China: Die USA brechen neuen Kalten Krieg vom Zaun und Europa soll mitspielen

Wir erfahren immer öfter, dass Deutschland und die EU sich endlich gegen China stellen müssen. Warum eigentlich, wenn China Europa militärisch nicht bedroht, europäische Firmen aber hervorragende Geschäfte mit China machen? Weil die USA es so wollen.

Im Spiegel ist am Mittwoch ein Artikel erschienen, den man sich genauer anschauen sollte. Unter der Überschrift „Transatlantik-Koordinator – „Kalter Krieg zwischen USA und China hat bereits begonnen““ haben wir erfahren, dass die Gangart gegen China nun endlich verschärft werden muss, weil die Transatlantiker das so wollen:

„Eindringliche Worte des Transatlantik-Koordinators der Bundesregierung: Peter Beyer (CDU) sieht das Verhältnis zwischen den USA und China am Beginn eines kalten Krieges. Der Konflikt zwischen Peking und Washington werde „dieses noch junge Jahrhundert prägen“, sagte Beyer im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.“

Was hier fehlt, ist die Frage, wer denn diesen Kalten Krieg angefangen hat. Bekanntermaßen waren das die USA unter Trump, als sie mit Handelskriegen begonnen haben und dann auch angefangen Botschaften zu schließen, Diplomaten, Journalisten und Studenten auszuweisen und so weiter. Keinen dieser Schritte hat China initiiert, es waren bei jedem Thema die USA, die neue Felder der Eskalation eröffnet haben.

Wie man Menschen in Kriege hetzt

Für die USA geht es um die berühmte „worldwide dominance“. Das ist ein gut klingendes Wort, aber wenn man es übersetzt, dann bedeutet es „die Welt dominieren“ oder noch einfacher auf den Punkt gebracht: „Die Welt beherrschen“

Die USA wollen die Weltherrschaft und das sagen sie auch ganz offen. Ihre Geostrategen verkünden das in Büchern (siehe zum Beispiel „Die einzige Weltmacht“) oder auf Konferenzen und Tagungen. Dazu sind ihnen so ziemlich alle Mittel recht. Darin unterscheiden die USA sich kein bisschen von früheren Imperien (also Weltmächten), wie dem britischen oder dem spanischen Imperium.

Nun ist es aber so, dass man das den Menschen nicht so offen sagen kann, denn. die einfachen Menschen wollen keine Kriege und sie wollen ihre Jobs auch nicht wegen irgendwelcher Sanktionen verlieren. Also muss man sich etwas ausdenken, was die Menschen bereit macht, für die Ziele des Imperiums zu leiden und notfalls als Soldaten zu sterben.

Das spanische Imperium hat den Menschen erzählt, dass man die Wilden in den Amerikas zum wahren Glauben bekehren müsse, es ginge darum, ihre Seelen vor den Qualen der Hölle zu retten. Um Gold und Silber ging es natürlich nie.

Das britische Imperium hat den Menschen erzählt, es ginge darum, den unzivilisierten Völkern Zivilisation und Fortschritt zu bringen. Zum Beispiel hat das britische Imperium von 100 Jahren darüber gestöhnt, wie anstrengend es sei, den armen Persern die Zivilisation zu bringen, aber alleine regieren könnten sie sich nicht, also hat das britische Imperium sich aufopferungsvoll um Persien gekümmert und auch gleich das persische Öl unter britische Kontrolle gebracht. Jetzt heißt Persien übrigens Iran.

Heute erzählt man uns, dass wir den armen und unterdrückten Völkern im Iran, in China, in Russland und so weiter die Demokratie bringen müssen. Um Märkte, Milliardengeschäfte und Öl geht es natürlich auch heute nicht. Es geht angeblich nur um Demokratie und Menschenrechte, die die USA ganz selbstlos in die Welt tragen. Und die EU muss dabei natürlich helfen und bereit sein, dafür auch Opfer zu bringen.

Es ging den Imperien offiziell immer die „gute Sache“, daran hat sich nichts geändert. Nur die „gute Sache“ ist mit der Mode gegangen. Was früher das Seelenheil der Indianer war, sind heute Demokratie und Menschenrechte in China. Und früher genauso wie heute folgen die Menschen diesen schönen Worten und glauben sie sogar.

