Kommentar zur Randale der „Partyszene“ in Stuttgart: Man darf das Problem nicht verschweigen

Die Ablenkungsstrategie des Spiegel in Bezug auf die Ausschreitungen in Stuttgart vom letzten Wochenende lässt den Leser fassungslos zurück. Anstatt bestehende Probleme anzusprechen, tut der Spiegel so, als sei der Grund für die Gewalt und die Plünderungen eine Folge davon, dass „Jugendliche in der Coronakrise vergessen worden“ seien.

Ich habe bereits berichtet, wie der Spiegel seinen Lesern systematisch die Hintergründe der Ausschreitungen von Stuttgart verschweigt. In den Artikeln in den Tagen nach den Plünderungen in Stuttgart hat der Spiegel von einer „Partyszene“ gesprochen, die dort außer Kontrolle geraten sei und er hat das Offensichtliche verschwiegen: Die überwiegende Mehrheit der Randalierer waren Ausländer oder Nachkommen von Einwanderern, die einen deutschen Pass haben.

In meinem Artikel darüber habe ich geschrieben, dass man Probleme nicht löst, indem man sie ignoriert oder verschweigt. Es ist nun einmal so, dass die Kriminalität unter „Nicht-Deutschen“, wie sie in der Kriminalstatistik genannt werden, weitaus größer ist, als unter Deutschen: Sie stellen ca. 13 Prozent der Menschen in Deutschland, sind aber für 40 Prozent der Gewaltverbrechen und auch für 40 Prozent der Totschlagsdelikte verantwortlich. Das sagt die Kriminalstatistik, das sage nicht ich.

Man kann über die Ursachen debattieren, man muss Wege finden, das Problem zu lösen, aber man kann und darf es nicht verschweigen. Wenn man es verschweigt und ignoriert, wird es nur noch größer.

Was passiert, wenn das Problem in Medien und Politik verschwiegen und ignoriert wird, konnten wir in Stuttgart sehen. Auf der Pressekonferenz der Polizei sagte ein Sprecher:

„Unglaubliche Geschehnisse, die mich fassungslos gemacht und die ich in den 46 Jahren Polizeidienst, die ich hinter mir habe, noch nicht erlebt habe“

Da hilft kein Verharmlosen, die Gewalt in Deutschland wächst.

Der Spiegel hat am Donnerstag unter der Überschrift „Ausschreitungen in Stuttgart – „Jugendliche sind in der Coronakrise weitgehend vergessen worden““ ein Interview veröffentlicht, in dem von den wahren Problemen abgelenkt werden soll. Allerdings hat der Spiegel nun zum ersten Mal zumindest indirekt zugegeben, dass die Meldungen darüber, es handle sich bei den Tätern mehrheitlich um Ausländer, richtig waren. Allerdings nur, um dann vom Problem der völlig gescheiterten Integration der Einwanderer abzulenken und stattdessen den Grund in angeblichem Rassismus zu suchen:

„Etwa die Hälfte der 26 Festgenommenen waren laut jetzigem Kenntnisstand Zugewanderte. Könnte die Debatte um Rassismus und Polizeigewalt bei den Ereignissen von Stuttgart eine Rolle gespielt haben?“

Die Aussage, dass etwa die Hälfte der Festgenommenen Migranten oder Nachkommen von Migranten (der Spiegel nennt sie alle „Zugewanderte“) waren, ist nur mit viel Wohlwollen richtig. Auf der Pressekonferenz sagte der stellvertretende Stuttgarter Polizeipräsident Thomas Berger:

„Zur Bilanz des Abends: Es wurden insgesamt 24 Personen vorläufig festgenommen, davon waren 12 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, 12 Personen mit anderer Staatsangehörigkeit, als deutsch. (…) Die Tatverdächtigen waren aus allen möglichen Ländern, aus Bosnien, Portugal, dem Iran, dem Irak, Kroatien, Somalia und Afghanistan. Das kann man so nicht verifizieren, dass es nur ein Flüchtlingsthema ist, aber klar ist natürlich schon, dass auch von den Deutschen halt drei mit Migrationshintergrund waren“

Man sieht also, dass von den zu Anfang Festgenommenen 24 Personen insgesamt 15 Ausländer oder Migranten mit deutschem Pass waren, neun Festgenommene waren deutsche Chaoten. Dass etwa „die Hälfte der Festgenommenen Zugewanderte“ waren, ist bei einem Verhältnis von 15 zu 9 mathematisch schwierig zu belegen. Beim Handball ist 15:9 jedenfalls kein Unentschieden.

