Leserfragen

Warum der pauschale Steuersatz von 13% in Russland den Aufschwung (mit) eingeleitet hat

In der Artikelserie über Russland in den 90er Jahren wurde die Einführung des pauschalen Steuersatzes von 13 Prozent in Russland als "bahnbrechendes Ereignis" bezeichnet, was in den Kommentaren Diskussionen ausgelöst hat. Hier erkläre ich, was dahinter steckt.

In Russland gilt seit 2001, unabhängig von der Höhe des Einkommens, ein pauschaler Einkommensteuersatz von 13 Prozent. Generell sind die Steuern in Russland sehr niedrig, was besonders für Kleinunternehmer gilt, die beispielsweise wählen können, ob sie 15 Prozent von Gewinn oder sechs Prozent vom Umsatz als Steuer zahlen wollen. Darauf will ich hier wegen der Leserfragen in den Kommentaren auf einen Artikel eingehen.

Da ich derzeit als Wahlbeobachter bei der anstehenden Präsidentschaftswahl unterwegs bin und daher nicht viel Zeit zum Schreiben habe, habe ich eine Artikelserie vorbereitet, die bis Sonntag in zehn Teilen über das Russland der 90er Jahre berichtet. In dem ersten Artikel wurde berichtet, dass „am 1. Januar 2001 ein bahnbrechendes Ereignis eintrat – der zweite Teil des Steuergesetzes der Russischen Föderation trat in Kraft, mit dem ein pauschaler Einkommensteuersatz von 13 Prozent eingeführt wurde“. Das hat in den Kommentaren eine Diskussion über den Sinn von pauschalen Steuersätzen und progressiven Steuersätzen, wie es sie in Deutschland gibt, ausgelöst.

Die Steuerreform war in der Tat „bahnbrechend“ und ein wichtiger Teil des schnellen Aufschwungs, den Russland in den 2000er Jahren erlebt hat. Hier erkläre ich, warum das so war.

Die 90er

In den 90er Jahren galt in Russland ein progressiver Steuersatz. Allerdings war der Staat damals pleite und die Korruption kannte – wie in der heutigen Ukraine – keine Grenzen. Die Polizei war so korrupt, dass niemand freiwillig dorthin gegangen ist, um beispielsweise ein Straftat anzuzeigen. Eltern mussten für die Renovierung von Klassenzimmern zahlen und die Renovierung am Wochenende auch selbst durchführen. Das Gesundheitssystem war de facto nicht mehr existent, die Straßen und die Infrastruktur waren verfallen. Und so weiter.

Die Menschen haben daher keinen Sinn darin gesehen, Steuern zu zahlen, weil der Staat faktisch nicht existierte.

Auch die Unternehmen haben „schwarz“ gearbeitet, weil sie keine Steuern zahlen wollten. Geschäfte wurden in bar und an den Büchern vorbei abgewickelt. Arbeitnehmer waren vertraglich zum Mindestlohn beschäftigt und bekamen den Rest schwarz in einem Briefumschlag, was natürlich keinerlei Rechtssicherheit bedeutete.

Es war ein Teufelskereis aus Misstrauen gegenüber dem Staat und der daraus folgenden „Steuervermeidung“ und der damit zwangsläufig verbundenen Armut. Es gab keinen Ausweg, denn der Staat hatte wegen der geringen Steuereinnahmen auch kein Geld, um den Menschen etwas zu bieten, was das Vertrauen wieder herstellen konnte.

Die Steuerreform von 2001

Daher hatte die russische Regierung unter Putin 2001 die unkonventionelle Idee, die Steuern radikal zu senken. 2001 wurde der pauschale Einkommensteuersatz von 13 Prozent eingeführt.

Das hatte die Folge, dass die – nicht billige – Schattenwirtschaft für die ersten Unternehmen uninteressant wurde, weil es einfacher und billiger war, die 13 Prozent an den Staat zu zahlen, als Mitarbeiter nur dafür zu bezahlen, dass sie sich um die Verschleierung von Geschäften kümmerten.

Auch bei Arbeitnehmern begann ein Umdenken, denn sein bisher im Briefumschlag erhaltenes Gehalt offiziell zu bekommen, bedeutete zwar eine geringe Einbuße beim Nettolohn, aber dafür bekam man Rechtssicherheit, was die Höhe der Gehälter und beispielsweise Abfindungen im Falle einer Kündigung anging.

Da der Wohlstand in Russland zu dieser Zeit zu wachsen begann, erschienen auch Dinge wie Verbraucherkredite und Hypotheken auf dem Markt. Wer sich nur einen schicken Fernseher oder gar eine Wohnung auf Kredit kaufen wollte, musste der Bank einen Einkommensnachweis vorlegen. Daher wuchs die Zahl der Arbeitnehmer, die ein offizielles Gehalt wollten.

All das erhöhte die Steuereinnahmen und der russische Staat war plötzlich in der Lage, seine Auslandsschulden zurückzuzahlen und den Menschen wieder etwas zu bieten. Erste Sozialprogramme wurden möglich, plötzlich konnte hier und da eine Schule mit Geldern vom Staat renoviert werden und so weiter. Die Wende zum Besseren begann in kleinen Schritten, nahm aber immer mehr Fahrt auf.

Daher war die Steuerreform einer der Bestandteile, die Russlands steilen Aufstieg in den 2000er Jahren möglich gemacht haben, der die Armut in Russland in wenigen Jahren mehr als halbiert und die Staatsfinanzen saniert hat.

