Russischer Coup

Was der von westlichen Medien kaum beachtete Vietnam-Besuch Putins bedeutet

Deutsche Medien haben zwar ausführlich über Putins Nordkorea-Besuch berichtet, aber kaum über seinen Vietnam-Besuch einen Tag später, dabei war der geopolitisch nicht weniger interessant und hat der US-Regierung große Sorgen bereitet.

Der Vietnam-Besuch des russischen Präsidenten Putin hat die US-Regierung in helle Aufregung versetzt. Vietnam ist geopolitisch nämlich weitaus wichtiger, als man gemeinhin meint. Der Grund dafür ist, dass die USA Vietnam bei ihrer anti-chinesischen Politik brauchen, weshalb sie das Land nicht verärgern und im Gegenteil in die Arme Chinas treiben wollen.

Der Staatsbesuch Putins in Vietnam war ein Coup der Russen, denn er wurde erst sehr kurzfristig angekündigt und kam für die US-Regierung offenbar vollkommen überraschend, was den USA ihre Grenzen beim Einfluss auf Vietnam schmerzhaft aufgezeigt haben dürfte. Und das nur ein Jahr, nachdem US-Präsident Biden Vietnam besucht hat. Bei dem Besuch haben die beiden Länder ihre Beziehungen offiziell auf die höchstmögliche Stufe gehoben haben.

Daher haben die USA schon einen Tag nach Putins Besuch ihren höchsten Vertreter für die asiatische Region nach Vietnam geschickt, damit er dort nach dem Rechten schaut. Viel Erfolg dürfte er dabei nicht gehabt haben, denn Vietnam nutzt seinen Status als neutrales Land geschickt aus und will sich formell an keine Großmacht binden.

Der Vietnam-Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS hat die politische Lage nach Putins Besuch analysiert und ich habe seinen Artikel übersetzt, weil man in Deutschland nur wenig über Vietnam, seine geopolitische Bedeutung und seine aktuelle Politik erfährt.

Beginn der Übersetzung:

Nach Putins Besuch: Vietnam lässt sich von den USA nicht vorschreiben, wie es mit Russland umgehen soll

Jurij Denissowitsch, TASS-Korrespondent in Vietnam, über die Ergebnisse der Reise des russischen Präsidenten nach Vietnam

Kaum hatte der russische Präsident seinen zweitägigen Staatsbesuch in Vietnam am 20. Juni beendet und war nach Moskau zurückgekehrt, erschien am nächsten Tag der stellvertretende US-Außenminister für ostasiatische und pazifische Angelegenheiten Daniel Kritenbrink in Hanoi. Einfach nur ein Zufall?

Bei der Ankündigung seines Besuchs am 20. Juni teilte das US-Außenministerium mit, dass Kritenbrink, der ranghöchste amerikanische Diplomat im ostasiatischen Raum und übrigens ein ehemaliger Botschafter in Vietnam, Hanoi am 21. und 22. Juni einen Arbeitsbesuch abstatten und sich dort mit „hohen Vertretern der vietnamesischen Führung“ treffen werde. Wie Voice of America anmerkte, geht es darum, „das starke Engagement der USA für die Umsetzung der Umfassenden Strategischen Partnerschaft zwischen den USA und Vietnam und die Zusammenarbeit mit Vietnam zur Unterstützung einer freien und offenen indopazifischen Region zu unterstreichen“.

Diese Formulierung war natürlich deutlich zurückhaltender als die Erklärung der US-Botschaft in Hanoi von letzter Woche, als das vietnamesische Außenministerium den bevorstehenden Besuch des russischen Präsidenten in ein paar Tagen ankündigte. Damals erlaubte sich die US-Botschaft kurzerhand, die vietnamesische Regierung dafür zu kritisieren, dass sie den russischen Präsidenten nur wenige Tage nach dem „Friedensgipfel“ zur Ukraine in der Schweiz zu empfangen gedenkt. Sollte Putin frei reisen können, könnte das „Russlands ungeheuerliche Verstöße gegen das Völkerrecht normalisieren“, so die US-Botschaft.

