Der Eurovision-Song-Contest als Instrument der westlichen Propaganda

Wo überall verdeckte Propaganda für die Politik des Westens versteckt ist, ist immer wieder überraschend. Dabei wird oft sehr unterschwellig gearbeitet, indem auch bei unpolitischen Themen Sympathien oder Antipathien entsprechend den Narrativen des Westens befeuert werden. In diesem Jahr wird das beim Eurovision-Song-Contest besonders offensichtlich.

Politische Propaganda findet nicht nur in den Nachrichten statt. Besonders gerne werden dafür auch Unterhaltungsformate genutzt, weil die auch politisch weniger interessierte Menschen erreichen und auch bei denen die gewünschten Narrative ins Unterbewusstsein pflanzen. Ich habe zum Beispiel mal über eine Weihnachts-Sendung der ARD berichtet, in der Ausländer den Zuschauern zeigen konnten, wie sie in Deutschland ihre Weihnachtstraditionen leben. Dabei durfte ein Russe nicht fehlen und natürlich waren in der Sendung viele unterschwellige Aussagen eingebaut, die Russland in ein schlechtes Licht stellen sollten. So wurde zum Beispiel – absolut wahrheitswidrig – behauptet, in Russland sei es schwierig, frische Lebensmittel wie zum Beispiel Mohrrüben zu kaufen. Details dazu finden Sie hier.

Das ist nur eines von unzähligen Beispielen dafür, wie westliche Medien keine noch so unpassende Gelegenheit auslassen, um anti-russische Narrative zu verbreiten. Dabei darf auch kräftig gelogen werden, denn der durchschnittliche Fernsehzuschauer war ja nie in einem russischen Supermarkt.

Der Eurovision-Song-Contest als Propaganda-Instrument

Ein besonders auffälliges Beispiel ist der Eurovision-Song-Contest, der spätestens seit 2016 zur Unterstützung der westlichen Narrative missbraucht wird und von Menschen gesehen wird, die sich für Politik eher weniger interessieren. 2016 wurden dort die Regeln geändert. Vorher durften die Zuschauer per Telefonabstimmung entscheiden, wer den Contest gewinnt. Dieses demokratische System hat offensichtlich gestört, denn seit 2016 vergeben nationale Jurys die Hälfte der Punkte, womit das Ergebnis lenkbar geworden ist.

Das mag nach einer Verschwörungstheorie klingen, aber die Ergebnisse ab 2016 sprechen für sich. 2016 hat prompt der ukrainische Beitrag gewonnen. Das mag Zufall gewesen sein, aber es war auch ausgesprochen praktisch. Damit war Kiew 2017 der Ausrichter des Song-Contests und prompt wurde die russische Künstlerin nicht zur Teilnahme zugelassen, weil Kiew ihr kurzerhand die Einreise in die Ukraine verboten hat.

Die Künstlerin war Julia Samoilowa, die nach westlichen Kriterien eigentlich eine Sympathieträgerin sein müsste. Sie ist schwerbehindert, sitzt im Rollstuhl, hat aber eine sehr schöne Stimme und ist eine wirklich gute Sängerin. Sie durfte erst 2018 teilnehmen. Über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten und ob sie mit ihrem Lied Chancen gehabt hätte, ist spekulativ. Fakt ist aber, dass sie 2018 prompt in der Vorrunde ausgeschieden ist und damit nicht einmal eine Platzierung bekommen hat. Es war das erste Mal in der Gesichte des Song-Contests, dass Russland in der Vorrunde ausgeschieden ist.

Ist der Eurovision-Song-Contest unpolitisch?

In diesem Jahr trifft es Weißrussland. Die Veranstalter haben Weißrussland mitgeteilt, dass es disqualifiziert wird, wenn es kein anderes Lied einreicht. Der Grund: Der Text des eingereichten Liedes sei politisch und der Song-Contest sei unpolitisch.

