Eskalation

Was über Aserbaidschans Aktionen in Berg-Karabach bekannt ist

In Berg-Karabach finden wieder Kämpfe statt. Was ist aktuell bekannt?

Aserbaidschan hat wieder Kampfhandlungen in Berg-Karabach aufgenommen, was aufgrund der komplizierten Lage in der Region Folgen für die Weltpolitik haben könnte. Da es noch zu früh für Analysen ist, zeige ich hier auf, was zum jetzigen Zeitpunkt bekannt ist. Dazu übersetze ich eine Zusammenfassung der russischen Nachrichtenagentur TASS.

Beginn der Übersetzung:

Was über Aserbaidschans Aktionen in Berg-Karabach bekannt ist

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium erklärte, dass in Berg-Karabach Anti-Terror-Aktionen mit lokalem Charakter begonnen haben. Das Ministerium gab an, dass seine Ziele darin bestehen, die Bestimmungen der trilateralen Erklärung sowie die Entwaffnung und den Rückzug des armenischen Militärs aus diesem Gebiet sicherzustellen.

Eriwan wiederum erklärte, Baku wolle „die Politik der ethnischen Säuberung vollenden“ und es seien keine armenischen Streitkräfte in Berg-Karabach präsent. Russland hingegen rief beide Seiten auf, das Blutvergießen zu beenden und zu einer politischen und diplomatischen Lösung zurückzukehren.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Lage in Berg-Karabach gesammelt.

Bakus Anti-Terror-Maßnahmen

  • Aserbaidschan kündigte am 19. September den Beginn lokaler Anti-Terror-Maßnahmen in Berg-Karabach an.
  • Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium erklärte, es wolle die Einhaltung der Bestimmungen der trilateralen Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Aserbaidschan, Armenien und Russland vom 9. November 2020 durchsetzen und „groß angelegte Provokationen in der Wirtschaftsregion Karabach“ unterbinden. Ziel der Maßnahmen ist nach Angaben des aserbaidschanischen Ministeriums auch die Entwaffnung, der Rückzug des armenischen Militärs aus diesem Gebiet und die Neutralisierung seiner militärischen Infrastruktur.
  • Baku will „die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung der Republik Aserbaidschan“ und die Sicherheit der Zivilbevölkerung, der Beamten und der aserbaidschanischen Militärangehörigen gewährleisten.
  • Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium präzisierte, dass zivile Objekte keine Ziele seien, sondern dass Stellungen der armenischen Streitkräfte, ihre langfristigen Feuerpunkte sowie militärische Mittel und militärische Einrichtungen eliminiert würden.
  • Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium teilte ferner mit, dass es das Kommando des russischen Friedenskontingents und die Leitung des türkisch-russischen Beobachtungszentrums über seine Pläne informiert habe. Der Leiter der Abteilung, Zakir Hasanov, informierte auch seinen türkischen Amtskollegen Yashar Guler über die Situation. Guler versicherte seinerseits, dass die Türkei „auch heute noch nahe bei Aserbaidschan steht“.

Die Lage vor Ort

  • Baku erklärte, dass armenische Militäreinheiten von Artillerieanlagen aus auf die Stellungen der aserbaidschanischen Armee in Richtung des Bezirks Agdam schießen. Die Einheiten der aserbaidschanischen Streitkräfte ergreifen Vergeltungsmaßnahmen.
  • Um die Bevölkerung aus der Gefahrenzone in Berg-Karabach zu evakuieren, hat Aserbaidschan humanitäre Korridore und Auffangstellen an der Straße nach Latschin und in anderen Richtungen eingerichtet. Die Zivilbevölkerung wurde aufgefordert, sich von militärischen Einrichtungen fernzuhalten.
  • Aserbaidschan dementierte auch die im armenischen Teil der sozialen Netzwerke verbreiteten Informationen über den Beschuss ziviler Objekte in Karabach durch die Einheiten der Republik. Baku fügte hinzu, dass „nur legitime militärische Ziele außer Gefecht gesetzt werden“.

