Westliche Medien

Was Spiegel-Leser über das Treffen von Lukaschenko und Putin (nicht) erfahren

Vor einigen Tagen haben sich die Präsidenten Putin und Lukaschenko getroffen. Die dabei veröffentlichten Informationen waren sehr interessant, aber deutsche Medien wie der Spiegel haben sie ihren Lesern verschwiegen.

Am 23. Juli haben sich der Präsidenten Russlands und Weißrusslands, Putin und Lukaschenko, getroffen und in dem vom Kreml veröffentlichten Gespräch der beiden wurden sehr interessante und auch beunruhigende Erklärungen abgegeben. Davon jedoch haben die Leser deutscher Medien wie dem Spiegel nichts erfahren. Ich habe extra einige Tage gewartet, bevor ich darüber berichte, weil ich abwarten wollte, ob der Spiegel doch noch über die wichtigen Aussagen der beiden Präsidenten berichtet. Er hat es nicht getan, also tue ich es.

Der Spiegel hat am 23. Juli in einem Artikel mit der propagandistischen Überschrift „Despotenbegegnung in Sankt Petersburg – Putin und Lukaschenko treffen sich erstmals seit dem Wagner-Aufstand“ über das Treffen der beiden Präsidenten berichtet. In dem Spiegel-Artikel heißt es beispielsweise:

„Dabei sprachen Putin und Lukaschenko laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass auch über den Angriffskrieg in der Ukraine, den der Kreml noch immer als Spezialoperation bezeichnet. Lukaschenko soll laut Tass gesagt haben, dass es gar keine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gebe. Daraufhin habe ihn Putin unterbrochen und gesagt, eine Gegenoffensive finde statt, sei aber gescheitert.“

Der Spiegel arbeitet hier mit psychologischen Mitteln, wenn er berichtet, was Lukaschenko „laut Tass gesagt haben“ soll, denn jeder kann leicht überprüfen, was Lukaschenko und Putin gesagt haben. Der Kreml hat das Gespräch veröffentlicht und ich habe es auf Deutsch übersetzt. Dass der Spiegel alles im Konjunktiv formuliert, soll dem Leser den Eindruck vermitteln, in Russland und Weißrussland sei alles unklar und intransparent. Wenn zum Beispiel US-Präsident Biden vor der Presse steht, dann berichtet der Spiegel nicht im Konjunktiv und unter Berufung auf zum Beispiel Reuters, sondern formuliert Bidens Worte in der Regel als direkte Rede. Das eine soll beim Leser Vertrauen wecken, das andere soll Misstrauen wecken.

Kriegspropaganda: Die ukrainische Gegenoffensive ist „weit entfernt von gescheitert“

Es ist faszinierend, wie die westlichen Medien immer noch den Eindruck vermitteln, die Ukraine könne irgendwelche militärischen Erfolge vorweisen. Anstatt über die wirklich wichtigen Aussagen der beiden Präsidenten zu berichten, fokussiert sich der Spiegel auf die gescheiterte ukrainische Gegenoffensive und schreibt:

„Der US-Generalstabschef Mike Milley hatte am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass die ukrainische Gegenoffensive »weit entfernt von gescheitert« sei. Die militärische Operation werde aber lang, hart und blutig, hatte Milley demnach gesagt. Seit Wochen läuft die zuvor lange erwartete Gegenoffensive, neben Erfolgsmeldungen gibt es auch Berichte über Rückschläge.“

Ich wüsste wirklich gerne, welche „Erfolgsmeldungen“ es auf ukrainischer Seite gibt. Aber das Beispiel zeigt, wie die westlichen Medien Kriegspropaganda in der Tradition des Dritten Reiches machen, denn selbst als die Sowjets vor Berlin standen und die US-Truppen Westdeutschland besetzten, hat die deutsche Propaganda noch von „Wunderwaffen“ und dem „Endsieg“ fantasiert. Nichts anderes tun der Spiegel und andere deutsche Medien heute wieder, wenn sie ihren Lesern komplett verschweigen, dass die ukrainische Offensive gescheitert ist.