Das ist so dreist, dass man sich die Augen reibt. Der Grund: Ausgerechnet der Text des ukrainischen Liedes, das 2016 den Contest gewonnen hat, war hochpolitisch. Das hat aber damals niemanden gestört. Ich werde hier die deutschen Übersetzungen beider Lieder verlinken und Sie können selbst beurteilen, ob Sie meiner Einschätzung zustimmen.

Ukraine 2016

Zunächst zum Text des ukrainischen Sieger-Liedes von 2016. In dem Lied „1944“ hat die Sängerin auf Englisch zum Beispiel gesungen:

„Wenn Fremde kommen
Kommen sie zu eurem Haus
Sie töten euch alle
Und sagen
Wir tragen keine Schuld“

Das war vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges in der Ukraine hochpolitisch und wenn man weiß, dass die Lieder fast ein Jahr vor dem Contest eingereicht werden, dann weiß man, dass dieser Text vor dem Hintergrund der Ereignisse von 2015 ausgewählt wurde, als der Bürgerkrieg in der Ukraine noch die Schlagzeilen beherrscht hat. Es war also ein klar anti-russisch gemeinter Text, der auf die angebliche „russische Aggression“ angespielt hat. Die Botschaft sollte man in ganz Europa verstehen, daher hat sie auf Englisch und nicht auf Ukrainisch gesungen.

Der Text endete mit den Worten:

„Ich konnte meine Jugend dort nicht verbringen,
Weil ihr mir mein Land wegnahmt
Ich konnte meine Jugend dort nicht verbringen,
Weil ihr mir mein Land wegnahmt
Ich konnte mein Vaterland nicht haben“

Das war aber kein politischer Text, sagen die Veranstalter des Eurovision-Song-Contests.

Weißrussland 2021

Dafür soll der Text der weißrussischen Teilnehmer 2021 furchtbar politisch sein. Sie singen auf Russisch, das Publikum in Europa kann den Text also nicht einmal verstehen. Um nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, ich würde etwas verschweigen, übersetze ich den gesamten Text des weißrussischen Liedes.

Schau nach vorne, vergiss, was war.
Lass das Gestrige los
Befrei Dich aus der Enge, ohne (dich mit) Seife (einzuschmieren)
Du wirst nur das Beste erschaffen.
Streich die Geschichte
Der Hafer ist, wie Du siehst, nicht für das Pferd
Ohne die Vergangenheit wird alles leicht.
Hör mir einfach zu.
Verändere die vermoosten Fundamente
Die freie Welt ist unvermeidlich
Das Unmoderne ist unwürdig
Retrograd ist inakzeptabel
(Anm. d. Übers.: Retrograd ist eine Umschreibung für Nostalgie für das Gestern)
(Refrain)
Ich werde Dir beibringen, wie man zur Melodie tanzt.
Ich werde Dir beibringen, wie man an der Angel hängt.
Ich werde Dir beibringen, wie man an der Leine geht.
Du wirst mit allem zufrieden sein, Dich über alles freuen.
Ich mache Dir die Musik dazu.
Ich reiche Dir die Welt auf dem Tablett.
Ich verwandle Deine Sorgen in Witze.
Dir geht es doch alleine besser.
(Ende Refrain)
Schlafe auf dem Pflug, während die Nacht tobt
Zu den Sternen ist es noch weit
Sollen die Pferde im Feuer pflügen
Mach ihnen die Furchen nicht kaputt.
Schau Dir das das Gemüse, das ganze Fleisch an
Lecke dran, auch wenn Du wütend bist.
Träume von neuem Tand
Den kann man übrigens auf Kredit kaufen.
(Refrain)

Was ist an diesem Text nun so politisch, dass die Veranstalter des Eurovision-Song-Contests ihn verbieten wollen? Zumal ihn außerhalb der russischsprachigen Länder ohnehin niemand versteht. Man kann ihn durchaus als Kritik an der Konsumgesellschaft und daran auffassen, wie (im Westen) die eigenen Traditionen bekämpft werden. So dürfte der Text auch gemeint sein. Das wäre aber Gesellschaftskritik und die ist doch eigentlich von jeher ein Teil der Musik.

