Politisch motivierte Diagnosen: Was in Deutschland über die Charite nicht berichtet wurde
Das russische Fernsehen hat über sehr interessante Informationen über die Berliner „Charite“ berichtet, die zu überprüfen recht aufwändig war, aber sie haben sich als wahr herausgestellt. Und sie zeigen ein recht erschreckendes Bild über politische Macht in Deutschland.
Die „Charite“ wird immer wieder politisch instrumentalisiert, das ist bekannt. Unvergessen ist Julia Timoschenkos Bandscheibenvorfall, als sie in der Ukraine im Gefängnis gesessen hat. Damals wurde sie immer wieder von Ärzten der „Charite“ besucht. Geleitet wurde das Team von Dr. Lutz Harms, einem Neurologen der „Charite“. Die Presse zitierte ihn damals mit schockierenden Aussagen darüber, dass Julia Timoschenko dauerhaft behindert bleiben würde, wenn sie nicht schnellstmöglich in Berlin operiert wird.
Als Timoschenko dann nach dem Maidan aus der Haft kam, war plötzlich keine Operation mehr nötig und nachdem sie noch für eine kurze Zeit im Rollstuhl aufgetreten ist, ging es ihr dann sehr schnell wieder gut. Ich würde Herrn Dr. Harms gerne mal zu dieser Wunderheilung befragen.
Dr. Harms, so berichtete das russische Fernsehen am Sonntag inklusive der entsprechenden Filmaufnahmen, hat es sich in Kiew gut gehen lassen. Er bekam Einladungen in den VIP-Bereich bei der damals laufenden Fußball-EM in Kiew, jedes Ticket kostete ca. 8.000 Euro, und als „Dolmetscherin“ diente ihm in seiner Freizeit eine frühere Misswahl-Gewinnerin und Nacktmodell, die gar kein Deutsch spricht. Darüber ist in Deutschland kaum etwas zu finden, lediglich ukrainische und russische Medien haben seinerzeit berichtet, übrigens auch auf Deutsch.
Aber das ist nicht der einzige derartige Fall. Am Sonntag hat das russische Fernsehen im Zuge der Berichterstattung über den Fall Navalny auch über andere, höchst merkwürdige Fälle der Vergangenheit berichtet, bei denen westliche Kliniken mit Diagnosen zur Stelle waren, die nie von unabhängiger Seite bestätigt wurden. Der russische Fernsehbericht dauerte fast 20 Minuten, ich habe den – in meinen Augen – für das deutsche Publikum interessanten Teil (Minute 3.40 bis 11.50) übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Um ehrlich zu sein, ist es wirklich schwer, westlichen Kliniken zu glauben. Sie haben mehr als einmal gelogen. Auch die Berliner Klinik „Charite“. Das vielleicht schillerndste Beispiel für politisch motivierte Lügen der „Charite“ ist ihre Teilnahme an dem Spiel um Julia Timoschenko, als sie unter Präsident Janukowitsch wegen Gasverträgen mit Russland im Gefängnis saß. Er hätte sie nicht einsperren müssen, aber Janukowitsch sagte, wie sich seine Mitarbeiter erinnern, nachdem er noch einmal „Der Pate“ geschaut hatte: Julia muss sitzen!
Als Julia saß, dachte sie sich, dass der einzige Weg, um aus dem Gefängnis zu kommen, wäre, krank zu werden. Aber da Timoschenko vor ihrer Verhaftung Zehn-Kilometerläufe machte, über die ganze TV-Berichte gesendet wurden, war es nicht einfach, in dem gesunden Körper nach schweren Krankheiten zu suchen. Julia begann, über unerträgliche Rückenschmerzen zu klagen. Kiewer Ärzte untersuchten sie, fanden eine kleine Osteochondrose und einen leichten Ischias.
