Die politische Woche in den USA: Das russische Fernsehen zeigt, was deutsche Medien nicht zeigen
Die Eskapaden im US-Wahlkampf sind ein traditionelles Thema im Wochenrückblick des russischen Fernsehens. An diesem Sonntag gab es drei sehr sehenswerte Beiträge dazu, einen aus dem Studio und zwei Korrespondentenberichte.
Obwohl es ein recht langer Artikel geworden ist, habe ich alle drei Beiträge des russischen Fernsehens zusammen übersetzt, denn sie zeigen Bilder und Blickwinkel, die in Deutschland nicht gezeigt werden. Ich werde die drei Beiträge jeweils im Text verlinken, denn die Bilder sind zusammen mit meiner Übersetzung auch ohne Russischkenntnisse verständlich und da alles, was in den Beiträgen gesagt wird, mit Bildern und Zitaten untermauert wird, sind sie sehr sehenswert, denn sie haben all die Themen behandelt, die auch in den deutschen Nachrichten über die USA vorgekommen sind und noch einiges mehr, was den deutschen Zuschauern verschwiegen wurde, aber trotzdem so passiert ist.
Beginn der Übersetzung:
Je näher wir dem Datum der US-Präsidentschaftswahlen kommen – sie sind am 3. November, in weniger als zwei Monaten – desto mehr zerbricht die amerikanische Demokratie vor unseren Augen. Paradoxerweise sind es die Demokraten selbst, die Führer der Demokratischen Partei, die sich gegen die Demokratie aussprechen. Weil sich die Umfragewerte von Trump und Biden langsam annähern, enthüllte Hillary Clinton ihren Plan öffentlich direkt im Fernsehen:
„Joe Biden sollte eine Niederlage unter keinen Umständen akzeptieren, denn ich denke, es wird lange dauern. Ich denke, er wird am Ende gewinnen, wenn wir keinen Schritt zurückweichen, wenn wir so aufmerksam und unnachgiebig sind, wie die andere Seite“, sagte Clinton. Das ist von grundlegender Bedeutung und wir werden uns an diese Worte noch oft erinnern.
Ja, wir haben in „Nachrichten der Woche“ schon im Frühjahr davon gesprochen, dass die Eskalation in den Vereinigten Staaten so groß ist, dass keine Seite – weder die Republikaner, noch die Demokraten – den Sieg des Gegners bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen anerkennen wird. Aber unsere Vermutung ist das Eine, etwas anderes ist es, wenn die faktische Ideologin und Bannerträgerin der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten selbst den Plan der Partei enthüllt: Trumps Sieg wird unter keinen Umständen anerkannt werden und der Kampf wird nach dem Wahltag weitergehen – bis zu einem vollständigen Sieg, das heißt, bis zum Sturz Trumps. Und keinen Schritt zurück.
Schauen Sie, Demokratie ist, wenn der Verlierer in fairen Wahlen seine Niederlage anerkennt und den Willen des Volkes respektiert. Hillary Clinton als moralische Führerin der amerikanischen Demokraten sagt, dass es keine Anerkennung von Trumps Sieg geben und der Kampf gegen Trump mit anderen Methoden fortgesetzt wird. Nun, aber mit welchen? Mit Gewalt? Das ist keine Demokratie mehr. Und so merkwürdig es klingen mag, aber es sind die amerikanischen Demokraten, die sich gegen die Demokratie aussprechen. So weit sind sie gekommen.
Auch Trump scheint sich auf eine solche Entwicklung vorzubereiten. Als Munition gegen die von ihrem Mann, einem ehemaligen Hausherren des Weißen Hauses, Betrogene dient frisches Blut. Der Held auf Trumps Seite ist der 17-jährige weiße Amerikaner Kyle Rittenhouse. In der Nacht des 26. August zogen er und seine Mitstreiter aus, um die Stadt Kenosha, Wisconsin, vor den Pogromen zu schützen. Demonstranten griffen den jungen Mann an. Daraufhin erschoss er zwei Radikale mit einem halbautomatischen Gewehr. Die Toten waren übrigens Weiße. Rittenhouse wurde von der Polizei festgenommen. Aber die Sympathien von Weißen und Republikanern stehen eindeutig auf seiner Seite, ebenso wie der zweite Verfassungszusatz, der das Recht der Bürger auf bewaffnete Selbstverteidigung garantiert. (Anm. d. Übers.: In dem Beitrag werden die Bilder davon ausführlich gezeigt)
„Es ist eine interessante Situation. Sie haben das Video auch gesehen. Wie ich es verstehe, versuchte er vor denen wegzulaufen. Und als er stürzte, haben sie ihn sehr heftig angegriffen. Ich glaube, er war in ernsten Schwierigkeiten. Sie hätten ihn wahrscheinlich getötet“, sagte Donald Trump.
