Ukrainische Medien: Das Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive liegt an den NATO-Doktrinen

Laut UNIAN stützt sich die aktuelle Doktrin der Allianz auf die Luftüberlegenheit des Westens

MOSKAU, 13. August./ Das Scheitern der so genannten Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte liegt an den Militärdoktrinen der NATO-Länder und dem Unverständnis der realen Situation bei den westlichen Beratern. Diese Meinung vertritt ein Leitartikel der ukrainischen Agentur UNIAN.

„Die westlichen Militärs versuchen, die Verantwortung für das Scheitern der NATO-Doktrin zu Beginn der Gegenoffensive auf die Ukrainer abzuwälzen. Aber genau nach diesem Scheitern, begannen unsere Stäbe, auf ihre eigene Weise zu handeln und die westlichen Berater – Theoretiker, die wenig von dem verstehen, was hier vor sich geht – zu ignorieren. Und die versuchen, sich zu rechtfertigen. Sie sagen, dass sich nicht die NATO-Doktrinen und -Berater als nutzlos gegen die Russische Föderation erwiesen haben, sondern die ukrainischen Streitkräfte, die „keinen gemeinsamen Kampf führen können“, so der Autor des Artikels.

Das Problem, so der Artikel, ist, dass die gesamte moderne NATO-Doktrin auf der westlichen Luftüberlegenheit aufbaut. Die NATO verfügt jedoch über so gut wie keine Luftabwehr und über wenig Minenräumgeräte. „Alle Gesprächen drehen sich nicht um das ‚Versagen der ukrainischen Streitkräfte‘, sondern um das, wofür der Westen seit Jahrzehnten seine Budgets ausgibt“, schreibt der Autor. „Das ist einer der Gründe, warum die Amerikaner keine Flugzeuge geben wollen, denn wenn sich herausstellt, dass man sie wirklich abschießen kann, wäre das ein Schlag für alle vom Westen entwickelten Waffen und Doktrinen der letzten achtzig Jahre.“

Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, unternimmt die ukrainische Armee seit dem 4. Juni erfolglose Angriffsversuche. Nach Angaben des Ministeriums hat die Ukraine in zwei Monaten mehr als 43.000 Soldaten und rund 5.000 Stück verschiedener Waffen, darunter 26 Flugzeuge und 25 Leopard-Panzer, verloren. Der russische Präsident Wladimir Putin betonte, die ukrainischen Truppen hätten in keinem Abschnitt Erfolg.

Nach Angaben der Zeitung Politico warnten US-Beamte ihre ukrainischen Kollegen, dass Kiew in naher Zukunft größere Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielen müsse, damit Washington die Unterstützung in gleichem Umfang fortsetzen könne. Nach Angaben von Bloomberg gesteht der Westen die erheblichen ukrainischen Verluste ein. Gleichzeitig schrieb die Zeitung Washington Post, dass die erfolglose ukrainische Gegenoffensive die Beziehungen Kiews zu den westlichen Ländern negativ beeinflussen könnte. Wie CNN berichtete, könnte die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte, die die Erwartungen der westlichen Länder nicht erfüllt hat, zu einer Spaltung unter den Partnern Kiews führen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

      1. Das ist richtig. Obama hatte nur einen Störkrieg im Sinne, nicht zuletzt, um eine Allianz EU-Rußland (und damit das Entstehen einer mindestens gleichstarken Konkurrenz) zu verhindern. Dafür kann man ihm so gesehen sogar dankbar sein. Trump stand den Kriegsplänen im Wege, und wurde deshalb von den Deutschen bekämpft und beschimpft. Unter Biden haben sich verschiedene Fraktionen mit verschiedenen Interessen auf einen Krieg zusammen mit den „Neuen Europa“ eingelassen, die meisten wollen das „Projekt Ukraine“ längst abblasen, da es nicht funktioniert im Sinne ihrer Ziele.

        Die Deutschen hatten eine Einverleibung von Ukraine, Belarus, Moldawien und mindestens „Moskowien“ bis zum Ural in ihr „Neues Europa“ im Sinne, ab 1941 wie an 2013. Seit Gaucks Kriegsreden 2012 zielen sie konsequent auf den Krieg hin, und können trotz faktischer Niederlage nicht ablassen, obwohl das sehr ratsam und (noch) leicht möglich wäre. Bis zum „Endsieg“ – oder bis zur vollständigen und bedingungslosen Kapitulation.

  1. Es gilt das Sprichwort: Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg viele Schuldige.
    Da die Gegenoffensive außer Toten nichts bringt, muss jeder Beteiligte suchen, den wahren Schuldige zu finden. Die NATO meint, es seien die unfähigen Ukrainer, die Ukrainer meinen, es seien die zu zögerlichen NATO-Staaten, und letztlich wird es die Natur oder das Klima sein, das Schuld hat. Entweder ist es zu heiß, oder zu nass, egal, der Karren ist im Dreck. Einer muss Schuld sein.