Ich sage bewusst und diplomatisch „deutsche Chaoten“. Mir fallen dazu noch ganz andere Bezeichnungen ein, passender wäre in meinen Augen „deutscher Abschaum“. Menschen, die grundlos Polizisten und sogar Notärzte angreifen, die Innenstadt verwüsten und Geschäfte plündern, sind in meinen Augen „Abschaum“, aber das darf jeder sehen, wie er will.

Zur Sicherheit nochmal: Ich bin selbst Ausländer, ich lebe seit über 20 Jahren im Ausland. Und daher weiß ich, dass man sich im Ausland integrieren muss. Wer das nicht möchte, der sollte sich ein anderes Gastland suchen, das besser zu ihm passt. Das sage ich aus eigener Erfahrung.

Nun könnte man sagen, dass ich weit weg bin aus Deutschland und keine Ahnung habe, was dort vor sich geht. Daher sollten wir jemandem zuhören, der aus der Praxis kommt. Thomas Mohr, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft in Mannheim, hat auf Facebook geschrieben:

„Wer hier die Randalierer einer „Event und Party-Szene“ zuordnet, verharmlost das Grundproblem. Nach Schilderungen der Einsatzkräfte vor Ort handelte es sich um überwiegend migrantische Jugendliche, Heranwachsende, aber auch Erwachsene in größerer Zahl, die sich grundsätzlich an keine Verhaltensregeln halten. „Das sind weitgehend testosterongeladene junge Männer, die in der Gruppendynamik schnell eskalieren!““

https://www.facebook.com/GdPVorsitzenderMannheim/posts/3161461727253708

Aber in dem Interview, das der Spiegel am Donnerstag veröffentlicht hat, klingt das zum Beispiel so:

„In der Regel bringen verschiedene Faktoren eine solche Dynamik in Gang: Es ist spät am Abend. Eine große Gruppe überwiegend männlicher und junger Menschen trifft sich auf relativ kleinem Raum. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere gegängelt durch die Corona-Beschränkungen, ist genervt von verstärkter Polizeipräsenz. Es wird viel Alkohol konsumiert – ein klassischer Trigger für Gewalttaten und Eskalationen.“

Ich möchte den vom Spiegel zitierten Experten fragen: Was schlagen Sie vor?

Soll die Polizei etwa nicht präsent sein, wenn „eine große Gruppe überwiegend männlicher und junger Menschen“ im Stadtzentrum säuft und lärmt? Und was soll der Schwachsinn über Corona-Beschränkungen? Die haben alle Menschen genervt, aber sind deshalb alle Menschen danach plündernd und saufend durch die Innenstädte gezogen?

Sorry, aber mir fehlen wirklich die Worte, wenn ich so etwas lese. Es wird versucht Verständnis für randalierende, aggressive Plünderer zu wecken. Frei nach dem Motto: „Ja, die Gewalt war schon schlimm, aber man muss die armen, gestressten jungen Leute ja auch verstehen!“

Nein, muss man nicht!

Man muss das Problem beim Namen nennen: Gescheiterte Integration hat eine Parallelgesellschaft geschaffen, die außer Kontrolle gerät. Ob man dem mit harten Strafen, Sozialarbeitern, Abschiebungen, Förderprogrammen oder wie auch immer begegnet, ist mir erst einmal egal. Das muss diskutiert werden, aber man darf das Problem nicht verschweigen!