Natürlich kommt Kyle Rittenhouse vor Gericht. Aber das Urteil ist offen. Am Obersten Gerichtshof haben Trumps Anhänger eine Mehrheit. Und wenn es so kommt, dass der junge Mann freigesprochen wird, bedeutet das ein Signal an die Trump-Anhänger: „Vorwärts!“ und dann geht es sicher nicht mehr um Demokratie.
Und noch ein Auftritt der Demokraten. Nancy Pelosi, Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, lehnt die TV-Debatten zwischen den Präsidentschaftskandidaten Biden und Trump ab: „Ich glaube nicht, dass wir eine Debatte führen sollten. Ich würde während seiner restlichen Präsidentschaft nichts mit ihm besprechen oder mit ihm diskutieren“, sagte sie.
Die Debatten sind die Tradition und der Stolz der amerikanischen Demokratie. Bei dieser Wahl stehen auch sie in Frage. Die Demokraten setzen auf andere Methoden.
Trump geht derweil in die Offensive. Er schlägt vor, die Mittel für Städte zu kürzen, in denen unter Regierungen der Demokraten Raub und Anarchie blühen. Auf der Liste sind, unter anderem, Washington und New York. Und er gibt die Anweisung, den staatlichen Institutionen Gelder zu streichen, in denen so genannte Schulungen zur Rassenvielfalt stattfinden. Seiner Meinung nach erhöhen solche Schulungen nur den Rassenhass unter Arbeitskollegen.
Zu den Protesten ein Bericht unseres Korrespondenten.
In den USA werden nie dagewesene Unruhen erwartet
Der hundertste Protesttag unterscheidet sich nicht von den 99 vorherigen. In Portland gibt es Pogrome, Festnahmen, Tränengas und zielgenaue Gummigeschosse.
Die Aufständischen bringen nachts Schrecken über die Stadt, tagsüber schlafen sie aus. Das Büro des Bürgermeisters hat ihnen dafür einen Platz zugewiesen. Der Zeltplatz ist sorgfältig vor neugierigen Augen abgeschirmt, aber wachsame Bewohner filmen es trotzdem.
Portland exportiert die Proteste. Die Anarchisten gehen in andere Staaten, aber sie werden nicht überall reingelassen. Vor Seattle stoppt die Polizei Autos mit Protest-Touristen.
In die Stadt Rochester haben es die Aufständischen aber geschafft. Aktivisten der Bewegung für die Rechte der Schwarzen haben friedliche Menschen beim Abendessen angegriffen. „Wir beenden Eure Party“, riefen sie. Denen, die sitzen blieben, wurden die Teller von den Tischen der Straßenrestaurants geschmissen.
Die Anarchisten hätten beinahe den republikanischen Parteitag in North Carolina gesprengt. Trump-Anhänger berichten von Flugzeugen, die voller schwarzgekleideter Menschen waren. Dann kam es die ganze Woche lang, die der Parteitag gedauert hat, zu Scharmützeln mit der Polizei.
„Wer finanziert diese Leute? Kann man das verfolgen?“, fragte eine Reporterin Trump.
„Sehr dumme, reiche Leute, die glauben, dass ihre Pläne aufgehen. Aber das wird nicht passieren. Und wenn es so käme, würden sie selbst den Wölfen zum Fraß vorgeworfen werden“, antwortete Trump.
Und jetzt flieht der demokratische Bürgermeister, der mit Anarchisten in Portland geflirtet hat, aus seiner Wohnung. Feuerwerkskörper fliegen gegen die Fenster, Feuer brennen am Eingang, die Antifa forderte ihn auf, die Finanzierung der Polizei einzustellen. Ted Whelans Nachbarn zitterten vor Angst und sie baten den Bürgermeister, auszuziehen.