Ärzte der Berliner Charite wurden zu Hilfe gerufen. Sie kamen und sprachen wichtig aussehend von einer sehr ernsten Diagnose, die eine dringende Operation an der Wirbelsäule notwendig machen würde, natürlich in Deutschland. Von Timoschenko wurde als Beweis ein Video veröffentlicht, auf dem die Gefangene kaum in ihrer Zelle gehen kann, sie braucht dafür einen Rollator. Aber ein Detail zeigt, dass sie simuliert: die Patientin, die an „unmenschlichen“ Schmerzen in der Wirbelsäule leidet, trägt dabei High Heels. Wir schauen es nochmal an. Hier ist sie – gebrechlich und unglücklich. Sie trägt ein hautenges Kleid, ist perfekt frisiert und läuft auf High Heels. Aber wir achten auf das falsche. Der Plan war ja, zu zeigen, wie sie mit letzter Kraft und unter größten Schmerzen nur mit Hilfe eines Rollators laufen kann und daher die Gefängniszelle dringend gegen ein Krankenzimmer in der „Charite“ tauschen muss.
Der Assistent des damaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Nikolai Asarow war Sergej Savotny. In die Geschichte um Timoschenko war er tief eingebunden, und da sein Aufgabenbereich internationale Fragen umfasste, sind die Angelegenheit der Ärzte der „Charite“ über seinen Schreibtisch gegangen.
„Und dann wurde die deutsche Klinik „Charite“ zu einem Schlüsselteilnehmer dieser grandiosen Performance, dieser mit Geld arrangierten Show, das ist sehr wichtig, mit dem Geld der deutschen Steuerzahler arrangierten Show. Die „Charite“ ist eine staatliche Klinik und die Ärzte, die zu uns kamen, waren nicht einfach Ärzte, es waren Koryphäen, berühmte Menschen. Lutz Harms zum Beispiel ist einer der besten Ärzte, Anett Reißhauer auch. Das heißt, das sind solide, hochdekorierte Biographien. Und dann stellte sich heraus, dass diese besten Ärzte der Klinik „Charite“ auf Kommando tanzen und an dieser Show teilnehmen. Die Aufführung von Timoschenkos falscher Diagnose, ein Stück, das arrangiert wurde, um sie nach Berlin zu bringen“, sagte der Politikwissenschaftler Savotny.
Es ist klar, dass die höchsten deutschen Politiker entsprechende Erklärungen abgegeben haben und dass die gesamte deutsche Presse den brutalen „Diktator“ Janukowitsch verurteilte. Die Kampagne lief viele Monate. Und die ganze Zeit über hat die Klinik „Charite“, viele ihrer Ärzte, einschließlich des Chefarztes, schamlos öffentlich gelogen, offenbar auf Anordnung von ganz oben. Und in Kiew wurden sie bestens „empfangen“.
„Die Ärzte der „Charite“ waren wegen der Tatsache, dass sie so oft nach Kiew fliegen mussten, offen gesagt, etwas müde. Sie sind auch Menschen, sie mussten wichtig aussehen und Pressekonferenzen geben. Natürlich wollten sie sich auch irgendwie entspannen. Und so entspannte sich Dr. Lutz Harms in Kiew: Er fuhr mit einer Yacht, aber nicht allein, sondern begleitet von einem der schönsten Mädchen der Welt, der ehemaligen Miss World Teilnehmerin Furdychko, eine – wie man so sagt – Frau mit einer reduzierten sozialen Verantwortung“, sagte Sergej Savotny. (Anm. d. Übers.: „Frau mit reduzierter sozialer Verantwortung“ ist auf Russisch die gängige Umschreibung für Prostituierte)
Und das ist die Yacht und das ist Maria Furdychko, die stolz alles auf ihrer Facebook-Seite gepostet hat. Neben ihr sitzt Dr. Lutz Harms von der Berliner Klinik „Charite“, während seiner Dienstreise nach Kiew, bei der er die angeblich „schreckliche“ Diagnose von Julia Timoschenko noch einmal bestätigen sollte. Maria Furdychko wurde damals als „Übersetzerin“ des Arztes vorgestellt, allerdings spricht sie kein Deutsch, sondern hat auf ihre anderen Stärken gesetzt. Diese Stärken hat Furdychko im Männermagazin XXL gezeigt. Es ist klar, dass den Ärzten der Berliner Klinik „Charite“ solche Geschenke bei Dienstreisen nach Kiew gefallen haben, obwohl auf der offiziellen Website der „Charite“ etwas Erhabeneres zu lesen ist: „Die „Charite“ fühlt sich einem ethisch fundierten Umgang mit medizinischen Forschungsergebnissen gegenüber Gesellschaft verpflichtet.“
Aber trotzdem.