Pauschale Steuer vs. progressive Steuer

Wer „deutsch denkt“, der sagt reflexartig: „Es ist ungerecht, wenn ein Millionär und ein Lagerarbeiter die gleichen 13 Prozent zahlen!“ Das ist aber nicht so.

Erstens frisst die progressive Steuer Gehaltserhöhungen auf. In Deutschland (und anderen westlichen Ländern) passiert es oft, dass eine Gehaltserhöhung einen Arbeitnehmer in eine neue Progressionsstufe bringt und er nach der Brutto-Gehaltserhöhung plötzlich netto weniger in der Tasche hat.

Zweitens gehören zum progressiven Steuersatz ungezählte Abschreibungsmöglichkeiten, die nur nutzen kann, wer richtig viel Geld verdient. So können Einkommensmillionäre im Westen ihre Einkommensteuer mit ein paar Tricks praktisch auf Null drücken und in der Realität zahlt ein Millionär im Westen oft weniger Einkommensteuer als ein einfacher Arbeiter. Nicht umsonst gibt es im Westen den geflügelten Satz „Steuern zahlen nur die Armen“.

Bei der pauschalen Einkommensteuer gibt es (praktisch) keine Abschreibungsmöglichkeiten. Man muss die Steuer bezahlen, egal, ob man Kassiererin im Supermarkt, oder der Besitzer des Supermarktes ist und Millionen verdient. Von den wenigen Abschreibungsmöglichkeiten, die es in Russland gibt, profitieren nicht die Reichen, sondern die einfachen Leute, denn sie betreffen beispielsweise die Absetzung von Kosten für eine Hypothek für selbst genutzte Immobilien. Die „einfachen Leute“ können ihre Steuerbelastung also sogar weit unter die 13 Prozent drücken, was ein Einkommensmillionär in Russland nicht kann.

Hinzu kommt, dass die Verwaltung einer pauschalen Einkommensteuer viel einfacher und billiger ist. Die meisten Russen machen keine Steuererklärung. Die macht in Russland nur, wer beispielsweise seine Hypothek von der Steuer absetzen will. Und das Finanzamt hat auch viel weniger Arbeit, der pauschale Einkommensteuersatz ist also billiger.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

57 Antworten

  1. In Deutschland (und anderen westlichen Ländern) passiert es oft, dass eine Gehaltserhöhung einen Arbeitnehmer in eine neue Progressionsstufe bringt und er nach der Brutto-Gehaltserhöhung plötzlich netto weniger in der Tasche hat.

    Die alte FDP-Mär. Das ist aber nicht so, wenn die Mehreinnahmen eine Progressionsstufe überschreiten, gilt der neue Steuersatz nur für alles, was über dieser Grenze liegt, nicht auf das komplette Einkommen.

    Daher kann dies gar nicht passieren. Was die Volksverräter von der FDP meinen, ist dass nach der Inflation real weniger übrigbleibt. Dies liegt aber nicht an der Progression, sondern an der Inflation bzw. an der unzureichenden Gehaltssteigerung. Wenn man KEIN asoziales Schwein wäre, müsste man also adäquate Gehaltssteigerungen fordern. Das habe ich seitens der FDP allerdings noch nie vernommen.

                1. Meine Gehaltszettel sind ja auch weit über 20 Jahre alt – da galt noch ein anderer Spitzensteuersatz und etwas andere Regeln.

                2. @ diensthabendes (m/w/d) „Vlad Tepes“

                  Heben Sie vor 20 Jahren überhaupt schon Taschengeld bekommen?

                3. @fake-code – mal wieder nur am hetzen? – geh lieber spielen oder deine „mummie“ (??) ärgern…

              1. @Joe+Vlad,
                verstehe die Diskussion nicht.
                Wenn jemand sich am oberen Limit eines Eingangssteuersatzes befindet und den durch eine überschaubare Gehaltserhöhung überschreitet, wird er mit dem nächst höheren Satz bemessen. Die Progression frisst dann das Mehreinkommen automatisch auf.
                Dazu erhöhen sich noch sämtliche Sozialbeiträge.
                Kenne einige Fälle die danach real weniger hatten.

      1. Das kann eigentlich nicht sein, es sei denn irgendwelche Zuschläge, die nicht unter die reguläre Einkommenssteuer fallen, wurden zusätzlich versteuert.
        Die letzte für Normalverdiener wirklich relevante Steuerreform war übrigens 2005 oder 2006.

        Das bedeutet natürlich auch, das man im Progressionsbereich auf den Mehrverdienst immer höhere Steuersätze bezahlt hat. In absoluten Zahlen (nicht den Geldwert!) sollte es aber immer mehr geworden sein.

        Jedes Jahr ohne Steuerreform, stellt eigentlich eine Steuererhöhung bezüglich des Geldwertes dar. Und da ist abgesehen von kleinen Operationen am Steuerfreibetrag, bzw. ganz unten, schon sehr lange nichts mehr passiert. Seit 2014 ist überhaupt nichts mehr passiert.

        Das ist eine lange Zeit, wenn man davon ausgeht, dass der Geldwert sich alle 20-30 Jahre halbiert.

        1. @Zappenduster:
          „Seit 2014 ist überhaupt nichts mehr passiert.“

          Trifft nur auf den kleinen dummen Arbeitnehmer zu (ich bin auch ein solcher, ist also nicht bös gemeint, sondern zeigt nur, wie hierzulande mit Menschen umgegangen wird) .