Dass Putins Staatsbesuch in Vietnam „den USA missfallen hat“, berichtete auch CNN. Washington sei enttäuscht von der Politik Hanois, das eine neutrale Haltung einnehme und sowohl mit den USA als auch mit Russland zusammenarbeite, ohne sich auf eine Seite zu stellen. Der Staatsbesuch Wladimir Putins in Vietnam „hat die USA irritiert“, so CNN. Doch die Regierung von Vietnam ignorierte diese Irritation und Unzufriedenheit. Sie folgte der amerikanischen Regierung nicht, wie es immer der Fall ist, wenn russische Politiker Vietnam besuchen, sondern bereitete dem russischen Präsidenten einen äußerst herzlichen und aufrichtigen Empfang.

Er ist nicht gekommen, um über Drittländer zu sprechen

Allein die Tatsache, dass Kritenbrink weniger als einen Tag nach Putins Abreise in Hanoi eintraf, ist schon bemerkenswert. Bei einer Pressekonferenz für einen kleinen Kreis von Journalisten in der vietnamesischen Hauptstadt betonte der stellvertretende US-Außenminister, der von 2017 bis 2021 US-Botschafter in Vietnam war, dass er dieses Mal „nicht um über Drittländer zu sprechen“ nach Hanoi gekommen sei. „Ich bin hier, um über die umfassende strategische Partnerschaft zwischen den USA und Vietnam zu sprechen, über das, was wir gemeinsam tun, über gemeinsame Investitionen in den Erfolg Vietnams, in die Zukunft unserer beiden Länder und unserer beiden Völker“, sagte der stellvertretende US-Außenminister. Die USA seien entschlossen, ein starkes, unabhängiges, selbständiges und wohlhabendes Vietnam zu unterstützen, denn „ein erfolgreiches Vietnam liegt im nationalen Interesse der USA“.

Kritenbrink bestätigte, dass er sich mit dem vietnamesischen Außenminister Bui Thanh Son und mehreren anderen Beamten getroffen hat. Im Mittelpunkt der Treffen standen vor allem die „bilateralen Beziehungen“. Die beiden Seiten tauschten sich auch über eine Reihe internationaler Themen von beiderseitigem Interesse aus.

In Anbetracht des von der US-Seite gewählten Zeitpunkts für die Ankunft des stellvertretenden US-Außenministers wäre es naiv zu glauben, dass die Gespräche zwischen Kritenbrink und den hochrangigen vietnamesischen Beamten, die ihn empfingen, nicht das Thema des Putin-Besuchs und die Position Vietnams zu Russlands Militäroperation in der Ukraine berührt hätten. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass die Belehrungen des stellvertretenden US-Außenministers den Standpunkt von Hanoi in diesen Fragen ändern könnten. Gleichzeitig ist man sich hier im Klaren darüber, dass die Beziehungen Washingtons zu Vietnam trotz des amerikanischen Unmuts über Putins Besuch wahrscheinlich keine nennenswerten negativen Folgen haben werden, da die USA auf die amerikanisch-vietnamesische Zusammenarbeit angewiesen sind, um Chinas Einfluss in der Region entgegenzuwirken.

Erfolg der „Bambusdiplomatie“

Der Besuch Putins in Vietnam und die dabei getroffenen Vereinbarungen waren, wie Beobachter anerkennen, ein weiterer Erfolg der vietnamesischen „Bambusdiplomatie“. In einem Artikel der Financial Times heißt es, dass Vietnams „Bambusdiplomatie“ dank der Besuche von Biden, Xi Jinping und nun Putin triumphiert. Die Zeitung weist darauf hin, dass der Besuch des russischen Präsidenten weniger als ein Jahr nach dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Hanoi im September 2023 stattfindet, bei dem beide Seiten die bilateralen Beziehungen auf die Ebene einer umfassenden strategischen Partnerschaft erhoben haben. Damit steht Washington in einer Reihe mit Russland, China und vier weiteren ausländischen Partnern, mit denen Vietnam diese höchste Stufe zwischenstaatlicher Beziehungen unterhält. Drei Monate nach Bidens Besuch stattete auch der chinesische Präsident Xi Jinping Vietnam einen Besuch ab. Die beiden Länder vereinbarten, gemeinsam eine Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft und strategischer Bedeutung aufzubauen.