Transatlantische Werte

In dem Spiegel-Artikel konnte man weiter lesen:

„Der CDU-Politiker forderte eine Rückbesinnung auf die „vermeintlich verstaubten transatlantischen Werte“. In erster Linie denke er dabei an „Freiheit und Demokratie, Frieden und Wohlstand“. Dies seien Werte, „die die Amerikaner uns Deutschen gebracht haben“ und in deren Bewusstsein die „intensive und vitale Partnerschaft mit den USA“ fortgeschrieben werden müsse.“

So wie auch bei früheren Imperien sind das alles schöne – aber leere – Parolen. Das lässt sich leicht aufzeigen.

Seit 1990 haben die USA mit Unterstützung europäischer Länder viele Kriege geführt, um „Freiheit und Demokratie“ in die Welt zu tragen. Die Liste der Kriege und betroffenen Länder ist lang: Kosovo, Afghanistan, Irak, Somalia, Libyen und Syrien sind die Länder, in denen die USA am intensivsten „Freiheit und Demokratie“ gebracht haben. Aber in welchem dieser Länder hat das funktioniert?

Wenn Sie einen Transatlantiker kennen, stellen Sie ihm mal diese einfache Frage.

Dafür haben die USA im Irak und Syrien reichlich Bodenschätze kassiert. Afghanistan wurde in seiner neuen „Freiheit und Demokratie“ zum weltweit größten Anbaugebiet und Exporteur von Drogen. Im Kosovo gab es zwar nichts zu holen, aber dafür wurde – so ein Zufall – mit Jugoslawien der letzte sozialistische Staat in Europa zerschlagen, in dem der Sozialismus sogar einigermaßen funktioniert hat.

Das Bringen von „Freiheit und Demokratie“ hat also in keinem Land funktioniert.

Aber wir haben den Ländern ja noch „Frieden und Wohlstand“ gebracht. Äh, nein, auch nicht, wir haben all den Ländern erst Krieg und dann die totale Verarmung gebracht – also das Gegenteil von dem, was uns die Transatlantiker den ganzen Tag erzählen.

Nur: Was bleibt dann von den vielgepriesenen Worthülsen der „transatlantischen Werte“ übrig?

Man muss sich fragen, ob die USA denn wenigstens selbst in „Frieden und „Wohlstand“ leben, die sie in die Welt tragen wollen. In den USA waren schon vor der Coronakrise 37 Millionen Menschen vom Hunger bedroht, weil sie auf Lebensmittelmarken angewiesen waren. Das sind mehr als elf Prozent der US-Bevölkerung.

Wie war das jetzt mit dem Wohlstand? Vielleicht sollten die USA den erst einmal zu sich selbst bringen, bevor sie die Welt damit beglücken?

Warum China der neue Feind ist

China macht eine andere Wirtschaftspolitik, als die USA. Und das auch noch erfolgreich.

China hatte 1980 eine Armutsquote von 88 Prozent und hat diese bis 2015 auf 0,7 Prozent gesenkt, sagt die Weltbank. Das sind Zahlen, von denen die USA (und auch europäische Staaten) nur träumen können. Für 2020 war geplant, dass China die Quote auf Null senkt, was sich wegen Corona aber wohl verzögern wird.

Man muss sich fragen, warum wir das in den „Qualitätsmedien“ nie lesen. Dort erfahren wir immer nur, dass China eine böse Diktatur ist, dass dort alle überwacht und unterdrückt werden und so weiter.

Apropos Überwachung: Ist es denn bei uns anders? Der amerikanische Geheimdienst NSA liest alle Mails mit, hört alle Telefonate ab und hat auch Zugriff auf andere Daten, die wir in unseren Handys haben. Das aber wird von den „Qualitätsmedien“ kaum thematisiert, dabei sehe ich es ganz einfach: Entweder ist Überwachung ganz böse, oder nicht. Aber uns von der „bösen Überwachung“ in China zu erzählen und die „gute Überwachung“ bei uns unter den Teppich zu kehren, ist Propaganda, keine Berichterstattung.

Daher wird China von Geostrategen längst als „systemischer Rivale“ bezeichnet. Das zeigt, worum es tatsächlich geht. Nicht etwa um Demokratie und Menschenrechte, sondern um den Erhalt des (amerikanischen) Systems. Und da die USA den Kampf nicht alleine gewinnen können, müssen die Europäer sich dem Kampf anschließen, auch wenn er zu ihrem Schaden ist. Es wäre ja auch wirklich ein Unding, wenn im Westen jemand auf die Idee kommen würde, die Armut abzuschaffen, so wie China es tut.