Die Reaktionen Armeniens

  • Eriwan erklärte, es seien keine armenische Streitkräfte in Berg-Karabach präsent, während „aserbaidschanische offizielle Berichte und Medien weiterhin falsche Behauptungen aufstellen“, die das Gegenteil behaupten. Nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums ist die Lage an den Grenzen des Landes seit 14:00 Uhr Ortszeit relativ stabil.
  • Armenien ist der Ansicht, dass „Aserbaidschan eine weitere groß angelegte Aggression gegen die Bevölkerung von Berg-Karabach entfesselt hat, um seine Politik der ethnischen Säuberung zu vollenden“.
  • Premierminister Nikol Paschinjan berief eine Sitzung des Sicherheitsrates ein, um die Lage zu erörtern. Er sagte, die Lage an Armeniens Grenzen sei stabil und Eriwan habe nicht die Absicht, unüberlegte Schritte zu unternehmen. Paschinjan zufolge sollten auch die russischen Friedenstruppen auf die Situation in Berg-Karabach reagieren.
  • Vor dem armenischen Regierungsgebäude im Zentrum von Eriwan findet ein Protest statt. Etwa 500 Menschen haben sich auf dem Platz versammelt. Die Demonstranten werfen der armenischen Führung und Paschinjan persönlich vor, dass ihre Politik zu der derzeitigen Situation in Karabach geführt hat.

Russlands Erklärungen

  • Russland ist zutiefst beunruhigt über die drastische Eskalation der Lage in Berg-Karabach, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa. Moskau ruft die Konfliktparteien auf, das Blutvergießen zu beenden und zu einer politischen und diplomatischen Lösung zurückzukehren.
  • Trotz der Verschärfung der Lage erfüllen die russischen Friedenstruppen weiterhin ihre Aufgaben. Russland geht davon aus, dass die Sicherheit des Friedenskontingents „von allen Seiten bedingungslos gewährleistet wird“. Sacharowa dementierte jedoch die Information, dass die aserbaidschanische Seite die russischen Friedenstruppen angeblich im Vorfeld der heutigen „Anti-Terror-Operation“ gewarnt habe. „Das entspricht nicht der Realität. Die Information wurde dem russischen Kontingent wenige Minuten vor Beginn der Feindseligkeiten übermittelt“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.
  • Wie Sacharowa anmerkte, unterhält Russland auch Kontakte zur Lage in Berg-Karabach, unter anderem mit Aserbaidschan. Ihr zufolge wird das Ministerium eine Erklärung zu den Ergebnissen dieser Kontakte abgeben.
  • Sacharowa wies auch darauf hin, dass alle Schritte zur friedlichen Lösung des Karabach-Problems in einer Reihe von trilateralen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs Russlands, Aserbaidschans und Armeniens festgelegt sind, die für den Zeitraum von 2020 bis 2022 verabschiedet wurden. In jüngster Zeit hätten Russland und andere internationale Vermittler damit begonnen, ernsthafte Voraussetzungen für Fortschritte bei der friedlichen Lösung des Karabach-Problems zu schaffen, einschließlich humanitärer Hilfe für die Bevölkerung von Karabach, so die Sprecherin.
  • Als Reaktion auf die Erklärungen des armenischen Außenministeriums, das die russischen Friedenstruppen und den UN-Sicherheitsrat aufforderte, Maßnahmen zur Beendigung der Feindseligkeiten zu ergreifen, erinnerte Sacharowa in ihrem Telegrammkanal an die offizielle Anerkennung der Zugehörigkeit Berg-Karabachs zu Aserbaidschan durch die armenische Führung.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

28 Antworten

  1. Sacharowa wies auch darauf hin, dass alle Schritte zur friedlichen Lösung des Karabach-Problems in einer Reihe von trilateralen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs Russlands, Aserbaidschans und Armeniens festgelegt sind, die für den Zeitraum von 2020 bis 2022 verabschiedet wurden.

