Totalüberwachung: Die Stasi wäre neidisch – Ab 2021 senden Autos Daten direkt an EU-Kommission
Die neue EU-Überwachungsinitiative wird mit dem Klimawandel begründet. Autos sollen ab 2021 Daten über den Benzin-Verbrauch an die EU-Kommission übermitteln.
Im Spiegel konnte man am 28. November lesen:
„Die EU-Kommission ist ab 2021 dazu verpflichtet, den realen Kraftstoffverbrauch für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu überwachen.“
Die EU-Kommission ist also dazu verpflichtet. Wer hat sie denn dazu verpflichtet? Die Frage wird nicht gestellt und nicht beantwortet. Stattdessen kann man im Spiegel lesen, dass die Maßnahme dazu dient, dass die Autohersteller endlich ehrliche Verbrauchswerte für ihre Fahrzeuge melden. Da das Ärgernis jeder kennt, finden viele Spiegel-Leser die Nachricht vielleicht sogar richtig gut.
Das ist umso wahrscheinlicher, weil das im Spiegel alles ganz toll klingt. Es geht um ehrliche Verbrauchsangaben, um CO2-Ersparnis und sogar um mögliche Steuervorteile für all jene, die besonders sparsam fahren. Da muss man sich als Leser doch freuen, bei so vielen guten Nachrichten! Zumal das EU-Parlament ja am gleichen Tag auch noch den „Klimanotstand“ ausgerufen hat. Da ist es natürlich höchste Zeit, endlich den Verbrauch von jedem Auto zu kontrollieren.
Da der Spiegel mal wieder keinerlei kritischen Fragen stellt, kann der Spiegel-Leser beruhigt einschlafen.
Ich stelle die Fragen aber: Welche Daten werden übermittelt? Auch Positionsdaten? Die sind ja wichtig für den Verbrauch. Ob man bergauf oder bergab fährt, hat schließlich Einfluss auf den Verbrauch und woher soll die EU-Kommission wissen, ob ich gerade bergauf oder bergab fahre, wenn ihr nicht auch gleich übermittelt wird, wo ich bin?
Eine weitere, interessante Frage ist: Werden die Daten anonymisiert? Weiß die EU nur, von welchem Fahrzeugmodell die Daten kommen? Oder kennt sie auch die Fahrgestellnummer und damit den Halter?
Das waren nur zwei Fragen, die mir spontan einfallen, aber selbst diese findet man im Spiegel nicht. Dafür findet man Informationen darüber, wie das technisch umgesetzt werden soll:
„Voraussetzung für die Datenübermittlung des Herstellers ist ein sogenanntes On-Board Fuel Consumption Meter, kurz OBFCM. Die Software zeichnet den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs ebenso auf wie den Energieverbrauch von Elektroautos oder Plug-in-Hybriden. Mit dem OBFCM müssen ab dem 1. Januar 2020 daher alle Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit neuer Typengenehmigung ausgerüstet sein. Dies wird beispielsweise neue Modell-Generationen, aber auch Facelifts oder neue Motorisierungsvarianten betreffen. Ein Jahr später, 2021, müssen dann alle Fahrzeuge, die zum ersten Mal zugelassen werden, über ein OBFCM verfügen. Ab diesem Jahr beginnt auch die Übermittlung der Daten an die Kommission.“
Bleibt noch die Frage, wie die Daten übermittelt werden sollen. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Der Spiegel listet die Möglichkeiten auf, also schauen wir sie uns mal an.
Die Daten werden „jeweils bei der Hauptuntersuchung vom TÜV ausgelesen und an die Kommission übertragen„. Das dürfte unwahrscheinlich sein, weil die Regelungen in den EU-Staaten zu unterschiedlich sind. In manchen Ländern findet die Hauptuntersuchung nur alle vier Jahre statt und die EU-Kommission wird kaum so lange auf die Daten warten wollen.
Die Daten werden „bei Stichprobenkontrollen im Straßenverkehr ermittelt„. Das würde bedeutet, dass die Polizei in Zukunft Kontrollen durchführen müsste, um die Stichproben zu nehmen. Da diese Daten dann aber eben nur Stichproben und keine verlässlichen Daten über alle Automodelle enthalten, wären solche Daten unbrauchbar. Es sei den, die Polizei würde jeden Tag und überall solche Kontrollen durchführen.
Die Daten werden „von zentral verwalteten Fahrzeugflotten, beispielsweise Autovermietungen, erhoben werden„. Das ist unwahrscheinlich, denn die EU soll ja Verbrauchsdaten von allen verkauften Modellen inklusive aller verschiedenen Motorisierungen bekommen. Was aber tun mit Modellen, die keine Autovermietung in ihrer Flotte hat?
Letzte Variante: Die Daten werden „automatisiert, drahtlos und direkt vom Fahrzeug an die EU-Kommission übermittelt werden„. Das würde alle oben genannten Probleme lösen: Es wären alle Autos erfasst und die Daten wären möglichst schnell bei der EU-Kommission.