          Ansonsten gab es teilweise große Systemänderungen:
          So wurde beispielsweise 2022 (?) die Möglichkeit für Personengesellschaften eingeführt, zur Körperschaftsteuer zu optieren.
          Auch an den Abschreibungsmöglichkeiten wird ständig rumoperiert.
          Dann betrieblich genutzte Elektroautos, davon schweige ich lieber…
          Dann noch der „ermäßigte“ Umsatzsteuersatz von 0 %, total systemwidrig aber: Wo kein Kläger da kein Richter.

          Wer in der Materie steckt, wünscht sich eine wirkliche Steuervereinfachung, die kann nur lauten:
          Zurück zu den Anfängen. Sämtliche Subventionen raus aus den Steuergesetzen.

      2. Ach ja, ganz vergessen… die Sozialabgaben gibt es ja auch noch. Wenn da geschraubt wird, gilt der neue Satz aufs komplette Einkommen. Also kann das unterm Strich durchaus sein.

        Da hat die FDP natürlich nichts gegen, denn die gelten nur bis zu einem Maximalsatz… der lustigerweise auch pünktlich nach oben korrigiert wird. Aber für die FDP-Großverdiener fallen die halt nicht so ins Gewicht.

        1. Es kommt „das Gefühl“ auf, nach einer Lohnerhöhung weniger zu haben, ist aber nicht so.
          Wer 2023 mtl. 4.500 € Brutto verdient hat, hatte folgende Abzüge: Steuer (lt. Grundtabelle) – 1.071,83 €, -418,50 € Rente, – 364,50 € KV, -76,50 € Pflege und – 58,50 € ALV. Da kommt man auf 2.510,67 € Netto.

          Nach 10%-tiger Lohnerhöhung, mtl. 450€ , kommt man auf ein Netto von 2.690,45 €. Von den 450 € Bruttolohnerhöhung sind netto nur 179,78 € übrig. Da kann das GEFÜHL aufkommen, diese Lohnerhöhung hätte man sich sparen können. Man darf aber nicht vergessen, das auch der Rentenanspruch um geschätzte 60€ mtl. steigt.
          Sollte das Einkommen vorher schon über der BBG gelegen haben, fällt die Lohnerhöhung üppiger aus, da sich die Abzüge der SV verringern.

          1. Mit dem Brutto Netto Rechner bleiben bei Ihrem Beispiel 230 € mehr und die Steuer steigt um 123 €.
            Die BBG hat der Kabarettist mal als Schutzwall der Reichen gegen die Armen humoristisch erklärt und voll ins Schwarze getroffen.
            BBG bedeutet in 2024 : Ob Du 7.550 verdienst oder 20.000 oder über 100.000, Du zahlst den gleichen Rentenbetrag.
            Bei der Krankenversicherung gilt dieser asoziale Schwachsinn schon ab 5.175 €

            1. Beim „Brutto/Netto-Rechner“ stimmen GRV & ALV mit meinen Werten überein, bei der KV gibt’s eine kleine Abweichung, die PV weicht erheblich ab. Also danke für den Hinweis und Asche auf mein Haupt.

    1. Absolut richtig @Zappenduster. Zum ersten gibt es im progressiven System gar KEINE „Stufen“, was schon mit etwas höherer Mathematik leicht und grafisch im LINK kinderleicht beweisbar ist. Diese „Stufen“ gibt oder gab es in einigen Ländern höchstens bei eben diesem FLAT System.
      Bei der „fixen / flat“ Vermögen- oder Erbschaftssteuer gibt es in vielen Ländern tatsächlich diese Stufen; aber selbst da gibt es meist sogenannte Gleitregelungen um eben so Effekte wie 1 Euro brutto mehr gleich 10 Euro netto weniger zu vermeiden.
      Man kann ja einfach mal mit dem BRUTTO NETTO Rechner im Internet spielen. Noch besser wäre eine Tabelle, in welcher „Progressionssatz“ und „Durchschnittssteuersatz“ nebeneinander stehen, wie beim KONZ. Bite Vorsicht : In einer groben Tabellen mit grösseren Intervallen / Zahlenabständen sieht es natürlich aus wie lauter „kleiner Progressionsstufen“. Eine Grafik wie diese https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Finanzierung/Datensammlung/PDF-Dateien/abbIII21a.pdf ist da besser geeignet.
      Was es früher – ohne Steuersoftware -häufiger als heute gab war, dass „Lohnbuchhalter“ bei Sondervergütungen bequemerweise und leider oft Monatstabellen verwendeten, statt über die die Jahrestabelle den Unterschied zwischen IST und SOLL zu errechnen. Dieser „Fehler“ wird aber am Jahresende beim Lohnsteuerjahresausgleich wieder kompensiert.
      Traurig : Dieses FDP Märchen aus der RECHTS neoliberalen Ecke wird fast ausschließlich von ärmeren Leuten, die noch nie in ihrem kargen Leben ein höheres Gehalt bezogen, verbreitet.

    2. na ja mit Mathematik hast du es wohl nicht so.
      Und vom deutschen Steuer-Unrecht hast du auch keine Ahnung…..

      aber deine Unwissenheit sei dir gegönnt, aber dafür halte besser den Mund

  2. Mehr Gehalt aber weniger Netto? Nein, Herr Röper. Das ist nicht so.
    Die höhere „Stufe“ betrifft nur die Erhöhung. Also hat man netto immer mehr.

    Alte Stories der FDP und Brd-Gehirnwäsche sollte man besser prüfen und nicht blind übernehmen.

