Geopolitik

Macrons Versuch, den französischen Einfluss in Afrika zu retten

Der französische Präsident Macron hat eine fünftägige Blitzreise in vier afrikanische Länder unternommen, um sich gegen abnehmenden französischen Einfluss in Afrika zu stellen.

Stammleser des Anti-Spiegel wissen, dass ich Afrika für geopolitisch weitaus wichtiger halte, als man es in den Medien normalerweise erfährt. In Afrika liegt vielleicht sogar der Schlüssel zum Sieg im geopolitischen Kampf der Systeme zwischen dem Westen einerseits und Russland und China andererseits. Der Grund ist, dass Afrika sich bisher neutral verhält, mit seinen Bodenschätzen und aufstrebenden Märkten aber in Zukunft entscheidend sein kann. Ohne Afrika wird keine der Seiten gewinnen können, wenn sich der Kampf der Systeme lange hinziehen sollte.

Ein wichtiger Aspekt bei diesem Thema ist der französische Einfluss in Afrika, der derzeit rasend schnell erodiert, wie ich immer wieder berichtet habe. Nun hat der französische Präsident Macron eine fünftägige Afrikareise durch vier Länder gemacht, um sich diesem Prozess entgegenzustellen.

Der Frankreich-Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS hat sehr ausführlich über Macrons Reise und seine Versuche, den französischen Einfluss in Afrika zu erhalten, berichtet und ich habe den sehr interessanten TASS-Artikel übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Mission erfüllt: Paris schließt das Kapitel des „französischen Afrikas“ ab

Dmitriy Gorochow, TASS Korrespondent in Frankreich, über die Ergebnisse von Macrons Afrikareise und was die Ukraine damit zu tun hat.

Die fünftägige Reise des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach Zentralafrika in der ersten Märzwoche war laut diplomatischen Beobachtern seine schwierigste Reise auf den afrikanischen Kontinent seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017. Das Ergebnis des Besuchs löste sowohl in den von ihm besuchten Ländern als auch in Frankreich selbst gemischte Reaktionen aus.

Macron, ein häufiger Gast in Afrika, hat dieses Mal eine neue Reiseroute gewählt: vier Hauptstädte, die er in seinem Präsidentenanzug noch nicht besucht hat. Vom 1. bis 5. März besuchte er nacheinander Libreville (Gabun), Luanda (Angola), Brazzaville (Kongo) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo). Vor Reisebeginn verkündete der Präsident das Ende der Ära des „französischen Afrikas“.

Den Begriff „Françafrique“ („französisches Afrika“) gibt es seit Beginn der Dekolonialisierung. Er wurde vom ersten Präsidenten der unabhängigen Elfenbeinküste, Félix Houphouët-Boigny, geprägt, und betonte die Nähe zwischen Paris und den ehemaligen Kolonien. Im Laufe der Jahre hat der Begriff jedoch eine andere Konnotation angenommen und ist zum Merkmal für abhängige Beziehungen geworden. Nach Meinung von Lenaig Monnier vom Radiosender Europe 1 ist die „Mission erfüllt“: Macron ist es gelungen, auf dem Kontinent, auf dem sich anti-französische Ressentiments breit machen, einen Schlussstrich unter die Tradition des „französischen Afrikas“ zu ziehen. Indem er die Ära des französischen „Hinterhofes“ für beendet erklärte, rief er zu einer neuen Partnerschaft auf, die frei von undurchsichtigen Bindungen ist und auf unabsetzbare Führer setzt.

Schon in den ersten Stunden seines Aufenthalts in der Region musste er sich jedoch kritischen Stimmen stellen. Vor allem die gabunische Opposition verdächtigte den französischen Staatschef, Präsident Ali Ben Bongo bei den Wahlen im Sommer unterstützen zu wollen, der 2009 die Nachfolge seines 41 Jahre regierenden Vaters angetreten hatte. Daraufhin versicherte der französische Staatschef, sein Besuch habe nichts mit den Wahlen zu tun, sondern spiegele lediglich die freundschaftlichen Gefühle von Paris wider, das sich „überall als neutraler Gesprächspartner zu verhalten und mit allen zu sprechen sucht“.

