Medien: Leichen aus Massengrab in Chan Yunis zeigen Anzeichen von Organentnahme

Einige von ihnen wiesen Anzeichen von Kopfschusswunden auf, berichtet die Agentur WAFA

Medizinisches Personal und Rettungskräfte, die an der Bergung der Leichen von Zivilisten aus dem Massengrab im Nasser Medical Complex in der Stadt Chan Yunis im Gazastreifen beteiligt waren, berichteten über die Entdeckung von Anzeichen für die Entnahme innerer Organe bei den Toten. Diese Information wird von der palästinensischen Agentur WAFA verbreitet.

Den Angaben zufolge wurden einige Leichen mit gefesselten Händen und zugenähten Bauchhöhlen aufgefunden, was den Verdacht auf einen Diebstahl innerer Organe aufkommen ließ. Die Leichen waren in schwarze und blaue Leichentücher aus Plastik und Nylon eingewickelt, die sich farblich von den in Gaza verwendeten Leichentüchern unterscheiden, berichtete WAFA. Die Beamten des Katastrophenschutzes vermuten, dass das geschah, um die Temperatur der Leichen zu erhöhen, den Verwesungsprozess zu beschleunigen und Beweise zu verbergen. Die Agentur stellt außerdem fest, dass einige der Leichen Anzeichen von Kopfschusswunden aufwiesen.

Am 7. April gab das Kommando der israelischen Streitkräfte den Abzug der 98. Division aus Chan Yunis bekannt, die dort vier Monate lang operiert hatte. Infolge der Operation liegt ein Großteil der Stadt in Trümmern, und Straßen und Infrastruktur wurden erheblich beschädigt.

Nach dem israelischen Rückzug bargen palästinensische Rettungsdienste die Leichen von 392 Toten aus ihren Gräbern. Die mehr als drei Meter tief vergrabenen Leichen waren übereinander gestapelt. Den veröffentlichten Videos und Fotos zufolge wiesen sie Anzeichen von Folter auf. Einige der Begrabenen waren mit Plastikhandschellen gefesselt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.