„Jedes Mal, wenn ich das Thema Law and Order anspreche, findet es sehr starke positive Reaktionen in sozialen Netzwerken. Man muss denen sagen, beruhigt Euch, sonst übernehmen die bösen Jungs die Kontrolle. Und Biden, ich mag es gar nicht, ihn zu erwähnen, denn er kontrolliert gar nichts…“, sagte Trump und die Peporterin unterbrach ihn:
„Was denken Sie, wer Biden kontrolliert?“
„Ihn kontrollieren Leute, von denen Sie nie etwas hören, die immer im Schatten bleiben“, antwortete Trump.
Sie wollten auch Trump davon überzeugen, nicht nach Kenosha zu kommen. Die Stadt in Wisconsin wurde tagelang von Demonstranten verwüstet. „Trump und Pence – verschwindet!“ steht auf den Plakaten auf der einen Straßenseite. Ein Land, eine Stadt und so polarisierende Parolen. Auf der anderen Straßenseite steht „Danke, Trump!“ auf den Plakten.
Wisconsin war 2016 ist einer der Staaten, die Trump den Sieg beschert haben. Er war der erste Republikaner, der seit der Reagan-Ära hier eine Wahl gewonnen hat. Es gibt immer noch die Chance, den Erfolg jetzt zu wiederholen , es ist ein Swing State mit vielen unentschlossenen Wählern.
„Glauben Sie, dass er diese Reise für seine Wiederwahl macht?“
„In vielerlei Hinsicht ja. Er spielt mit der Angst der Weißen. Sowohl der Gouverneur, als auch andere Politiker haben ihn gebeten, nicht zu kommen. Das wird zu mehr Spaltung führen und wir sehen das, sie stehen nur 30 Meter voneinander entfernt“, sagt dieser Amerikaner.
Zwischen den grauhaarigen Rentnerinnen und den schwarzen Aktivisten kam es nicht zu Schlägereien. Aber nach dem zu urteilen, was in den Rucksäcken war, war die Lage ernst. Trump schickte 1.500 Nationalgardisten, um die Stadt zu beruhigen. (Anm. d. Übers.: Gezeigt werden hier Aktivisten mit Rucksäcken, aus denen Baseballschläger und andere Utensilien herausschauen)
„Dieser Präsident will einen Bürgerkrieg! Es klingt verrückt, aber alle reden darüber. Wir leben in einer sehr beängstigenden Zeit. Er kann doch nicht denken, dass wir uns wohlfühlen, wenn er Leute mit Maschinengewehren schickt. Ich möchte nicht aus Haus gehen und Maschinengewehre sehen. Sie mögen gekommen sein, um mich zu beschützen, aber ich fühle mich nicht sicher dadurch. Ich habe Angst um dieses Land“, sagte eine schwarze Anwohnerin weinend.
Trumps Fahrzeugkolonne wurde von einigen mit Applaus begrüßt, während andere nur den Mittelfinger hochhielten.
Ein Halt an Aschehaufen. Der Mob in Kenosha brannte 30 Geschäfte nieder. Die Geschäfte sind zerstört und Trump verspricht, den Eigentümern zu helfen.
Ganz Amerika hilft jetzt Jacob Blake, wegen dem die Pogrome begannen. Er war bewaffnet und widersetzte sich der Verhaftung. Ein Polizist schoss ihm sieben Mal in den Rücken.
Blake überlebte, ist aber gelähmt. Zwei Millionen Dollar an Spenden wurden bereits auf sein Konto überwiesen. Die NBA-Spielerinnen tragen Trikots mit seinem Namen. Obwohl er sich der Verhaftung widersetzte, weil gegen ihn zu diesem Zeitpunkt ermittelt wurde.
