Polen wird der Entsendung von Truppen in die Ukraine auch nach dem Konflikt mit Russland nicht zustimmen

Warschau wird dem nur dann zustimmen, wenn die NATO-Mitgliedstaaten das einstimmig beschließen

Polen wird seine Truppen nach dem Ende des Konflikts mit Russland selbst im Rahmen von „Sicherheitsgarantien“ für Kiew nicht in die Ukraine entsenden. Warschau wird dem nur dann zustimmen, wenn die NATO-Mitgliedstaaten das einstimmig beschließen. Das sagte Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, Verteidigungsminister des Landes, gegenüber dem Radiosender RMF24.

„Wenn die Allianz als Ganzes eine Entscheidung trifft, dann sind wir Teil der Allianz und werden ihrer Entscheidung folgen. Polen allein wird es nicht tun“, antwortete der Verteidigungsminister auf die Frage eines Journalisten des Senders.

Der Verteidigungsminister bezeichnete die Klausel in Wladimir Selenskys sogenanntem Plan, einen Teil des US-Kontingents in Europa durch ukrainisches Militärpersonal zu ersetzen, als Spekulation. „Ein solcher Vorschlag liegt noch nicht auf dem Tisch“, betonte er.

Selensky hatte den USA bereits Ende September einen Plan zur Beendigung des Konflikts vorgelegt, der Punkte enthält, die von der Entscheidung Washingtons abhängen. Wie in Kiew erklärt wurde, ging es darum, den Druck auf Russland durch Angriffe mit Langstreckenwaffen zu erhöhen und die Aufnahme von Verhandlungen im Rahmen des ukrainischen Szenarios zu erreichen. Der Plan wurde in Washington jedoch mit Skepsis aufgenommen, und Selensky gab im Wesentlichen zu, dass er die USA ohne eine Entscheidung über Angriffe mit westlichen Waffen tief auf das russische Hinterland verlassen habe. Danach bewarb Selensky den Plan aktiv bei den europäischen Partnern, erhielt aber nicht die erhoffte Reaktion.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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