Reorganisation der französischen Stützpunkte

Bei seinem Besuch in Libreville betonte Macron, dass die von ihm angekündigte Reduzierung der französischen Militärpräsenz nach Jahren des Kampfes gegen Dschihadisten in der Sahelzone „weder einen Rückzug Frankreichs aus der Region noch eine Beendigung des Engagements“ bedeute. Er versprach, das Kräfteverhältnis an die Anforderungen der Partner und die Entwicklung der Bedrohungen anzupassen, die Kooperationsmechanismen zu stärken und die Ausbildungsprogramme zu erweitern.

Nach den Plänen des Präsidenten wird die geplante Umstrukturierung des Militärkontingents die französischen Stützpunkte in Libreville, Abidjan und Dakar betreffen. Er spricht sich dafür aus, die Führung der Stützpunkte mit Soldaten der Region zu teilen. Das neue Organigramm soll bis zum 14. Juli verabschiedet werden.

Macron äußerte gleichzeitig seine Überzeugung, dass seine afrikanischen Amtskollegen ein deutliches Interesse an der Präsenz französischer Soldaten im Westen des Kontinents haben. Er verwies auf die Aktivitäten von Piraten im Golf von Guinea, den illegalen Goldabbau sowie den Drogenhandel durch Terrorgruppen in der Tschadsee-Region. Bei einem Besuch in einem Arboretum in der Nähe von Libreville erkundigte er sich nach dem Kampf der Regierung gegen die Abholzung der Wälder.

Zwischenstopp in Angola

Macrons nächste afrikanische Station war Angola, das mit Nigeria um den Status des führenden Ölproduzenten südlich der Sahara konkurriert. Wie Paris versichert, beziehen sich die Bestrebungen des europäischen Staates jedoch nicht auf die Offshore-Felder, die die Grundlage des Reichtums des französischen Energiekonzerns TotalEnergies bilden. Die Paralleldiplomatie der Erdölkonzerne, so versichert er, ist, ebenso wie die Françafrique-Ära, von nun an eine geschlossene Seite.

Paris setzt auf enge Beziehungen zu der ehemaligen portugiesischen Kolonie, die sich darauf vorbereitet, in zwei Jahren ein halbes Jahrhundert Unabhängigkeit zu feiern. Damit soll das neue französische Konzept für die Beziehungen zum Kontinent bekräftigt werden. Wie Äthiopien, Nigeria oder Kenia ist auch Angola als neuer privilegierter Gesprächspartner Frankreichs ein Beispiel für eine Partnerschaft, die über den historischen „Hinterhof“ hinausgeht.

Die Verhandlungen mit seinem angolanischen Amtskollegen João Lourenço umfassen auch den Bereich der Sicherheit. Der östliche Teil der Demokratischen Republik Kongo ist Schauplatz von Zusammenstößen zwischen der kongolesischen Armee und der Oppositionsbewegung M23 (Bewegung 23. März). Letztere bezieht nach Angaben von UN-Experten Waffen aus dem benachbarten Ruanda. Seit Monaten versucht Luanda, zwischen Kinshasa und Kigali zu vermitteln, aber bisher hat der so genannte „Luanda-Prozess“ nicht dazu beigetragen, den Vormarsch der M23 einzudämmen. Der Konflikt beunruhigt Paris: Im Herbst lud Macron während der UN-Vollversammlung die Staatschefs der Demokratischen Republik Kongo, Felix Tshisekedi und Ruandas, Paul Kagame, zu einem Frühstück ein. Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats ist Frankreich daran interessiert, sein Interesse an einer Lösung des Konflikts zu demonstrieren und die Beziehungen zu beiden Seiten aufrechtzuerhalten.

Ein neuer Bezugspunkt

Nach Ansicht des französischen Wirtschaftswissenschaftlers Daniel Ribaud muss Angola offen für ausländische Investitionen sein, damit es nicht eine nur vom Öl abhängige Wirtschaft bleibt. Obwohl das Land zuletzt Nigeria bei der Erdölproduktion überholt hat, ist seine Produktion rückläufig und innerhalb eines Jahrzehnts von 1,8 Millionen Tonnen pro Tag auf 1,2 Millionen Tonnen gesunken. Dennoch machen Gas und Öl den größten Teil der angolanischen Exporte aus.