Er wurde erst im Juni gegen Kaution freigelassen. Radiomoderatoren scheuten sich nicht, von der Vergangenheit des neuen Nationalhelden zu erzählen: „Er brach nachts in das Haus einer Frau ein, die mit ihrem Kind im selben Bett schlief. Er vergewaltigte sie vor den Augen des Babys. Dann nahm er ruhig ihre Kreditkarten und Autoschlüssel und fuhr mit ihrem Auto weg.“
Natürlich gab es bei dem Treffen des Kandidaten Biden mit Verwandten des verwundeten Blake keine solche Offenheit. Die Familie sprach wenig. Biden kam auch in Kenosha vorbei, um über seine Pläne für die Präsidentschaft zu sprechen.
„Wenn ich zum Präsidenten gewählt werde, verspreche ich, dass ich eine nationale Kommission im Weißen Haus einsetzen werde, der Polizeichefs und Menschenrechtler aus afroamerikanischen und lateinamerikanischen Gemeinschaften angehören werden. Viele Menschen denken, dass der derzeitige Präsident mit seiner Forderung nach „Recht und Ordnung“ große Fortschritte gemacht hat. Das stimmt nicht“, sagte Biden.
Die Welle der Gewalt überrollt die Städte, in denen die Demokraten regieren, immer stärker. Baltimore: Von hinten schlägt ein schwarzer Mann einem Weißen einen Ziegelstein auf den Kopf und die Filmenden freuen sich lautstark.
In der Hauptstadt stürmten Afroamerikaner eine Polizeistation, weil Polizisten einen mit einer Pistole bewaffneten Schwarzen erschossen haben. Minuten bevor die Polizei eintraf, prahlten er und seine Freunde noch online mit ihren vielen Waffen.
Soziale Netzwerke, die die Stimmung der User analysieren, haben bereits gewarnt: Es wird nur noch schlimmer. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte den USA beispiellose Unruhen für nach der Präsidentschaftswahl voraus. Was auch immer das Ergebnis sein mag, es wird der anderen Partei sicher nicht passen.
Zu weiteren Themen berichtet unser anderer US-Korrespondent.
Wahlkampfskandale in den USA: Alle bekommen ihr Fett weg
Der Skandal, in dem der Präsident der Vereinigten Staaten beschuldigt wurde, die gefallenen Kriegshelden beleidigt zu haben, schlägt himmelhohe Wellen. Donald Trump musste von der Gangway der Air Force One aus antworten. Im Dunkeln, direkt auf dem Flugfeld.
„Es sind alles Fakes, korrupte Medien, die Ihren Beruf zerstören, totale Lügen. Wie könnte ich das über gefallene Helden sagen? Niemand hat mehr getan, um das Militärbudget zu erhöhen, als ich, und es ist eine beschämende Situation für das Journal. Ich lese es nicht. Ein schreckliches Journal, das diese Fakes produziert hat“, sagte Trump.
Das Journal The Atlantic erscheint in den Vereinigten Staaten seit 162 Jahren, vier Jahre davon hasst es Trump. Die Redaktion unterstützte Clinton offen und forderte in einer denkwürdigen Ausgabe im März vergangenen Jahres ein Amtsenthebungsverfahren – in riesigen roten Buchstaben auf dem gesamten Cover.
Der aktuelle Artikel behauptet, dass der Präsident der Vereinigten Staaten während eines Besuchs in Frankreich im Jahr 2018 die dort begrabenen amerikanischen Marines des Ersten Weltkriegs „Looser“ und „Trottel“ genannt hat. Und dass er sich in letzter Minute geweigert habe, den Soldatenfriedhof zu besuchen.
1.800 US-Marinesoldaten starben in der Schlacht von Bello Wood, die den deutschen Angriff auf Paris 1918 aufgehalten hat. The Atlantic fügt hinzu, dass Trump seine Helfer noch fragte: „Wer waren die Guten in diesem Krieg?“ und dass er nicht verstehen konnte, warum die USA den Verbündeten zu Hilfe kamen.
Im aktuellen politischen Krieg ging Joe Biden natürlich sofort zum Angriff über. Am Ende einer Debatte darüber, wer Präsident werden solle, zeigte er das Niveau, auf dem es sich abspielt:
„Mein Sohn ist kein Trottel! Der Sohn, der als ziviler Freiwilliger in den Kosovo ging, als dort Krieg war. Mein Sohn, der dann als Militärstaatsanwalt in den Irak ging und einen Bronzestern und andere Auszeichnungen erhielt, ist kein Trottel. Und die Soldaten, die mit ihm gedient haben, vor allem diejenigen, die nicht zurückgekehrt sind, sind keine Looser. Wenn das, was in der Zeitschrift The Atlantic geschrieben wurde, wahr ist, ist es widerlich. Und Trump sollte sich zutiefst entschuldigen“, sagte Biden.