    Ist das ein Übersetzungsfehler, oder gelten diese Erklärungen eigentlich nicht mehr?
    Man sollte nebenbei auch nicht vergessen, die Blockade Berg-Karabachs begann im Dezember 2022, es ist schon wieder reichlich spät für eine sinnvolle Reaktion.

  2. So nimmt der Viel-Fronten-Krieg gegen Russland immer mehr Form und Gestalt an sowie an Geschwindigkeit zu – und wenn Russland dann völlig überlastet scheint, wird man wahrscheinlich mit einem gezielten Schlag das Land enthaupten und zerstören – so stellt sich das uns schon lange dar! 😤😤

    1. Kann ich mir nicht vorstellen. Die Sache wurde mit Erdogan abgestimmt, einfach so und ohne grünes Licht vom Kreml würden die das nicht machen. Auch der Zeitpunkt scheint mir sehr verdächtig. Gerade heute wo doch Selenski seinen großen Auftritt hat und die Faschisten in Ramstein neue Schweinereien planen.
      Traurig für die Armenier, wie schon so oft verraten und verkauft.

    2. Wie soll denn die Nato Russland enthaupten können, ohne dass der totale Krieg bis zum Armageddon weltweit ausbricht? Sollte es soweit kommen, dass amerikanische Raketen in Moskau oder der Krim einschlagen wird endgültig der Tag der Abrechnung kommen für den Westen.

  3. Die russischen Friedenstruppen bringen erwartungsgemäß gar nichts. So wie der Russe es auch nicht vollbracht hat Berg Karabach wenigstens mit dem nötigsten zu versorgen. Wie bekannt ist gehen in Berg Karabach die Fehlgeburten durch die Decke. Dass es dem Russen nicht peinlich ist. Weltmacht spielen wollen, aber nicht liefern.

  4. Warum muss eigentlich jeder Pupsstaat „unabhängig“ sein? Die Region sollte entsprechend ihrer Historie wieder zwischen Russland und Persien aufgeteilt werden. Das schiitische Aserbaidschan zu Iran, das christliche Armenien zur russischen Föderation. Beide Völker würden innerhalb starker Staaten und im selben geopolitischen Block vereint.

      1. Ihr braucht Typen wie mich, damit ihr mit euren vollgeschissenen Fingern auf mich zeigt, und sagt „Das ist der Bösewicht da!“ Und ? Was seit ihr dann dadurch? Gut? Ihr seid nicht gut. Ihr wisst nur wie ihr euch versteckt und wie ihr leben könnt. Aber ich, ich hab solche Probleme nicht. Denn ich sag immer die Wahrheit, sogar wenn ich lüge.

      2. Prorussische Weltsicht „in a nutshell“.

        Ich finde, man sollte Ricos Gedanken nicht so abtun. All diese Staaten basieren auf einem Konzept, das über 100 Jahre alt ist. Das die sich damals absetzen wollten, kann ich verstehen, da gab es schließlich reichlich Knatsch und nebenbei auch Bestrebungen des Westens Russland zu zerschlagen, also das Original.

        Damals schien dies auch noch eine runde Sache zu sein. Damals ist man als Agrarstaat durchaus noch achtbar über die Runden gekommen. Heutzutage werden es auf Jahrzehnte abgehängte Länder bleiben, selbst wenn sie sich irgendwann untereinander vertragen.

        Sie sind nun alle „frei“, wunderbar. Dafür allein kann man sich aber nichts kaufen und wenn man sich so manche Regierung dort ansieht ist das mit der Freiheit auch eher relativ.

        1. Solange grünbraune DE nicht verwunden haben, dass die Russen ihnen die „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ – Masche 45 versaut haben, heulen die immer rum..dabei wollen die selber doch alles einsacken….