Paris bietet Luanda Unterstützung bei der Ernährungssouveränität an. Angola importiert heute fast alle Grundnahrungsmittel, obwohl sein landwirtschaftliches Potenzial dank der Wasserressourcen und des günstigen Klimas zu den wichtigsten im südlichen Afrika gehört. Dennoch wurden im Zeitraum 2020/2021 nur 5,9 Millionen der 35 Millionen Hektar Ackerland bewirtschaftet. Experten räumen ein, dass es schwierig ist, französische Investoren in das nicht französischsprachige Land zu locken. Die Französische Entwicklungsagentur (AFD) hat ihre Projekte in Angola von 200 auf 800 Millionen Euro aufgestockt, aber der Privatsektor des Landes ist nach wie vor klein und die Bedingungen für Unternehmen sind schwierig, so die Experten. Zugleich fürchtet die AFD die Konkurrenz aus China, Russland und der Türkei.

Treffen mit Dr. Mukwege

Macron benötigte nur wenige Stunden für seinen Besuch in Brazzaville, wo er aus Luanda eintraf. Der Präsident der Republik Kongo, Denis Sassou Nguesso, der das Land mit Unterbrechungen seit 1979 regiert, ließ es sich nicht nehmen, seinen Gast für den sehr kurzen Besuch in dem Land zu tadeln. Dazu zählte er die historischen und touristischen Stätten auf, die der französische Präsident hätte sehen können, wenn er etwas länger im Kongo geblieben wäre. Der französische Präsident versicherte jedoch, dass er „allen Staatsoberhäuptern des Kontinents mit Respekt begegnet und sowohl Übereinstimmungen als auch Meinungsverschiedenheiten zur Kenntnis nimmt.“

Macrons Besuch am Endpunkt seiner Reise, in Kinshasa, wurde mit besonderer Hoffnung erwartet. Dort traf er den Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege. Dr. Mukwege leitet ein Krankenhaus im Osten des Landes, wo seit vielen Jahren bewaffnete Gruppen operieren. Das Treffen mit dem französischen Gast fand in einer diskreten Atmosphäre statt, zu einer Zeit, in der viele Gruppen darauf drängen, dass sich der Nobelpreisträger in den Wahlkampf für die im Dezember stattfindenden Präsidentschaftswahlen in der Demokratischen Republik Kongo einbringt.

Wie der Radiosender France Inter berichtet, fand das Treffen vor der Pressekonferenz, auf der die Meinungsverschiedenheiten zwischen Macron und seinem kongolesischen Amtskollegen Felix Tshisekedi offen wurden, in der Residenz des französischen Botschafters statt. „Es darf keine Plünderung, keine Balkanisierung und keine Kriege geben“, forderte der französische Staatschef. Die Demokratische Republik Kongo beschuldigt Ruanda, die M23-Kräfte zu unterstützen, die einen Teil des an Bodenschätzen reichen Gebiets in Nord-Kivu in Besitz genommen haben.

Streit in Kinshasa

In Kinshasa stieß der französische Gast auf das Echo von Äußerungen seines ehemaligen Außenministers Jean-Yves Le Drian. Dieser hatte im Januar 2019 die Wahl von Tshisekedi zum Präsidenten als „Kompromiss à la Afrika“ bezeichnet. „Wenn es in westlichen Ländern zu Unregelmäßigkeiten bei Wahlen kommt, spricht man nicht von einem ‚Kompromiss à la Amerika oder à la Frankreich'“, sagte der Präsident der Demokratische Republik Kongo bei dieser Gelegenheit. „Betrachten Sie uns anders, mit Respekt, ohne zu bevormunden und so zu tun, als wüssten Sie, was wir brauchen.“ Diese Worte wurden von den kongolesischen Journalisten mit Beifall aufgenommen.

Laut François Sudan, Chefredakteur der Zeitschrift Jeune Afrique, stieß der französische Staatschef nicht auf Begeisterung, als er „die Position eines Gleichmachers zwischen der Demokratische Republik Kongo und Ruanda“ einnahm. „Es war eine ziemlich klassische Tour durch Zentralafrika, wo die anti-französische Stimmung nicht so stark ausgeprägt ist“, so der Redakteur.