Entscheiden Sie selbst: Sehe ich Gespenster oder ist der Eurovision-Song-Contest mittlerweile nur noch ein Instrument zur Unterstützung der vom Westen propagierten anti-russischen Narrative?

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. ich kann dem Artikel nicht folgen. Es ist sicher so wie beschrieben, das ist nichts neues.
    Richtig bedenklich finde ich es wenn es um einen Überbietungswettbewerb in Sachen Lebensmittel gibt.
    Es wird die verkommen Lebensmittelproduktion des Westen zum Maßstab gemacht, das indem belegt werden soll das der vermeintlich Kritisierte genauso gut ist.
    Ich fände da es schon besser wenn aufgezeigt würde das der Kritisiert oder auch Propaganda betreibt unter den eigenen Teppich nachschauen sollte.
    Das Institutionen immer schon als Propagandamittel benutzt wurde ist so unbekannt nicht. Der Song-Contest ist eines, was denken die Leute denn was die UN ist?
    Es fällt schwer das eigene Lebensgefühl kritisch zu betrachten, in einem so riesigen Land wie Russland und so dünn besiedelt, ist es klar das bei Besuch immer aufgetischt wurde und eine Feier abgehalten wurde, in den riesigen Städten heute ist Mensch froh wenn er seine Ruhe hat.
    Ganz abgesehen davon ich kann mir nicht vorstellen das ich so eine Sendung anschaue.

  2. Am Sonntag Morgen wollte ich ein wenig Klassische Musik im Radio hören, aber da lief gerade Gottesdienst. Also hörte ich einen Augenblick zu. Es ist schon krank wie inzwischen auch hier gegen Russland Mobil gemacht wird. Da redete der Herr Pfarrer also von Gott und so. Und dann vom eher weniger gesegneten Putin. Auch wenn er das ja nicht so direkt sagt, aber man weiss es ja auch so, und doppelt sofort nach mit der mutigen Oppositionellen Olga Dylewski (Name vergessen) die sich in Weissrussland so sehr einsetzt.

    Der Sinn einer Predigt wäre doch, dass durch das Wort der Mensch in sein Inneren Wesenskern, zum Göttlichen in seiner Seele findet. Da angekommen weiss er auch ohne vorgeschwatzt zu bekommen was Recht und Unrecht ist. Aber auch dieser gute Mann ist Opfer der Dauerberieselung geworden und gibt die Russlandphobie unreflektiert an Tausend, Zehntausende weiter.
    Ganz grundsätzlich, was Politik und Umweltprobleme in einer Predigt verloren haben ist mir nicht klar. Und was Lieder anbelangt, da soll jeder singen was er will. Da darf es schon mal heftig werden.
    Obiges Lied ist doch prima.

  3. An den 2016er ESC erinnere ich mich noch gut. Politischer ging es nicht mehr. Sergey Lazarev hatte von allen Zuschauern die höchste Punktzahl erhalten aber von den internationalen Juroren nur 130. Dabei hatte Lazarev eine wirklich hervorragende Darbietung. Besonders geärgert hat mich die deutsche Jury. Nicht einen einzigen Punkt gab es für den russischen Auftritt. Das deutsche Publikum hatte ihm mit 12 Punkten die höchstmögliche Punktzahl gegeben. Da fragt man sich wirklich ob die deutsche Jury vorher politisch gebrieft worden war.

  4. Der diesjährige Beitrag der Deutschen verstößt gegen die Genfer Konventionen. So schlecht ist er. Ich habe es geschafft mir davon ca. 60 sec. anzuhören. Dann musste ich aufhören, sonst hätte ich ernsthaften Schaden davontragen können.
    Der ESC ist doch nur noch ein Witz. Ich kenne keinen, der sich das noch antut. Wenn man Pech hat, dann kommt der Deutsche Beitrag im Radio, aber selbst die Moderatoren wollen ihre Zuhörer nicht verjagen, da wird der Beitrag lieber nicht gespielt.
    Wenn der ESC eine Veranstaltung wäre, die auf den Privaten Sendern laufen würde, hätte man diese längst abgesetzt. Ich weiß nicht, welchen Stellenwert diese Veranstaltung in den anderen EU Ländern hat, aber wenn das Interesse genauso gering ist wie in Deutschland, dann ist diese Sendung ein ziemlich schlechtes Propagandainstrument.