In Deutschland – auch das war am gleichen Tag im Spiegel zu lesen – steigt die Armut unter den alten Menschen. Den Betroffenen darf man nicht erzählen, dass es in China (oder auch Russland) die entgegengesetzte Tendenz gibt. Dort geht es den alten Menschen immer besser, die Staaten kümmern sich um sie und erhöhen die Renten regelmäßig deutlich stärker, als die Inflationsrate steigt. Dort steigen also die Realeinkommen der Rentner. Sie sind deshalb dort nicht reich, aber sie kommen jedes Jahr ein Stück mehr aus der Armut heraus. In Russland zum Beispiel haben Rentner inzwischen genau soviel Geld zum Leben, wie in Deutschland, wie ich hier aufgezeigt habe.

Russland und China, die beiden – laut den „Qualitätsmedien“ – bösen Diktaturen sind also erfolgreich dabei, die Armut zu bekämpfen und den Lebensstandard zu heben. Im Westen mit seinem Wirtschaftssystem sehen wir eine gegensätzliche Tendenz: Die Altersarmut steigt und der Zweitjob kommt in Mode, weil ein Job nicht mehr zum Leben reicht.

China ist aggressiv?

Ich lebe seit 20 Jahren im Ausland und zwar nicht im Westen, sondern in Russland. Und ich habe dabei etwas überraschendes bemerkt: Die Geschichte eines Landes prägt die Menschen und ihr Denken weit mehr, als die meisten ahnen.

Der westliche Egoismus, den man uns als „Individualismus“ verkauft und der angeblich etwas Gutes ist, macht es den Menschen im Westen unmöglich zu verstehen, dass Menschen woanders auf der Welt ganz anders „ticken“. Russland ist nicht durch Kriege so groß geworden und auch nicht durch die gewaltsame Unterwerfung von Ureinwohnern oder das Vernichten ihrer Kultur. Das russische Zarenreich hat dünn besiedelte Gebiete kolonisiert und die Ureinwohner in Ruhe gelassen. Später dann haben sie Zivilisation, Bildung, ja sogar die Schrift von den Russen gelernt. Die kyrillische Schrift wurde zum Beispiel den Kasachen nicht aufgezwungen, sie hatten vorher gar keine Schrift. Und so war es bei vielen Völkern Osten der ehemaligen Sowjetunion.

Auch China hat sich nie gewaltsam ausgebreitet. Chinas Entdecker sind schon nach Afrika gesegelt, als die Europäer das noch nicht konnten. Aber China hat sich auf den Handel beschränkt, nicht erobert. Und dann hat China entschieden, dass es sich selbst genug ist und hat diese Reisen aufgegeben. In China gibt es keine Tradition oder Mentalität, andere zu erobern oder ihnen den chinesischen Willen aufzuzwingen.

Das ist einer der Gründe, warum vor allem China, aber auch Russland, zum Beispiel in Afrika solche Erfolge feiern: Sie zwingen den Ländern nicht ihr Denken und ihr System auf, sondern sie machen Handelsverträge auf Augenhöhe, von denen alle Beteiligten profitieren, ohne ihnen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben.

Der Westen hingegen setzt in Afrika seine Kolonisierungspolitik fort, indem er den Ländern Sanktionen androht, die nicht bereit sind, ihre Bodenschätze zu den diktierten Bedingungen zu teilen. Wie das funktioniert habe ich hier erklärt.

Und auch Russland ist entgegen aller Parolen der Transatlantiker keineswegs aggressiv. Und das wissen die auch und sie sagen es ganz offen. Die Rand-Corporation, ein sehr einflussreicher Think Tank in den USA, hat sich in einer Studie darüber beklagt, dass Russland trotz aller Provokationen nicht aggressiv reagiert. Anstatt aber daraus zu schließen, man müsse nun im Interesse des gemeinsamen Wohlstandes zusammen arbeiten, hat die Rand-Corporation eine Liste von Maßnahmen erarbeitet, mit denen Russland so sehr provoziert werden soll, dass es endlich aggressiv reagiert.