        2. Gegenüber dem Bot/der Edelfeder habe ich das Antworten mal dem hoch geschätzten Tony Montana überlassen (ich liebe es manchmal einfach, Bots zu crashen und Edelfedern wieder als Pickel an den Arsch des Teufels zurückzuschicken).

          Aber echten Diskussionsteilnehmern gegenüber führe ich meinen Kommentar natürlich gerne näher aus. Meiner Ansicht nach gibt es in der modernen Staatenwelt nur sehr wenige Länder, die aus historischen Nationen heraus gewachsen sind und wirklich lebensfähig sind. Bei den meisten Staaten handelt es sich lediglich um Protektorate mit willkürlich gezogenen Grenzen, die von westlichen Imperien, allen voran den Angelsachsen, gezogen worden sind (So geschehen etwa in Afrika, im Mogulreich oder auch als neueres Beispiel im ehemaligen Jugoslawien).
          Diese Grenzen zerschneiden historische Nationen und Völker nach dem Prinzip „Teile und herrsche“. Die Auswirkungen dieses postkolonialen Erbes wirken sich in Form von Kriegen und Konflikten bis heute aus, was ja auch so gewollt ist. Nicht viel anders verhält es sich mit den willkürlichen Grenzen des postsowjetischen Raumes, einem Rudiment der sowjetischen Verwaltungsgliederung (die überdies selbst ein Geschenk der imperialen Mächte war und dem historischen Russland übergestülpt worden ist, aber das nur am Rande). Diese Grenzen also, wie wir sie heute im Kaukasus oder auch in Südrussland (ich sage bewusst nicht das U-Wort) kennen, hätten niemals als Grenzen von unabhängigen Nationen in Kraft treten dürfen, aber schon gar nicht Völker und gemeinsame historische Kulturräume trennen dürfen. Die Revision und Verurteilung dieser Grenzen steht weit vorne auf der „To do List“ auf dem Weg zu einer multipolaren Welt.

          Abgesehen davon bin ich aber ein großer Anhänger und Befürworter des Selbstbestimmungsrechts der Völker. Dieses würde ich ganz vorne weg zuallererst in Britannien umsetzen (Gemeint ist hier die Unabhängigkeit Schottlands, Wales, Nordirlands und des Cornwall). Und natürlich jene in den von Hispanos bewohnten Gebieten der USA, die sich spätestens nach oder sogar noch während des kommenden Bürgerkriegs/Zerfalls der Vereinigten Staaten wieder Mexiko anschließen dürften.

          1. Das Problem mit ihren historischen Nationen ist, dass sich bei seinen revisionistischen Begründungen jeder die Seite im Geschichtsbuch raussucht in der „seine“ Nation gerade Oberwasser hatte.

            Sie schreiben sie sind Beführworter des Selbstbestimmungsrechtes der Vöker, möchten aber von außen entscheiden, wer historische oder kulturelle Nation sein darf, und wer im Zweifel eh nur Protektorat ist und kein souveräner Staat mehr sein sollte. Diese Sicht spiegelt sich in ihren Ausführungen „Pupsstaaten zwischen den großen Nationen aufteilen“ wieder, oder auch beim russischen Handeln und den prorussischen Narrativen in der Ukraine. Ebenso sieht man dieses Muster bei den hier ständig wiederkehrenden Versuchen, misliebige Staaten als „Vasallen“ zu framen. Ich verstehe die russische Sehnsucht nach der eigenen imperialen Macht zu Glanzeiten der SU wärend des kalten Krieges. Aber diese Zeit kommt nicht zurück.

