Syrien: USA testen Wirksamkeit der neuen syrischen Flugabwehr vom Typ S-300 in der Ukraine

Anfang Oktober hat Russland vier Einheiten des modernen Flugabwehrsystems S-300 an Syrien geliefert. Syriens Luftabwehr ist damit zu einer Gefahr für Flugzeuge Israels und der Nato geworden, die gegen den Willen der syrischen Regierung über Syrien operieren. Die Frage war, wie reagiert der Westen? Der Antwort sind wir nun einen Schritt näher gekommen.
 
Die russischen Medien melden heute, dass in der Ukraine mindestens ein Test durchgeführt wurde, bei dem das System S-300 an einem US-Jet von Typ F-16 getestet wurde.
 
Dies ist möglich geworden, da die Ukraine noch aus alten Sowjetbeständen über die S-300 verfügt, die in den 1980er Jahren in der Sowjetarmee eingeführt wurden. Auch wenn es sich nicht um die modernsten Modifikationen des Systems handelt, dürften die Ergebnisse doch interessant sein, denn bisher wurde die S-300 noch nie im Kampf eingesetzt, es gibt also keine Daten über ihre Wirksamkeit gegen westliche Flugzeuge. Die westlichen Staaten werden die Ergebnisse des Tests geheim halten, sodass wir wohl bis auf weiteres nur raten können, welche Daten die Nato bei dem Test gewonnen hat.
 
Die USA haben für das Nato-Manöver Clear Sky 2018 vor einigen Tagen Kampfflugzeuge in die Ukraine verlegt, was einen Bruch des Abkommens von Minsk darstellte.
 
Zur Erinnerung: Russland hat Syrien diese modernen Waffen geliefert, nachdem die syrische Armee versehentlich ein russisches Flugzeug abgeschossen hatte, dass zwischen die syrische Luftabwehr und angreifende israelische Flugzeuge geraten war. Die alten syrischen Systeme vom Typ S-200 hatten keine Freund-Feind-Erkennung, daher hat Russland diese neuen, von Syrien schon lange geforderten Systeme, nun geliefert, damit sich derartige Vorfälle nicht wiederholen können, denn die moderneren S-300 haben eine Freund-Feind-Erkennung. Vor einigen Tagen war zu lesen, dass Russland Syrien mindestens einhundert Raketen pro Einheit, also insgesamt mindestens 400 Raketen geliefert hat, womit Syrien nun eine Gefahr für Flugzeuge der Israelis und der Nato darstellt.
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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