„Wie Dr. Lutz Harms sich benommen hat, er ist ja nicht nur angereist und hatte nicht nur Spaß mit einem der schönsten Fotomodelle, sondern war auch Gast der Fußball-Europameisterschaft, die damals in der Ukraine stattfand. Er hatte Karten für die VIP-Loge, mit VIP-Service, die etwa 8.000 Euro gekostet haben, die irgendjemand bezahlt haben muss, der Arzt hat solche Mittel nicht“, sagte Sergej Savotny.
Als das ukrainische Video mit dem Arzt der „Charite“ im deutschen Fernsehen gezeigt wurde, wurde der Bericht sofort entfernt und einfach nie wieder ausgestrahlt. Die „Charite“ hat Dr. Harms dann nicht mehr in die Ukraine geschickt. Danach kamen andere, die vorsichtiger waren.
Noch ein Nachwort? Janukowitsch hat Julia nicht freigelassen. Als im Februar 2014 nach dem Staatsstreich in Kiew das Gefängnis geöffnet wurde, erschien Timoschenko, die ihre Rolle weiterspielte, im Rollstuhl auf der Bühne des Maidan. Daran erinnern wir uns. Nachdem sie aus dem Gefängnis heraus war, verzichtete sie schnell auf die Requisiten. Sie brauchte auch keine Operation. Jetzt geht es ihr, nach der überstandenen Corona-Infektion, gut.
Und was ist mit Dr. Harms von der „Charite“? Bei einem späteren Besuch in Berlin erinnerte sich Sergej Savotny an den Arzt: „Ich habe einen guten Freund getroffen, einen ziemlich bekannten deutschen Journalisten. Und er erzählte mir eine sehr interessante Geschichte. Es stellt sich heraus, dass er Dr. Lutz Harms zu seinen Rückenerkrankungen konsultiert hat. Natürlich konnte er nicht anders, als die Frage zu stellen, wie dieses Kiew-Epos geendet hat. Als Harms ständig in Kiew war, war es schwer, einen Termin bei ihm zu vereinbaren, er war auf allen TV-Bildschirmen, er wurde ein Star. Der Arzt winkte ab, lachte und sagte: Es war eine lustige Geschichte, es gab keine tödliche Wirbelsäulenerkrankung bei Julia Timoschenko, es gab eine Osteochondrose, es war behandelbar, eine Operation war nicht notwendig, wissen Sie, wir sind Untergebene. Er winkte ab und lachte.“
Das heißt, die Klinik „Charite“ ist eine Untergebene. Und Diagnosen gibt es auf Befehl von oben. So wie jetzt auch.
Und hier ist noch eine andere Geschichte, aus meiner persönlichen journalistischen Erfahrung. Für mich ist diese Geschichte mit dem pseudo-vergiftenden Navalny ein regelrechtes Déja vu. Man möchte sich kneifen. Schließlich wurde diese Technik der Pseudo-Vergiftung schon früher politisch eingesetzt. In der Ukraine. Bei Viktor Juschtschenko.
Das war Ende 2004. Ich habe damals in Kiew für den ukrainischen Fernsehsender ICTV gearbeitet. Die Orange Revolution. Präsidentschaftswahlen. Janukowitsch ist Kutschmas Nachfolger. Juschtschenko ist für die „Orangenen“, aber Chancen auf den Wahlsieg hatte er nur dank der Geschichte mit seiner angeblichen „Vergiftung“. Juschtschenko wurde in die österreichische Klinik Rudolfinerhaus in Wien geschickt. Angeblich wurde er mit Dioxin vergiftet und natürlich war Russland schuld. Es gab viele Unklarheiten, Ungereimtheiten, Schweigen und Lügen in dem Fall. Es war nur schwer zu ertragen.
Das Team der österreichischen Klinik, in der Juschtschenko mit entstelltem, geschwollenem Gesicht lag, war gespalten. Der Präsident der Wiener Klinik Rudolfinerhaus, Michael Zimpfer, und sein ukrainischer Assistenzarzt Nikolai Korpan berichteten von der Dioxinvergiftung. Ersterer auf politische Weisung von oben, Letzterer wegen seiner Sympathien für die „Orangenen“.
