USA

Die politische Woche in den USA war so chaotisch, wie selten

Die letzte Woche war in den USA politisch gesehen ausgesprochen chaotisch. Sie war geprägt von einem Präsidenten, der der Presse ausweicht, von der realen Gefahr des Dritten Weltkrieges und von innenpolitischen Kämpfen.

Der Bericht des USA-Korrespondenten, den das russische Fernsehen jeden Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick zeigt, war dieses Mal so chaotisch, dass ich unsicher war, ob ich ihn überhaupt übersetzen soll. Aber ich habe mich dafür entschieden, auch wenn er wohl ein wenig schwierig zu lesen sein dürfte, denn der russische Korrespondent hat versucht, all die wichtigen Themen der letzten Woche in seinen Bericht zu packen.

Und das waren viele: Die Gefahr des Dritten Weltkrieges, an die die Biden-Regierung die Welt gebracht hat, als das Weiße Haus Angriffe mit US-Waffen auf Ziele in Russland erlaubte, worauf Russland mit der Demonstration einer bisher streng geheimen, neuen Mittelstreckenrakete geantwortet hat, die in den USA offenbar einen Schock ausgelöst hat.

Das wäre schon in normalen Zeiten schlimm und brandgefährlich, aber derzeit befinden sich die USA in Zeiten der Machtübergabe von Biden an Trump und Biden selbst ist so offenbar so verwirrt, dass man ihn bei seiner mehrtägigen Südamerika-Reise nicht eine Frage von Journalisten beantworten ließ.

Es war wahrscheinlich wirklich nicht leicht, all dies – und auch noch die innenpolitischen Themen – in einen zehnminütigen Bericht zu packen, wie der aktuelle Bericht des russischen USA-Korrespondenten, den ich übersetzt habe, zeigt.

Beginn der Übersetzung:

Biden weicht Fragen zu „Oreschnik“ und Russland aus

Der moderne russische Denker Professor Alexander Dugin nannte das, was als Ergebnis der Wahlen in den USA geschieht, eine „bro-revolution“ oder Brüderrevolution, eine Männer-Revolution. Das bedeutet nicht, dass die LGBT-Freaks verschwinden, sie hören einfach nur auf, die Norm zu sein.

Eines der Kennzeichen dieser Männer-Revolution ist die Entscheidung des Sprechers des Repräsentantenhauses Johnson, Transgender-Personen die Benutzung von Toiletten zu verbieten, die nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprechen: „Von nun an werden alle Räume im Kapitol und in den Bürogebäuden des Repräsentantenhauses, wie Toiletten und Umkleideräume, nach biologischem Geschlecht getrennt sein. Frauen verdienen einen Raum, der nur für Frauen reserviert ist.“

Aber einige Idiotinnen sind nicht so leicht zu brechen. In den USA hat sich bereits eine Bewegung von Feministinnen gebildet, die beschlossen haben, für die Dauer der Amtszeit von Präsident Trump auf Sex zu verzichten. Ihr Motto lautet: vier Neins, also keine Ehe, keine Kinder bekommen, keine Beziehungen, kein Sex.

Aus den USA berichtet unser Korrespondent Valentin Bogdanow.

Der Dritte Weltkrieg stand nicht auf der Speisekarte von Joe Bidens Abschiedsgala, aber er scheint angedeutet worden zu sein. Das Kommando „Humor“ wurde an alle gegeben. Und dieser Humor ist, wenn man genau hinsieht, schwarz: „Nehmt eure Plätze ein. Springt nicht in den Pool“, sagte Biden zu den Gästen.

Früher hätte das wie ein Scherz geklungen, aber in ängstlicher Erwartung kann man auch in den Pool springen, um Deckung zu finden, vor allem angesichts des wachsenden Machtvakuums in Washington. Hinter dem Rednerpult mit dem goldenen Adler steht der Mann, der an die Spitze aufsteigen sollte, aber er erkennt sich ja selbst nicht: „Ich bin der Ehemann von Joe Biden. Das ist der Titel, auf den ich am meisten stolz bin“, sagte der US-Präsident.

Biden ließ die ganze Welt raten, ob im Weißen Haus ein naher Verwandter das Sagen hat, ob Biden eine Marionette und wer die Puppenspieler sind, aber er verschlimmerte die Lage mit seiner Erlaubnis, mit ATACMS tief nach Russland zu feuern.