    1. Ach Joe, wir kenne doch ganz genau die Art Mensch welche dauernd die Scheißhausparolen von zu hoher Steuer in Deutschland verbreiten.
      Dieses menschenverachtende und neoliberale Gesocks sind bestimmt nicht unsere Freunde.

  3. Wir haben in Deutschland ja 25% Kapitalertragssteuer.

    Ein einfaches System, ob jetzt 1.000€ oder 1.000.000 € Gewinn an der Börse gemacht werden, man zahlt 25% fertig.
    Es wäre schön wenn Deutschland auch eine fixe Steuer von 13% für Gehälter zahlen würde.

    Denn so wie es jetzt ist mit dem Bürgergeld, das sich Arbeiten für die meisten nicht lohnt muss sich ändern.
    Da bittet z.B. ein Maler Geselle den Meister um Entlassung, weil er mit Bürgergeld mehr bekommen würde und muss keine Stunde dafür arbeiten.

    1. Bei der Kapitalertragssteuer kann man (realisierte) Verluste aber auch geltend machen und da werden keine Sozialabgaben fällig.

      Wenn man also eine Reform machen wollte, Sozialabgaben auf alle Einkünfte, ohne Obergrenze. Das würde viel mehr bringen als irgendwo einen Steuersatz ein paar Prozent oder Grenzwerte zu korrigieren.

      Der Hauptvorteil für Einkommensmillionäre besteht halt darin, dass die Sozialabgaben genau so hoch sind wie bei jemanden, der 90.000 € verdient (Pi mal Daumen). Kommen noch Einnahmen aus Kapital dazu, sinken Steuersatz und ggf. auch die Sozialabgaben. Dann noch eine private Rentenversicherung, sinkt der Krankenkassenbeitrag (je nach Gesundheitszustand/Beschäftigungsverhältnis). Ist man selbständig, entfällt auch noch die Rentenversicherung, was ganz schön ist, wenn genug Geld reinkommt, einige Stände haben auch gleich eigene Kassen.

      Ziemlich viele Möglichkeiten, um sich aus fast allen Töpfen abzuseilen.

      1. Der Einkommensmillionär bekommt aber auch nur das Arbeitslosengeld, die Rente, die Krankenversicherung usw. wie der mit 90k €.
        Die Rentenversicherung ist übrigens ein großes Verlustgeschäft für den Staat. Die ausgezahlten Leistungen sind höher als das was über die Beiträge reinkommt. Wenn noch mehr einzahlen, dann müssten (mit etwas Verzögerung) mehr Leistungen gezahlt werden und das Defizit wäre noch größer. Die Rentenzuschüsse sind bereits der größte Posten im deutschen Bundeshaushalt.

        1. „Die Rentenversicherung ist übrigens ein großes Verlustgeschäft für den Staat. Die ausgezahlten Leistungen sind höher als das was über die Beiträge reinkommt. “

          Aha – soweit bekannt, würde jeder Rentner Mio. bekommen, wäre sein Beitrag & der des AG über die Jahre angespart worden & nicht an Leute ausgezahlt worden, die nie eingezahlt haben.
          Natürlich ist es eine „Solidargemeinschaft“ von der immer Leute profitieren, die selber selten solidarisch sind… Dazu kommt, dass die Rentenkasse öfter geplündert wurde für „Artfremde“ Leistungen…… da handelt es sich um Mrd. Beträge!

    2. Wow ! Bei 5.000 Euro Brutto im Monat kommt der verheiratete Alleinverdiener (Klasse 3) noch NICHT mal auf 9 Prozent Steuer.
      Ein Single (Klasse1) mit 3.000 Euro brutto liegt leicht über 10 Prozent.
      https://www.brutto-netto-rechner.info/index.php
      Das ECHTE Problem ist, dass die meisten gelernten Handwerks Gesellen, aber auch viele Industrie Facharbeiter noch nicht mal 3.000 bzw. 3500 Euro verdienen.
      -https://www.kununu.com/de/gehalt/kfz-mechaniker-in-45512-
      Die sollten mal lieber 1.500 Euro mehr Lohn fordern, als rechten Müll zu erzählen.
      Merke : Die bildungsfernen, reaktionären Handwerksmeister sind die grössten und übelsten Ausbeuterlumpen (Quellen: Professor Doktor und Bundesverdienstkreuz Träger für Wirtschaftswissenschaften Heinz Josef Bontrup und eigene zigjährige Recherchen).

    3. @Aijendo

      „Da bittet z.B. ein Maler Geselle den Meister um Entlassung, weil er mit Bürgergeld mehr bekommen würde und muss keine Stunde dafür arbeiten.“

      Glauben Sie ernsthaft, daß man nur Bürgergeld (Hartz 4) beantragen muß und schon hat man sorgenfreies
      Leben ???

      Erst einmal gibt es Arbeitslosengeld und wenn bis dahin kein Arbeitsplatz gefunden wurde, darf man sich
      dem erniedrigenden Prozess der Beantragung von Bürgergeld zuwenden.
      Dort wird man dann so unter Druck gesetzt, daß man evtl. auch einen 1 Euro Job machen muß oder man
      akzeptiert ein Arbeitsverhältnis in Niedriglohnsekter. Ansonsten gibt es die allseits bekannten Sanktionen.