Es sei denn, man will dass demnächst in Stuttgart erneut ein Polizeisprecher mitteilt: „Das war noch einmal schlimmer, als alles, was ich in 46 Jahren Polizeidienst erlebt habe“

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Was da abging hat mit „Event und Party“ so viel zu tun wie „Mordversuch und Unschuldslamm“

    Ich kann das Gejammer bezüglich man hätte sich um diese bedauernswerte Jugend mehr kümmern müssen nicht mehr hören. Diese geistigen Tiefflieger brauchen keine Bespaßung durch den Staat sondern harte Bestrafung. Es gab und gibt Gruppen von Menschen denen ganz viel dieser staatlichen Fürsorge fehlte aber sicher nicht dieses Gewalttätern.
    Wer meint, eine polizeiliche Drogenkontrolle ist ein Grund auf Polizeibeamte einzuprügeln der gehört nicht in diese Gesellschaft. Für die gibt es das betreute Wohnen unter strenger Aufsicht.
    Man muß sich sich nur mal klar machen, die haben ein Wahlrecht, die können heiraten, arbeiten und an der Waffe ausgebildet werden und dann sind die 1 mal als Teil der Gemeinschaft gefordert und dann sowas?
    Ne, beim besten Willen, da hilft nur noch Aburteilen, Sperrvermerk, Ausweisung, Leistungsentzug, Haft bei Widereinreise, Gleiches droht jedem der Beihilfe leistet. Doppelstaatlern deutsche Staatsangehörigkeit entziehen und bei Wiederholungstätern Abschiebung, Sperrvermerk usw.

    Ich habe die Nase voll von Gestalten die nur Fordern, die nichts Leisten und ne große Fre***e haben.

    Mein Dank und meine Hochachtung gehört der Polizei die trotz Allem ihren Dienst tun. Mein Dank geht aber auch an die Familien die nicht nur mit der allgemeinen Bedrohung umzugehen haben sondern durch Politik und Medien zu Zielscheiben wurden.
    Ich schäme mich das unsere Gesellschaft noch immer nur zusieht anstatt zu Handeln.
    Handeln im Sinne von Verantwortung übernehmen, harte Forderungen an die Politik und Justiz zu richten. Der Wähler ist gefordert, die Justiz ist gefordert und vor allem muss viel öfter der Entzug von Gemeinnützigkeit her, Gesetzesbrüche von Vereinen gehören genau so bestraft wie bei Einzeltätern, grundsätzliche volle Schadensersatz-Pflicht.

  2. Das Zitat vom Spiegel „In der Regel bringen verschiedene Faktoren …“ ist zunächst einmal (nur) eine Darstellung des psychologischen Prozesses, ohne Hintergrund- und Ursachenbelauchtung. Sie ist an sich richtig, aber, da sie alleine steht, wird damit gleichzeitig die Ursachenfindung unterdrückt und eine „Entschuldigung“ draus.
    Das ist derzeitig offizieller Regierungssprech durch Vermeidung von Zugeben von Fehlern gemischt von immer noch Multikulti-Schmuse-Ideologie, die die Welt betrachtet als wären alle im Urlaub. Nur: Zu uns kamen keine gut betuchten Urlauber für einen längeren Urlaubsaufenthalt, versehen mit ausreichend Finanzen, um ihn angemessen zu verbringen, sondern arme Schlucker, teils Kriminelle, aber alle ohne Grundlagen (Sprache, Geld, Benehmen), also Leute ,um die man sich intensic kümmern muss, wenn man sie rein lässt. Geht natürlich nicht, wenn man nicht mal weis, wer das ist und sie in Sonderzüge Richtung Lager verfrachtet, vondenen dann prompt einer auf offener Strecke gestoppt wird und über 900 der nicht registrierten, Unbekannten, verschwinden. (Mit ist damals „die Spucke weg geblieben2, als ich das im Fernsehen mitbekommen habe.
    Das jetzt sind die Spätfolgen von jahrelanger Unfähigkeit und Ignoranz unserer Politiker. „Wir schaffen das“ – genau das tun wir offensichtlich nicht, sondern legen noch eins drauf, wie in Berlin, wo die kriminelle Szene in Zukunft nur nich „Rassist“ gegen eine Polizisten rufen muss, damit diese untätig bleiben. Denn unsere „Gäste“ lernen natürlicih schnell, wie sie Stimmung zu ihren Gusten machen können.

