Atom-Abkommen mit dem Iran – nur Lippenbekenntnisse der US-Vasallen aus Brüssel und Berlin

Die Bundesregierung und die EU lassen keine Gelegenheit ungenutzt, zu publikumswirksam zu behaupten, dass sie zu dem Atom-Abkommen mit dem Iran stehen und europäische Unternehmen vor den US-Sanktionen schützen wollen. Sogar von einer Bestrafung von Unternehmen, die sich an die US-Sanktionen halten war im Gespräch. Aber wie soll die Privatwirtschaft das ernst nehmen, wenn sich nicht einmal Staatsunternehmen daran halten?
Schon als der Iran nur sein Guthaben bei der Bundesbank abheben wollte, was klar, dass die Behauptungen der Bundesregierung, den US-Sanktionen Widerstand entgegenzustellen, reine Lippenbekenntnisse sind. Unter einem Vorwand wurde diese Abhebung untersagt. Und als Daimler ankündigte, sein Iran-Geschäft einzustellen, um den US-Markt nicht zu gefährden, da gab es nicht ein Wort der Kritik aus Berlin oder Brüssel.
Heute berichtet der Spiegel, dass auch die Telekom und die Bundesbahn ebenfalls aus dem Iran abziehen. Die Telekom ist mehrheitlich, die Bahn zu 100% in deutschem Staatsbesitz. Dies wäre also eine Gelegenheit für Berlin, zu zeigen, dass man es ernst meint mit dem Festhalten am Atom-Abkommen und mit den Widerstand gegen die US-Sanktionen gegen den Iran. Aber wieder Fehlanzeige.
Im November will der Iran entscheiden, ob er an dem Abkommen festhält. Wenn er dann aber merkt, dass aus Europa nichts als nette Worte aber keine echte Unterstützung kommt, die der Iran in seiner wirtschaftlichen Situation so dringend bräuchte, warum soll er dann an dem Abkommen festhalten?
Leider kommt aus Europa und auch aus Berlin nichts als Vasallentreue zu den USA, egal ob der Präsident Trump oder Obama heißt. Wenn man Worte und Taten der Europäer nebeneinander stellt, dann wird klar, dass all der „Widerstand“ und die ach so deutlichen Worte gegenüber der provokanten und nur auf Eskalation im Nahen Osten ausgerichteten Politik der USA nichts als heiße Luft sind.
Und auch die Medien vermeiden trotz der Gefahr, die von dieser Politik ausgeht, jede Kritik an dieser Vasallentreue.
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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