Eine Lüge jagt die andere, trotzdem darf die Deutsche Welle weiterhin in Russland arbeiten
Die Deutsche Welle darf in Russland ungehindert weiterarbeiten, aber anstatt das stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen, legt sie mit einer weiteren Lüge nach.
Bei den Protesten in Moskau um Sommer hat der deutsche Auslands-Staatssender „Deutsche Welle“ eine unrühmliche Rolle gespielt. Anstatt, wie für Medien üblich, über die Proteste zu berichten, hat die Deutsche Welle aktiv zu den Demonstrationen aufgerufen. Man stelle sich einmal vor, RT-Deutsch würde zu – noch dazu nicht genehmigten – Pegida-Demonstrationen in Berlin aufrufen, wie wohl die Reaktion der deutschen Politik wäre.
Die Deutsche Welle hat die russischen Vorwürfe zwar bestritten, aber das war wohl eher für das deutsche Publikum gedacht, denn die Tweets, in denen die Deutschen Welle aktiv zur Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen aufgerufen hat, sind immer noch online. Man muss nur Russisch können, um sich selbst zu überzeugen. Zweifel sind ausgeschlossen, wie ich hier mit allen Quellen aufgezeigt habe.
In der Folge haben in Russland viele Politiker gar ein Verbot der Deutschen Welle in Russland gefordert. Am Mittwoch hat das für die Frage zuständige russische Außenministerium seine Entscheidung verkündet. Auf einer Konferenz zur Pressefreiheit der OSZE in Moskau sagte der russische Außenminister Lawrow:
„Wir haben Vertreter der Deutschen Welle eingeladen und Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat mit ihnen geredet. Sie haben eingeräumt, dass sie sich im Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen in Moskau nicht ganz korrekt verhalten haben. Es ist eine Sache, zu berichten, aber es ist etwas anderes, Menschen aufzustacheln. De facto haben sie an der Vorbereitung der Proteste, der unerlaubten Aktionen teilgenommen, indem sie Menschen zu den Versammlungsorten geführt und sogar zur Teilnahme selbst aufgerufen haben. Das ist wohl nicht die Funktion der Medien.“
Das löste ein mediales Ping-Pong-Spiel zwischen russischem Außenministerium und der Deutschen Welle aus, denn die Deutsche Welle hat diese Aussagen von Lawrow umgehend dementiert:
„Wir möchten folgendes klarstellen: Ein solches Treffen hat nicht stattgefunden. Die DW hat darüberhinaus keinen Anlass, sich für die objektive journalistische Arbeit ihrer Korrespondenten und Redakteure zu entschuldigen.“
Das ließ Frau Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, die für ihre durchaus spitze Zunge bekannt ist, nicht auf sich sitzen. Auf Facebook antwortete sie:
„Nein, DW muss sich nicht entschuldigen. Sie müssten sich danach auflösen. Es ist ein Schande.
Also: Vor genau einem Monat, am 7. Oktober 2019, haben sich der stellvertretende Direktor der Abteilung für Information und Presse des russischen Außenministeriums und Leiter des Pressezentrums des Außenministeriums, Alexander Bikantov, und der Chefkorrespondent der DW, Jurij Rescheto, im Gebäude des russischen Außenministeriums (Corpus 1) an der Smolensk-Sennaya-Straße in Moskau getroffen. Der Leiter der Abteilung für Auslandskorrespondenten und eine Mitarbeiterin derselben Abteilung waren ebenfalls anwesend. Das Treffen begann um 16.00 Uhr im Büro Nummer 129. Tee und Kaffee wurden serviert. Fragen Sie, ob es auch Kekse gab? Was denken Sie? Natürlich haben wir welche ausgegeben.
Wie kann DW nur so unverschämt lügen? Sie haben sich daran gewöhnt, denke ich.“
Da die Deutsche Welle bestreitet, dass es ein solches Treffen gegeben hat, wurde Sacharowa von Journalisten erneut danach gefragt. Ihre Antwort war:
„Der Moskauer Vertreter des Büros der Deutschen Welle hat sich mit dem Leiter des Pressezentrums des russischen Außenministeriums getroffen, das Treffen wurde dokumentiert. Ich wusste, dass es eine Überraschung für die Deutsche Welle sein würde, aber wir sind bereit“
Man wird abwarten müssen, ob die Deutsche Welle das Treffen weiterhin oder erneut bestreitet und wie dann das russische Außenministerium reagiert. Aber so ein Treffen zu leugnen, ist ziemlich dumm, denn in Russland muss man beim Betreten eines Ministeriums einen Passierschein unterschreiben. Es ist für das russische Außenministerium also kein Problem, das Treffen zu dokumentieren und anhand der Unterschriften der Beteiligten zu zeigen, wie lange das Treffen gedauert hat. Das weiß aber wohl der Sprecher Jumpelt in Deutschland nicht, ansonsten würde er nicht so leicht nachweisbar lügen.
Warten wir ab, wie sehr die Deutsche Welle sich in Russland noch blamieren möchte…
Eine Antwort
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Auch dieses Beispiel zeigt, dass man den deutschen Medien, ganz gleich ob es der Staatfunk oder die privaten „Qualitätsmedien“ sind, inzwischen kein Wort mehr glauben kann! Entweder wird komplett gelogen, wie wir hier wieder sehen oder es wird durch Weglassen desinformiert!