthaft wirklich etwas. Das Schaulaufen für die Camera soll nur beruhigen.
      In der Doku von Extra 3 gut gezeigt.

      https://www.youtube.com/watch?v=_RLReKPSv8k

      Natürlich hätte man auf den Feldern auch Anderes anbauen können, sicher beschwerlich und ohne zivile Hilfe (Straßen, Strom, Wasser usw) kaum ausreichend um eine Wirtschaft anzukurbeln aber auch hier trotz eines Heeres von NGO und ihr Geflechts, trotz angeblichen Jahrzehnte an Erfahrung, Mrd an Hilfsgeldern nichts.

      Also wenn sich dann die Regierungschefin hinstellt und von Erfolgen spricht dann muss den Versehrten und Hinterbliebenen der Brechreiz wirklich zusetzen.
      Allein die Tatsache das die Ausgaben für den Krieg 1000 mal höher als die Kosten die für Mädchen/Frauenrechte und deren Umsetzung lagen spricht Bände.
      Hätte man die Freiheitskämpfer/Taliban nicht hinter dem Rücken der Weltgemeinschaft fleißig mit Waffen ausgestattet hätte man heute nicht einmal über solche Themen sprechen müssen. Dort liegen die Ursachen. Und auch damals schon haben die Städter nur auf die Landbevölkerung herabgesehen. Eine Sichtweise wie man sie weltweit vorfindet.
      Wir kennen es doch bei uns auch, Deutschland besteht gefühlt auch nur aus wenigen Städten. Der Rest des Landes soll sich gefälligst nach ihnen richten.

      Genau das nicht beachtete kulturellen Gefälle im Land war damals von zumeist eingereisten Hippies ( oft schon von CIA unterwandert), vermeintlichen Intellektuellen und Menschen mit überbordenden reaktionären sozialistischen Idealen die Ursache warum man sich an Russland wendete. Die wechselseitigen Tötungen, Verfolgungen und Hinrichtungen führten letztendlich zum Einmarsch. Heute können wird uns natürlich die Frage stellen wer da wo seine Finger im Spiel drin hatte.
      Fakt ist, diesen Krieg hätte es nie geben müssen würde man nicht immer mit zweierlei Maß messen und würde man den Verursachern solcher Konflikte gehörig auf die Finger kloppen.

      https://www.youtube.com/watch?v=np_ylvc8Zj8

      Wer bei klarem Verstand und Kenntnis würde diesem von Korruption und Eigennutz durchseuchtem System auch nur ein einziges Wort glauben? Diese Menschen spielen mit dem Leben der Menschen, hetzen sie aufeinander und wollen uns etwas von Menschenrechte, Würde und sonstigen hohlen Phrasen erzählen dabei bekommen die beim puren Gedanken an solidarischem Handeln schon Kriegslust.
      Also ist es egal was eine Frau Merkel erzählt, sich ein Herr Merz wünscht oder ein Herr Spahn sich bezahlen lässt. So lange wie wir bereit sind nur dem Geld nachzujagen, dem Konsum zu frönen und so tun als wäre es das wichtigste auf der Welt, so lange machen wir uns alle mitschuldigt.

    2. Alkoholismus ist u.a. nach Auskunft von Herrn Röper in Russland – entgegen stereotypischer Vorstellungen – gar kein (großes) Problem! Die Zahl der Alkoholkranken und- toten in Russland ist seit zwei Jahrzehnten rückläufig und die Russen trinken – wie wir Deutschen auch – hauptsächlich Bier und eben keinen Vodka.
      Die Zahl der Adipositaskranken und- toten in den USA ist beispielsweise sehr, sehr viel höher als die Zahl der Alkoholkranken und- toten in Russland.

      Drogenmissbrauch ist in Russland kein größeres Problem als in anderen europäischen Ländern oder den USA. Das Land mit dem höchsten Prozentsatz von Heroinsüchtigen an der Gesamtbevölkerung ist Afghanistan, gefolgt vom Iran, womöglich steht Kosovo auf Platz drei oder zumindest in Europa auf Platz der Länder mit der höchsten Zahl von Heroinsüchtigen.

      1. Es geht doch nicht allein um die pure Erkenntnis das es Menschen mit Suchtproblemen gibt sondern um die Glaubwürdigkeit von Maßnahmen.
        Im eigenen Land steckt man die Kleinen ins Loch während man heimlich als Teil der Regierung selbst Drogen vertickt um sich für Geheimaktivitäten mit Geld einzudecken. Man gibt vor den Drogenhandel zu bekämpfen und erpresst unter diesem Vorwand andere Staaten, man missachtet geltende Gesetze tötet wahllos oder stiftet zu Taten an.
        Andersherum nutzt man das undurchsichtige Bankensystem und hat keine Probleme das gewaschene Geld zu nutzen um sich immer mehr Vorteile zu verschaffen.
        Auf der anderen Hälfte des Globus gestattet man mit mehr als fragwürdiger Begründung den Drogenanbau und die Weiterverarbeitung. Wohl wissend welche Folgen das hat. Und wieder interessiert es nicht wo die Gelder landen, wer sie wäscht und welcher Fonds sich dadurch mehr Einfluss sichert.

        Aber mal weg vom Thema Drogen.
        Ich frage mich wie es sein kann das der „Krieg gegen den Terror“ scheinbar im rechtsfreien Raum stattfindet. Terror mit Terror beantworten klingt richtig recht schaffend. Es werden wahllos Länder angegriffen, Menschen vom Globus gebombt ohne das die Weltgemeinschaft darauf Einfluss hat. Hat da je einer nach den so hochgejubelten Menschenrechte, Frauenrechte oder gar Kinderrechten gefragt? Ganz im Gegenteil man interessiert sich immer nur dann dafür wenn man Länder damit destabilisieren kann. Dann rennen HRW oder AI vor die Mikrofone. Sehr Glaubwürdig ist das nicht wenn das auch noch von den Brandstiftern durchsetzt und finanziert wird. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit z.B. AI zeigt was ich meine.
        In Afrika schmiert man erst die Politiker und wenn das angestrebte wirtschaftliche Interesse im Sack ist zündelt man so lange bis das Land am Boden liegt und schleppt den Bestochenen vor den Gerichtshof. Wieso darf der frei rumlaufen der bestochen hat?
        Und da wundert man sich wenn die Menschen sich von Regierungen abwenden, beklagt sich lautstark um die Demokratie Müdigkeit u.s.w. ? Ich möchte mit solch moralisch verdorbenen Menschen nicht in einem Atemzug genannt werden noch mit ihnen zu tun haben.

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