Am schärfste Etappe kam natürlich in Kinshasa, wo Macron wegen der Krise im Osten des Landes zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda balancieren musste. Der Präsident der Demokratische Republik Kongo verlangte eine Verurteilung dessen, was er als „ruandische Aggression“ bezeichnete. Macron zog es vor, auf der Plattform regionaler Vermittlung zu bleiben, aber Beobachter sehen eine französisch-ruandische Sicherheitsachse auf dem afrikanischen Kontinent. In Mosambik sichern ruandische Truppen ein Gebiet, in dem der französische Energiekonzern TotalEnergies tätig ist. Im Norden Benins unterstützen Ruander die Armee im Kampf gegen sahelische Dschihadisten. All das erklärt, warum Macron es vermeidet, Ruanda zu kritisieren.

Unstimmigkeiten mit dem Westen

Der Besuch fand vor dem Hintergrund einer Meinungsverschiedenheit zwischen westlichen und afrikanischen Staaten über das Vorgehen im Ukraine-Konflikt statt. Als sich fast die Hälfte der Länder des Kontinents vor einem Jahr weigerte, die Resolution des UN-Sicherheitsrats zu unterstützen, in der ein Ende der russischen Militäroperation in der Ukraine gefordert wurde, waren die westlichen Partner völlig überrumpelt, gerade so, als wäre es schwer gewesen, sich vorzustellen, dass die afrikanischen Ländern eine eigene Meinung haben könnten. Ihre Ablehnung der westlichen Position wurde auch bei der erneuten Abstimmung im vergangenen Monat deutlich.

Bei ihren Versuchen, Moskau in der UNO zu isolieren, haben die westlichen Länder alle Mittel eingesetzt, um die schwankenden und abweichenden Stimmen auf ihre Seite zu ziehen, so Le Monde diplomatique. In Afrika ist der lockere Umgang des Westens mit der UN-Charta während der Konflikte im Kosovo (1999) und im Irak (2003) sowie die Überschreitung des internationalen Mandats in Libyen (2011) jedoch nicht vergessen. Der Kontrast zwischen der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge durch den Westen und seiner Weigerung, Migranten aus asiatischen, arabischen und afrikanischen Ländern aufzunehmen, sei in Afrika nicht unbemerkt geblieben, so die Zeitschrift. Les Échos weist darauf hin, dass man sich im südlichen Afrika an die Hilfe Moskaus im Kampf gegen die Apartheid erinnert, der jahrzehntelang vom Afrikanischen Nationalkongress geführt wurde.

Der Langfristigkeitsfaktor

Antoine Glazet, der die Beziehungen zwischen Frankreich und Afrika erforscht und Bücher zu diesem Thema verfasst hat, sieht in Macrons Afrikapolitik Konsistenz. Seiner Meinung nach ist das „französische Afrika“ schon lange zu einem „afrikanischen Frankreich“ geworden. Indem der Präsident die neue Karte der afrikanischen Kultur ausspielt, appelliert er gleichzeitig an die afrikanische Diaspora in Frankreich. Ebenso wünscht er sich ein stärkeres Engagement französischer Unternehmen auf dem Kontinent. Während des Kalten Krieges habe Frankreich, so der Autor, den afrikanischen Staatschefs die Macht gesichert und sich im Gegenzug Vorzugspreise und konkurrenzlosen Zugang zum Rohstoffmarkt verschafft. Die Wirtschaftsdiplomatie wurde durch Sicherheitsverpflichtungen gebremst. Macron beschloss, diese zu reduzieren, um die Energie in die Wirtschaft zu lenken.

Die Gegner kritisieren, dass die Afrikareise des Präsidenten zu kurz war. Laut Jean-François Cope, einem einflussreichen rechten Politiker und ehemaligen Haushaltsminister, beschränkte sich die Reise darauf, das Ende der Ära von „französisch Afrika“ zu verkünden, war aber nicht von einer neuen wirtschaftlichen Botschaft geprägt. „Im Programm des Blitzbesuchs, in der Abfolge der Schritte, ist es schwierig, eine Logik zu erkennen“, sagte er. „Macron hat die Bedeutung, die die afrikanische Kultur der Langfristigkeit beimisst, nicht berücksichtigt.“