Das ist ja auch keine russische Propaganda, wie ich anhand einiger Meldungen der letzten Woche zeigen will. Vor knapp einer Woche meldete die Washington Post, die USA hielten Gegenoffensive der Ukraine für nicht stark genug, und das Wallstreet Journal berichtete, Kiew und der Westen hätten nicht mit einem so schnellem Verlust von Panzern und Kampffahrzeugen gerechnet

Vor drei Tagen haben sogar ukrainische Medien, deren Propaganda täglich Durchhalteparolen und unwahre Erfolgsmeldungen verbreitet, eingestanden, dass die hohen Verluste die ukrainischen Soldaten demoralisieren, und das ukrainische Verteidigungsministerium hat einen Tag später Russlands Vorteil in der elektronischen Kriegsführung eingestanden. Wiederum einen Tag später hat ein französischer General Gegenoffensive der Ukraine als dramatischen Fehlschlag bezeichnet.

Das waren nur Beispiele, aber Spiegel-Leser wissen davon nichts, sondern erfahren stattdessen, die ukrainische Gegenoffensive sei „weit entfernt von gescheitert“ und es gäbe „neben Erfolgsmeldungen auch Berichte über Rückschläge“. Wer sich im Internet mal die Deutsche Wochenschau vom März 1945 angeschaut hat, der fühlt sich bei dem, was der Spiegel berichtet, tatsächlich an diese Zeit erinnert, denn die Wochenschau sprach damals davon, die Wehrmacht leiste den Sowjets an der Oder „erfolgreich Widerstand“.

Wagner in Weißrussland

Außerdem berichtete der Spiegel:

„Polen sorgt sich auch deshalb vermehrt um die Sicherheit an seiner Ostgrenze. Unter der Woche verkündete Warschau, mehr Truppen in die Grenzregion zu schicken.
Lukaschenko spielt offenbar mit dieser Angst. Laut Berichten soll der Diktator gescherzt haben: »Die Wagner-Leute haben begonnen, uns zu bedrängen. Sie wollen nach Westen und einen Ausflug nach Warschau und Rzeszów machen.« Lukaschenko versicherte, die Söldner blieben weiter in zentralen Gebieten von Belarus stationiert.“

Da verdreht der Spiegel die Tatsachen, denn Polen verlegt nicht erst jetzt Truppen an seine Grenze zu Weißrussland, sondern es ist die NATO, die seit über einem Jahr ihre Truppen an die weißrussische Grenze verlegt hat und das weiterhin tut. Das nun im Nachhinein damit zu begründen, dass einige der Wagner-Soldaten in Weißrussland sind, ist eine Verdrehung der Tatsachen, die ebenfalls an die deutsche Propaganda der Nazi-Zeit erinnert.

Und damit kommen wir zu dem, was deutsche Leser nicht erfahren haben.

Kriegsgefahr wegen Polens Ambitionen auf die Westukraine

Lukaschenko und Putin haben in ihrem Gespräch eine deutliche Warnung an Polen ausgesprochen, denn dort wird, wie auch schon westliche Medien berichtet haben, eine polnisch-litauisch-ukrainische Brigade aufgestockt, die möglicherweise in die Westukraine geschickt werden soll. Darüber hat Putin bereits im russischen Sicherheitsrat gesprochen und dieses Thema haben die beiden Präsidenten noch einmal aufgegriffen.

Lukaschenko bezeichnete das im Gespräch mit Putin als ernsthafte Bedrohung für Weißrussland, weil das faktisch seine Grenze zur NATO verlängern und sie auf den Süden Weißrusslands ausdehnen würde. Dazu passen Forderungen einiger westlicher Politiker, nicht die gesamte Ukraine, sondern nur Teile von ihr in die NATO aufzunehmen.