  2. …den Drohnenvideos nach zu urteilen, wird es jeden Tag weniger NATO – Gerät, natürlich auch die Besatzungen !!.. …in einer Chinesischen Zeitung wurde es auch beschrieben, dass die Felder voller Leichen ukrainischer Soldaten liegen ??..😎😈

  3. Die Ukraine hatte im Osten an der Grenze zu den Abtrünnigen Oblasten.
    Auch eine umfangreiche Verteidigungslinie.
    Die Ukrainer und NATO haben bis heute nicht geschnallt.
    Die Russische Armee hat diesbezüglich die Einsatzdoktrin der roten Armee
    längst hinter sich gelassen.
    Die NATO und Ukraine rechneten sehr wahrscheinlich mit einem schnellen
    Frontalangriff der Russen.
    Zur Abwehr eines solchen Angriffes wurden die Ukrainer ausgebildet und
    entsprechend bewaffnet, heisst hochtechnologie Infanterie Panzerabwehrwaffen
    Javelin usw.als Ergänzung zu den rote Armee Waffen der Ukrainer.
    Die Grillroste auf den Panzern der Russen sprechen für sich, bis dato haben sich NATO
    Experten zu diesem Faktum kaum geäussert. Bemerkenswert eine symple
    Einrichtung mit grosser Wirkung, in der abwehr gegnerischer Hochtechnologie Waffen.
    Das kann man aus den einschätzungen so einiger Westexperten und ihren
    vielen Fehleinschätzungen herauslesen.
    Russland hat sich für einen Vormarsch in kleinen Schritten mit vor
    allem Artillerieeinsatz entschieden. Das braucht grosse Mengen an Munition
    und viel Zeit.Abnutzungskrieg.
    Artillerie Granaten sind schneller nachzuschieben als Infanteriesoldeten.
    Loge da spielt auch die minimierung der Verlust eigener Soldaten eine sehr wichtige Rolle.
    Auch das eine anpassung der Russchen Armee, das war in der roten Armee etwas anders.
    Das konnte man doch schon längst beobachten, wenn man über etwas brauchbare
    Fachkenntnisse verfügt. Offensichtlich ist das in NATO Kreisen eher marginal entwikelt.
    Vermutlich glauben bis heute Teile der NATO Strategen, die Russen hätten vergleichbar
    mit der Ukrainischen Seite symetrische Verluste.
    Das dürfte noch Nachwehen auslösen, wenn die Verluste an die öffentlichkeit kommen.

    1. ….schon Richtig.. …nachdem Russland voriges Jahr, so ab Mai wie Analysten schreiben, begriffen hat, dass die „NATO“ einen Krieg gegen Russland führt, hat ja Russland sofort die Taktik geändert.. …Rückzug aus Gebieten, welche mit der geringen Anzahl an Truppen nicht zu verteidigen war, befestigte Stellungen einrichten, die stark ausbauen.. …im Hintergrund Rüstung hochfahren, Freiwillige und Mobilisierte trainieren, eine „Neue Armee“ aufbauen weg von den TBG usw… ….und seit der „Offensive“, geht es nur noch darum, soviwl als Möglich, NATO – Waffen zu eliminieren.. …auch die Bedienungsmannschaften !!.. …erinnert irgendwie an 1812, als die Russische Armee unter Kutusow nur bei Smolensk eine kleine Schlacht führte, danach bei Borodino die Grosse Schlacht, welche auch Napoleons Armee dezimierte.. …und danach, auf den Winter wartete und Napoleon, auf die „Verhandlungen“ !!.. …jetzt wird die Ukro – NATO – Armee „zermahlen“ und die Globalisten, warten auf die „Russische Niederlage“ ??.. …oder wollen sie „aussteigen“ ??.. ….aber Russland, wie damals Alexander I., werden die Bedingungen stellen, NICHT die Kiewer Marionette, oder deren Strippenzieher !!..😎😈

  4. „Die Grillroste auf den Panzern der Russen“.
    Echt genial. Spotbillig und wirkungsvoll. Da suchen hochdotierte Spezialisten (Eierköppe) unendlich lange nach den Superwerkstoffen die es eigentlich noch gar nicht gibt. Schade das es noch kein Bild gibt, wo die russischen Soldaten diesen arroganten Fatzken die Zunge rausstrecken.
    In Schland wurde ein super armierter Beton erfunden. Damit werden Zäune und Einfriedungen von Botschaften im Ausland effektiv geschützt. Diese Material heißt „Ducon“. Leider habe ich davon im Ukrainekrieg noch nichts gehört oder gesehen. Das hängt wahrscheinlich auch mit der Arroganz und Überheblichkeit einiger Leute zusammen. Die denken eben nur soweit, wie der Uhu kackt.

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