Und genau das ist es, was uns der im Spiegel zitierte Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung Peter Beyer tatsächlich sagen will: „China ist nicht aggressiv, aber es steht den Weltmachtsfantasien der USA im Weg. Und unsere Aufgabe als Europäer ist es, den USA zu helfen, Weltmacht zu bleiben. Auch wenn wir den Preis dafür zahlen.“

Im Spiegel war erst im letzten Absatz verklausiliert zu lesen, dass es nicht um Menschenrechte und Demokratie geht, sondern einfach nur um den Kampf für das (amerikanische) System:

„Es gehe nicht darum, in einer „transatlantischen Nostalgie zu verharren“. Vielmehr müsse Europa darüber hinaus schauen, „was wir auf diesem Wertefundament aufbauen können – auch mit Blick auf die Systemrivalen China und Russland“.“

Das ist der Grund, warum „Transatlantiker“ für mich inzwischen ein Schimpfwort geworden ist.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. „Dies seien Werte, „die die Amerikaner uns Deutschen gebracht haben“ und in deren Bewusstsein die „intensive und vitale Partnerschaft mit den USA“ fortgeschrieben werden müsse.“

    Hier ist das erste Problem, die Menschen in den östlichen Gebieten sehen das naturgemäß anders, da haben die Amerikaner rein gar nichts gebracht!

    Es war und ist das Volk der russischen Förderation , der UdSSR, gewesen. Nicht allein, sondern mit all den Menschen für die Frieden und Freiheit keine Worthülsen sind.

    Schon hier sieht man das tief verankerte Problem.
    Was genau versteht man unter Frieden, Freiheit, Wohlstand ? Was sind die Werte die es zu verteidigen gilt?

    Es sind Worthülsen so lang man sie nicht mit Inhalten füllt. Sobald man das versucht landet man im System Geflecht Kapitalismus/Sozialismus.

    „Ein wenig Sozialismus wagen“ bedeutete nach dem Krieg nichts weiter als die Anerkennung unterschiedlicher gesellschaftlicher Entwicklungen zum damaligen Stand. Hätte man es nicht getan hätten wohl Europas Völker „Ami go home“ gerufen.
    Für Deutschland hätte es so etwas wie die Sozialversicherungssysteme nie gegeben. Viele Regeln der Arbeitswelt hätte es nie gegeben.
    Das und vieles mehr hätte es nie gegeben. Vergleichbares gilt für andere Länder.
    Also ließ man einiges zu was gesellschaftlich gewachsen war und begann vom ersten Tag an mit der gesellschaftlichen Umformung.

    Was wurde denn über die großen Arbeitskämpfe von damals berichtet? Wurde nicht der heroische Arbeitskampf von Kohle und Stahl gefeiert?

    Was die Einen feierten trieb den Anderen die Zornesröte ins Gesicht.
    Früher hätte man nach Polizei, Werksschutz oder Armee gerufen damit dieses streikende Pack nicht den Gewinn schmälert.

    Die Solidarität der Arbeiter sogar ganzer Städte mit Ihnen?
    Solidarität hieß damals an der Seite der Schwächeren zu sein und nicht wie heute solidarisch an der Seite des vermeintlich Stärkeren die Schwächeren auszubeuten, zu unterdrücken oder zu ermorden.

    Was ist aus dem Friedenswillen geworden? Waren die großen Demos damals ehrliche Bekenntnisse der Menschen oder der mediale Vorhang hinter dem die Kriegsmaschine an Fahrt aufnahm?

    Ein Recht auf Frieden für Alle oder nur für uns?
    Ein Recht auf Wohlstand für Alle oder nur für uns?
    Ein Recht auf Freiheit für Alle oder nur für uns?
    Solidarität für Alle die Frieder, Wohlstand und Freiheit wollen oder nur Denen die so denken und definieren wie wir?

    Früher sah der Osten die Arbeits-und Obdachlosen und war froh das es Diese bei uns nicht gab. Die Menschen im Westen schauten nach Amerika und waren froh das so etwas bei ihnen nicht möglich wäre.
    Und heute?
    Heute schaut man nach Ost und West und ist froh das man selbst davon nicht betroffen ist.
    Und Tagesaktuell? Was denken die „Ich Menschen“ von vor ein paar Monaten, sind sie heute froh das es so etwas wie die Sozialversicherungen gibt ? Systeme die man doch bekämpfte weil sie so Freiheit beraubend sind weil Solidarität etwas für Kommunisten ist?
    Ist es nicht verlogen jetzt immer nach dem Staat zu rufen wo der eigene Wohlstand gefährdet ist? Was war denn mit dem bescheidenden Wohlstand all der Arbeitsbienen als man H4 durchwinkte?
    Wo bleibt die Freiheit all Derer, die ganz frei wählen wollen bei wem sie sich ausbeuten lassen wollen?