    4. @ Aijendo „Denn so wie es jetzt ist mit dem Bürgergeld, das sich Arbeiten für die meisten nicht lohnt muss sich (dies) ändern. Da bittet z.B. ein Maler Geselle den Meister um Entlassung, weil er mit Bürgergeld mehr bekommen würde und muss keine Stunde dafür arbeiten.“
      Selbst wenn das so stimmt, ist der Denkansatz falsch. Denn wenn sich für einen Handwerker die Arbeit nicht mehr lohnt, ist nicht das Bürgergeld schuld, sondern es liegt einer lausige Bezahlung der Arbeit. Das sollte gerade im Handwerk nicht mehr so sein. Im Bürgergeld sind vorgesehen:
      5,81 € täglich für Nahrung (mtl. 174,19 €), mtl. 45,02 € für Verkehr (:-) Auto, Bahn, Bus & Co.).

      In Deutschland liegt vieles im Argen, da stimmen wir wohl überein. Ich beispielsweise würde keinem Bürgergeld zahlen, der nicht arbeitet (krank,AU,EU ausgeschlossen). Das zöge aber nach sich, dass man „Faulenzern“ eine Arbeit zuordnet. Und genau das macht man in D nicht. Schlimmer, die Politik wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen.

  4. Nichts destotrotz hatte der pauschale Steuersatz in Russland offensichtlich seine Berechtigung, die Frage ist nur ob diese Situation heute noch gegeben ist, oder eine Reform mal angesagt wäre.

    Aber das wäre am Zustand des Staatshaushalts und der Infrastruktur zu bemessen. Der russische Staat verfügt nebenbei schließlich noch über andere Einnahmequellen. Das hat man im Westen „sehr vorausschauend“ alles privatisiert.

    1. Die Realität ist doch das die Reichen keine nennenswerten Steuern zahlen.

      Wenn der Staat von allen Reichen seine 13% bekommen würden, wäre es ja gut.

      Die Idee der unterschiedlichen Steuersätze, je Reicher desto höher die Sätze, haben ja dazu geführt, dass die Reichen die Politik so beeinflusst haben, das sie überhaupt nix mehr Zahlen, denn den Spitzensteuersatz zahlen die Reichen ja gar nicht, dank all der Schlupflöcher und die Leute die keine Firmen haben und Steuerberater, die müssen halt entsprechend mehr einzahlen.

  5. Das interessante daran ist, das dieses vielleicht doch gewisse libertäre Ansätze sind. Ich habe mal vor Jahren gelesen, daß Rußland in seiner neuen Volkswirtschaft durchaus an Theoretikern aus Deutschland im 19. Jahrhundert ausrichtet. Blöderweise fällt mir der Name nicht grad nicht ein und finde ihn nicht so schnell.
    Hayek war es nicht, der kam ja auch später.
    Viel interessanter finde ich die aktuelle Entwicklung seit 2016, nachdem die 99jährige Pacht an Rothschilds für die Zentralbank ausgelaufen ist (Lenin hatte diese 1917 verpachtet) und Rußland quasi in eine Art Goldstandard hineinläuft und eigenes Geld herausgibt. Darum kotzen hier ja auch alle so ab.
    Wenn man dann die aktuelle Programme sieht, die Form von Volkswohlfahrt, die auch Grundlage auf dem damaligen Level im Deutschen Reich ab 1871 war, dann versteht man doch ein wenig, wo dort die Reise hingeht und letztendlich über 80 % für Putin sind.
    Golddeckung, Volkswohlfahrt, wirtschaftlicher Aufschwung, Bevölkerungszuwachs – alles von den Globalisten schlechtgeredet für ihr Papiergeld und Versklavung

  6. Zunächst, vielen Dank für die Erläuterungen!

    Bzgl. der Argumentation pro Progressivsteuer fällt mir nur ein, dass das nur von Leuten mit Matheschwäche kommen kann. Die Progression ist bei der Pauschalsteuer schließlich dadurch gegeben, dass in absoluten Zahlen, der Einkommensmillionär eben entsprechend mehr zahlt; wer z.B. 1 Mio brutto bekommt, zahlt 130.000 Steuern, bei 100.000 brutto wären es entsprechend nur 13.000.

    Ich finde schon lange das progressive deutsche Steuersystem eher albern. Ein Steuersatz für alle und fertig. Wie hier gezeigt, vereinfacht das eben auch das ganze System. Einmalig müsste ggf. der Mindestlohn angepasst werden und der Steuersatz ausdiskutiert, aber das wäre es dann auch schon. Allerdings werden dann auf einen Schlag ein Haufen Steuerberater arbeitslos; aber solche Bullshit-Jobs können auch gerne weg.

  7. Eine faktisch radikale abkehr von den Thesen des Realsozialismus.
    So Thesen finden bei den Linken im Westen kaum Verständniss.
    Ein weiteres Element der Wirtschaftlichen gesundung der Russischen
    Wirtschaft ist die Verstattlichung des Energiesektors der die
    Gewinne in den Staatshaushalt spühlt. Das findet sich in weiteren Ölstaaten,
    Hoch interessant ist auch das agieren der Russischen Zentralbank
    die sehr flexibel auch kurzfristig, den Leitzins wenn notwendig in den
    zweistelligen Bereich anpasst.
    Das Gebaren ist vor allem für die Währungsstabilität von entscheidender
    Bedeutung. Damit wird vor allem eine organische stabile entwiklung der Wirtschaft
    gefördert. Das glättet die natürlichen Volkswirtschaftlichen schwankungen
    und verhindert krasse ÜBERHIZUNG und im gegenzug schädliche Rezessionen.
    So nebenbei wird bei Hochzinsphasen die solide Kapitalbildung durch Sparen
    gefördert. Damit wird ein Nachfrageüberhang und damit Inflazion gedämpft.
    Da kann man nur festhalten, das ist klassische solide Geldpolitik
    im interesse einer stabilen Wirtschaftsentwicklung, im interesse der Bevölkerung.
    Ein ,,Gegenmodell“ zur liederlichen Geldpolitik in den USA und EU.
    Oder das was man unter solidem dem Allgemeinwohl dienenden Kapitalismus
    versteht. Kapitalismus kann in unterschiedlicher Ausführung gelebt werden.
    Logo des kapieren eingefleischte Neuorealsozialist wohl nie. LG.