Währenddessen schwieg der Chefarzt der Klinik, Lothar Wicke, weil er – wie es mir schien – nicht bereit war, seinen Ruf mit der Vergiftungsdiagnose zu schädigen. Ich stieg damals ins Flugzeug und flog für ein großes Interview zu dem ehrlichen Dr. Lothar Wicke. In dem Interview sagte er mir ganz ehrlich und offen, dass es keine Vergiftung gegeben hat.
Gleichzeitig mit mir war Petro Poroschenko in Wien, der die Klinik regelrecht stürmte, an die Türen der Ärzte klopfte, drohte und bestach und verlangte, die Vergiftung zu bestätigen.
Unterdessen reisten Reagenzgläser mit Juschtschenkos Blut um die ganze Welt und verschiedene unabhängige Laboratorien bestätigten – wie jetzt auch -, darin Dioxin gefunden zu haben, wie CNN und die BBC einvernehmlich berichteten.
Der ehrliche Chefarzt der Klinik Rudolfinerhaus, Lothar Wicke, wurde nach unserem Interview gefeuert und der Presse wurde befohlen, Dr. Wicke zu vergessen.
In Kiew heizte die Version von Juschtschenkos Vergiftung die „orangene Revolution“ an, bei den Präsidentschaftswahlen fand eine verfassungswidrige dritte Runde statt, in der Juschtschenko Janukowitsch mit minimalem Vorsprung besiegte und mit 51 Prozent gewann. Die Ukraine änderte ihren Kurs und schlug einen anti-russischen Weg ein.
Und Juschtschenkos Vergiftung? Sie wurde nie bewiesen, denn selbst als Präsident weigerte er sich, verfahrenstechnisch korrekt Blut zu spenden, in dem, wenn er tatsächlich vergiftet worden wäre, Spuren von Dioxin zu finden gewesen sein müssten.
Die Entstellung seines Gesichts kam, wie die Untersuchungskommission des Parlaments später herausgefunden hat, durch eine fehlerhafte kosmetische Behandlung mit Stammzellen, sowie durch eine seltsame Diät, bei der nach der kosmetischen Prozedur ein herzhaftes Abendessen in der Sauna mit Cognac, Bier, Selbstgebranntem, Krebsen, Schmalz und Trauben folgte.
Und wie kann man europäische Kliniken und Laboratorien nach solchen Geschichten auf´s Wort glauben? Das alles hatten wir schon mal. Und man kann sich nur wundern, dass sie von uns wieder scheinheilig fordern, ihnen zu glauben und zu „gestehen“.
Ende der Übersetzung
14 Antworten
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Apropos Timoschenko. Interessant war ja die Geschichte ihrer Entlassung. Im Westen wurde immer behauptet, sie sei unrechtmäßig inhaftiert. Es gibt einen glasklaren Beweis, daß dem nicht so war: In der Nacht, als der Putsch in der Rada formell vollzogen wurde (mit rechtsradikalen Kämpfern, die das Gebäude umstellt hatten), wurde nicht nur Janukowitsch auf verfassungswidrige Weise (fehlende Mehrheit) abgesetzt, man beschloß auch noch schnell eine Änderung jenes Gesetzes, aufgrunddessen Timoschenko verurteilt worden war. Erst nach der Änderung konnte sie „rechtmäßig“ entlassen werden….
Der war gut, muss ich mir merken:
„Frau mit reduzierter sozialer Verantwortung“ ist auf Russisch die gängige Umschreibung für Prostituierte
was sind Politiker mit „reduzierter sozialer Verantwortung“?
Liberale.
Der Brüller…;-)
Ich hatte auch mal einen Bandscheibenvorfall, zugegebenermaßen trage ich keine High Heels, aber so was ist schon übel. Gut ich brauchte keinen Rollator und auch keinen Rollstuhl, ich wurde nicht operiert, weder in der Charite, noch sonst wo. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht so wichtig bin. Als GK-Versicherter tat’s bei mir etwas Krankengymnastik. Das mir besagter Bandscheibenvorfall teilweise heute noch Probleme macht, damit muss man Leben.