Aber was bedeutet das? Es bedeutet, dass die EU-Kommission ab 2021 jederzeit weiß, wo welches Auto unterwegs ist, wenn auch die GPS-Daten übermittelt werden. Und wer garantiert uns, dass das nicht geschieht?
Bisher haben sich die Menschen freiwillig der totalen Überwachung unterzogen, indem sie sich beispielsweise Smartphones zugelegt haben. In Zukunft wird jedes Auto überwacht, ob man will oder nicht.
Und selbst wenn die GPS-Daten nicht ab 2021 übermittelt werden – wollen wir wetten, dass es innerhalb von zwei Jahren nach einem Terroranschlag den Vorschlag geben wird, die GPS-Daten auch gleich zu erfassen?
Natürlich nur im Interesse der Terrorbekämpfung versteht sich!
10 Antworten
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Wahrscheinlich wird zusätzlich zu den Positions Daten auch noch die Geschwindigkeit übermittelt, so dass man endlich die fiesen Terroristen hinrichten kann, die mit 121 km/h durch ein Autobahnstück mit Tempolimit 120 fahren.
Nach meinen Informationen darf ab dem 01.04.2018 innerhalb der EU kein Fahrzeug zugelassen werden, daß nach diesem Datum hergestellt und nicht mit einem „Chip“ ausgestattet ist. Begründet wurde dies mit einer schnelleren Unfallhilfe.
Fahrzeugseitig dürfte damit bereits jetzt alles möglich sein, es bedürfte danach allenfalls noch einiger Rechenzentren/Serverfarmen und die finanziert man sicher aus dem Fördertopf „Digitalisierung“.
https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/initiatives/ares-2018-1297632/feedback/F11261_en?p_id=182160
Es geht tatsächlich in die Richtung der Totalüberwachnug.
Die verlinkte EU internetseite ist ganz ehrlich und transparent. Wenn man in der Suchmaschine das Ergebnis liest worum es geht. Man braucht nicht mal die Seite öffen.
…“and to ensure that third parties have access to the collected data.“.
Damit der TÜV und wer auch immer, alle vier Jahre Daten auslesen kann, braucht es realtime Datenübermittlung am besten mit 5G. (Zynismus off).
Die technischen Möglichkeiten der Datenübertragung vom KFZ an den Hersteller sind längst vorhanden und werden benutzt. Der Dreh- und Angelpunkt ist die Übermittlung an Dritte. Das muss nicht nur der Staat sein. Dritte können auch Banken und Versicherungen sein. Alle! Derartiges ist aufgrund des gesetzlichen Datenschutz’s bisher „unmöglich“. Wenn ein „Car-Tracker“ im Auto ist, wurde dieser bisher „freiwillig“ eingebaut. Jetzt wird er gesetzlich Pflicht. Sie Fragen ganz richtig Herr Herr Röper, wer hat die EU-Kommission dafür mandatiert.
Die CO2-Bepreisung wird kommen und ein mögliches Szenario wäre folgendes. Eine SMS: „Liebe Milchkuh Untertan, du Klimasünder, Sie haben heute 0,2 Tonnen mit KFZ xy ausgestossen. Wir haben den Betrag von 2 „Schringelings“ Ihrer Kreditkarte belastet / direkt vom Ihrem Konto abgbucht.
Wäre sogar für Flugreisen möglich. Nur würde dann sicher Vorkasse verlangt. Die Rückerstattung sicher nicht cash rückgebucht, sondern aufs Meilenkonto gutgeschrieben.
Obiges ist das Postivszenario. Denn hat der Staatsangehörige weder Konto- noch Kreditkarte oder hat es und ist aber sog. klamm, kommt folgende SMS: „Das Fahrzeug wurde bis zum Zahlungseingang gesperrt.“ Das könnte natürlich auch bei unbezahlten Versicherungsprämien, Leasingraten oder irgendeiner anderen Verbindlichkeit aufgrund von Steuern, Knöllchen usw. vorkommen.
Mit Perfektionierung des völlig autonomen Mobils, auch gleich selber zum Besitzer, zurückfahren. Der Bank.
Ist zugegben Konspiranoia und passiert auch nicht 2020. Ist aber trotzdem nicht unvorstellbar.
Tatsache ist auch das die Verbrauchsangaben der Autombilhersteller in der Vergangenheit sehr optimisch von halbstaatlichen Instituionen zertifiziert worden sind. Diese wiederum dienten als Grundlage (Rohdaten) für die Berchnung von Abgaben.
Irgendwer wird für den zu erwartenden Einnahmenrückgang aufkommen müssen, die aus Abgaben, Steuern und Zöllen auf Treibstoffen resultiert. Es rollen sparsamere Autos aus den Fabriken. Oder auch die keinen Treibstoff benötigen.
In der Schweiz war sehr lange eine Debatte – initiert von Rot mit Unterstüzung von Grün über die sog. „Kostenwarheit der Mobilität“ im Gange. Deren Träume werden nun Realität. Beim Szenario, dass ich mit der zweiten SMS angedeutet habe, vielleicht auch Albträume.