Die Reihe der Besuche führender Politiker der weltweit führenden Mächte zeigt, dass Vietnam ein Land ist, das seine internationalen Beziehungen geschickt verwaltet und erfolgreich produktive Investitionen von Unternehmen aus Ländern anzieht, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen, so die Zeitung. Hanoi hat seinen außenpolitischen Kurs der Eigenständigkeit, Unabhängigkeit und eines breiten Spektrums an Beziehungen bekräftigt, der darin zum Ausdruck kommt, dass es die Freundschaft mit allen bedeutenden Staaten sucht, aber ein direktes Bündnis mit einem von ihnen vermeidet. Der Besuch des russischen Präsidenten war die beste Bestätigung dafür, und jede Seite hat neben den hervorragenden Ergebnissen für die russisch-vietnamesischen Beziehungen auch das bekommen, was sie wollte. Insbesondere hat Russland die Begrenztheit der Versuche des Westens unterstrichen, unser Land zu isolieren und es seit dem Beginn der Militäroperation zu einem globalen Außenseiter zu machen.

Für Vietnam war der Besuch insofern nützlich, als er dem Land die Gelegenheit bot, der Welt erneut zu signalisieren, dass Hanoi beabsichtigt, weiterhin ein Gleichgewicht in den Beziehungen zwischen den rivalisierenden Supermächten zu wahren. Die New York Times, eine der führenden amerikanischen Zeitungen, erkennt das an: „Vietnam wird nicht nur für die USA, sondern auch für China immer wichtiger, da die beiden Länder um Einfluss auf das Land wetteifern.“

Statt Rivalität, Freundschaft und Respekt

Im Gegensatz zur absichtlich eskalierenden Konfrontation des Westens mit Russland gibt es in der Zusammenarbeit zwischen Russland und Vietnam keinen Raum für unfaire Rivalität. Vielmehr verbindet unsere Länder aufrichtige Freundschaft, gegenseitiger Respekt und Unterstützung.

Außenminister Bui Thanh Son wies darauf hin, dass der aktuelle Besuch des russischen Präsidenten der fünfte in Vietnam und eine der ersten Auslandsreisen von Wladimir Putin nach seiner Wiederwahl ist. Dies zeige, so der vietnamesische Außenminister, die Bedeutung, die Moskau Vietnam bei der Umsetzung seines außenpolitischen Kurses beimesse, wobei sein östlicher Vektor auf die Entwicklung der Beziehungen zur asiatisch-pazifischen Region ausgerichtet sei.

Der russische Präsident bekräftigte bei allen Treffen in Hanoi, dass es für ihn eine große Ehre sei, Vietnam, einen zuverlässigen Freund und Partner, zu besuchen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien in den Jahren des heldenhaften Kampfes des vietnamesischen Volkes für Freiheit und Unabhängigkeit entstanden und hätten sich im Laufe der Zeit bewährt.

Bei dem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen sagte Präsident To Lam, dass die beiden Länder vor dem Hintergrund zahlreicher komplexer Prozesse in der Welt und der Region weiterhin Traditionen der Solidarität und des gegenseitigen Vertrauens entwickeln, Schulter an Schulter stehen und sich zum Wohle der beiden Völker gegenseitig bei der Überwindung von Schwierigkeiten und Herausforderungen unterstützen werden. To Lam sagte, trotz der geografischen Entfernung zwischen Vietnam und Russland sei das vietnamesische Volk an Russland interessiert und verfolge die dortigen Entwicklungen. „Wir wünschen Russland stets Wohlstand, eine zuversichtliche Entwicklung und die Überwindung aller Schwierigkeiten und Herausforderungen“, betonte er in seiner Ansprache an den russischen Präsidenten.

Der gleiche Gedanke hat Vietnams oberstem Politiker, der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Nguyen Phu Trong, der Russisch spricht und in den 80er Jahren in Moskau an der Akademie für Sozialwissenschaften des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion studiert hat, bei dem Treffen mit Putin aufgegriffen. „Das vietnamesische Volk und ich denken, wie alle Menschen, die in Russland gelebt und studiert haben, immer an diese Jahre. Wir denken immer an die herzlichen Beziehungen zu unseren russischen Freunden. Ich erinnere mich immer mit Wärme an dieses große und schöne Land Russland“, sagte der Generalsekretär.