Vielleicht ist diese Frau Timoschenko auch einfach nur eine Mimi. Als vor kurzem ihre Corona-Erkrankung in D. thematisiert wurde, hieß es sie habe 39° Fieber, aber sie Kämpft!!! Ernsthaft, kein Fake. Das sind die Held*innen die man heute braucht…
Humml: „Liberale.“
???
BRD-Demokratie >> bleibt solange „Frau mit reduzierter sozialer Verantwortung“ bis eine Gesamtdeutsche Verfassung, in der die notwendige absolute Gewaltenteilung auch funktionieren kann, eingeführt wird.
Wow!
Selbst nach 10 Jahren begründetem Misstrauen gegen den Staat werde ich immer wieder aufs Neue schockiert und muss die Messlatte noch viel, viel tiefer hängen.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch das Vollversagen der Medien, die offenbar nicht freier sind als die Charite selbst.
Nun die in Frage kommenden Ärzte der Charite, dürften damals wohl Stöckchen gezogen haben, wer nach Kiew fliegen darf, um in den Genuss, des Exquisiten Escortservice zu gelangen.
Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte Euch auf ein Interview mit einem deutschen Strafrechtsgelehrten aufmerksam machen, was dankenswerterweise durch RT geführt wurde:
„Rechtshilfe setzt ein Strafverfahren voraus“ – Prof. Dr. Martin Heger zum Fall Nawalny
https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=LD-MTwL_zq8&feature=emb_logo
Das sollte man sich durchaus einmal anschauen.
Dazu einige Anmerkungen:
1. Zunächst belegt es sehr anschaulich die (von mir mit allem Nachdruck vertretene) These, wonach das „Recht“ letztendlich für die Legitimation jedweder „Politik“ tauglich ist.
2. Der Mann bewegt sich auf sehr dünnem Eis. Das weiß er auch.
Man erkennt es an der, nahezu gleichlautenden, Wiederholung seiner Kernthese – wieder und wieder sagt er das gleiche – mit nur schwer erträglicher Penetranz.
3. Das ganze ist im Grunde natürlich – wie so vieles – ein „Henne – Ei – Problem“.
Wenn hierzulande eine Person ins Krankenhaus eingeliefert würde, und irgend ein „Dahergelaufener“ behauptete, selbige sei vergiftete worden – kein deutscher Staatsanwalt würde allein auf dieser Grundlage einen Finger krumm machen und ein Ermittlungsverfahren, das Vorverfahren zum oder im Strafverfahren, einleiten – schon gar nicht, wenn die Ärzte dafür keinerlei Anhaltspunkte fänden.
Nun kann man natürlich darüber, ob es gerechtfertigt ist, die Bundesregierung oder französische bzw. schwedische Behörden (incl. der jeweils involvierten „Labore“) als „dahergelaufen“ im oben genannten Sinne anzusehen, geteilter Meinung sein.
Wenn das jedoch der Russische Staat tut – im Hinblick auf das vom Autor freundlicherweise Übersetzte, dessen Wahrheitsgehalt kaum zu bezweifeln und das, angesichts der zu Tage tretenden Dimensionen politischer Verkommenheit, schier unerträglich ist – so haben wir dafür vollstes Verständnis.
(Und nur ganz nebenbei: Daß der Mann auf die formale Neutralität Schwedens verweist, belegt zumindest, daß das weltpolitische Geschehen der letzten 20 Jahre – nun sagen wir – seiner Aufmerksamkeit nahezu vollständig entgangen sein muß, und wir ersparen uns hinlänglich bekannte sarkastische Bewertungen einer typischen Aufmerksamkeitsspanne solcher Personen.)
Hab den Schwachsinn nicht zu Ende geschaut, der Typ ist doch unerträglich. Es geht doch gar nicht um eine Rechtshilfe in einem Strafverfahren, sondern um die ungeheure Beschuldigung von deutscher Seite und die Überlegungen, Strafmaßnahmen gegen Russland einzuleiten. Hat der Beschuldigte nicht in jedem Fall das Recht, die angeblichen Beweise gegen ihn vorgelegt zu bekommen und diese zu prüfen? Ein unglaubliches Affentheater. ?