    Deshalb muss endlich (wird aber nicht kommen) die Einsicht bei unseren Politikern greifen „Wir haben Mist gemacht, wie kommen wir da raus?“ und dann nicht mit Kuschelkurs-Ideologen reden, sondenrn eine achliche Analyse machen, nicht nur des Ist-Zustandes, sondern auch der Ursachen; denn ohne dem wird man die Weichen nicht mehr rechtzeitig von dem großen Gau (wie in USA in den Ghetto-Städten, Chicago u.a.) stellen können.

    Wird aber nicht kommen , nicht mit dieser Regierung und nicht mit diesen Parlamentariern (aller !! Parteien) und diesen Medien.

  3. Noch etwas, dass hier übersehen wurde, m.E. aber ein Hinweis auf ein noch größeres Problem ist: Der Krawall wurde gezielt und geplant zusätzlich angeheizt, und das NICHT von Zuwanderern, sdonern höchstwahrscheinlich von Deutschen:
    Es hat mehrere kleine (2-3 Leute) Gruppen von Maskierten, teils mit Pickelhaube (!!!) gegeben, die sich verteilten, offensichtlich vorbereitet und gut organisiert waren (nichts spontan) und die waren es, die die Fensterscheiben der Läden zertrümmerten, bewaffnet mit Eisenstangen.
    Das weist darauf hin, dass es eine Organisation gibt, die bewusst Krawall hochpuschen will, udn das erinnert mich an den mit Video belegten Vergang in USA, wo ein Weißer (!!!), maskiert mit Gasmaske und Regenschirm, ohen sich sonst um irgendwas zu kümmern, gezielt auf die Läden zuging und die Scheiben zertrümmerte und dann wieder wegging. Das war der Startschuss für die Plünderungen durch die Massen. Hier ist also politisches Kalkül im Spiel.

  4. Man sollte auch deutlich erwähnen, daß es vor allem Vertreter der „Religion des Friedens“ waren, die in Stuttgart gewaltätig waren. Oder wie erklärt man die vielen „Allhu akbar“ßRufe?
    Natürlich alles ohne politischen Hintergrund….

  5. Der Hinweis auf fehlende Integration ist das wesentliche hier. Kulturferne Integration geht nur bis zu einem bestimmten Grad. Zum anderen muss den Leuten auch eindeutigst klargemacht werden, dass wenn sie Stress machen der umgehende Rauswurf erfolgt, und das schon bei der ersten Auffälligkeit. Die Lehren von Machiavelli sind nun ja doch nicht so neu. Was derzeit abläuft ist die bewusste Herbeiführung des Kollapses der europäisch geformten Welt. Andere Erklärungen gibt es keine.

  6. Integration bedeutet einer Arbeit nachzugehen. Das setzt neben einer gewissen Qualifikation auch deutsche Sprachkenntnisse, Ausländer betreffend, voraus. Beides erfordert „etwas“ Anstrengung und zielgerichtete Aktivität. Bei der sogenannten Partyszene, der Name sagt das ja, fehlen diese Faktoren. Sie werden hingegen vom Steuerzahler (Staat) alimentiert und haben sich auf „Nichtstun“ fixiert. Hie und da macht sich irgendwann große Unzufriedenheit bemerkbar, da das Konsumtionsniveau auf einem sehr niedrigen Level angesiedelt ist. Die Randale und Zerstörungswut richtet sich dann hauptsächlich gegen „Konsumtempel“.