Lukaschenko sagte beim Treffen mit Putin dazu einen entscheidenden Satz:

„Die Abtrennung der Westukraine, die Zerstückelung der Ukraine und die Abtretung von Land an Polen ist nicht hinnehmbar. Und wenn die Bevölkerung der Westukraine es braucht, dann werden wir sie natürlich unterstützen.“

Das war die offene Warnung an Polen und die NATO, dass Weißrussland und Russland in die Westukraine einrücken könnten, wenn NATO-Staaten – unter welchem Vorwand auch immer – Truppen dorthin entsenden. Es geht also um die unmittelbare Gefahr, eines direkten militärischen Zusammenstoßes zwischen russischen und NATO-Truppen.

Der Spiegel hätte all das ja bestreiten und diese Warnungen von Lukaschenko als Propaganda bezeichnen können, aber das hat er nicht getan. Stattdessen hat der Spiegel diesen wichtigsten Teil des Gespräches zwischen Lukaschenko und Putin einfach verschwiegen.

Sollte es dort tatsächlich zu einem militärischen Konflikt kommen, dann wird die westliche Öffentlichkeit vollkommen überrascht sein, weil sie von den westlichen Meiden nicht über die Entwicklungen informiert wurde.

Das zeigt einmal mehr, dass nicht die Lügen der westlichen Medien das gefährlichste sind, sondern dass es viel gefährlicher ist, dass die westlichen Medien ihren Lesern entscheidende Informationen einfach verschweigen. Wüssten die Menschen im Westen, mit welchem Feuer die polnische Regierung spielt, könnte es dagegen Protest geben, aber indem sie diese Informationen verschweigen, bereiten deutsche Medien wie der Spiegel den Boden, für eine mögliche Eskalation des Konfliktes, ohne dass die deutsche Öffentlichkeit davon es weiß.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. Kleine Ergänzung: es gibt eine konkrete Erfolgsmeldung der Ukraine, die alle gleich geschalteten deutschen Medien melden. Die Erfolgsmeldung lautet: bis 240 Quadratkilometer der Ukraine durch die Offensive befreit. Dazu wird als Größenvergleich die Fläche der Stadt Duisburg genannt.
    Und diese gemeinsame Brigade — lassen wir uns überraschen. Zumal laut einem jüngeren Vertrag zwischen Polen und der Ukraine dem Staat Polen eine ganze Masse Sonderrechte in der Ukraine eingeräumt werden. Nur was Verträge mit Polen real wert sind, dass musste neulich ein entsetzter deutscher Minister hinsichtlich den polnischen Preisen für Leopard-Instandsetzungen erfahren. So gibt es zwar seit einigen Tagen endlich ein gemeinsames Reparaturwerk in Polen, wegen der polnischen Habgier sollen die ukrainischen Leopard aber nun doch in der BRD repariert werden.

  2. > Ich wüsste wirklich gerne, welche „Erfolgsmeldungen“ es auf ukrainischer Seite gibt. <

    Steht im Tagesbericht im RT-Liveticker: Alleine an der Saporosche-Front wurden 22 Panzer und andere Panzerfahrzeuge mit Diesel-Motoren der Verschrottung übergeben, was CO2-Erzeugung reduziert. Ferner wurden bei Krasny Liman fast 10 Km2 abgegeben, wodurch möglicherweise einige Bewohner das Menschenrecht auf Migration vom Failed State in ein höher entwickeltes Land gewährt bekamen. Beides nach dem SED-Programm, in dem diese Themen zentrale Rolle spielen:

    https://de.rt.com/inland/176230-linkes-klima-sofortprogramm-100-milliarden/

    Tempolimits auch, daher geben russische Truppen gutes Beispiel und gehen langsam voran.

  3. „Das zeigt einmal mehr, dass nicht die Lügen der westlichen Medien das gefährlichste sind, sondern dass es viel gefährlicher ist, dass die westlichen Medien ihren Lesern entscheidende Informationen einfach verschweigen.“

    Das zeigt nur das der Begriff Lüge verfälscht, vernebelt wird. Nur wenn wir die Lügner auch so benennen, statt sie mit Worten wie nicht die ganze Wahrheit, verschweigen, usw usf zu entschulden, besteht überhaupt erst eine geringe Chance der Besserung.