Energie und Verteidigung als Grundlage der Zusammenarbeit

Im Anschluss an Putins Besuch in Hanoi wurden mehr als ein Dutzend wichtiger bilateraler Dokumente unterzeichnet. Die Präsidenten beider Länder verabschiedeten eine Erklärung „Zur weiteren Vertiefung der umfassenden strategischen Partnerschaft“. Darin wird insbesondere die Absicht bekundet, die Beziehungen im Energiesektor erheblich auszubauen. So erhielt die russische Zarubezhneft eine Lizenz zur Entwicklung eines neuen Bereichs des vietnamesischen Festlandsockels, und Novatek unterzeichnete ein Memorandum über die Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Staatsunternehmen Petrovietnam.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sich „die Kommunistische Partei Vietnams und der Staat Russland nach wie vor als den wichtigsten strategischen Partner im Bereich der Verteidigung und Sicherheit betrachten“, wie es im Text des Dokuments heißt. Die Länder beabsichtigen, die Zusammenarbeit bei der Lieferung von Verteidigungsgütern und bei der Bewältigung nicht-traditioneller Sicherheitsherausforderungen auszubauen. Beide Seiten bekräftigten, dass sie ihre enge Koordinierung in multilateralen Foren fortsetzen werden, wobei Russland die zentrale Rolle der ASEAN in der regionalen Struktur des asiatisch-pazifischen Raums zum Nutzen beider Seiten sowie für Frieden, Stabilität und Entwicklung in der Region und in der Welt unterstützen wird. Moskau und Hanoi sind bereit, zum Aufbau eines demokratischen und fairen Systems internationaler Beziehungen auf der Grundlage des Völkerrechts und der UN-Charta beizutragen.

Im Hinblick auf die praktische Zusammenarbeit kamen der russische und der vietnamesische Präsident überein, den Masterplan für die Entwicklung der vietnamesisch-russischen Zusammenarbeit bis 2030 bald fertig zu stellen und mit seiner praktischen Umsetzung zu beginnen. Moskau und Hanoi werden ihre Schritte koordinieren, um die Vorteile des 2016 in Kraft getretenen Freihandelsabkommens zwischen Vietnam und der Eurasischen Wirtschaftsunion zu maximieren, Handelshemmnisse weiter abzubauen und die Zusammenarbeit bei Investitionen, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Energie, zu fördern. Die beiden Seiten vereinbarten außerdem, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich weiter auszubauen und die Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit in den Bereichen neue und saubere Energie, grüne Transformation und nachhaltige Entwicklung zu erkunden und zu erweitern.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. „Viel Erfolg dürfte er dabei nicht gehabt haben, denn Vietnam nutzt seinen Status als neutrales Land geschickt aus und will sich formell an keine Großmacht binden.“

    Den Status eines neutralen Landes könnte Deutschland, wenn es bereit wäre einige Verträge (z.B. Ramstein)
    zu kündigen längst haben.
    Dann könnte man sich frei bewegen und entsprechend Verträge abschließen, mit wem auch
    immer man es möchte.

    Bedauerlicherweise wird das von der Wählerschaft nicht gewünscht.
    In aller Welt, im Namen der Demokratie versteht sich, Krieg führen und Länder auszubeuten
    erscheint vielen wohl die bessere Option zu sein.

    1. Zum besseren Verständnis, hier nochmal der ganze Absatz aus dem obigen Text:

      „Daher haben die USA schon einen Tag nach Putins Besuch ihren höchsten Vertreter für die asiatische Region nach Vietnam geschickt, damit er dort nach dem Rechten schaut.
      Viel Erfolg dürfte er dabei nicht gehabt haben, denn Vietnam nutzt seinen Status als neutrales Land geschickt aus und will sich formell an keine Großmacht binden.““

      1. Der Mord an Herrhausen dem damaligen Chef der Deutschen Bank (und damit auch der damaligen Deutschland A.G.) und der Absturz von Mölleman zeigen deutlich was passiert, wenn einer aus der Reihe tanzt.
        So einfach lassen die USA Deutschland nicht vom Haken.

            1. 1945 hatte Vietnam seine Souveränität schon lange verloren und war Protektorate Annam, Cochinchina und Tonkin. Am 2. September 1945 hat Hồ Chí Minh die DR Vietnam ausgerufen.

              Wie sich die Kopfabschneider (Franzosen) dann dort aufgeführt haben, das ist unbeschreiblich. Während die Deutschen von ihren netten Besatzern eine BRD und sogar eine DDR und Aufbauhilfe bekamen, und Wirtschaftswunder, wurde Vietnam 30 Jahre lang von Barbaren verwüstet und mit Dioxin verseucht. Unser Dioxin, das stammte von Boehringer Billwerden.

              1. Eigentlich verlor Deutschland seine Souveränität schon 1919.
                1945 verlor es dann auch noch jegliche Selbstachtung.