    Wir sollten vielleicht erst einmal die Worthülsen mit Inhalte füllen deren erstes Wort „wir“ signalisiert
    wir wollen …Frieden für Alle nicht nur für uns.

  2. Gestern war dieser Beyer im regierungstreuen Staatssender Deutschlandfunk zu hören und es bedarf immer wieder Nerven wie Drahtseile, um sich diesen Unsinn anzuhören. Es ist immer wieder nur zu konstatieren, dass die in ihrem Bundestag und transatlantischen Zirkeln fernab jeglicher Realität in ihrer Traumwelt leben und nichts mehr mitbekommen!

  3. Thomas, Widerspruch ist Pficht! „Auch China hat sich nie gewaltsam ausgebreitet. Chinas Entdecker sind schon nach Afrika gesegelt, als die Europäer das noch nicht konnten. Aber China hat sich auf den Handel beschränkt, nicht erobert. Und dann hat China entschieden, dass es sich selbst genug ist und hat diese Reisen aufgegeben. In China gibt es keine Tradition oder Mentalität, andere zu erobern oder ihnen den chinesischen Willen aufzuzwingen.“

    Im ersten Teil hast Du Recht (Stichwort: Admiral „Zheng He“), aber der war wohl nicht so erfolgreich wie sein EGO. Die Demütigung Chinas durch die Engländer und in der Folge durch Europa inkl. Wilhelm II. („Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“ -> WP) haben die Chinesen nicht vergessen. Oder warum gibt es mit fast allen Anrainern Gebietsstreitigkeiten? Unter

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Territorialstreitigkeitenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Territorialstreitigkeiten

    gibt es eine locker zweistellige Zahl von Streitigkeiten. Was ist mit Uiguren? Oder dem ehemaligen Königreich Tibet? Geopolitik ist ein schwieriges Pflaster, wie nicht nur nicht erst gerade an dem Problem der Sudetendeutschen (MarkMobil hat wohl eine Folge zum Thema in Aussicht gestellt) zu sehen ist. Der Fall der Sudetendeutschen ist zwar tragisch nicht nur aufgrund der fehlenden Legitimation durch die „Potsdamer Konferenz“. Und jetzt?

    Nach meiner Aufassung ist China zwar in den „Daumenschrauben“ sanfter, doch in den Folgen härter: China will ein Verhaltensänderung, zu der weder Du noch Deine „kleinbürgerlichen“ (nicht bös gemeint) Kontakte zustimmen würden.Also kreuzen wir die Klingen (der Argumente), auf die Du gerne Wert legst. Die/Das bessere Argument siegt! Immer! Weil Streit produktiv ist! Für einen Deiner nächsten Artikel…

  4. Diese Analyse setzt als Frame ein nationales Denken voraus. Hier wird von „Amerikanern“ und „Chinesen“ geredet. Ich denke, das ist nur eine Seite der Medaille.

    Die andere Seite ist die Herrschaft der ‚Eliten‘ über ihre Völker. Und seit der Globalisierung erscheint mir diese Seite immer wichtiger zu werden. Ich halte sie mittlerweile für wichtiger als die nationale Brille.
    China hat den westlichen Eliten vorgemacht, wie man ein effektives Kontrollsystem über 1.4 Milliarden Menschen mit Hilfe von Technologie errichten kann. Die Chinesen leben in einer gut kontrollierten Bubble. Ein Score entscheidet darüber, ob Du ein Flug- und sogar ein Bahn- Ticket kaufen darfst. Das soll uns jetzt auch übergestülpt werden.

    Nicht umsonst äusserte sich George Soros schon 2009 in einem Interview mit der Financial Times:
    „Wir brauchen eine neue Weltordnung, an deren Erschaffung China mitwirken muss. Sie müssen das übernehmen und dominieren, so wie die USA den Washington-Konsensus – die jetzige Ordnung- dominiert. China wird aufsteigen als die Ordnung, die den US- Konsumenten ersetzt.“
    Zu finden in der ExpressZeitung, Ausgabe 33.

    Nehmen wir das Zitat doch mal auseinander. Sieht man es aus einer rein nationalen Bubble heraus, ergibt es keinen Sinn. Ein amerikanischer Milliardär will die Kommunisten in China eine neue Weltordnung errichten lassen? Als Ersatz für die momentane, US- dominierte Weltordnung? Hä? Und was hat der „US- Konsument“ hier zu suchen? Und das sagt er in einem Interview mit der Financial Times? Einer Kapitalisten- Zeitung? Das ergibt doch alles keinen Sinn. Gar keinen.