5. September – „Essen mit Dioxin“
9. September – 1. Besuch in Wien
„…kam mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung und einem Leberleiden.“ zu Korpan
„…ein Arztbrief des Rudolfinerhauses mit der Unterschrift Nikolai Korpans, machte die Runde ohne die Einschränkung „möglicherweise“ …
!6. September
„„ärztlichen Zwischenbericht“ mit der Nummer AZ 2004/04767- „Der beeinträchtigte Allgemein- und Ernährungszustand wurde vermutlich sowohl durch einen schweren Virusinfekt als auch möglicherweise durch chemische Substanzen, die sich üblicherweise nicht als Bestandteil in Lebensmitteln befinden, verursacht.“
„Der Originalbericht wurden von drei Ärzten unterschrieben, von Korpan, von Michael Zimpfer, Präsident des Aufsichtsrates der Rudolfinerklinik und auch Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin des Allgemeinen Krankenhauses in Wien, und von Lothar Wicke, ärztlicher Direktor im Rudolfinerspital. Eine „administrative Unterschrift“, wie Wicke später sagte. Er habe den Satz überlesen.“
Mit dem Verhalten von Korpans, also der vorab Verbreitung und unter Weglassung der Wortes „möglicherweise“ wurde die heroische Heimreise vorbereitet.
18. September – Rückreise nach Kiev
„…kursierten schon erste Meldungen über eine eventuelle Vergiftung“
die zwischenzeitlich für den Wahlkampf fein Ausgeschlachtet wurde
30. September – Behandlung
„…gab Wicke eine Pressekonferenz, in der er darauf aufmerksam machte,
daß nicht im Rudolfinerhaus angestellte Personen – gemeint war Korpan –
„medizinisch verfälschte Diagnosen über den Gesundheitszustand von Herrn Juschtschenko“ verbreitet hätten“
„Denn man habe keine Hinweise auf eine Vergiftung gefunden. Mit „Vermutungsdiagnosen“, die politisch verwertet werden könnten, wollte Wicke sein verschwiegenes Haus, in dem er seit 25 Jahren tätig ist, nicht in Zusammenhang bringen.
Lothar Wicke, ärztlicher Direktor im Rudolfinerspital sah sich in seiner Funktion genötigt bezüglich des Zwischenberichtes eine Richtigstellung zu geben.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-kiewer-wahlkampf-in-wien-1193320-p2.html
28. September
„…hatte es geheißen, die „Information über eine angebliche Vergiftung (Juschtschenkos)“ entbehre „jeder medizinischen Grundlage“
maschinelle Unterzeichnung Wicke und Michael Zimpfer
03. Oktober
„…hatte Zimpfer die Erklärung vom 28. September widerrufen. „Eine Vergiftung, versehentlich oder unversehentlich, kann vorerst weder bestätigt noch ausgeschlossen werden“
gezeichnet von Michael Zimpfer, “ zur Kenntnis genommen“ Wicke
„gegenüber der APA erklärt, er stehe zur Aussendung vom 28. September“ Wicke blieb bei seiner Diagnose.
https://www.derstandard.at/story/1997062/rudolfinerhaus-ehemaliger-aerztlicher-leiter-klagt-gegen-hinauswurf
„Auch Morddrohungen habe er damals erhalten.“ gemeint ist Wicke
Worauf sich der ärztliche Leiter an die Polizei wandte und fortan von drei zivilen Leuten der Wiener Alarmtruppe „Wega“ beschützt wurde.
Vier Tage nach seiner Pressekonferenz war Wicke auch von seinem Kollegen Zimpfer, dem Klinikpräsidenten, zum Widerruf seiner Aussage, daß es keine Vergiftungshinweise gebe, gebeten worden.
Er paraphierte das Papier nur mit „Zur Kenntnis genommen“, machte aber an diesem 3. Oktober eine Aktennotiz: Zimpfer habe gesagt, wenn er die Erklärung nicht widerriefe, „werden die Leute des Dr. Juschtschenko nicht befriedigt sein und andere Maßnahmen setzen“.“
Dreh-und Angelpunkt war Korpan. Er setzte die Diagnose in Umlauf. Die lückenhafte Wiedergabe eines Zwischenberichtes war als Wahlkampf Aufhänger gedacht.