    Definition Lüge

    Eine Lüge ist eine bewusste Äußerung in jeder möglichen Form, auch nonverbal und mimisch, die bei dem Gegenüber etwas erreichen oder bewirken soll, was bei wahrheitsgemäßer Äußerung nicht erreicht oder bewirkt werden könnte. Dazu gehört explizit auch bewusstes Unterlassen oder Verschweigen. Der euphemistische Gebrauch von Worten stellt in sich bereits eine Lüge dar. Er hat nicht die ganze Wahrheit gesagt, ist eine Lüge.

  4. hier ein Experte; was ist richtig oder falsch ?

    Paul Craig Roberts

    Putins „begrenzte Militäroperation“ entpuppt sich als Katastrophe für Putin, für Russland und für die Welt, denn sie scheint zu einem großen Krieg zu führen.

    Ein weiterer Grund ist, dass es Putin nicht gelungen ist, Odessa einzunehmen und die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschotten. Solange die Ukraine Odessa hat, können Angriffe auf die Krim vom Meer aus durchgeführt werden, wie der jüngste Angriff von 28 Drohnen. Welchen Wert hat eine begrenzte Militäroperation, die dem Feind alle Möglichkeiten lässt, seine Angriffe auf russisches Gebiet fortzusetzen?

    Putins Versäumnis, die Ukraine schnell aus dem Krieg zu drängen, ermöglicht den USA und der NATO, Schwarzmeerstützpunkte in Rumänien, Bulgarien, Georgien und möglicherweise der Türkei zu errichten. Mit anderen Worten: Putin lässt die Möglichkeit zu, dass die USA und die NATO Russlands natürliche Vorherrschaft im Schwarzen Meer angreifen. Der fatalerer Fehler ist kaum vorstellbar.

    Die 101. US-Luftlandedivision befindet sich in Rumänien. Und warum? Geht es darum, die russischen Streitkräfte in Transnistrien abzuschneiden und den Sieg einer russischen Kapitulation zu erringen, oder geht es darum, den USA/NATO einen „Stolperdraht“-Schutz zu bieten, um die Einkreisung der russischen Marine zu vollenden, die in der Nord- und Ostsee als Ergebnis von Putins begrenzter Operation erreicht wurde, die Schweden und Finnland in die NATO schickte?

    Was Putin und seine pro-westlichen atlantischen Integrationsberater für eine für den Westen beruhigende „begrenzte Operation“ hielten, die sich auf den Donbass beschränkte, gab dem antirussischen Westen in Wirklichkeit die Gelegenheit, den Spieß gegen Putin umzudrehen. Er befindet sich jetzt in einem Krieg, für den er keine ausreichenden konventionellen Streitkräfte hat, da er nicht die notwendigen Mittel für eine echte Armee bereitgestellt hat.

    Und er weigert sich immer noch, seine Gutmenschen-Haltung aufzugeben, die das Leben der ukrainischen Zivilbevölkerung und ihre Versorgung mit Wasser, Strom, öffentlichen Verkehrsmitteln und alltäglichen Annehmlichkeiten, die allesamt die Kampfkraft der Ukraine fördern, über das Überleben Russlands und seiner Truppen in den Schützengräben stellt.

    Nachdem Putin acht Jahre lang gewartet hatte, während Washington eine ukrainische Armee aufbaute, die im Begriff war, die Bewohner rebellischer russischer Provinzen in der Ukraine abzuschlachten, wurden Menschen ohne ihre Zustimmung von kommunistischen Beamten in die ukrainische Republik der Sowjetunion gebracht. Dies zwang Putin zum Zögern, aber er blieb zögerlich und beschränkte seine Intervention auf Unwirksamkeit, was Washingtons Neokonservative, die Russland hassen, dazu ermutigte, den Westen gegen Russland in einen Konflikt zu verwickeln, den zu verlieren sich Washington nicht leisten kann. Die beiden amerikanischen Präsidentschaftskandidaten, die in der Lage wären, den Konflikt mit Russland zu beenden – Donald Trump und Robert F. Kennedy Jr. – werden beide von der Demokratischen Partei, dem Militär-/Sicherheitskomplex, den US-Medien und den falschen Staatsanwälten heftig angegriffen. Meiner Meinung nach gibt es keine Aussicht, dass einer von ihnen Präsident der Vereinigten Staaten werden kann.