  7. Ich für meinen Teil kann das nicht so dramatisch sehen.

    Ja, da sind Leute völlig ausgerastet, wohl auch, weil deutsche Medien und Politik so wohlwollend auf die BLM-Bewegung schaut. Da haben ein paar Idioten die falschen Schlüsse gezogen.
    Ja, das ganze hat mit dem „Versagen“ von Merkel (bzw. mit der unter ihr erfolgenden totalen Fehlsteuerung) zu tun.
    Ja, die Polizei muss immer die politischen Fehlentwicklungen ausbaden.
    Ja, das war wohl bisher relativ einzigartig fürs „Ländle“ – ich sehe darin aber eher auch so eine „neue Normalität“ – leider – denn die Probleme (perspektivlose Jugend, großteils migrantisch, macho- und gewalt-geprägt) bleibt ja bestehen

    Aber mir kommt es so vor, wie wenn man das auch gerade nutzt, um von ernste, positiv-demokratische Entwicklungen in Deutschland und Europa abzulenken.

    Wer hat denn davon schon was gehört:

    Hier eine Demo in Den Haag am 21.06.2020

    () https://www.youtube.com/watch?v=Zu1b7HcstIo

    Und das habe ich natürlich nicht über unsere Presse oder Medien erfahren … könnte ja den Deutschen Michel verunsichern ….

    12.000 am 21.06.2020 in Florenz

    https://www.nogeoingegneria.com/news/in-12-000-a-firenze-per-salvare-la-costituzione/

    Natürlich nichts in deutschen “Qualitätsmedien”.

  8. … und ganz vergessen: ich bin sicher, dass Polizei und Justiz die Situation voll unter Kontrolle haben. Soweit ich verstanden habe gab es vor allem Sachbeschädigung – aber insbesonderer keine schweren Personenschäden oder gar Tote.

    Übrigens: erfährt die Polizei bei Einsätzen an Fußballstadien im Umfeld von „Problemspielen“ tatsächlich nichts vergleichbares? Ich glaube schon. Worum es aktuell geht ist wohl, die Medien und Politik wieder einzufangen, die wirklich zu sehr gewalttätige BLM-Proteste ignoriert bis schön geredet haben – bis hin zum Brunzelpräsident.

  9. zu wp007sagt:
    26. Juni 2020 um 02:49 Uhr

    Das sind tatsächlich völlig gängige Methoden die entweder von organisierten „Linken“ bzw. V-Leuten aka Provokateuren angewandt werden:
    aus einer Demonstration oder Aufruhr heraus Schaufenster zerdeppern und damit entweder zu Plünderungen anzuregen oder, je nach Setting, gezielt Spirituosenläden „öffnen“ und den Alkohol trinkbereit verteilen.
    So selbst erlebt 1982 in Berlin bei einer Demo.
    Ach und ja: diese Akteure sind nie unter denen, die von der Polizei festgenommen werden. Zufall, Schläue, oder System?