            Zum Thema „Achtung von Staatsgrenzen“ habe ich noch die Ausführungen eines afrikanischen Staatslenkers im Kopf (weiß leider den Namen nicht mehr) der meinte: „Ja unsere Staatsgrenzen haben die Engländer gezogen, völlig willkürlich und quer durch unsere Kulturen ohne Sinn und Verstand. Aber wir und unsere Nachbarstaaten achten sie und erkennen diese trotzdem an und ersparen uns das endlose Leid, welches deren Infragestellen über uns alle bringen würde.“

            1. Oha, die ganz helle Garde an Edelfedern. Ich bin stolz, dass man uns mittlerweile die Besten der Besten der Besten schickt, Sir! (sry das Men in Black quote musste an dieser Stelle einfach mal sein).

              Ich werde mir mit dir nicht meine kostbare Lebenszeit vergeuden und zerlege das deshalb im Schnelldurchgang, auch als Warnung für andere, die aus dem selben Loch hervorkriechen (als würde man eine tote Maus in die Ecke werfen):
              Das Beispiel Afrikas zu bringen ist hanebüchen. Ein wesentlicher Teil der Konflikte auf dem Kontinent rührt von der kolonialen Aufteilung. Aber trotzdem danke für das Einbringen dieses Beispiels: Die Kolonialgrenzen werden in Afrika zukünftig tatsächlich keinerlei Bedeutung mehr spielen, da der Kontinent innerhalb der multipolaren Welt einen geeinten Pol bilden wird. Ähnlich wird das bei denjenigen Staaten sein, die sich gegenwärtig, um mal deine Vorlage zu verwandeln „revisionistische Begründungen (…) im Geschichtsbuch raussuchen“ (beziehungsweise die Geschichtsbücher fleißig umschreiben) und Russland im Dienste ihrer Herren in Washington und London (unter maximalem eigenen Schaden) anpissen, dabei aber natürlich keinesfalls Vasallen genannt werden dürfen.
              Aber nicht weil Russland irgendwelche Länder in sein „Imperium“ einzuflechten gedenkt (aber da sieht man mal wes Geistes Kind ihr Pappnasen seid). In der Tat hegt Russland heute keinerlei imperiale Absichten (selbst dem Blutvergießen im Donbass hat man acht Jahre zugeschaut, bis man endlich mal angefangen hat den kleinen Finger zu rühren). Sondern schlicht und ergreifend, weil das angelsächsisch geprägte Imperium und sein Weltbild, ach komm ich zitier dich nochmal, es macht solchen Spaß, wo man „von außen entscheidet, wer historische oder kulturelle Nation sein darf, und wer im Zweifel eh nur Protektorat ist und kein souveräner Staat mehr sein sollte“ nicht mehr existieren und der multipolaren Welt weichen wird. Die Pupsstaaten (die nicht Vasallen genannt werden dürfen, wir gehören auch dazu) haben dann die Wahl, entweder Teil eines Pols zu sein oder eben unterzugehen. Ich befürchte letzteres ist bereits festgeschrieben.

              1. Ich schaudere, ich schaudere. (dieser Monkey Island quote, kommt mir an dieser Stelle passend vor)

                *Ein wesentlicher Teil der Konflikte auf dem Kontinent rührt von der kolonialen Aufteilung.*
                Völlig richtig. Ist das jetzt ein Argument für oder gegen Revisionismus. Mal ganz genau nachdenken.

                *Die Kolonialgrenzen werden in Afrika zukünftig tatsächlich keinerlei Bedeutung mehr spielen, da der Kontinent innerhalb der multipolaren Welt einen geeinten Pol bilden wird.* Sagt ihre .. Glaskugel? Aktuell sehe ich viele Konflikte, Militärputsche, eher schleppend verlaufen Versuche Probleme innerafrikanisch zu lösen und die halbe Welt, die versucht überall zu schieben und zu ziehen und den Blick doch fest auf den jeweils eigenen Interessen hat. Die Behauptung nur Ex Kolonialmächte sind an jedem und allem in Afrika schuld, nur weil es die ersten waren, welche vor hunderten Jahren Terror und Leid über diesen Kontinent gebracht haben ist scheinheilig. In Lybien sind/waren auch die Türkei und Russland am zündeln und wie „super“ es für die freie Gesellschaft eines Landes ist, wenn russische Söldner als force multiplier für eine Militärführung dienen, müsste man wahrscheinlich auch eher im Einzelfall mit etwas Kontext bewerten.