    Putin, der Kreml und die chinesische Führung verstehen nicht, dass der Westen nicht mehr der Westen ist. Die westlichen Prinzipien des 20. Jahrhunderts haben vielleicht nie in der Praxis existiert, aber im Prinzip schon. In Sowjetrussland kam die Propaganda eines freien Westens gut an. In den Köpfen der russischen Intelligenz wurde Amerika zu einem potenziellen Befreier. Als die Sowjetunion zusammenbrach und die Kommunisten Gorbatschow verhafteten, verloren die Russen aufgrund der wirtschaftlichen Nöte und politischen Demütigungen, die folgten, ihr Selbstvertrauen. Amerikas strahlendes Licht wurde zu einem Zeichen der Befreiung. Der Erfolg der amerikanischen Propaganda in Russland könnte Russlands Untergang besiegeln.

    Hier die Analyse eines Inders:

    Beachten Sie, dass er nicht von einem Amerikaner oder einem Russen stammt. Indien ist ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Zukunft. Wird sich Indien mit Russland und China verbünden, sich aus dem Konflikt heraushalten oder sich mit dem Westen verbünden? Die Entscheidung Indiens wird viel mit der Stabilität in der Welt zu tun haben.

    Verstehen Putin und China die Bedeutung Indiens? Werden wir Zeuge einer weiteren Putinschen Gutmenschenrolle, bei der die Entscheidung der indischen Demokratie überlassen wird, was natürlich Washingtons Geld bedeutet, oder werden China und Russland Indien entgegenkommen, um einen CIA-Agenten auf der Seidenstraße zu vermeiden?

    Meiner Ansicht nach, die vielleicht falsch ist, sind Russland und China Neulinge im Wald. Beide Regierungen glauben, dass sie es mit Demokratien zu tun haben, deren Regierungen dem Volk gegenüber verantwortlich sind. Deshalb verteidigen sich Russland und China gegen Anschuldigungen und tun so, als ob sie nur ein friedliches wirtschaftliches Engagement wollten.

    Aber das ist nicht das, was die amerikanische Hegemonie will. Die Neokonservativen, die die US-Außenpolitik seit 30 Jahren kontrollieren, wollen die Zerstörung Russlands und Chinas, weil beide Länder dem Unilateralismus der USA im Wege stehen.

    Es ist erstaunlich, dass weder die russische noch die chinesische Regierung dies begreifen können

    1. > Es ist erstaunlich, dass weder die russische noch die chinesische Regierung dies begreifen können <

      https://uncutnews.ch/ehemaliger-beamter-der-reagan-regierung-ein-dritter-weltkrieg-scheint-gewiss-zu-sein/

      Sofern ich RT lese, die begreifen es schon – die Frage ist eher, ob alle vernünftige Möglichkeiten genutzt werden, die Woke Kabale zu bekämpfen? Neben dem Roberts-Text findet man in unabhängigen Medien diverse dysotopische Pläne der Kabale, über die RT manchmal schreibt, dennoch der Osten noch viel lauter reden könnte. So, dass es im Globalen Süden jeder mitkriegt, was derzeit wohl noch nicht der Fall ist. Einer der afrikanischen Präsidenten glaubt sogar, Putin würde Kinder entführen – eher von westlicher Propaganda gefüttert.

      1. danke für die Info; ich fühle mich überfordert, die Situation einzuschätzen. Allerdings als Laie halte ich die nachf. Ausführung von Roberts für wesentlich : „Ein weiterer Grund ist, dass es Putin nicht gelungen ist, Odessa einzunehmen und die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschotten“. Vielleicht gelingt es noch. ?? !!