    1. Ja, es ist wirklich erstaunlich. Schon 1848 schleuste die preußische Geheimpolizei Spitzel in die kommunistische Bewegung ein (ist in jeder guten Marx-Bewegung nachzulesen), die Strategie der Einschleusung und gezielten Nutzung von agents provocateurs funktioniert bis heute, obwohl sie hundert mal beschrieben worden ist. Die „seriöse“ Presse behandelt das als Tabu, es wird nie darüber gesprochen, nicht mal als Vermutung dort, wo es sich aus den Umständen fast zwingend ergibt. Wieso hat die Polizei diesen Riesenbonus bei den Medien? Und wieso stellen die Veranstalter von Demos nicht ein paar gut trainierte Eingreiftrupps zusammen, die gezielt eingreifen, wenn ein agent provocateur auftaucht. (Man erkennt diese Provokateure ja u.a. daran, dass sie Gegenstände dabei haben, die ein normaler Demonstrant nicht mitführt, z.B. Pflastersteine oder Eisenstangen.) Es gibt in unserer Rechtsordnung ein sog. Jedermannsrecht. Wenn ich als Bürger Zeuge einer Straftat werde, kann ich den Täter festhalten und seine Personalien feststellen. Ist die Feststellung der Identität nicht möglich, kann ich ihn vorläufig festnehmen. Ich darf den Betreffenden allerdings erst festhalten, wenn er eine Straftat begangen hat. Mein Verdacht, dass er vorhat, eine Straftat zu begehen (z.B. den Pflasterstein, den er in der Hand hat, zu werfen), reicht nicht aus. Ich würde mich als Bürger allerdings in der konkreten Situation über diesen Vorbehalt hinwegsetzen und versuchen, die Identität des Provokateurs festzustellen, notfalls indem ich ihm seine Papiere abnehme. Das Wichtigste ist, die Identität festzustellen. Das ist dann eine Spur, die man verfolgen kann und die u.U. zu einer Sicherheitsbehörde führt. Bei den Demos gegen Stuttgart 21 gab es mehrere Situationen, die eindeutig die Handschrift von als Demonstranten getarnten agents provocateurs trugen. Einer schlüpfte, als er von „echten“ Demonstranten angegangen und körperlich verletzt wurde, durch die Polizeikette und stieg in einen Kleinbus der Polizei ein – vor den Augen Dutzender Zeugen, die das Geschehen teilweise auch fotografisch festhielten. Solche Pannen stecken die Behörden mit einem Lächeln weg, weil sie genau wissen, dass die Presse davor die Augen schließt. In keiner Stuttgarter Zeitung war etwas über diesen Zwischenfall zu lesen. Die Reportagen und Kommentare der „Blaulicht-Redakteurin“ der Stuttgarter Zeitung lasen und lesen sich (sie hat mit diesem Job wohl ihre Lebensaufgabe gefunden) wie Pressemitteilungen der Polizeidirektion. Sie hat offenbar das vollste Vertrauen der Sicherheitsbehörden. Gibt es überhaupt noch irgendwo Presseerzeugnisse, die kritisch über die Polizei berichten?

  10. Diese Mentalität aus Tätern Opfer zu machen wird wunderbar, 1:1 und in weiser Voraussicht von Andreas Eschbach in seinem meisterhaften Roman „Todesengel“ ausführlich und spannend behandelt.

    Wer sich dafür interessiert dem sei die Lektüre wärmstens empfohlen!

  11. Ihre Feststellung, lieber Thomas Röper, Migranten oder Jugendliche mit Migrationshintergrund würden „keine Regeln“ anerkennen, finde ich zu misanthropisch, suggeriert sie doch, dass diese Jungs moralisch haltlos sind, d.h. nicht wissen, was recht und unrecht ist. Das mag für Einzelne gelten; aber es gilt sicher auch für einzelne Deutsche. Wenn ich mich recht erinnere, gehen Psychologen und Anthropologen davon aus, dass ungefähr einer von 140 Menschen ein Psychopath ist, also ein gewissenloser Mensch. In jeder Kultur gibt es ein Wertesystem und moralische Regeln, es sind halt nur nicht überall dieselben. Was nun Stuttgart betrifft, so war der letzte Samstag wohl kaum der erste laue Samstagabend in diesem Jahr. Im Mai gab es schon sommerlich warme Tage (ich war selbst am 9. und 16. Mai in Stuttgart und kann das daher bezeugen) Da war „die Szene“ am Schlossplatz und am Eckensee sicher auch unterwegs, aber es ist nichts passiert, jedenfalls nichts Aufsehen erregendes. Tatsache ist auch, dass es eine polizeiliche Aktion war, die den Auslöser für den Krawall lieferte: zwei Polizisten kontrollierten einen 17jährigen „wegen eines Drogendelikts“ (was immer das heißen mag – vielleicht hatte er einen Joint in der Hand), aber der Junge hatte niemandem etwas getan. Umstehende solidarisierten sich mit ihm und versuchten wohl, ihn aus dem Zugriff der Polizisten zu befreien. Zumindest einige Minuten lang, bevor polizeiliche Verstärkung eintraf, standen (nach Pressebericht) 500 Jugendliche und junge Erwachsene gegen zwei Polizisten. Das hätte für die beiden Polizisten sehr übel ausgehen können, aber sie konnten sich offenbar relativ unbehelligt mit dem festgenommenen Jugendlichen auf den Weg machen. Das klingt für mich nicht so, als hätten die Jugendlichen nur auf die Gelegenheit zur Randale gewartet. Es muss in der Folge etwas passiert sein, das zur Eskalation führte. Man sollte nicht ausschließen, dass die als Verstärkung anrückenden Polizisten (vermutlich in voller Kampfmontur) provozierend aufgetreten sind. Ich kenne die Stuttgarter Polizei relativ gut von vielen Demos gegen Stuttgart 21, an denen ich teilgenommen habe. In deren Reihen gibt es Viele, die keine ausgesprochenen Menschenfreunde sind. Es ist ja ein mitgeschnittener Ausschnitt aus dem Funkverkehr der Polizei in Umlauf, in dem zu hören ist, wie ein Polizist sagt, es handle sich um „lauter Kanaken“. Ich würde gerne mal die Geschichte aus der Gegenperspektive hören, aber die Presse gibt sich absolut keine Mühe, ein paar der Jugendlichen, die dabei waren, zu finden und zu interviewen. Es wäre doch interessant zu hören, was die „Kanaken“ zu erzählen haben.