  8. Adenauers Gegenmodell nach dem Krieg war, den Spitzensteuersatz bei 200.000 DM im Jahr auf 96% festzulegen und die Börse zu regulieren.
    Am Langfristchart erkennt man, daß die Börse sich bis kurz vor dem Mauerfall sozusagen tot gestellt hat. Börsenspiele lohnen sich nicht, Aktien waren nur Zinspapiere.
    Der hohe Spitzensteuersatz sorgte dafür, daß A. der Staat Geld hatte zum investieren, und B. die Unternehmer Erträge sofort reinvestierten. So konnte sich der Wohlstand verbreitern.
    Wirtschaftswunder.
    Es gab auch bis Ende der 80er Jahre kaum soziale Ungleichheit, keine Neiddebatten, keine Armut. Praktisch konnte sich jeder Arbeiter sein Haus bauen, ein chickes Auto fahren und seine Urlaub leisten.
    Da mußten die Frauen noch nicht mal arbeiten.
    Sie konnten, und die haben z.B. im Sekretariat super verdient.

  9. ….wichtiger ist, dass die „brd – Kolonial – Verwaltung“ das grosse Schauspel, „Taurussen für die Ukraine zum Sieg über DIE Russen und DEM Putin“, schon wieder aufgeführt hat und die Probe, erneut durchgefallen ist !!.. …SO wird es nichts, mit, „Russland darf nicht gewinnen“ !!..🙈😈

  10. Der Thomas hat schon viele Artikel geschrieben, die ich alle dankend konsumiert habe.
    Aber das ist ein Artikel, der mich in meinen Grundwerten erschüttert!
    Also falls das stimmt, dann ist die selbsternannte westliche Wertewelt ein arroganter Jammerhaufen von Schlappschwänzen in Reinstform.

  11. ein Professor Wenger (aus der Erinnerung, lange her) aus Würzburg hat vor vielen Jahren in die gleiche Kerbe gehauen. Ein Steuersatz für alle Einkünfte und so, (fast) keine der unendlichen Ausnahmeregelungen mehr.

    Ich bin erstaunt, an dem oben gezeigtem, welch enorme Anschubkraft dies hat. Mit Russland haben wir wohl endlich ein Beispiel.

    1. Mit Russland haben wir wohl endlich ein Beispiel.

      Ja stimmt, wenn man auf Feudalherrschaft steht, können die Steuern für Reiche nie gering genug ausfallen.
      Noch ein paar Jahrzehnte, dann ist der große Systemkampfkuchen wieder verfrühstückt und 95% der Menschen leben wieder von der Hand in den Mund.

      Damit lässt sich sicher kein demokratisches System mehr betreiben, also muss der Adel wieder eingeführt werden.
      Wenn die Masse im Dreck sitzt, hat sie halt andere Sorgen. Die 90er in Russland dokumentieren dies wunderbar.

  12. Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Die Progression ist ein sinnvolles System, wenn es denn funktionieren würde. Aber sie funktioniert nicht, weil es viel zu viel Ausnahmen und Schlupflöcher gibt. Außerdem ist auf einen nicht unerheblichen Anteil des Einkommens gerade keine Progression, nämlich Spekulationsgewinner. Somit existiert die Progression fast ausschließlich für Leute mit geringem Einkommen.

    1. Sehe ich nicht ganz so… Die einheitliche Steuer ist sinnvoll & behandelt die Steuerzahler gleich.
      Die Perversion im Westen, die Steuer progressiv zu gestalten verwischt nur den Anblick für Otto&Lieschen Normalo, die denken, dass die ganzen Steuervermeidungsmöglichkeiten“ inzwischen so absurd sind, dass die tatsächlich „Reichen“ ( das sind auch nicht die, die ihr Einkommen echt erarbeitet haben) inzwischen sogar daraus einen Sport gemacht haben, der es ihnen ermöglicht, im Ausland gemachte Schulden in DE von der Steuer abzusetzen…..

      Gerne hält man sich – auch hier – am Ehepaar auf, dass 3/5 wählt ( die Steuerersparnis ist minimal) & gegen den Single mit 1 setzt…….

      Lustig ist hier eher zu lesen, wie die NEIDdebatte immer wieder funktioniert – man schielt auf die Anderen aber nur so lange wie man selber nicht zu den „Reichen“ gehört…. obwohl die Spanne schon bei Einkommenssummen beginnt, wo jemand eventuell wirklich fleißig am echten Arbeiten ist…dem gönnt man nicht mal das Schwarze unterm Fingernagel……

      1. Was soll man auch sonst tun, wenn man dermaßen im Geld schwimmt, als sich einen Sport
        daraus zu machen, es weiterhin zu vermehren.
        Cum-Ex Geschäfte wären auch so ein Beispiel.
        Meines Erachtens gehören die Steuergesetze von Grund auf reformiert.
        So ein pauschaler Einkommensteuersatz wäre schon mal ein guter Anfang.
        Aber halt !! reformieren geht nicht, denn dann würden sämtliche Steuerberater arbeitslos
        werden und die zahlen ja wiederum auch Steuern.
        Ich habe mal vor vielen Jahren, kurz für einen Steuerberater der höheren Einkommensklassen
        gearbeitet. Der hatte ein eigene Bibliothek mit Steuergesetzen. Das war eine äußerst interessante
        Erfahrung für mich.