        1. @Passingby Paul Craig Roberts kennt durch seine Ämter und Kontakte die US Kriegspolitik wie kein anderer. Er weiss am besten wie die USA / NATO ticken, was die machen wenn der Gegner zB. Russland oder China dies oder jenes tuen und hat alles richtig vorausgesagt.
          Um das zu überprüfe geben Sie einfach in dem Suchfeld der Webseite uncutnews das Wort craig ein; so finden Sie auch seine anderen Beiträge. Manchmal sind die allerdings schlecht übersetzt.

        2. Es hätte keinen Sinn gemacht. Die Nachteile einer Besetzung Odessas wären evident gewesen, sehr groß. Die Vorteile minimal. Im übrigen ist Indien sehr wichtig, aber ist neutral und soll neutral bleiben. Die Neutralität und Souveränität ist Indien heilig, und es legt großen Wert auf die Achtung seiner Rolle als eigene Weltmacht. In diesem Rahmen wird es von Rußland und China umworben, und ist freundlich neutral. Die EU-Sanktionen haben Indien sehr geschadet, also hat es sich einem Rubel-Rupie-System zugewendet, kauft nun Rekordmengen russischen Öls, und so weiter.

          Faktisch hat die EU mit ihren Sanktionen Indien dem BRICS-SOZ-Handelssystem zugeschoben. Ohne hätte es sich wohl nicht so weit mit China eingelassen. Indiens Verhältnis zu Baerbock ist sehr gereizt, es gibt weiteren Ärger mit der EU. Indiens Verhältnis zur EU ist unfreundlich neutral, das zu den USA ist besser.

          1. Etliche russische Politiker, insbesondere von der Krim, erinnern ständig, dass Odessa auf Dauer nach Russland gehört. Problematisch wäre nur die Umsetzung – man müsste den Dnepr und noch ein paar andere Flüsse überqueren.

      1. interessant erscheint mir auch die Sichtweise von Douglas Macgregor, der nach meiner Intuition die militärische Lage dezidierter darstellt.
        hier ein Auszug
        Heute führen mehr als 100.000 russische Soldaten Offensivoperationen entlang der Achse Lyman-Kupiansk durch. Zu diesen Kräften gehören 900 Panzer, 555 Artilleriesysteme und 370 Mehrfachraketenwerfer. Es braucht nicht viel Phantasie, um den Durchbruch dieser Truppen nach Norden zu erahnen, wo sie Charkow einkesseln können.

        Sobald die russischen Streitkräfte die Stadt umzingelt haben, werden sie zu einem unwiderstehlichen Magneten für die letzte ukrainische Reserve von 30-40.000 Mann. Die ukrainischen Streitkräfte, die im Osten angreifen, um nach Charkow durchzubrechen, werden der Kombination aus russischen weltraum- und erdgestützten ISR-Anlagen (Intelligence, Surveillance, Reconnaissance) und Präzisions-Luft- und Raumfahrt-, Artillerie-, Raketen- und Raketensystemen ein Zielfeld bieten, das nur ein Blinder verfehlen kann.

    2. Ich verstehe diese Expertenhörigkeit nicht. Selber denken macht schlau.

      Der strategische Verlauf dieses Weltkrieges (denn das ist es doch Leute) geht seit Februar letzten Jahres belegt einen vermutlichen Sieg Russlands. Ob gewollt oder ungewollt, die Strategie Russlands in der Ukraine eben nicht schnell vorzustürmen, hat dem globalen Süden Zeit gegeben die Weltwirtschaft umzustellen und sie gibt dem Westen Zeit politisch und militärisch zu kollabieren.
      Das geschieht zum Preis vieler Toter in der Ukraine, was schrecklich ist. Jeder der diese Startegie verturteilt, sollte sich jedoch die Frage stellen, welche Optionen Putin im Februar 22 hatte.
      Den zweiten Preis zahlt Europa, das zur Isolation, Deindustrialisierung und politischer Bedeutungslosigkeit verdammt wird. Im Ergebnis wird das bei uns zu Verarmung und amerikanischen Zuständen führen.

      1. Belehrungen haben immer so einen Hauch von…..
        ich verstehe diese Sicherheit in der Vorhersage nicht.
        Sie unterschätzen meiner nach die innovative Kraft der Amerikaner.