  12. Ich will hier auch mal ein anderes Fass aufmachen. Von dem versucheten Anschlag auf Ken Jebsen wurde nicht berichtet. Auf allen Coronademos war es ruhigund von Rechtsradikalen auch im Ansatz keine Spur. Da war es schopn etwas seltsam wenn die Antifa da auftaucht und gegen Faschichten kämpft.
    Was wenn das hier aufgebauscht wird um wieder das Thema Migranten in die Medien zu bringen umd die Menschen wieder dazu zu bringen die Migranten als ihre Feinde anzusehen. Dann könnte die Antifa endlich richtig loslegen. Meiner Meinung nach manipulieren die Medien nach Lust und Laune, was wir denken sollen, worüber wir uns aufregen wer unsere Feind ist. Jetzt sollen es die Migranten sein, danach wird dann wieder über die Ausländerfeinde gehetzt. Wetten wir?

    1. Das dumpfe Gefühl, dass hier wieder mal Kampagnenjournalismus am Werk ist, kann man schon bekommen, wenn so ne lokale Geschichte mit Sachschäden und ein paar verletzten Polizisten dermaßen zur tagelangen bundesweiten Topnachricht aufgeblasen wird. Man kann nicht ausschließen, dass da nachgeholfen wurde, sowohl bei der Eskalation der Gewalt als auch beim medialen Echo. Eine wirklich unabhängige Presse haben wir ja im Printbereich nicht mehr, die nagen doch alle am Hungertuch und sind daher auf das Wohlwollen der Banken und der übrigen Wirtschaft angewiesen. Einzelne unabhängige und integere Köpfe wie Leyendecker, Jörges oder Prantl haben wohl nur noch Alibifunktion.

      1. Mittllerweile glaube ich, dass hier wie schon früher so oft, eine Stimmung in der Bevölkerung gezielt erzeugt wird. Und in dem Fall wird eine migranten bzw. ausländerfeindliche Stimmung erzeugt. Ziel könnte sein, das man wie in den USA den Köter ANTIFA loslassen könnte. Bisher war es schon fast lächerlich, wenn sich die Antifageheimdienstler auf den Anticoronademos zeigten und gegen nicht vorhandene Antifaschisten kämpfen wollten. Da sprang einem die Heuchelei ja direkt ins Auge.Wenn unsere Medien viel von irgendwas berichten, dass haben sie ein Ziel. Und das Ziel ist niemals uns zu informieren.Wenn sie irgendwas verheimlichen wollen, dass wird gar nicht berichtet. Wie zum Beispiel der versuchte Anschlag auf Ken Jebsen und die weiteren auf Demonstranten. Auch in den USA wurde über den Mord an Floy berichtet. Auch da wieso? im Schnitt sterben dort jeden Tag 3 Menschen durch Polizeigewalt. 1000 jedes Jahr. Wieso berichtet niemand über die 999 andere Fälle? 

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