    1. Sehen Sie, man nennt das „Kunstfreiheit“ oder „Freiheit der Kunst“, m.E. im gewissen Sinne eine „Unterkathegorie“ zu „Meinungsfreiheit“, und ich erinnere mich noch an eine vielleicht 10 oder 20 jahre zurückliegende Diskussion – es war wohl im Zusammenhang mit der Kunst des Kabaretts oder ehrer derem vulgären Bastard, der sog. Comedy (nicht von Ungefähr ein Anglizismus), – ob Kunst denn alles dürfe (darf sie jedenfalls m.E. natürlich nicht, und allein die Frage ist schon ein Skandal neoliberalistischen Ursprungs).

      Und weil der „Autokrat“ aus jedem einleuchtenden Gründen – der Autor dieses Weblogs hat sich um die Erläuterung derselben bereits verdient gemacht – u.a. so etwas wie „Charlie Hebdo“ „verboten“ hat – „Charlie Hebdo“, hierzulande seit der ohne Zweifel verabscheuungswürdigen Tat der Inbegriff von „Freiheit“ schlechthin – herrscht nach hiesiger Vorstellung, aber auch der, gewisser russischer „Liberaler“, auf Grund jeweils fortgeschrittener geistiger Verkommenheit, in Rußland jedenfalls keine „richtige Freiheit“ und daher auch keine „richtige Demokratie“.

      Und natürlich ist das Vorstehende falsch – nämlich dahingehend, als daß auch in der RF die Gesetzte durch das Parlament gemacht werden.
      Freilich mag der „Autokrat“ da mehr oder weniger Einfluß haben, ggf. auch die Initiative ergreifen – infolge seiner weitgehend anerkannten Autorität und auf Grund seiner Funktion im Verfassungsgefüge dieses Staates.
      Nur in diesem Punkte könnten wir über hinlängich bekannte, gerade auch westdeutsche „Gepflogenheiten“ aus Jahrzehnten bundeserepublikanischer (Rechts-)Geschichte berichten, die die vorstehend mitschwingende „diktatorische Attitüde“ doch etwas relativiert.

      1. Humml: „… ob Kunst denn alles dürfe (darf sie jedenfalls m.E. natürlich nicht, und allein die Frage ist schon ein Skandal neoliberalistischen Ursprungs).“

        Die Frage ist aber nicht neu.

        „In welchem Masse heute unsere ganze öffentliche Meinungsfabrik durch solche persönlichen Beziehungen gefälscht wird, hat der Streit zwischen Ferdinand Bonn und dem „Berliner Tageblatt“ recht gut beleuchtet. Bonn schrieb damals: „Man muss nämlich wissen, dass, wenn man irgend einem Schmock eine Ohrfeige gibt, so ist das „die“ Presse. Wenn man lachend in einen Revolver schaut, und sagt: „Ich führe Deine Stücke nicht auf“, dann wiederholen sämtliche Zeitungen das Modegeschrei: „Bonn hat die Presse beleidigt.“ Bei den bevorstehenden Gerichtsverhandlungen wird man erkennen, dass die Behörde sich manchmal übel von den Zeitungen treiben lässt (!) und so furchtbaren Schaden anrichtet an dem Besitz des deutschen Volkes. Französische Dirnenstücke, Unzucht und Anarchie jederart können sich jederzeit sehen lassen. Am sogenannten Deutschen Theater wird ein Stück gegeben, das direkt im Bordell spielt. Es gibt viele, die der literarischen Schreckensherrschaft des Gemeinen und Hässlichen müde sind. Nicht alle Menschen sind pervers und verfault. Und wenn die Gesunden und Guten wüssten, dass es nur ein winziger Konvent von Schreckensmännern ist, die fortwährend das öffentliche Gefühl verfälschen, dann wären nicht gute ideale Künstler und Dichter zertreten worden, während die Geilen, Zersetzenden, Verneinenden zu Modegötzen hinauf geschwindelt wurden.“ Die Redaktion der „Deutschen Tageszeitung“ bemerkt zu diesen Sätzen: „Was Bonn hier sagt, sind durchweg unantastbare Wahrheiten.““
        (Dr. Gustav Ruhland, System der pol. Oekonomie, Band 3, Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 1908)

          1. Danke. Das habe ich mir doch sofort in „pdf“ gesichert (hoffentlich finde ich es wieder).
            Im Übrigen völlig richtig. Der „Geist des Neoliberalismus“ ist nicht so „jung“, wie mancher meinen mag.

