Medien: Keines der Bündnisse erhält bei den französischen Wahlen eine absolute Mehrheit

Laut dem Sender BFMTV liegt die linke Neue Volksfront bei den Parlamentswahlen in Führung

PARIS, 7. Juli. /TASS/: Keiner der politischen Blöcke hat am Ende der zweiten Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich die absolute Mehrheit von 289 Sitzen erreicht. Das geht aus den vom Fernsehsender BFMTV zitierten Daten hervor.

Somit liegt das Linksbündnis „Neue Volksfront“ in der zweiten Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich in Führung und kommt von 175 auf 205 Sitze in der Nationalversammlung (Unterhaus). Die Präsidentschaftskoalition „Gemeinsam für die Republik“ erhält zwischen 150 und 175 Sitze, während die rechtsgerichtete Partei „Rassemblement Nationale“ zwischen 115 und 150 Mandate erhält. Die Mitte-Rechts-Partei der Republikaner kann mit 60 bis 70 Sitzen im Unterhaus rechnen. Insgesamt gibt es 577 Sitze in der Nationalversammlung.

Nach Angaben des Umfrageinstituts Elabe lag die Wahlbeteiligung bei der zweiten Runde der vorgezogenen Wahlen bei über 67 Prozent. In der ersten Runde, die am 30. Juni stattfand, lag sie bei 66,7 Prozent.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. Das ist es, was Karin Kneissl prophezeit hat. Genau dadurch hat sich Frankreich jetzt selbst
    gefesselt bzw. ein Bein gestellt. Es gibt keine Opposition mehr. Wichtige Entscheidungen können nicht mehr demokratisch entschieden werden. In so einem System beginnt jetzt der Kampf im Inneren. GB hat da ein wesentlich intelligenters System. Dort gibt es nur zwei Kräfte, nämlich die Labours und die Tories.

    https://www.youtube.com/watch?v=d_MFVDgopW8

    1. Macrons „Gemeinsam für die Republik“ und Hollandes „Neue Volksfront“ haben immerhin nach unterster Schätzung 325 von 577 Sitzen. Das dürfte für Macron zum Weiterregieren reichen.

      Die „Neue Volksfront“ besteht zwar aus 25 Parteien und wird von 21 weiteren unterstützt. Im Kern aber „rotrotrotgrün“.

      Mélenchon (La France insoumise) war Sozi mit trotzkistischen Ursprüngen, ganz wie Jospin, bevor er begann, neue Linksparteien zu gründen. Er stammt aus einer Kolonialherrenfamilie. Dann sind Hollande und seine Sozialisten dabei, Grüne, und Kommunisten, die aber „Eurokommunisten“ antisowjetischer Tradition sind. Der Rest, Trotzkisten, Soros-Linke und Splitterparteien, ist eher dekorativ.

      Nun sind beides Retortenparteien, die nach dem Versagen von Republikanern und Sozialisten an deren Stelle getreten sind. Ansonsten ist die Konstellation fast normal. Der Präsident und Parlament / Ministerpräsident werden getrennt gewählt, und es kann leicht vorkommen, daß die beiden größten Parteien sich da die Macht teilen.

  2. War so wohl nicht abzusehen, nur es kam wie vermutet.
    Gemauschelt, korrumpiert und betrogen. Wahrscheinlich wäre Macrons Enseblement ohne Aufzufallen nicht zu halten gewesen. Tut aber keinen Abbruch, die Finanzelite ist ideologisch flexibel, die arrangieren sich auch bestens mit der Linken. Wieder einmal bestätigt sich, dass es auf das Zählen ankommt und nicht auf das Wählen.

  3. Frankreich hat ein Verhältniswahlrecht, was nun deutlich zu dem abartigen Ergebnis führt. Etwas transparenter wird das prozentuale Ergebnis, obwohl auch das durch die Absprachen und Verzicht verfälscht sein wird. Aussagekräftig und „echt“ ist deshalb nur das Ergebnis der Europawahl.

    1. Es ist ein Mehrheitswahlrecht mit Stichwahl. Es gibt die Frage des Wahlbetruges, dessen Ausmaß kann ich in Frankreich nicht beurteilen. Aber davon ab haben die Franzosen diese Abgeordneten so gewählt, und damit ist das Ergebnis aussagekräftig. Die Mehrheit in Frankreich besteht nun einmal aus Neokolonialisten, Bellizisten, Globalisten und deren Anhängerschaft.