                Ihre weiteren losen Aneinanderreihungen vermag ich kaum in einen sinnvollen Zusammenhang zu setzen. Sie schreiben „ähnlich (Bezug auf ihre Ausführungen zu Afrika) wird es für Vasallenstaaten sein, welche jetzt auf Geheis von UK und US mit revisionistischen Begründungen bzw Geschichtsumschreibungen Russland anpissen würden. “ ähm.. ok.
                Weiter unten schreiben Sie im Zusammenhang weiter, dass der Westen es sei, der die Souveränität von Nationen angreife und dass diese „Vasallen“ die Wahl zwischen „Teil eines Pols“ oder Untergang haben werden. Implizit sei hier der übliche whataboutism vermutet, Irak, Jugoslawien usw. In der Ukraine hat aber nun mal Russland seine Grenzen auf die eines anderen Landes verschoben, aus dieser Verantwortung wird es bei aller Ablenkung und den berechtigten Fingerzeigen nicht entlassen. Hatte ich schonmal erwähnt, dass man aus Nato und der EU austreten kann? Und jetzt festhalten, hat es beides schon gegeben, jeweils ohne feindliche Besetzung oder Maßregelung durch „den Overlord“. Aber die EU als integratives Projekt und zukünftiger Pol in einer multipolaren Welt war nicht das, was sie argumentativ so im Sinn hatten oder?

                Russland hat laut Ihnen also keine aktuellen imperialen Ambitionen oder irgendwie faschistoide Starallüren? Weil Sie das sagen? Die Krim und die neuen Oblaste, nur unter Schmerzen, gegen den eigenen Willen und trotz dem von einem hochverehrten Völkerrecht, gaaanz wiederwillig, und ganz schnell, anektiert. Tschetschenien zum Wohle der Menschen fast gewaltlos eingemeindet. Die frozen conflicts in Moldawien und Georgien, auch eher son kulturelles Ding, eigene Minderheiten.. man kennts. Afghanistan.. naja hätte ja klappen können. Das URA Gebrülle, die Militärparaden und das Fahnegeschwenke, Groß- Klein- Neu- und wasweißich- Russland , die nationalistischen Militärblogger, die agressiven Propagandisten im TV auf Dauerschleife mit ihrer Gruppenmastrubation auf die überlegene eigene Nation. Der heilige Krieg gegen das Böse für die „historische Erde“ und Mother Russia, der „Unionsstaat“ Weißrussland.. Die verbalen Ausfälle gegen Balten und halb Osteuropa. Die neuerliche Reglorifizierung Stalins. Aber klar, darf man alles nicht so hochhängen, alles eher so.. Hobby. Keinesfalls irgendwie ein expansiv militaristischer Hintergrund zur Wiederherstellung russischer Größe nach Vorbild der SU und der Traum vom Wiederaufstieg in die 1. Liga. Wer könnte auf sowas kommen.. Absurd.. Lasst mal lieber ab jetzt den Schulklassen militärische Grundausbildung zukommen sonst wird denen beim Fahne schwenken noch langweilig. Hängt in russischen Schulen eingenlich ein Bild des „Führers“ in den Klassenzimmern? Frag nur, weiß es echt nicht aber sollte mich doch wundern wenn nicht.