In Gesellschaften in denen die Gewinne „privatisiert und Verluste sozialisiert werden“ kommt nur eine Gegenseite in Betracht. Die Untertanen.
Von welchen Stasi Sachen redet ihr?
WLTP ist die neue Testgrundlage für Verbrauchsangaben. Dieses Testverfahren benötigt die Autoindustrie auch für das Zulassungsverfahren beim KBA.
http://www.gesetze-im-internet.de/eg-fgv_2011/BJNR012600011.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article176801112/Diesel-Gate-Bundesregierung-kapituliert-vor-Betrug-auslaendischer-Hersteller.html
Genau wegen u.a. diesen Problemen müssen alle Zulassungsbehörden alles an die EU melden. Damit lohnt sich dann auch der Zulassungs-Tourismus nicht mehr.
Was diesen SOS Sensor angeht, Maut-Brücken, GPS, vernetzte Technik und was man glaubt noch alles verbauen zu müssen so werden die alten Kisten die neue Oberklasse bei Gauner, Verbrecher, Steuerhinterzieher und Terrorist bilden. Ich mache mir ehrlich Sorgen um mein altes Schätzchen.
Ja, ja, und deshalb will man ja auch das Bargeld abschaffen.
Sie sollten ab und zu darüber nachdenken, das „Kausalität“ durchaus ein „zweiseitiges Schwert“ ist.
Seit Jahrzehnten verkündet man regelmäßig die permanente Verringerung des Kraftstoffverbrauches – keiner denkt darüber nach, daß es da ja eine physikalisch Grenze gibt.
Und wenn die Forderungen auf eine Verringerung des Kraftstoffverbrauches zu einem wirtschaftlich kaum noch abzubildenden technischen Mehraufwand führen, folgt daraus ein „Ausweichverhalten“. Das soll die „Schweinerei“ nicht entschuldigen, aber erklären, warum es zu solchen abstrusen „Selbstläufern“ kommt, bei der „das Gesetz“ auf politischem Wunschdenken beruht, und damit unweigerlich zum nächsten „(Kontroll)-Gesetz“ führt.
Das wurde mein Beitrag wohl leicht missverstanden. Der von mir gesetzte 2. Link sollte deutlich zeigen das eine EU bei weitem nicht einer Regel unterliegt, obwohl beinahe gebetsmühlenartig immer auf eine europäische Lösung verwiesen wird.
Warum soll mein Auto sauberer sein als ein Anderes was wie selbstverständlich hier rumstinken darf?
Ich verharmlose nicht den Betrug, denn Betrug ist strafbar, aber ich gehöre nicht zu den Traumtänzern die glauben ein Benzinmotor kommt ohne Benzin aus. Mir reicht aber auch ein kleines Auto ohne viel Schnickschnack denn das Ding soll mich von A nach B bringen. Aber das ist eben Ansichtssache.
Was mich heute eher verwundert ist, das die gleichen Menschen die immer die Stasi bemühen kein Problem haben immer das neueste Handy zu wollen, an keiner noch so blöden APP vorbei zu wischen wenn es um angebliche Rabatte geht, wenn selbst der Tastendruck auf einer Fernbedienung schon ersetzt werden muss u.s.w. Da frage ich mich schon wie es all die Generationen vor uns geschafft haben zu überleben.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Beginn der Maut und was man alles versprach? Inzwischen werden heimlich flächendeckend Fahrzeugdaten heimlich erhoben und nicht einer regt sich auf. Welche Diskussionen gab es zum Datenaustausch zu SWIFT und trotzdem interessiert es bei der EU Niemanden was die Menschen wollen. Reisedaten werden lückenlos erfasst und mit einem lauen Versprechen weitergegeben. Die Liste ist unendlich lang und aktuell wird man nicht nur gezwungen die e- Krankenkarte uneingeschränkt zu nutzen, selbst nicht wirklich zu wissen was wirklich gespeichert ist und der Gesungheitsminister ist dabei die vorhandenen und kommende Daten zu verscherbeln. Dabei gibt es kaum eine Krankenkasse die nicht mit einer sonstigen privatwirtschaftlichen Versicherung zusammen arbeitet.
Und als Ossi sage ich dir, die gefühlte Bedrohung wird kleiner je Massen konformer man sich gibt.
Früher hies es Freiheit erleben, heute Freiheit überleben.
Ich habe nichts zu verbergen, aber ich habe ein Privatleben und das schütze ich so gut ich kann.
Die Frage wer die EU-Kommission dazu verpflichtet hat wurde leider nicht beantwortet. Ich nehme an die EU. Eine unglückliche Formulierung?
Nöö.
Die Staats- und Regierungschefs werden die Kommission dazu verpflichtet haben! Ist doch nicht das erste Mal, dass die deutsche Regierung etwas in Brüssel mitbeschließt um hinterher mit dem Finger auf Brüssel zu zeigen und zu sagen, das kommt „von Brüssel“.
Man will uns im Rahmen der 5G-Diskussion erklären, wie schlimm das alles mit Huawei und China ist, dabei plant die EU genau das gleiche!