      1. Nur so zur Erklärung der Unterschiede.

        Frankreich hat ein System, dass auf Wahlbezirken basiert. Der Gewinner eines Bezirks erhält quasi „alle Stimmen“ des Bezirks. Dadurch spiegelt das Gesamtergebnis an Sitzen nicht dem prozentualen Wählerwillen wider.

        RN hatte in beiden Wahlgängen die meisten Stimmen, gewann aber nicht genug Bezirke.
        https://www.resultats-elections.interieur.gouv.fr/legislatives2024/ensemble_geographique/index.html

        Deshalb ist es eigentlich auch keine echte Mehrheitswahl. Dies ist nur ein netter deutscher Begriff, der den tatsächlichen Sachverhalt verschleiert.

        Bei diesem Wahlsystem ist entscheidend, wie Bezirke eingeteilt wurden. Und es unterstützt im starkem Maße den lokalen Fokus auf Personen, statt auf Inhalte.

        1. Mehrheitswahlrecht ist, wenn die Mehrheit in den Wahlkreisen entscheidet, welche Abgeordneten ins Parlament kommen. In Frankreich mit Stichwahl unter den Kandidaten, die in der ersten Runde mindestens 12,5% bekamen.

          Verhältniswahl ist, wenn die Abgeordneten proportional nach dem Stimmenanteil ihrer Listen ins Parlament kommen, wie in Deutschland.

          Rußland hat beides kombiniert: Hälfte der Abgeordneten der Staatsduma nach Mehrheit in den Wahlkreisen, andere Hälfte nach Verhältniswahl. So kommt „Einiges Rußland“ mit der Hälfte der Stimmen auf 3/4 der Abgeordneten.

          Ziel des französischen Systems ist, daß die stärkste Partei auch bei „wackeliger“ Wählermehrheit im Parlament leicht eine Regierungsmehrheit erringen kann, also politische Stabilität. Das ist fast gelungen, denn mit den „Macron-Liberalen“ und den „Mélenchon-Hollande-Sozis“ haben zwei Kräfte die Mehrheit im Parlament, die sich nur in Stil, Aufmachung und Varianten der gleichen Linie unterscheiden.

          Die werden sich schon einigen können, und die Mehrheit der Wähler haben beide zusammen auch hinter sich.

  4. Politik wird mit Adjektiven gemacht. Die polarisierenden Stereotype müssen nur lange genug wiederholt werden, dann glaubt das irgendwann jeder.

    Warum der Sumpf „links“ ist, konnte bis zum heutigen Tag niemand erklären.

  5. In der DDR wurden Ausländer mit Argusaugen beobachtet. Die SED hat Ausländer begründungslos abgeschoben. Für die gab es kein Rechtssystem. Internationale Solidarität hieß für die SED nicht, daß man Ausländer im Land haben wollte. Obwohl die Faktenlage genau gegenteilig ist und Ausländer in der DDR zwar studieren konnten, aber nie eingebürgert wurde, wird stereotyp behauptet, Multikulti käme von links und die EU wäre die DDR 2.0.
    Die Sowjetunion war nie Multikulti, dafür gab es überhaupt kein Programm. Im Gegenteil, Stalin hat aus den besetzen Gebieten SSRs (Sozialistische Sowjetrepubliken) gemacht. (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR)

    – Diese Gehirnwäsche ist eine Gehirnwäsche der alternativen Medien. Ausserdem war Hitler weder ein Sozialist noch ein Nationalist. Nationalisten verheizen ihr Volk nicht im Krieg. Hitler war ein Internationalist, der sollte die Großraumwirtschaft schaffen. Damit stand er in der gewalttätigen Tradition der römischen Imperialisten, des Empire, der USA, Frankreichs und schließlich auch der Sovjets.

    Die neuere Links-Rechts-Spaltung ist aus dem stalinistischen Prinzip der AdO, der Antifaschistisch-demokratischen Ordnung entstanden. Dabei ging es ihm vor allem darum, die Welt in Gut und Böse zu teilen ganz nach dem altrömischen Prinzip des „Teile und Herrsche“.

    Der Faschismus, also Rechts, ist historisch der übersteigerte Kapitalismus. Während im Hintergrund die Kursfeuerwerke an den Börsen weiter gehen, wird trotzdem behauptet, es handle sich bei den europäischen Regierungen um Linke. Vielleicht sollte man noch mal Marxens „Das Kapital“ lesen. Der hatte festgelegt, daß der Kapitalist politisch rechts steht!