Aber die Fernsehmoderatorin aus Brasilien, die die Eröffnung des G20-Gipfels kommentierte, musste nicht raten. Frauen sehen mit dem Herzen und sie kommentierte die Begrüßung der Gäste durch den brasilianischen Präsidenten so: „Es begann eine Reihe von protokollarischen Fotos mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und ein herzlicher Händedruck mit Bin Laden aus den USA.“

„Joe Biden!“, rief ihr Co-Moderator.

„Ups, Joe Biden.“

Während des gesamten G20-Gipfels versuchte der US-Präsident, aus dem Blickfeld zu verschwinden. Er versteckte sich im Dschungel des Amazonas vor unbequemen Fragen, als er nur eine kurze Erklärung abgab und keine Fragen der Journalisten beantwortete. Und dann löste er sich in Rio de Janeiro buchstäblich in Luft auf und verwirrte das Protokoll und die Sicherheitsleute, als er nicht zum Gruppenfoto der Staats- und Regierungschefs erschien.

Biden schien sich in Begleitung der italienischen Ministerpräsidentin Meloni und des Kanadiers Trudeau aus dem Staub gemacht zu haben und selbst an seinem Geburtstag beehrte er die Journalisten nicht mit ein paar Worten. Diese hielten aus Verzweiflung sogar Plakate mit Fragen hoch, aber Biden ignorierte sie und tat so, als wäre er in sich gegangen und würde nicht so bald zurückkehren. (Anm. d. Übers.: Das ist ein interessantes Detail, über das deutsche Medien nicht berichtet haben, was aber in der nicht-westlichen Presse für einen gewissen Aufruhr gesorgt hat: Biden hat während seiner Südamerika-Reise nach Peru und zum G20-Gipfel keine einzige Journalistenfrage beantwortet.)

An jenem Morgen, als die Oreschnik die Rüstungsfabrik Juschmasch traf, ging das Kreischen der Journalisten in ein Heulen über.

Fox-Korrespondent Trey Yingst kommentierte: „Wir wissen, dass Russland in der Nacht neue Raketen auf die Ukraine, auf die südliche Stadt Dnipro abgeschossen hat. Es war der erste Einsatz einer so mächtigen Waffe auf dem Schlachtfeld seit Beginn des Konflikts. Das wirft die Frage auf, welche Botschaft Russland damit vermitteln will.“

Die sechs Explosionen über Dnjepropetrowsk und Putins ausführliche Erläuterung der Perspektiven versetzten Amerika sechs Jahrzehnte zurück in die Zeit der Kubakrise, als die Bedrohung für die USA realer denn je war. Für diese Wendung war die amerikanische politische Klasse psychologisch einfach nicht bereit.

Karine Jean-Pierre, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, wiederholte das Mantra: „Wir werden nicht bei dem Erreichten aufhören. Wir werden weitermachen. Wir werden die tapferen Menschen in der Ukraine weiterhin unterstützen. Wir sind natürlich besorgt über die Entscheidungen Russlands, aber das wird uns nicht aufhalten. Das sind diejenigen, die die Eskalation anführen. Wir werden die Ukrainer weiterhin unterstützen, weil sie sich gegen die russische Aggression wehren. Das wird sie nicht aufhalten. Wir haben keine Hinweise darauf, dass Russland den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine vorbereitet.“

Es ist jedoch bereits jedem klar, dass die Ereignisse in Juschmasch kein Fall sind, bei dem man positives Denken demonstrieren sollte. Um die Worte eines alten sowjetischen Liedes über Kuba zu anzupassen: Die Ukraine ist weit weg. Aber jetzt ist die Ukraine sehr nah an Washington, mit dem beim Abschuss der Oreschnik zivilisiert umgegangen wurde, und die US-Militärs verstehen das. Sie halten die Kommunikationskanäle offen, ohne sie mit knisternder Propaganda zu verstopfen.

Im Pentagon wurde erklärt: „Die USA wurden kurz vor dem Start über die Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken informiert. Wir sind nicht auf einen breiteren regionalen Konflikt aus. Wir streben keinen Krieg mit Russland an.“

Leute aus Trumps Umfeld weisen indes auf eine weitere Gefahr hin. Nicht das Alter macht Angst, sondern der Absturz in die Kindheit, wie die Moderatorin und ehemalige Pressesprecherin des Weißen Hauses Kayleigh McEnany sagte: „Biden hat die Welt in Unordnung gebracht. Er ist wie ein Kind in einem Süßwarenladen, das nicht aufhören kann, Dinge kaputt zu machen. Russland sagt: ‚Wir sind bereit zu reden.‘ In dem Moment beschließt Biden, dass es an der Zeit ist, Langstreckenraketen auf Russland abzufeuern. In genau dem Moment, in dem Russland der kommenden Regierung zeigt, dass es bereit ist, zu reden und diesen Krieg vielleicht irgendwie zu beenden. Es ist an der Zeit, dass der Junge aus dem Süßwarenladen nach Hause geht, sich zurücklehnt und darüber nachdenkt, was er getan hat.“