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. …grins:
    meine afrikanischen Freunde teilten mir schon vor über zehn Jahren mit, dass ich als ‚Deutscher‘ mit meinen technischen wie auch medizinischen wie auch psychotronischen Fertigkeiten bzw. Gerätschaften jederzeit dort willkommen wäre („Da könntest Du gleich als Gesundheitsminister anfangen“)…
    Andere ehemalige Kolonialmächte (insbesondere GB, France, Belgien, Holland, Portugal, Spanien) seien allerdings ’nicht willkommen‘ – … (z.B. Zertreten oder Unbrauchbarmachen von potentiellen Vorratsbehältnissen – aka: leere Dosen… – selbst auf jenem Niveau!)
    M.E.: sehr willkommen, dass auch der afrikanische Kontinent „Prussia-Russia-Asia“ sowohl wertschätzend als auch zumindest beruhigend die tatsächlich unterstützend zu Schützenden offen zur Kenntnis nehmen ‚darf’…
    Hatte ich doch vor einiger Zeit erfahren, dass die ‚ach-so-brutalen-deutschen-Kolonialisten‘ etwa 30% -mehr- in die Kolonien gesteckt haben, als sie dann ‚herausholten’… vgl. u.a. Tansania etc. (Eisenbahn, Schiffe, DDR-Förderungen) …
    Lavrov wie auch Xi etc. BRICS (plus z.B. Schwarzmeerstaaten) sei Dank!
    Dies nur in der Kürze (ansonsten schreiben wir darüber mal ein Büchlein, nech?)
    Liebste Grüße!

    1. Dieses Bild von Deutschland ist mir auf vielen Auslandsreisen und durch viele Ausländer, die ich in Deutsch unterrichtet habe, bestätigt worden. Das gilt vor allem für den globalen Süden. Selbst in China hatte die Kolonialmacht Deutschland (Tsingtau) einen besseren Ruf als zB die Briten, die nur als „fremde Teufel“ wahrgenommen wurden.

      Natürlich gilt das nicht für jeden einzelnen Deutschen – es gab und gibt genügend Ar…löcher darunter. Aber es schmerzt doch zu sehen, wie gerade deutsche Politiker Deutschlands Ruf in der Welt schädigen, indem sie sich zu einem unbedeutenden Anhängsel der US-Politik machen. Merkel und Scholz bestätigen das Bild vom „hässlichen Deutschen“. Ich möchte nicht wissen, wieviel weiteres Ansehen wir durch den Nordstream-Anschlag, bei dem ausgerechnet die Ampelregierung so tut, als wäre nichts geschehen, verloren haben.

  2. Wie sähe es wohl aus, wenn umgekehrt im Lande Molières, Montesqieus und De Saint-Exupérys die Hälfte der Wirtschaftsleistung, die es über Auslandsgeschäfte tätigt, dauerhaft aus dem Verkehr gezogen würde? Müsste es nicht zwangsläufig zu Einsparungen beim Ausbau der Infrastruktur, der Sozialleistungen, der Schulen und Krankenhäuser und der gesamten Wirtschaft Frankreichs kommen? Würden nicht vier Fünftel aller Franzosen in Bidonvilles (Slums) leben, ohne Wasser, ohne Kanalisation, ohne Strom und ohne richtiges Einkommen? Andersherum gefragt: Wie hart müssten die Menschen schuften, damit ihre Ernährung gesichert ist? Wie hart müssten die Menschen schuften, damit das Land auf eine etwas höhere Wirtschaftsleistung kommt, so dass die Hälfte der verfügbaren Deviseneinnahmen den gleichen Lebensstandard ermöglicht, wie er in anderen Ländern Afrikas ohne CFA-Franc mit geringerem Aufwand geschaffen wird?

    Lasst es uns hier auf den Punkt bringen: Das Eigentum der einen, es ist der Fluch und Schrecken der anderen – aufgrund der Interessen, die es ins Spiel bringt, aufgrund der Begehrlichkeiten, die es erweckt und aufgrund der Schreckensherrschaft – die es hervorbringt.

    Fassen wir nun einmal zusammen, mit welchen Methoden la Grande Nation Schwarzafrika ausplündert.

    Erstens und vorrangig, ‘entlöhnt’ die Banque de France alle BCEAO-Staaten aus Französisch-Westafrika (AOF), sowie alle BEAC-Staaten aus Französisch-Äquatorialafrika (AEF) für das Abliefern ihrer harten Devisen, mit dem CFA – einer (Fantasie)-Währung, die ausser Frankreich NIEMAND anerkennt.