                (Mir wird allmählich immer klarer, dass ähnlich wie heute in der Ukraine, auch schon der deutsche Faschismus um Adolf Hitler von Finanzkreisen aus GB und USA hochgepäppelt und installiert worden war.
                Auch die Aufrüstung nach 1933 verlief unter ähnlichen Voraussetzungen wie in der Ukraine nach 2014 ab. )

                Fraglich ob die Deutschen jemals das vollbringen werden was Hồ Chí Minh und den Vietnamesen gelungen ist.

                1. 1918 hatten die Deutschen 30 Jahre ununterbrochener Kriegswut mit Massakern und Genoziden hinter sich. Von Reichsgründung bis 1914 wurde das Staatsgebiet durch Eroberungen versechsfacht. 1918 haben sie eben einmal verloren.

                  Der Friedensvertrag von Versailles war sehr großzügig im Vergleich zum dem, wie die Deutschen selber oder ihre gegnerischen Mächte sonst mit Besiegten umgesprungen sind.

                  300,000 Tanzanians Were Killed By Germany During The Maji-Maji Uprising – It Was Genocide And Should Be Called That
                  By THE CONVERSATION AFRICA, November 22, 2023
                  https://www.capitalfm.co.ke/news/2023/11/300000-tanzanians-were-killed-by-germany-during-the-maji-maji-uprising-it-was-genocide-and-should-be-called-that/

                  Auch nach der Kapitulation 1945 ist es für Deutschland sehr glimpflich verlaufen.

                  Nach 1990 brach den Deutschen wieder ihre Kriegslust durch. Seit 1999 führen wir nun 25 Jahre Krieg, vom Massaker von Kunduz bis zum Sahel-Genozid. Dann Ostfeldzug, und der geht wieder einmal verloren.

                  Und nun geht das gleiche Gejammer wie wegen „Versailles“ und „8. Mai“ schon wieder los. Die Deutschen sind einzig Opfer ihres unstillbaren Dranges, Krieg führen zu müssen.

                2. @паровоз ИС20……

                  Deine Behauptung das die Kriegsgeilheit vom Deutschen Volk aus geht ist unfassbar.
                  Entweder schreibst du das absichtlich so oder du bist einfach nicht in der Lage die Verursacher und kriegsgeilen Politiker (die nicht im Sinne des Volkes Politik machen) zu erkennen und von wem sie ihre Befehle bekommen.
                  Das ist einfach nur armselig…. Pfui 🤮

                3. @ Vitamin-D

                  Bundestagswahl 2002
                  CDU 38,5
                  SPD 38,5
                  Grüne 8,6
                  FDP 7,4
                  Kriegsparteien 93 % der Wähler
                  Wahlbeteiligung 79,1 %
                  Kriegsparteien 73,563 % der Wahlberechtigten

                  Das war nach „Kosovo“ und „Hindukusch“. Eine große Mehrheit der Deutschen hat die Kriege abgesegnet und neue bestellt. Man muß die Leute nur reden hören. Verglichen mit ihrer Wählerschaft wirken Kiesewetter, Pistorius, Hofreiter oder StraZi fast wie Friedensapostel.

                  Man fragt sich, von welchem Volk Sie reden. Die Minderheit, die dieser hemmungslosen Kriegswut der „Mehrheitsgesellschaft“ entgegenstand, war immer nur verschwindend klein und ohnmächtig.

          1. Das alles ist längst bekannt.
            Aber es ist eben nun mal so, daß man nur jemanden unten halten kann, der das auch
            mit sich machen lässt.

            So lange die „Konsumrauschparty“ auf Kosten anderer für die meisten gut möglich war, hat
            das komischerweise, die meisten hier nicht gestört. Jetzt, wo es ans Eingemachte geht,
            jammern plötzlich alle rum und schimpfen auf die ach so böse USA.

            1. Ein Spruch eines Lords und Sekretärs von vor 70 Jahren, um anderen die Schuld zu geben, daß man selber seit 25 Jahren Krieg führt und nun einer richtig verloren geht.

  2. Wieder so eine westliche Entgleisung. Nach den ganzen Betatschungen europäischer Politiker und regelrechten Preisorgien wurde jetzt der Anne Applebaum, Gattin des Radosław „Thank You, USA“ Sikorski, der sogenannte „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ zugeschustert wegen ihres Beitrages, Zitat, „für die Bewahrung von Demokratie und Frieden.“

    „Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt.
    [..]
    „Anne Applebaum hat mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt und sie anhand der Dokumentation zahlreicher Aussagen von Zeitzeug*innen verstehbar und miterlebbar gemacht.“

    Dann folgt die übliche Lobhudelei und die Mär von der „gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins“.