        Schauen Sie nach Florida. Was wäre wenn de Santis Präsident wird ??

        meine Meinung zu diesen Prognosen

        hätte, hätte, Fahrradkette

  5. Es ist kein Geheimnis, dass Polen schon längst mit den Hufen ungeduldig scharrt. In den Medien ist nichts davon zu lesen, ob es dort eine Bevölkerung gibt, welche nicht unbedingt auf Regierungskurs liegt. Also die Frage ist doch, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass von polnischer Seite aus eingegriffen wird. Dass die Nato da dann mitziehen muss wird eine Folge sein und wohl auch beabsichtigt. Wer macht den ersten Schritt? Wo bleiben die Stimmen der Vernunft? Wo bleiben die Demonstrationen der Bevölkerung? Es ist Stille rings um und das ist mehr als Anlass zur Sorge.

  6. > Das war die offene Warnung an Polen und die NATO, dass Weißrussland und Russland in die Westukraine einrücken könnten, wenn NATO-Staaten – unter welchem Vorwand auch immer – Truppen dorthin entsenden. Es geht also um die unmittelbare Gefahr, eines direkten militärischen Zusammenstoßes zwischen russischen und NATO-Truppen. <

    Darüber habe ich in RT gelesen, aber ein wenig anders – sollte Polen in Weißrussland einfallen, will Putin das Land wie Russland verteidigen. Bei West-Banderastan wurde es längst nicht so streng formuliert.

    Mir fällt auf, dass Russland massiv Odessa und andere Ukro-Häfen bombardiert, damit dort keine Waffen durchkommen können. Gingen aber die meisten Waffenlieferungen bisher nicht durch Polen? Es scheint, Russland rechnet bereits mit einer Situation, in der es nicht mehr geht – was dürfte wohl Polen motivieren, die Lieferungen an die Ukros zu kappen?

  7. Mein Gott immer diese abwertenden „Nazi“-Vergleiche und „Nazi“-Hetze. Das Dritte Reich mußte sich schließlich gegen übermächtige Gegner verteidigen, nachdem England am 3.9.1939 Deutschland den Krieg erklärte, die Rote Armee an den deutschen Reichsgrenzen zum Angriff aufmarschiert war – und erstmal durch einen (völkerrechtlich legitimen) deutschen Präventivkrieg zurückgedrängt werden konnte – und sich die herrschsüchtigen Amerikaner unter zionistischem Einfluß in den totalen Krieg gegen Deutschland einmischten – noch heute haben wir sie am Hals, sogar als militärische Gegner, siehe Nordstream.

  8. Das Ego zu befriedigen, ist immer teuer!
    Russland hat das nicht nötig und kann sich demzufolge erlauben, gemächlich vorzugehen. Dabei werden die eigenen Verluste minimiert und die der Gegner maximiert. Gleichzeitig erhält das russissche Militär die Gelegenheit, ihre Waffen im praktischen militärischen Einsatz zu testen und zu optimieren. Die NATO kann diese Erfahrungen nur punktuell selbst durch „Militärberater“ und indirekt über die Ukraine machen. Und die Ukraine hat eine Amateurarmee, der immer mehr die erfahrenen Akteure ausgehen.
    Und, was viel wichtiger ist, der Nimbus der Überlegenheit der westlichen Waffen löst sich immer mehr in heiße Luft auf. Ein Tornado, der 8 Stunden Wartung für eine Flugstunde braucht, taugt nicht für einen Krieg. Gleiches gilt für den Leopard, Abrahams, die Haubitzen. Alles sind Schönwetterwaffen, die nur auf dem Papier ihre Überlegenheit zeigen. Als Soldat würde ich heute eine Kalaschnikow AK 12 als Sturmgewehr jeder westlichen Standardwaffe vorziehen (wenn ich die freie Wahl hätte). Und was ist ein millionenteures Ausrüstungsstück wie ein Panzer, Hubschrauber oder Flugzeug gegen eine billige Kamikazedrohne?

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