    Zweitens, kauft Frankreich in den BCEAO und BEAC-Staaten Afrikas, Ressourcen zu spottbilligen CFA-Preisen ein.

    Drittens, französische Konzerne, wie beispielsweise Total, Bouygues und Bolloré et Cie., führen dank dem freien Kapitalverkehr ihre Gewinne ungehindert, ohne vor Ort Steuern zu entrichten, nach Frankreich zurück.

    Viertens, die BCEAO und die BEAC-Staaten müssen im Vergleich zu französischen Konzernen wie beispielsweise Total, Bouygues und Bolloré et Cie., 50% ihrer erwirtschafteten Devisen an Frankreich abliefern.

    Fünftens, wenn ausländische Unternehmen (also nicht-französische Konzerne) in CFA-Franc-Länder investieren, müssen die gesamten Investitionsgelder zunächst an Frankreich überwiesen werden, wo es in CFA-Francs umgetauscht wird. 50 Prozent der Devisen (Investitionsgelder) werden im ‘Agence France Trésor’ einbehalten, wo Frankreich es für sie ‘verwaltet’…, 50 Prozent (der Investitionsgelder) werden dann anschliessend an die afrikanischen Staaten ausgezahlt.

    Sechstens, die Regierung in Paris verfügt über ein Vorkaufsrecht auf alle neuentdeckten Rohstoffvorkommen in den afrikanischen Ländern.

    Siebtens, bei der Vergabe von Aufträgen in den BCEAO und BEAC-Staaten müssen daher stets französische Unternehmen bevorzugt behandelt werden.

    Achtens, müssen die BCEAO und BEAC-Staaten Fertigprodukte teuer aus Frankreich importieren, da es keine verarbeitende Industrie in diesen en Ländern gibt, und dies nach 60 Jahren Unabhängigkeit, notabene!

    Neuntens, liegen deshalb die Preise für französische Importe in die BCEAO und BEAC-Staaten, heute noch im Schnitt 50 % über den Weltmarktpreisen für vergleichbare Güter und Dienstleistungen.

    Zehntens, entwerten das Élysée und die Banque de France den CFA nach Gutdünken, ohne ihre afrikanischen Kollegen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu konsultieren.

    Elftens, müssen die BCEAO und die BEAC-Staaten 25% des Nominalwertes der neu ausgegebenen CFA-Scheine als Schulden verbuchen – in ausländischen Fremdwährungen, notabene!

    Zwölftens, die BCEAO und die BEAC-Staaten stehen permanent bei der Banque de France in der Kreide, da aufgrund der französisch-kolonialen Ausbeutung zuwenig Geld in den Staatskassen der afrikanischen Länder verbleiben.

    Dreizehntens, die BCEAO und der BEAC-Staaten müssen sich daher ihr eigenes, sauer verdientes Geld von den Devisenreserven der Banque de France wieder ausleihen (in der Form von Entwicklungskrediten sic!!).

    Um es auf den Punk zu bringen: La Grande Nation saugt mittels einer aufgezwungenen Fantasiewährung, die ausser Frankreich niemand anerkennt, sämtliche von den ‘unabhängigen Kolonialstaaten’ – in Fremdwährungen – erwirtschafteten Einkünfte ab. Die Banque de France ‘entlöhnt’ ihre ‘unabhängigen Kolonialstaaten’ anschliessend mit dieser Fantasiewaehrung, worauf dieses makabre Spiel von Neuem losgeht. Die wirtschaftliche Souveränität Schwarzafrikas liegt also in den Händen der Banque de France und deren Aktionären, sowie in den Händen des französischen Aussenministeriums am Quai d’Orsay.

    Es wird einem schwindlig bei der Auflistung dieser Gaunereien. Es muss vermutlich auch den Aktionären, den Konzernvorständen, den Investoren und den Geschäftsleuten, generell Rauschzustände… vor Freude erzeugen, wenn diese über die Bücher gehen und sehen, wie viel Reichtum aus diesen Ländern abgesogen wird. Dieser Teufelskreis der Armut wird ‘bis zum jüngsten Tag und bis zum jüngsten Gericht weitergehen’, solange Afrikaner und Afrikanerinnen dies weiterhin zulassen.