    Sehen wir es mal aus einer anderen Perspektive. Nehmen wir mal an, es gäbe einen internationalen Club der Mächtigen. Deren Bestreben ist die Kontrolle über uns alle und unsere effektive Ausbeutung zu ihrem eigenen Nutzen. Nehmen wir weiterhin an, Soros ist einer der führenden Mitglieder in diesem Club und seine Aussage richtet sich nicht an alle interessierten Menschen, sondern nur an die anderen Mitglieder in seinem Club. „Wir“ bedeutet also wir, die Mitglieder in dem Club im Gegensatz zu „denen“, den unteren 99%. Was hören wir dann?

    Wir hören die Bekanntmachung einer neuen Agenda, die jetzt umgesetzt werden soll. Die Etablierung einer neuen Kontrollstrategie für die unteren 99%. Weg vom teuren, materialistischen System, in dem man uns Tiere mit Brot und Spiele bespasst. Hin zu einem repressiven, von Technologie unterstützten und viel billigerem System. Und das soll in China ausgetestet und dann der restlichen Welt übergestülpt werden. Nunja, 10 Jahre später kann man sagen, dass das ganz prima in China klappt. Corona ist jetzt der Auftakt, um dasSystem global zu etablieren.

    Versucht mal diese Sichtweise auf andere Äußerungen und Veranstaltungen anzuwenden, als Plausibilitäts-Test.

    Mir fällt da sofort Event2O1 ein. Man kann das mit der nationalen Brille nicht wirklich erklären. Was soll das gewesen sein? Ein Test? Eine Übung? Das passt doch alles nicht.

    Stellt Euch mal vor, es wäre ein Briefing für die Mitglieder des Clubs gewesen. Die Vorstellung eines Planes, der jetzt umgesetzt wird. Es wurden hier Strategien verordnet, die in der Folge von Clubmitgliedern umgesetzt wurden. Leicht einsehbar für alle, die an der Umsetzung mitwirken sollen. Etwaige Probleme wurden analysiert und Lösungen vorgeschlagen.
    Deshalb musste das erdachte Szenario im Briefing auch dem realen Event so ähnlich sehen.
    Es war ein Corona- Virus, damit sich die Clubmitglieder in den wissenschaftlichen Institutionen auf dieses Szenario vorbereiten können. Die Lufthansa wurde nicht zufällig gerettet, deren Chef war ein Teilnehmer bei dem Szenario.

    Mir fallen noch mehr Beispiele ein, aber das Posting ist schon lang genug.

    1. Ein weiteres Beispiel:
      CIA Chef William Casey hat 1981 gesagt:
      „Wir werden wissen, dass unser Desinformationsprogramm wirksam ist, wenn alles, was die Amerikanische Öffentlichkeit glaubt, falsch ist.““

      Warum sagt ein CIA- Chef sowas? Sollte er nicht sagen:
      „Wir werden wissen, dass unser Desinformationsprogramm wirksam ist, wenn die Amerikanische Öffentlichkeit mit allen unseren CIA-Aktionen einverstanden ist.“

      Schliesslich möchte er in seinem Job doch möglichst grosse Handlungsfreiheit haben, oder? Warum interessiert er sich dafür, an was die Leute ausserhalb seines Tuns glauben? Das macht keinen Sinn.

      Nimmt man jetzt mal meine VT als gegeben an und nimmt an, dass er Mitglied im Club ist und zu den anderen Mitgliedern spricht, dann steht da doch:
      „Wir werden wissen, dass unser Desinformationsprogramm wirksam ist, wenn alles, was die Amerikanische Öffentlichkeit glaubt, falsch ist. Glaubt mir das ruhig, denn ich bin CIA Chef und kenne mich mit Desinformationskampagnen gut aus. Wir können die Tiere effektiv manipulieren.“

  5. Ich verstehe das alles nicht, man hat sich doch auch für kleine Mädchen eingesetzt, damit die in die Schule dürfen…

    Ich denke die USA wird sich irgendwann nicht mehr finanzieren können. Und wie anderswo auch werden Regionen auf Selbstbestimmung pochen, neue Länder werden entstehen. Das hat uns die Geschichte oft gezeigt, dass auch die Mächtigen sang und klanglos verschwinden können.
    Ja, das ist undenkbar. Und könnte die unvorbereitete Welt mit sich reißen.

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