                Beim „Blutvergießen im Donbass“ hat man auch nicht „8 Jahre zugeschaut“. Man hat den Konflikt mitverursacht, zementiert, Waffen und Soldaten geliefert, Pässe ausgeteilt, Unternehmen enteignet, den Rubel eingeführt, und der Welt erzählen wollen man hätte mit all dem nichts zu tun oder war ja leider gezwungen so zu handeln. Hat aber dummweise außerhalb Russlands trotz aller Propaganda kaum wer geglaubt und spätestens 2022 haben viele Länder Russland gegenüber eine feindliche Haltung eingenommen. Wirkliche Unterstützer seiner Agenda hat Russland nicht mehr viele. Sicher nicht die Brics.

  5. Entschuldigt bitte mein Unverständnis, wenn ein Artikel schon mit dem für unsere Qualitätsmedien berüchtigten Satz beginnt: Was über das X bekannt ist! Dann will ich schon gar nicht mehr weiterlesen, denn da wird verschleiert, weggelassen…

    1. Dann will ich schon gar nicht mehr weiterlesen, denn da wird verschleiert, weggelassen…

      Mag schon sein, das die TASS auch nicht perfekt ist. Wenn es eine bessere Zusammenfassung gibt, einfach mal einen Link einstellen.

      Ich habe jedenfalls nichts Besseres gefunden. Im deutschsprachigen Raum schon mal gar nicht.

  6. Vor hundert Jahren begann ein Jahrundert der Genozide mit der Ermordung von 1,5 Mio Armeniern durch die Türken.
    Armenien ist umgeben von Muslimischen Nachbarn welche ihren Boden bereits von allem unislamischen gereinigt haben. Die Türkei ist eines der reinrassigsten Länder der Erde, von Albanern Aramäern, Kopten usw ist nichts mehr übrig geblieben.
    Das gleiche gilt für alle anderen islamischen Länder in welchen wie jeder sehen kann, die Ursprungskulturen fast komplett ausradiert wurden.
    Was davon noch übrig ist kämpft um das Überleben.
    Was wird aus Europa werden?

  7. Die US-Teilnahme an einen Manöver in AM zeigt
    erste Früchte: Verlogenheit, Provokationen, Ver-
    rat und der Versuch, eine weitere Front aufzu-
    machen.

    Wie viele Machtverwalter (weiß nicht, ob man von
    Machthaber sprechen kann) verkaufen das jeweilige
    Staatsvolk noch an die USA? Die EU ist hinläng-
    lich bekannt, wobei Finnland noch besonders zu
    erwähnen wäre, aufgrund der langjährigen guten
    Beziehungen zu RU.

    Außerhalb der EU hätten wir Moldawien, deren
    Verwalterin der Finnlands sehr ähnlich scheint.
    Dann wären noch die Baustellen Georgien und
    Armenien. Der „Paschajan“ scheint nun die Rolle
    des „Sackarschwilli“ übernehmen zu wollen. Bei
    solchen Bestrebungen sind die USA meist sehr
    spendabel.

    Zentralasien gerät auch immer mehr unter US-
    Einfluss und widerstehen den Versuchungen
    immer weniger. Über die UN bekommen die US-
    Oligarchen nun den Zugriff auf Kasachstan:

    „… Kasachstan hat mithilfe des Entwicklungspro-
    gramms der UN (UNDP) eine Digital Family Card
    entwickelt, die alle Informationen über alle Bürger
    und ihre Verwandschaftsverhältnisse zusammen-
    führt. Unter dem Vorwand, so in Notlagen besser
    und schneller helfen zu können, werden die Fa-
    milien ihrer Privatsphäre beraubt.“

    Der ganze Artikel ist bei Norbert Häring zu finden.

    1. Scheint am Denkapparat zu liegen?!
      Da sind russ. Friedenstruppen stationiert & Russland versucht ständig zwischen beiden Ländern zu vermitteln – was das mit „Schutzmacht“ zu tun haben soll, verstehen Sie sicher nicht….. Nachfahren von Herrenmenschen haben wohl generell ein Problem damit, sich nicht pausenlos in innere Angelegenheiten anderer einzumischen & Krieg anzuzetteln….

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