Biden früher als am 20. Januar nach Delaware zurückzuschicken, verbietet jedoch die US-Verfassung. Zwei Monate sind eine reale Zeit, aber auf der berühmten Weltuntergangsuhr, die in der Lobby der Universität von Chicago hängt, sind die Augenblicke komprimiert. Auf der Uhr, die aus irgendeinem Grund in den Farben der ukrainischen Flagge erstrahlt, bleibt bis zum Ende der Welt viel weniger Zeit.

Und das, obwohl ihre Besitzer, die Herausgeber des Bulletin of the Atomic Scientists, die Uhr zuletzt im Januar dieses Jahres umgestellt haben. Aber der durchschnittliche amerikanische Leser interessiert sich dafür, was als Antwort kommen mag, nachdem er das schwierige russische Wort Oreschnik gelernt hat.

Auf Wikipedia ist bereits ein englischsprachiger Artikel erschienen. So viele neue Informationen und das in so kurzer Zeit.

Tucker Carlson sagte im Gespräch mit Glenn Greenwald: „Unsere Regierung ist der faschistische Staat, für den sie Russland hält.“

Greenwald stellte daraufhin fest: „Die russische Regierung hat die US-Regierung privat und öffentlich gewarnt, dass jeder Einsatz von Raketen mit direkter Beteiligung der USA oder der NATO an deren Abschuss gegen Russland als Eintritt der USA und der NATO in den Krieg gegen Russland, in den Dritten Weltkrieg, angesehen würde. Wir greifen Russland an. Wir schießen Raketen auf Russland ab.“

Das Weiße Haus wollte der Ukraine 4,6 Milliarden Schulden erlassen, bevor Trump ins Amt kommt. In dem von Bloomberg zitierten Schreiben der Regierung von Joe Biden an den Kongress heißt es, der Schuldenerlass liege im nationalen Interesse der USA und ihrer Partner in der EU, der G7 und der NATO, aber es gab darin kein einziges Wort über das amerikanische Volk.

Der republikanische Senator Rand Paul korrigierte die Auslassung. Er schlug vor, die Frage des Erlasses der ukrainischen Schulden im Senat zur Abstimmung zu stellen: „Diese Mittel wurden von den amerikanischen Steuerzahlern in Form von Krediten mit der Erwartung der Rückzahlung bereitgestellt. Das ist ein dummer Witz, ein dummer Witz für jeden Amerikaner, der bei der Bank einen Kredit für sein Haus aufgenommen hat, der jeden Monat seine Hypothek bezahlen muss, während die Ukraine ihre Kredite niemals zurückzahlen wird.“

Bis vor sechs Monaten oder einem Jahr wurden die Initiativen des Unruhestifters Rand Paul von der Mehrheit übertönt, die gegenüber den Demokraten und dem Deep State gehorsam ist, aber je näher Trump kommt, desto trauriger wird die Lage im Senat für Biden.

Bei der Abstimmung über den von Senator Paul eingebrachten Entschließungsantrag zur Blockierung des Schuldenerlasses für die Ukraine gab es 37 Ja-Stimmen und 61 Nein-Stimmen – und Gelächter im Plenarsaal.

Die Republikaner lachen als letzte. Das Ergebnis der Abstimmung ist nicht nur ein Indikator für die allgemeine Müdigkeit gegenüber der Ukraine. Vor dem Angriff auf Dnjepropetrowsk war es einfach nur teuer, der Ukraine zu helfen. Jetzt könnte es auch gefährlich werden.