Aber Trump erhebt Gegenvorwürfe und sagt, das sei eine weitere politische Intrige der Demokraten gegen ihn. Davon, warnte der amerikanische Staatschef, werde es mehr und mehr geben, je näher die Wahlen kommen.
Fast alle kompromittierenden Videos zu Trump wurden während des letzten Wahlkampfes vor vier Jahren gezeigt. Diese neuen Berichte, basierend auf Nacherzählung und Zitaten, mögen nicht so effektiv sein, aber der Inhalt trifft genau die Zielgruppe. Es wird angenommen, dass Menschen in Uniform einen bedeutenden Teil der überzeugten Wählerschaft von Trump ausmachen.
In der Armee und hat der aktuelle Oberbefehlshaber auch ohne Skandale Probleme in den Umfragen. Laut einer Umfrage der Military Times sind dort 37 Prozent für Trump und 41 Prozent für Biden. In einer landesweiten Umfrage von USA Today führt Biden mit einem Vorsprung von 7 Prozent. Aber die Swing States werden alles entscheiden: Arizona, Iowa, Georgia, Florida, Ohio, North Carolina. Daher hat Trump sie bereits besucht, wegen des Coronavirus und um Zeit zu sparen, sprach er direkt auf den Rollfeldern der Flughäfen.
Eines der wichtigsten Themen vor der Wahl sind die Polizeiwillkür und die Pogrome, die von Demonstranten veranstaltet werden. Der Chef des Geheimdienstausschusses, der Demokrat Adam Schiff, sah hinter dem Chaos in Amerika erneut die Hand Moskaus und russischer Hacker: „Vor vier Jahren haben die Russen Black Lives Matter benutzt und sie haben ihre eigenen provokanten Inhalte ins Netz gestellt, um die Menschen entlang rassischer Linien zu spalten“, sagte er. „Sie tun wieder alles in ihrer Macht stehende, in den sozialen Medien, in ihren Medien und so weiter, um diese Spaltung wieder zu verstärken.“
Trump kann das, wie sich herausstellte, physisch nicht mehr hören. Und er sagte den Wählern in Pennsylvania, was er sich davor schützt: „Diese Demokraten sind Wahnsinnige! Sie sprechen nur über Russland, nie über China. Russland, Russland, Russland… Ich kann den wahnsinnigen Schiff nicht mehr hören. Ich schalte den Fernseher aus, wenn ich das Wort Russland höre. Aber sehen Sie, sich mit einem Land einigen, ist doch etwas Gutes. Sicher ist es nichts Schlechtes.“
Wenn es etwas gibt, das sich in die amerikanischen Wahl einmischt, ist es definitiv das Coronavirus. Trump ist stolz auf das Tempo der wirtschaftlichen Erholung: 1,4 Million Arbeitsplätze, die Hälfte der verlorenen gegangenen Arbeitsplätze, sind wieder da. Doch die Demokraten verweisen auf tragische Sterblichkeitsstatistiken: 188.000 Menschen starben in den USA am Coronavirus und durchschnittlich 1.000 Menschen sterben jeden Tag.
In New York tragen auf der Straße immer noch alle Masken. Restaurants sind geschlossen, nur Veranden sind erlaubt, die direkt auf der Fahrbahn aufgebaut werden. Oder die Tische werden auf den Bürgersteig gestellt, wie Kikko Asante, der Besitzer eines italienischen Restaurants, es getan hat. Er ist seit 42 Jahren im Geschäft. Aber zum ersten Mal verlor er 80 Prozent der Einnahmen und die Situation ändert sich nicht.
