Polen wird nach Waffenstillstand keine Truppen in die Ukraine schicken

Die Entscheidung über das polnische Vorgehen wird ausschließlich in Warschau getroffen, betonte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk

Polen wird auch nach dem Waffenstillstand keine Truppen in die Ukraine entsenden, alle Spekulationen zu diesem Thema haben nichts mit der Wahrheit zu tun. Das sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

„Ich möchte die Spekulationen über die mögliche Präsenz von Truppen dieses oder jenes Landes in der Ukraine nach einem Waffenstillstand oder Frieden beenden. Wir werden über das polnische Vorgehen in Warschau und nur in Warschau entscheiden. Bislang planen wir keine derartigen Aktionen“, sagte der polnische Ministerpräsident auf einer Pressekonferenz, die vom Sender TVP Info übertragen wurde.

Tusk fügte hinzu, dass Polen „zusammen mit Frankreich und nicht nur mit Frankreich an Lösungen arbeiten wird, die vor allem Europa und der Ukraine eine Nichtwiederaufnahme des Konflikts garantieren, wenn ein Waffenstillstand und ein möglicher Frieden vereinbart werden können“. Bei dem Treffen mit Macron betonte er auch, dass „Polen die höchsten Kosten“ für die Unterstützung der Ukraine trage.

Wie die europäische Ausgabe von Politico unter Berufung auf Quellen berichtet, sollte Macron bei seinem Besuch in Warschau am 12. Dezember mit Tusk die Frage der Entsendung eines europäischen Friedenskontingents in die Ukraine nach der Einstellung der Kampfhandlungen erörtern. Politico betonte, dass sich das Konzept der Entsendung von Friedenstruppen nach dem Ende der aktiven Phase des Konflikts von Macrons früherer Idee der Entsendung europäischer Militärausbilder in die Ukraine unterscheidet.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

    1. Ich denke mal – und die Hoffnung stirbt zuletzt -, dass die polnische Regierung klüger ist, als die deutsche. Es wird keine westeuropäische „Friedenstruppe“ in der Ukraine geben. Für die Deutschen, die schon mal mit dem Säbel rasseln, wird es peinlich, wenn Putin sie abwählt. Die Polen sorgen da also nur schon mal vor.

      Abgesehen davon stehen immer noch – u. a. polnische – Annexionspläne im Raum. Sollte es dabei bleiben, braucht man kein polnisches Militär auf ukrainischem Boden. Dann ist er polnisch. Und das wäre, strategisch gesehen, nicht mal die unklügste aller Varianten, weil das Russland die Option nimmt, mitbestimmen zu können; und am Ende doch Russland auch auf diesem Gebiet direkt an die NATO grenzt; die ursprüngliche Intention des heißen Krieges also massiv unterlaufen wurde und der Westen, wenn auch wieder mal mit Tricks und auf dem Rücken der Leute, die er angeblich zu schützen behauptet, am Ende doch irgendwie „gewonnen“ hätte.

      1. Klüger eher nicht – wohl eher der Passus, nichts zu gewinnen zu haben, nicht profitieren zu können – weil niemand Anderes die Arbeit macht – die müßten es selber tun, mit zweifelhaftem Ausgang…

  1. Polen ist ein hinterhältiges und vertrauensunwürdiges Land, FAKT.
    Den würde ich keinen Meter trauen.
    Und natürlich würden die ein Stück vom Kuchen der U haben wollen. Obwohl, wenn doch die U so reich ausgestattet ist warum hat sie nicht längst damit ihre Wirtschaft angekurbelt? Mal überlegen, könnte auch sein, daß das Versprochene an alle Interessenten gar nicht mehr vorhanden oder bereits lange Zeit vergeben wurde. Ich lach mich schlapp, wenn das auch noch wahr wird…

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