    1. Eine- nach meinem Wissen sehr gute Zusammenfassung . Insoweit bezeichne ich entgegen dem Autor des Artikels die derzeitigen Handlungen der afrikanischen Staaten nicht als „NEUTRAL“ .

      Alles wartet nun mal auf den Tag, an dem der Sieger nach Verlängerung und Elfmeterschießens vom Platz geht…

      Bis dahin feuern die ca. 140 Staaten eben die Russen an von den Rängen . Jeder auf seine Art.

      Nun ja… nur eines. Letztendlich liegt es am Torwart, dass er den letzten Schuss nicht durchlässt.

      Erst dann löst sich die Spannung und alle machen das Freudenfeuer mit dem Papiergeld der Regelbasierten…

  3. Hatte mir den Schlagabtausch per Video angesehen… – da hat macroni aber ganz schön geschwitzt.

    „europa“, eigentlich das ganze west-chen – hat in Afrika verloren – und sind selber Schuld daran, denn es ist immer noch das herrische „von-oben-herab“ wie zu herrenmenschlichen Kolonialzeiten… – und das zieht heute aber sowas von gar nicht mehr.

  4. @„Bei einem Besuch in einem Arboretum in der Nähe von Libreville erkundigte er sich nach dem Kampf der Regierung gegen die Abholzung der Wälder.“

    Jemand sollte den Afrikanern an den niederländischen Kampf gegen die eigene Landwirtschaft unter Öko-Vorwänden erinnern. In Sri Lanka haben westliche NGOs „Bio“-Landwirtschaft eingeschwätzt – mit einer Hungerkatastrophe als Ergebnis. Will man Ähnliches in Afrika?

  5. Es scheint, der Osten gewinnt gerade technologisch – dann sollten Afrikaner lieber dem folgen statt dem Westen, zuletzt durch Sich-Ankleben an irgend etwas auffällig – vermutlich eh mit in Südostasien hergestellten Klebstoffen:

    „China ist bereits Spitzenreiter: Die USA verlieren Wettlauf um Technologien“

    https://de.rt.com/asien/164765-china-ist-spitzenreiter-usa-verlieren-wettlauf-um-technologien/

    „… Überlassen wir das Wort dem australischen Institut für strategische Politik. Es hat einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass China den Westen bereits in 37 der 44 Technologiebereiche, die heute als entscheidend für das Wirtschaftswachstum und die militärische Macht gelten, überholt hat. Unter anderem in den Bereichen Verteidigung, Raumfahrt, Robotik, Energie und neue Materialien. …“

    Kürzlich habe ich gelesen, sogar in Russland werden 30% mehr Ingenieure als in den USA (mit mehr als doppelter Bevölkerung) ausgebildet – wo man sich wohl lieber den Postcolonial Gender Climate Studies widmet.

    1. Schland schiesst sich schon wieder ins Knie. Wenn nur noch veraltete westliche Komponenten mit Wokeness obendrauf verwendet werden – wieso sollte man in Afrika überhaupt noch westliche Produkte kaufen? Früher waren die teurer, aber technologisch fortschrittlicher – jetzt nur noch teurer.

      „Keine Teile von Huawei mehr: Das Ende von 5G in Deutschland?“

      https://de.rt.com/inland/164763-keine-teile-von-huawei-mehr-das-ende-von-5g-in-deutschland/

      „… Es kommt wie befürchtet – nach den verheerenden Sanktionen gegen Russland beginnt das gleiche Spiel nun gegen China. Das Bundesinnenministerium will nun Teile von Huawei in deutschen Mobilfunknetzen untersagen. Auf 5G wird man in Deutschland lange warten müssen. …“

      Simple Glaskugel als Exportschlager, das war mal – dann kaufen die Afrikaner einfach alles komplett aus China, Indien und Russland (etwa beim Atomkraftwerke-Bau liefern sich Russland und China in Afrika einen Wettlauf).