  13. Um mal etwas versöhnliches zu schreiben.
    Was wäre besser?

    50.000 € Verdienst, 10.000 € Steuerabzug, 10.000 € Sozialabgaben?
    oder
    500.000 € Verdienst, 200.000 € Steuerabzug, 15.000 € Sozialabgaben?

    Der Punkt ist doch, schon vor den Abschreibungen, die man in dem Bereich 500.000 € reichlich hat, z.B. mit Immobilien, bleibt prozentual fast das Gleiche übrig, da kann man sich den Vermögensaufbau sogar gleich sponsern lassen. Also im Verhältnis zum Normalverdiener zumindest.

    Dieses ständige Gejammer ist schlicht verlogen und asozial. Die Flat-Tax gibt es in Deutschland doch schon, wenn man alle Abgaben mit reinnimmt, plus fetten Vorteilen für Spitzenverdiener.

    Eine Progression ist zwingend erforderlich! Heutzutage sammeln Milliardäre, gern schon mal zweistellig die Milliarden ein, pro Jahr. Es ist doch klar, dieses „Volksvermögen“ kann nicht schneller wachsen als der Gewinn der Volkswirtschaft, oder? Wenn es oben abgegriffen wird, kommt unten nichts mehr an, ganz einfach. Das wird wohl jeder verstehen, der eine Geldbörse handhaben kann.

    Und da ist es auch egal ob die Reichen gut oder böse sind, sie beschneiden mit ihren Gewinnen nun einmal per Definition die Entwicklungsmöglichkeiten aller anderen Menschen.

    1. Für hohe Einkommen kann das durchaus passieren. In den Zeiten der Pauschalsteuer ist die Armutsquote in Rußland gesunken. Ob das nun kausal ist oder nicht, es ist ein Erfolg. Nun ist dank der EU-Sanktionen aber derart viel Geld da, daß es nicht einzusehen ist, daß es überhaupt noch arme Russen gibt. Der Präsident denkt über ein neues Modell nach:

      Dmitry Kiselev: Das Wort „Gerechtigkeit“ ist ein magisches Wort für die russische Sprache. Sie verwenden es sehr vorsichtig, aber einmal haben Sie es in Ihrer Rede ausgesprochen, und es klang wie ein Donnerschlag. Sie sagten, daß die Verteilung der Steuerlast in Rußland gerechter werden sollte und schlugen vor, daß die Regierung darüber nachdenken sollte. In welche Richtung sollte sie denken?

      Wladimir Putin: In der Tat sollte die Steuerlast in dem Sinne gerecht verteilt werden, daß Unternehmen, juristische und natürliche Personen, die mehr verdienen, mehr zum Staatshaushalt beitragen sollten, um landesweite Probleme anzugehen, vor allem um die Armut zu bekämpfen.

      Dmitri Kiselev: Eine progressive Steuer?

      Wladimir Putin: Ja, im Wesentlichen eine progressive Steuer.

      Vladimir Putin answered questions from Dmitry Kiselev.
      March 13, 2024 The Kremlin, Moscow
      http://en.kremlin.ru/events/president/news/73648

  14. Vor den 13 Prozent auf den Einkommen sind Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 30% abzuführen (durch den Arbeitgeber). Die Mehrwertsteuer beträgt 20 Prozent.

    Es läppert sich also schon einiges in den Staatskassen zusammen.

    Eine Einheitssteuer auf dem Einkommen (Quellensteuer) ist einfacher zu kontrollieren als eine abgestufte Quellensteuer. Allerdings trifft das letztlich verfügbare Einkommen Niedriglöhne.

    Bei 1000 sind 870 verfügbar, bei 10000 sind 8700 verfügbar; wäre der Geringverdiener befreit, wären das verfügbare Einkommen gleicher: 1000 zu 8700. Allerdings kann auch (und einfacher) mittels Mindestlohn von 1150 ein verfügbares Mindesteinkommen von 1000 gewährleistet werden.

    Der Mindestlohn 2024 beträgt 19.242 Rubel pro Monat (211,29 USD oder 186,44 CHF oder 193,75 Euro) – er ist extrem klein.

    Zum Vergleich (Big-Mac-Index, 2022): Ein Big Mac kostet in Russland rund 1,74 USD, gleich 120 Big Mac pro Monat; 120 Big Mac entsprechen in der Schweiz 820 CHF. Die minimale AHV-Rente (1. Säule) in der Schweiz beträgt 1225 CHF und reicht nicht zum Leben!

    DER MINDESTLOHN IN RUSSLAND MÜSSTE VERDREIFACHT WERDEN: 60.000 RUBEL PRO MONAT UND ENTSPRECHEND MÜSSTEN AUCH DIE MINIMAL-RENTEN ERHÖHT WERDEN. SOFORT.

  15. Vielerots, etwa seitens der Kommunisten, wird behauptet, dass der Einheitssteuersatz von Putin seinerzeit geschaffen wurde, um die Oligarchen zu ködern, im Land zu bleiben und zu investieren.