„Andererseits zwischen Wicke und dem Präsidenten des Hauses, Michael Zimpfer, der im Gegensatz zu Wicke zu den behandelnden Ärzten gehörte und der hinter Juschtschenkos Krankheit einen Anschlag mit biologischen oder chemischen Kampfmitteln vermutete. “
Und da ist die uns vertraute Diagnose „Anschlag mit biologischen oder chemischen Kampfmitteln“
Zimpfers Anzeige wegen Verdachts auf Fremdverschulden führte zu Erhebungen der Staatsanwaltschaft und zur Beschlagnahme der Krankengeschichte, wobei es im Rudolfinerhaus zu einem Handgemenge zwischen Staatsorganen und ukrainischen Sicherheitsleuten kam.
https://www.profil.at/home/gift-der-mord-100818
Dann gab es die Enthüllung von der US-Bewaffnung des IS und sonstigen „gemäßigten“ Terroristen für den Einsatz in Syrien.
Einer der US-Vertragspartner von damals wird gerichtlich belangt und kurz nach Navalnys „Vergiftung“ wird der „Vergiftungsvorgang“ nun vom Restverfahren abgetrennt und auf Eis gelegt. Es war der Chirug Korpan der die Vergiftung „feststellte“.
Komm nicht mehr auf den Namen, aber ich glaube es war ein Chef der Rüstungsschmiede.
Das besondere ist das Waffengeschäft welches sich bis zur US Ausschreibung zurück verfolgen lässt und nicht nur das, die Waffen/Munition gibt es beim IS im Jemen, beim Terrornetzwerk von Afghanistan bis Syrien, aber auch in der Ukraine zur Verwendung bei der Regierungsarmee.
http://armswatch.com/serbian-arms-trafficked-to-ukraine-evidence-of-contraband-mortars-used-against-donbass/
http://armswatch.com/us-task-force-smoking-gun-smuggles-weapons-to-syria-serbia-files-part-2/
„…zu riskant für Vucic, wenn Obradovic etwas zustoßen würde“, sagte Gajic dem SPIEGEL. „Man darf jedoch eines nicht vergessen: Serbien ist kein Rechts-, sondern ein autoritärer Staat, Vucic hat alle unabhängigen Institutionen zerschlagen.“ Paradoxerweise, so Gajic, genieße Vucic aber trotz allem die Unterstützung des Westens und gilt als derjenige, der Serbien in die EU führt.“
https://www.spiegel.de/politik/ausland/serbien-whistleblower-setzt-regierung-unter-druck-a-1301136.html
Nun kann sich jeder fragen warum Serbien, warum EU, warum , warum, warum?
Wie glaubwürdig sind US- Ausschreibungen, US- Flugzeuge, US-Diplomaten, GB- Waffenhändler usw und für wie naiv sollen wir die deutsche Regierung halten?
Wie glaubwürdig sind denn dann solche britischen Meldungen?
https://orf.at/v2/stories/2419063/
„Deutsche Einwanderungsbehörden winken extremistische Mitglieder der Zello-Gruppe unbehelligt durch
Bereits 2011 reiste B. mit seiner Familie nach Deutschland ein und bat um Asyl. Angeblich wurde er als Mitglied der Demokratischen Partei Tadschikistans durch das herrschende Regime verfolgt. Im Jahr darauf erhielt er einen Aufenthaltsstatus. Niemand überprüft seine Angaben. Auch die anderen extremistischen Mitglieder der Zello-Gruppe winkten die deutschen Einwanderungsbehörden während der Flüchtlingskrise und danach unbehelligt durch. Tadschikistan gilt als post-kommunistischer Unrechtsstaat, wer wollte da Argwo schöpfen?“
https://www.focus.de/panorama/welt/terrorprozess-in-duesseldorf-bewaffnet-mit-dschihadistischer-gesinnung-wollte-ravsan-b-die-gottlosen-bekaempfen_id_12457603.html
Ja wer will schon Verdacht schöpfen wenn ein zweifelhafter Mann im Tiergarten „vom russischen GD ermordet“ wird 🙂 und dann Bellingcat immer gleich Fotos und Hintergrunginfos liefert.
Grün, Rot, Gelb und Schwarz
Die Charite, eine Einrichtung mit sozial reduzierter Verantwortung. Eleganter Ausdruck. Mit meinem reduzierten Wortschatz hätte ich das als ein Ärztepuff bezeichnet.