    1. Multikulti ist rassistisches, rechtsextremes Symptom und hat seine Ursprung im ersten Imperium, dem Römischen Reich. Das hat wie jedes Imperium Glücksritter, Kriminelle, Gewalttäter und Bettelorden angezogen und ständig Krieg geführt. Das Römische Imperium ist wie das Empire, die Grande Nation, Alexander, die USA über Leichen gegangen. 50 Völker haben die Römer ausgerottet.

      Die EU ist ein rechtsextremes Imperium und führt seit ihrem Bestehen ständig Kriege. Der Krieg ist die Natur des Rechtsextremen!

  6. war am wochenende bei bekannten in straßburg und die können sich den linksrutsch da nicht erklären. frankreich ist geflutet mit asylanten und in den problemvierteln laufen wachen mit ak 47 herum,dass wollen die franzosen? niemals.

  7. Bei der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse habe ich erwartet, dass es eine wesentlich höhere Wahlbeteiligung gegeben haben muß. Die jetzt bekannten Zahlen lassen auf massive Absprachen und eine von den Medien geschürte Angst schließen, wie es bei der Corona-Lüge der Fall war. Im September werden wir bei den ostdeutschen Landtagswahlen ein ähnliches Ergebnis haben. Durch Wahlen sind die Systeme des Wertloswestens nicht zu verändern.

    1. Nein, eben nicht. Die erste Wahl gab die absoluten Prozentwerte wider, nicht die Gewinner der einzelnen Bezirke. Daher sind Sie der Illusion erlegen, dass Frankreich ein ähnliches System wie Deutschland hätte und die Parteien Sitze anhand der Prozentwerte erhält.

      Im Wahlsystem Frankreichs kann es aber dazu kommen, dass eine Partei, die in 49% der Wahlkreise 100% der Stimmen erhält, in den restlichen 51% der Bezirke aber nur 49% (wobei eine zweite Partei dort 51% der Stimmen erhält), insgesamt als Verlierer der Wahl hervorgeht, obwohl sie ggf. prozentual knapp 75% der Stimmen erhalten hat.

      Denn in 51% der Bezirke (also der Mehrheit der Bezirke) hat diese Partei ja immer um knapp 2% verloren – wodurch all diese Bezirke an den Gewinner des Bezirks gingen.

      Bei den echten Wahlen gibt es natürlich mehr als zwei Parteien, das Prinzip bleibt aber gleich. Es zählt der Gewinner eines Bezirks.

  8. Hmm, macht für mich keinen Unterschied zu GB, USA, Fiktion-BRD, andere EU-SauStälle.
    Partei=Verein=Vereinmauschelei. Sche… auf die Finanzierer=Souverän. Was die wollen hat noch nie interessiert. Wo sind also die Menschen des Volkes, die gewählt wurden?
    Achso, geht ja gar nicht, können ja nur Parteien=Vereine und deren Mitglieder gewählt werden.
    Das Wahlergebnis spiegelt also den Wählerwillen, die Koalition aus dumm und dümmer und Pest und Cholera.
    Also weiter so, der ganz normale Wahnsinn nach einer 360 Grad Wende! Wir haben fertig!
    angenehmen Aufenthalt in Absurdistan=BRD

  9. Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass sich die Franzosen so zum Wahlvieh degradieren lassen, einfach per Kooperation eigentlich auch verfeindeter Lager. Macron hat schließlich im Vorfeld auch vor den Linken gewarnt.

    Aber klar, ein paar Demos gegen „Rechts“ und schon ist alles wieder in Butter. Verbessert die Politik aber nun einmal nicht.

    Meloni macht es in Italien schön vor… ich weiß zwar nicht was sie da so treibt oder sogar gut ist, aber weder ist die EU untergegangen, noch Italien. Hat eher Chancen die stabilste italienische Regierung seit Mussolini zu werden und gefällt wohl eher den wirklich richtig Rechten nicht so… recht.

    Aber Demos gegen Rechts, überall, schon klar.

    1. Das Wahlvieh hat doch nur den Job der Dummen !
      Entscheident ist doch nicht Wer oder Was gewählt wird !
      Entscheident ist Wer die Stimmen auszählt und sonst nichts !
      Das wurde in Frankreich doch auch deutlich gezeigt !
      Die sind doch nicht doof und lassen das Wahlvieh über sowas entscheiden ! 😀

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