Der Moderator Larry Kudlow kommentierte: „Die lahme Ente Joe Biden versucht, den Dritten Weltkrieg zu beginnen. Sie sehen, was er mit der Ukraine vorhat. Was hat das alles zu bedeuten? Umfragen zeigen, dass 52 Prozent der Ukrainer ein Abkommen zur Beendigung des Krieges wollen. Ich denke, die meisten Amerikaner würden dasselbe wollen.“

Auf dem Capitol Hill wurde bereits vorgeschlagen, Biden, der seinen Selbsterhaltungstrieb verloren hat, zu stoppen. Der Kongressabgeordnete Massie forderte, Biden anzuklagen: „Indem er den Angriff mit Langstreckenraketen auf Russland genehmigt, begeht Biden einen verfassungswidrigen Kriegsakt, der das Leben aller US-Bürger gefährdet. Das ist ein Verbrechen, auf das ein Amtsenthebungsverfahren folgen müsste, aber in Wirklichkeit ist er eine willenlose Marionette des Deep State.“

Am schlimmstem ist dieser Druck jedoch für die Ukraine selbst. Jetzt wurde auch noch eilig beschlossen, sie zu verminen. Unter Verletzung des Ottawa-Abkommens über das Verbot von Antipersonenminen bereitet sich Kiew darauf vor, solche Minen von Biden zu erhalten.

Aber selbst Minen werden wie Kinderspielzeug erscheinen, wenn ein anderer Traum der amerikanischen Falken in Erfüllung geht, wie die New York Times unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, die zwar von Sicherheitsgarantien für Kiew sprechen, aber von der Übergabe von Atomwaffen an Selenskys Regime fantasieren.

Selensky selbst bettelt nun bei Biden um Tomahawks. Er hat die Bitte um die Marschflugkörper in den geheimen Teil des sogenannten Siegesplans aufgenommen, den er Trump bei ihrem Treffen zeigte. Dazu sagte der führende Trump-Berater Mike Waltz: „Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Eskalation. Und niemand weiß, wohin er führen wird. Präsident Trump hingegen spricht von einer großen Strategie. Wie können wir beide Seiten an den Verhandlungstisch bringen, um diesen Krieg zu beenden?“

Das Team hat jedoch die ersten Abgänge und die ersten Nachrücker zu verzeichnen. Matt Gaetz, der Kandidat für das Amt des Generalstaatsanwalts, geht. Nach Vorwürfen über intime Beziehungen zu einer Minderjährigen und einer Hysterie bei den Liberalen ist er selbst abgetreten.

Für Gaetz wurde Ersatz gefunden. Er war aus Florida und aus Florida kommt auch Pam Bondi. Sie war Staatsanwältin in dem Staat und sie arbeitete in der letzten Trump-Regierung, und im Amtsenthebungsverfahren, wo sie ihn verteidigte, zeigte sie maximale Loyalität: „Ich habe 18 Jahre lang als Staatsanwältin gearbeitet, ich kenne Trump, er ist mein Freund.“

Die Verdienste von Bondi, einer Gegnerin der gleichgeschlechtlichen Ehe mit einem tadellosen Ruf, sind nicht leicht zu bestreiten. Jason Johnson, Professor an der Morgan State University, sagte dazu: „Pam Bondi ist genau die, vor der wir uns alle fürchten sollten, weil sie kompetent ist. Wir mögen ideologisch nicht mit ihr übereinstimmen, aber sie weiß wirklich, wie man den Job macht.“

Gaetz ist nicht der Einzige, der aus dem Team, das Trump gebildet hat, noch aussteigen könnte. Der brutale Tattoo-Liebhaber Pete Hegseth, der Kandidat für den Chef des Pentagon, wurde des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, ebenso wie seine potenzielle Kabinettskollegin Linda McMann.

Einer von McManns Mitarbeitern rekrutierte Kinder als Ringkämpfer, aber der Job war eine Tarnung für die sexuelle Ausbeutung von Kindern in der Umkleidekabine, so der Vorwurf in der Klage. Er hat das auch oft auf Video aufgenommen.

Der Ehemann der vorgeschlagenen Bildungsministerin ist der Besitzer der Comedy Wrestling League. Vincent McManus wurde bei „Battle of the Billionaires“ im Ring sogar mal vom zukünftigen Chef seiner Frau, also von Trump, kahl geschoren.

Linda McMann selbst steht auch oft im Ring. Hier kämpft Linda McMann gegen ihren eigenen Mann, und hier gegen ihre eigene Tochter.

In New York wurde Trump sogar begnadigt, zumindest vorübergehend. Am 26. November wird es im Fall Stormy Daniels kein Urteil geben.

Der Richter stimmte zu, die Urteilsverkündung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Er gab auch dem Antrag des Trump-Teams statt, das Verfahren insgesamt einzustellen. Ein neuer Termin für die Verurteilung wurde noch nicht festgelegt.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Meine größte Hoffnung ist Kennedy als Gesundheitsminister zur Corona-Terror-Aufarbeitung!
    Dann schwappt es auch zu uns, dieser Staatsterrorismus MUSS aufgearbeitet werden, die Beweise liegen bereits vor!

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