„Es ist eine Übergangslösung, aber was passiert, wenn die Kälte kommt? Dann gibt es keine Menschen, die in der Kälte essen. Wir alle brauchen eine Medizin gegen diese Krankheit. Ich habe gehört, dass es bereits einen russischen Impfstoff gibt und dass auch andere Länder daran arbeiten“, sagte Asante.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, wurde von einer Überwachungskamera erwischt – ohne Maske – während sie alle dazu aufforderte, sie zu tragen. Zur gleichen Zeit ging sie in einen Schönheitssalon in San Francisco, der wegen der von den Demokraten geförderten Quarantäne eigentlich für Besucher geschlossen ist.
Ihre Erklärungen, dass sie hereingelegt worden sei, stellten nicht alle zufrieden. Vor Pelosis Haus in San Francisco versammelten sich empörte Bürger, die seit sechs Monaten nicht in Salons dürfen, aus Protest mit Fön und Lockenwicklern. Gut möglich, dass dies die teuerste Haarwäsche in der politischen Karriere der Sprecherin des Unterhauses des Kongresses und vielleicht der gesamten Demokratischen Partei war.
„Sie ging in diesen Schönheitssalon. Die haben sie reingelegt? Ich glaube das nicht. Sie ist eine Kundin, und um Kunden kümmert man sich. Sie hat sie einfach gezwungen, zu öffnen. Und sie hat einen schrecklichen Fehler gemacht. Sie sagt, es sei eine Falle gewesen. Eine Falle vom Besitzer eines Schönheitssalons? In diesem Fall, Nancy, hättest Du nicht darauf reinfallen dürfen. Du bist die Führerin des Kongresses. Dann soll der Besitzer des Salons das Repräsentantenhaus führen“, sagte Trump.
Auch Biden, der bei den wenigen Treffen mit Wählern die Maske auch bei der sozialen Distanz nicht abnimmt, hat was abbekommen. Und wenn er sie abnimmt, dann nie vollständig.
Biden bezeichnet den amtierenden Präsidenten als außenpolitisch unhaltbar und als innenpolitisch unmoralisch. Er hat eine einfache Forderung an die Wähler: Hauptsache nicht Trump.
Trump seinerseits spricht auch über die Unfähigkeit seines Rivalen, das Land zu regieren. Auch körperlich. In einem Gespräch mit hochrangigen Veteranen des Zweiten Weltkriegs sagte er, Biden stehe kurz vor seinem 78. Geburtstag: „Dieser Veteran ist 97 Jahre alt. Aber er denkt völlig klar. Aber ich kenne einen 78-Jährigen, der keinen so scharfen Verstand hat. Eigentlich ist 78 kein Alter. Es hängt nur davon ab, wer 78 ist.“
Trumps Spitzname für Biden, Sleepy Joe, wurde in den sozialen Medien durch ein Video untermauert. Aber es stellte sich heraus, dass es eine geschickte Montage war. Und dies ist ein offizielles Trump-Wahlkampfvideo gegen Biden. (Anm. d. Übers.: Vielleicht haben Sie es auch gesehen, es ging ein Video um, in dem gezeigt wurde, wie Biden in einem Interview per Videoschalte eingeschlafen ist und die Moderatorin immer wieder sagt „aufwachen!“, aber das Video war eine Montage, das Original ist ca. 10 Jahre alt und damals war Harry Belafonte in einer Videoschalte eingeschlafen. Biden wurde einfach an die Stelle von Belafonte montiert. In dem Beitrag zeigt das russische Fernsehen beides, das Fake-Video und Trumps aktuellen Wahlkampfspot zu „Sleepy Joe“)
Um diesen Eindruck zu zerstreuen, ging Biden, den Trump bereits „Invisible Joe“ nennt, aus seinem Keller und unternahm mehrere Reisen in die Swing States.
„US-Präsidenten sollten präsidial sein. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Und der jetzige ist unter der Gürtellinie. Präsidenten tun so was nicht“, sagte Biden.
Die Entscheidung liegt bei den Wählern. Umfragen zufolge verringert Trump den Abstand in den Swing States. Allerdings gibt es heute nur noch halb so viele unentschlossene Wähler wie im letzten Wahlkampf. Für Amtsinhaber Trump ist das wahrscheinlich eine schlechte Nachricht, aber beide Kandidaten haben noch zwei Monate Zeit, um die Wähler zu überzeugen.
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