    Es steht außer Zweifel, dass ein einheitlicher Steuersatz die besser Verdienenden begünstigt. Dieser Zustand dürfte jedoch auch in Russland bald Vergangenheit sein. Als Putin sich in seiner letzten Rede für soziale Verbesserungen und mehr Gerechtigkeit aussprach, griff er die Forderung auf, ein System der Steuerprogression zu entwickeln und umzusetzen.

    1. Das stimmt. Im Interview mit Dmitry Kislew sagte Wladimir Putin: „Yes, essentially a progressive tax“. Die angebliche „Gerechtigkeit“ wird in einem kapitalistischen System nie erreicht. Russland müsste dieses „System des Grosskapitals“ verlassen, statt an ihm herumzudoktern.

      Das Wort Faschismus und die Definition hat Mussolini voller Stolz in die Welt gesetzt: „Faschismus ist die Verschmelzung von Staat und Grosskapital“. Das Grosskapital ist überstaatlich und versucht aktuell, eine Weltregierung zu installieren: „Übernationale Führung einer Elite zusammen mit den Weltbanken“ – David Rockefeller, 1991, Baden-Baden.

      Russland ist wie der kollektive Westen faschistisch und erfährt einen faschistischen Angriff – getrieben vom westlichen Grosskapital, das gewinnt! Entweder Russland und die Ukraine oder – und wahrscheinlicher – Europa („Fuck the EU“) und einen Teil der Ukraine und Amerika: die Völker des kollektiven Westen!

      Diese Elite mit den Weltbanken werden eine künstliche Welt-Leitwährung einführen (CBDC). Ihr «Atlantik-System» und seine vier Freiheiten werden von einer Welt-Security durchgesetzt (NATO).

      Es scheint, dass Russland das Grosse nicht sieht, weil es das Kleine nicht sieht: seinen Faschismus. Nicht Putin führt Russland, sondern die Aristokratie des Geldes, die bereits den Kleinsten adelt: den Sparanleger. Diese Akkumulationsrate (Wachstumsrate) ist langfristig unvorstellbar verheerend! Ausgehend von Keynes (1928), Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder, müsste Russland nun nach 30 Jahren Kapitalismus massiv umgestalten! Russland steht heute da, wo die UdSSR mit Gorbatschow stand: Perestroika und Glasnost – und unter Jelzin und Putin den falschen Weg ging: nach Westen.

  16. Man erkläre mir bitte den tieferen Sinn einer Lohn- oder Einkommenssteuer. Simpel ausgedrückt: Ich stelle meine Arbeitskraft irgend Jemand zur Verfügung und bekomme dafür einen „Gegenwert“. Und davon soll ich jetzt noch an ein imaginäres Etwas was abgeben? Wofür? Für Versprechungen, die man nicht einhält? Das ist wie Mafia oder Kirche.
    Ich gebe zu, ich bevorzuge die Anarchie. Negativ besetzt, das Wort, aber ich brauche Keinen über mir, der denkt, er ist was Besseres. Dasselbe gilt für Versicherungen-ein Geschäft mit der Angst. Sonst nichts.

  17. es wird demnächst wohl geändert.
    Es soll eine progressive Steuer eingeführt werden. N-TV und Spiegel sprechen von furchtbaren Steuererhöhungen in dieser …
    Weil damit das eigene Steuersystem verklärt werden soll.
    Dazu möchte ich an die USA erinnern, die bis zu 90% Spitzensteuer einnahmen(Damals wars).

    Die Pauschalsteuer hatte ihren Sinn und nun wird es etwas gerechter. Nur etwas, um die scheuen Rehe des Kapitals nicht zu verjagen.

  18. Ja es stimmt in Deutschland gibt es den Spruch, Steuern zahlen nur die Dummen. Es kommt allerdings ein Problem dazu Diejenigen die dazu noch CumEx und Co nutzen, stellen die größten Ansprüche an den Staat in Sachen Infrastruktur!
    Für Russland ist dies eigentlich eine Sternstunde. Irgendwelche ausländische Konzerne nutzen nicht nur in Russland usw. die Ressourcen samt Umwelt Abgas , Abwasser . Die (Billig)Löhne spielen zumeist auch eine Rolle.
    So wurde hier einmal eine Doku gezeigt – Medikamentenherstellung in Indien.
    Es wurden ungeklärte Abwässer in den Ganges geleitet in den Heiligen Fluss. Es wurden Medikamententests an Menschen (Pat.) gemacht ohne ihr Wissen, nicht selten dazu Analphabeten . Wo auch Pat. gestorben sind. Die Ärzte haben ein paar € bzw. $ bekommen!
    Die Grundstoffe für Medikamente wurden nicht selten in irgendwelchen Garagen gefertigt. Dem Hr. Musk in Grünheide ist die Umwelt auch völlig egal (Wassermangel) er weis da im Osten gibt es genug billige Arbeitskräfte. Ja u. E- Zuschüsse u. eine Spitzeninfrastruktur. Die Gewinne gehen direkt in die USA .
    In Russland kann man nun sagen, die Gewinne bleiben zumeist in Russland. Ich erinnere mich noch an eine Sache. Am Baikalsee wurde eine Papierfabrik betrieben. Das Dumme es war ein russ. Betrieb, Also hieß es Westen diese Firma verschmutzt den Baikalsee- Weltnaturerbe.
    Wenn der Besitzer eine US- Firma gewesen wäre hätte dies gar niemand interessiert! Oder?

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