            1. Nichts zu danken. Ich bin vor Jahrzehnten in einem Antiquariat auf die drei Bände gestoßen und habe sie aus einem Gefühl heraus mitgenommen. Dass ich damit einen Schatz geborgen hatte, wurde mir schnell klar. Leider sind mir die Bücher abhanden gekommen und auf der erfolglosen Suche nach Ersatz stieß ich auf die Seite und habe mir die Bände auch sofort als PDF gesichert. Ist zwar nicht das Gleiche, aber besser als nichts.

              Viel Spaß beim studieren wünsche ich. 😊

          2. Zudem, nach vorläufiger Durchsicht der Unterlagen wird mir der Mann schon deshalb sympatisch, weil ich meine, die Landwirtschaft wird, was ihre ökonomische Bedeutung anbelangt, völlig unterschätzt – gerade für so etwas wie Entwicklung.
            Noch vor rund 150 – 200 Jahren war der größte Teil der Menschheit in der Landwirtschaft beschäftigt, Grund und Boden das wichtigste Produktionsmittel – heute sind das jedenfalls in den entwickelten Industriestaaten wohl noch etwa 5%.
            Das Fundament des Aufstieges der U.S.A. war die Landwirtschaft.
            Das haben die Bolschewiki m.E. nicht verstanden, oder auf Grund des Willens, schnell zum Westen aufzuschließen, nicht so recht wahr haben wollen. Die Sache mit den großen Würfen ist immer ein Problem – da ist die Fehlertoleranz verdammt klein – siehe die weitgehend verfehlten Reformen unter Gorbatschow. In China hat das m.E. auch deshalb besser geklappt, weil die von der „Liberalistischen Ideenwelt“ des Westens noch nicht so „ergriffen“ waren (von den Begünstigungen seitens den U.S.A. einmal abgesehen).

            1. Sehr gut erfasst. Sie werden noch so manchen Einblick bekommen und so einige geschichtliche Hintergründe aufgehellt finden. Man wird auch nach wiederholtem Lesen nicht fertig mit dem Ding. Der Ruhland hat sich wirklich Mühe gegeben und war ein äußerst helles Köpfchen. 😊

  5. Übrigens trat Jamala, die Siegerin von 2016, im selben Jahr auch beim sogenannten „Бандерштат“- bzw. „Banderstadt“-Festival im wolynischen Luzk auf – ein Festival, dass offenbar der osteuropäischen Rechtsrockszene gewidmet ist und nach dem, ähem, großen Demokraten, Freiheitskämpfer und Freund und Beschützer des jüdischen sowie des polnischen Volkes, Stepan Bandera, benannt ist. Dieses interessante Detail ist leider in Jamalas Wikipedia-Artikel nicht zu finden – sicherlich nur ein bedauerliches Versehen!

  6. Der Wettbewerb hat seine Gründungsideale schon lange verlassen. Politisch war er schon immer. Alte Feindschaften konnten selten aufgebrochen werden.
    Daher galt die alte Weisheit, dass Musik verbindet, nie.

    War es früher die Sehnsucht nach Frieden ist es heute der Hang zur Uniformität.
    Im Gleichschritt zur alleinig richtigen diktierten Meinung.
    Und wenn es nicht klappt dann muss eben ein Lied her.
    Wozu Länder antreten lassen wenn man dann nicht einmal eine seiner Sprache benutzt wie es normal wäre?
    Wer es mag, bitte aber noch darf ich das ganze Theater sch… finden.

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