  3. Der Artikel bestätigt nur einmal mehr, was bereits alle wissen.

    Die USA wollen China militärisch umzingeln, indem sie alle Staaten, die ein Seegebiet mit China teilen auf ihre Seite holen wollen. Damit könnten die USA notfalls eine Seeblockade verhängen.

    Um dies zu erreichen, müssen die USA folgende Länder auf Ihre Seite ziehen.
    Bestenfalls erlauben diese Länder sogar die Benutzung der Stützpunkte:

    – Japan
    – Südkorea
    – Taiwan
    – die Philippinen
    – und eben Vietnam

    Wobei es auch ausreichen würde, wenn man statt Vietnam auf Malaysia und Singapur setzt. Dort wären auch bereits UK Stützpunkte.

    Würde sich hingegen Vietnam, Thailand und Malaysia von den USA abwenden, wäre dies ein sehr wichtiges Signal. Denn Sicherheitsbedenken könnte man auch über die Unterstützung verschiedener Länder erreichen, und vermiede damit wachsende Spannungen zwischen China und den USA. Daher wäre Russland ein idealer Partner. Es zöge keinen wirklichen Nutzen in der Region, wäre also – im Gegensatz zu den USA oder den Briten – sehr wohl an Deeskalation und die Souveränität dieser Staaten interessiert.

    Und wie ich bereits in einem anderen Post aufgelistet habe, sind die ASEAN Staaten was die Kaufkraft-Parität betrifft bereits sehr gut aufgestellt. Und da sie zwischen China und Indien liegen – und somit auch den arabischen Ländern, würden all diese Länder durch bilaterale Handelsabkommen dieser Wirtschaftszonen profitieren. Es gäbe ohne die USA kein nennenswertes Sicherheitsrisiko durch China.

  4. Der Satz der mir am meisten aufgefallen ist:

    „Die USA seien entschlossen, ein starkes, unabhängiges, selbständiges und wohlhabendes Vietnam zu unterstützen, denn „ein erfolgreiches Vietnam liegt im nationalen Interesse der USA“.“

    Weshalb wünschen die USA ein selbständiges, wohlhabendes Vietnam…. weil es Frontstaat zum Feind ist. Daß sich die Haltung der USA zu Deutschland 1948 gewandelt hat, war ebenso diesem Fakt geschuldet. Seit 1990 wird dieser in Deutschland aufgebaute Wohlstand langsam, leise aber systematisch geschleift, denn: Der Grund dafür ist weggefallen. Seitdem wurde Osteuropa aus Washington gepämpert, aber nicht aus Freundschaft, sondern aus Interesse…

    Was bis 1948 für Deutschlang gegeolten hat, kann man in der Direktive JCS 1067 von April 1945 nachlesen:
    https://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=2297&language=german
    https://de.wikipedia.org/wiki/JCS_1067

  5. Die Realität ist aber auch, dass das Handelsvolumen zwischen Vietnam und den USA ca. 120 Milliarden $ beträgt, während das zwischen Russland und Vietnam bei 3 Milliarden $ liegt. Die werden den Teufel tun und sich von den USA lossagen, zumal der überwiegende Teil des Handelsvolumens Exporte in die USA sind.

