Wall Street Journal: USA prüfen Angriff auf russische Truppen und Schließung des Büros des IStGH

Zwei Meldungen aus dem Wall Street Journal haben bisher nicht ihren Weg in die deutschen Medien gefunden. Laut der Zeitung prüfen die USA in Syrien einen direkten Angriff auf russische und iranische Einheiten und in einem weiteren Bericht erfahren wir, dass die USA die Schließung der Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation und des Internationalen Strafgerichtshofes prüfen.
 
Ein Angriff der USA in Syrien ist schon seit Tagen ein großes Thema in den Medien. Nun also werden die schlimmsten Befürchtungen wahr, denn eine direkte Konfrontation zwischen den Supermächten in Syrien kann unkontrollierbare Folgen haben. Eine Entscheidung sei zwar nicht getroffen, aber allein die Tatsache, dass die US-Regierung einen direkten Angriff auf die russischen Streitkräfte prüft, ist mehr als alarmierend.
 
Einen Überblich über die Entwicklung und die Berichte darüber finden Sie hier.
 
Außerdem meldet das Wall Street Journal auch, dass die USA die Büros Palästinensischen Befreiungsorganisation und des Internationalen Strafgerichtshofes. Das dürfte ein Erfolg von Jared Kushner sein. Der Schwiegersohn von Trump ist als Beauftragter für den Frieden im Nahen Osten ein wichtiger Mann hinter den Kulissen. Seine kompromisslos pro-israelische Position und seine persönliche Freundschaft zum israelischen Ministerpräsident Netanjahu sind bekannt und tragen wegen ihrer einseitigen Parteinahme für Israel tragen nicht zum Frieden, sondern zur Eskalation im Nahen Osten bei.
 
So überrascht auch die Begründung nicht: Der Internationale Strafgerichtshof ermittelt wegen verschiedener Verbrechen gegen Israel, das ist für Kushner inakzeptabel. Völkerrecht hin oder her, die pro-israelische Lobby in Washington hat derzeit offensichtlich völlig freie Hand.
 
Das Israel auch Interessen in Syrien hat, kann man auch die Meldung, dass Angriffe auf russische und iranische Soldaten in Syrien geprüft werden, als Resultat dieser Politik sehen. Israel will den Iran aus Syrien vertreiben, was aber kaum funktionieren wird, solange Assad im Amt ist. Aber werden diese Lobbyisten so weit gehen, sogar einen Konflikt und möglichen Krieg gegen Russland zu riskieren, um ihre pro-israelischen Ziele zu erreichen?
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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