  6. Der hirnamputierte ‚𝑆𝑖𝑙𝑙𝑦𝑉𝑎𝑛‘ hat sofort mit dem ‚𝑅𝑒𝑐ℎ𝑡𝑠 𝐵𝑙𝑖𝑛𝑘𝑒𝑟‘, also dem defacto Cheffe der USA die Jungs vom ‚𝑱𝑺𝑶𝑪‘ zusammen getrommelt und beraten, wie man die 𝑉𝑖𝑒𝑡𝑐𝑜𝑛𝑔 auf der ehemaligen ‚Spielwiese‘ des Pentagon disziplinieren kann. Was bildet sich der 𝐶ℎ𝑎𝑟𝑙𝑖𝑒¹ eigentlich ein? Da hat man mühsam und unter erheblichen Kosten seit dem erfolgreich abgewehrten Angriff der nordvietnamesischen 𝑃𝑎𝑑𝑑𝑒𝑙𝑏𝑏𝑜𝑡-𝑀𝑎𝑟𝑖𝑛𝑒𝑠 1964 im ‚Golf von Tonkien‘ auf die ‚𝙐𝙎𝙎-𝙈𝙖𝙙𝙙𝙤𝙘𝙠‘ nur knapp außerhalb der amerikanischen Hoheitsgewässer, die Gegend sowohl ordentlich umgepflügt, als auch mit original Gartencleaner ‚𝓡𝓸𝓾𝓷𝓭𝓾𝓹’² großflächig gedüngt – die Bewohner gleich mit! Und die paar-tausend Tonnen Minen, Granaten und Helme dürfen die ehemaligen T̶u̶n̶n̶e̶l̶r̶a̶t̶t̶e̶n̶ auch gaanz bestimmt wie bisher zu Kochtöpfen weiter verarbeiten. Der Größenwahn von ‚𝑈𝑛𝑐𝑙𝑒-𝑆𝑎𝑚𝑠‘ Idioten ⁽ᵍʳⁱᵉᶜʰ. ᴺⁱᶜʰᵗ⁻ᶠᵃᶜʰˡᵉᵘᵗᵉ⁾ ist schon beeindruckend. Das wird zwar nicht viel helfen, aber bis die usamerikanische Bevölkerung das merkelt und den Politdarstellern das Fell über die Ohren zieht, wird wohl noch einiges an 𝑃𝑎𝑡𝑟𝑜𝑛𝑒𝑛ℎü𝑙𝑠𝑒𝑛, 𝐴𝑛𝑡𝑟𝑎𝑥 und 𝐶𝑜𝑚𝑖𝑟𝑛𝑎𝑡𝑦 den Bach runter fließen!

    … 𝔫𝔲𝔯 𝔡𝔢𝔯 𝔰𝔢𝔫𝔦𝔩𝔡𝔢𝔟𝔦𝔩𝔢 𝐶𝑟𝑒𝑑𝑖𝑡𝐶𝑎𝑟𝑑-𝐽𝑜𝑒, 𝔡𝔢𝔯 𝔟𝔩𝔦𝔠𝔨𝔢𝔱 𝔰𝔱𝔲𝔪𝔪, 𝔞𝔲𝔣 𝔡𝔢𝔪 𝔤𝔞𝔫𝔷𝔢𝔫 𝔗𝔦𝔰𝔠𝔥 𝔥𝔢𝔯𝔲𝔪³

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    ¹ 𝘡𝘪𝘦𝘭𝘴𝘤𝘩𝘦𝘪𝘣𝘦𝘯 𝘧ü𝘳 𝘜𝘯𝘤𝘭𝘦-𝘚𝘢𝘮𝘴 𝘈𝘳𝘮𝘺
    𝘌𝘳𝘬𝘦𝘯𝘯𝘶𝘯𝘨: 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘮𝘪𝘵 𝘚𝘤𝘩𝘭𝘪𝘵𝘻𝘢𝘶𝘨𝘦𝘯!
    𝘚𝘰, 𝘸𝘪𝘦 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘯 1940𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘦 ‚𝘑𝘢𝘱𝘢𝘯𝘦𝘴𝘦𝘯‘.
    𝘥𝘪𝘦 𝘗𝘳𝘰𝘱𝘢𝘨𝘢𝘯𝘥𝘢𝘣𝘪𝘭𝘥𝘦𝘳 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳𝘷𝘦𝘳𝘸𝘦𝘯𝘥𝘣𝘢𝘳.

    ² 𝙍𝙤𝙪𝙣𝙙𝙪𝙥; 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘰𝘯 𝘔𝘰𝘯𝘢𝘴𝘢𝘯𝘵𝘰,
    𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘷𝘰𝘯 𝘉𝘰𝘦𝘩𝘳𝘪𝘯𝘨𝘦𝘳; 𝘪𝘴𝘵 𝘢𝘣𝘦𝘳
    𝘨𝘦𝘯𝘢𝘶 𝘴𝘰 𝘥𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩, 𝘸𝘪𝘦 ‚𝘉𝘢𝘺𝘦𝘳 𝘈𝘎‘

    ³ 𝘷𝘰𝘮 ‚𝘚𝘵𝘳𝘶𝘸𝘸𝘦𝘭𝘱𝘦𝘵𝘦𝘳‘ 𝘢𝘣𝘨𝘦𝘬𝘶𝘱𝘧𝘦𝘳𝘵.

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