      „… Die Verwendung chinesischer Bauteile, die bisher nach Kundenaussagen vor allem wegen deren Qualität und Zuverlässigkeit erfolgte, wird jetzt als „Abhängigkeit“ gesehen. Erst Ende Januar hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine Komponente von Huawei als sicher zertifiziert. …“

  6. ….die Russische MSO in der Ukraine, beschleunigt solche Vorgänge weltweit, in den freien Ländern !!.. …und jetzt noch die eindeutigen Aussagen der chinesischen Politiker, besonders auch von Xi Jinping, wird diese Vorgänge wesentlich beschleunigen !!.. …die Abgesanden von „Rothschild & Genossen“ sind in den Freen Ländern, nirgendwo mehr gerne gesehen.. …wie neulich die brd – Marionette Lammert in Namibia !!.. ….Asien Afrika, Südamerika und auch Arabien, drehen sich nach Osten !!… …der Niedergang der EU – NATO – Kolonien, besonders der brd – Kolonie, wird noch spannend !!🤣😈

  7. „waren die westlichen Partner völlig überrumpelt, gerade so, als wäre es schwer gewesen, sich vorzustellen, dass die afrikanischen Ländern eine eigene Meinung haben könnten. “

    Schön formuliert. Und weil das so ganz und gar schief gegangen ist, demonstriert der Westen hier seine Ohnmacht. Was die Afrikaner nutzen, um sich ein paar Frechheiten zu erlauben, die sie schon lange vorhatten. Zum Beispiel die Franzosen hinauszuwerfen. In fast allen Ländern gleichzeitig.

    In Paris haben sie Macron bedrängt: tu etwas. Er tut etwas. Er reist durch die Lande und verteilt überall Nettigkeiten. Achtet aber darauf, schnell wieder zu verduften. Da könnte Kritik kommen.

    Ein Manöver so durchsichtig wie erfolglos. Emmanuel, die Welt ist multipolar. Auch Du musst es lernen.

  8. Es müsste die Länder Afrikas vor dem Woken Westen warnen:

    „Forscher warnen, dass die Politik der Net-Zero-Anhänger die Hälfte der Weltbevölkerung zum Verhungern bringen wird“

    https://uncutnews.ch/forscher-warnen-dass-die-politik-der-net-zero-anhaenger-die-haelfte-der-weltbevoelkerung-zum-verhungern-bringen-wird/

    „… Netto-Null-Initiativen von Regierungen und privaten Organisationen sind wissenschaftlich ungültig und werden bei Umsetzung zu weltweiter Verarmung und Hunger führen, so ein von der CO2 Coalition veröffentlichtes Papier. … Die Autoren des Papiers, Professor William Happer von der Princeton University, Professor Richard Lindzen vom MIT und Gregory Wrightstone, sind seit langem auf Klimaforschung spezialisiert und widerlegen nachdrücklich das Narrativ des „Klimanotstandes“ und warnen vor den verheerenden Folgen einer immer radikaleren Klimapolitik. …“

    Besonders übel wären die Folgen in Afrika – was man sicherlich nicht will. Es wäre allerdings hilfreich, würden sich BRICS-Politiker solchen Warnungen anschließen – statt woke Narrationen im Dienst westlicher Oligarchen auch noch nachzubrabbeln.

    „… In dem Papier wird eine weltweite Hungersnot vorausgesagt, wenn die fossilen Brennstoffe abgeschafft werden. In den kommenden Jahrzehnten wäre die Hälfte der 8,5 bis 10 Milliarden Menschen gefährdet, die sich von Pflanzen ernähren, die mit Düngemitteln aus fossilen Brennstoffen angebaut werden. Als Beispiel für die möglichen Folgen von Net Zero wird die wirtschaftliche und soziale Katastrophe in Sri Lanka angeführt, wo die Verwendung von Düngemitteln und Pestiziden aus fossilen Brennstoffen verboten wurde …“

    Die Ereignisse in Sri Lanka sind so gut dokumentiert, dass man sie nicht leugnen kann.

    „… Der weit verbreitete Einsatz von Stickstoffdünger seit 1950 hat zu einem starken Anstieg der Ernteerträge geführt. Der Verzicht auf diesen Dünger wird daher wahrscheinlich wieder zu einem erheblichen Rückgang der Ernteerträge führen – eine Auswirkung, die wahrscheinlich nicht dadurch ausgeglichen werden kann, dass die Menschen in den westlichen Zivilisationen Insekten zu ihrer Ernährung hinzufügen. …“

    Möchte man etwa in Russland Insekten statt Fleisch essen? (Rhetorische Frage)

    „… aus wissenschaftlicher Sicht besteht kein Risiko einer katastrophalen globalen Erwärmung, die durch fossile Brennstoffe und CO2 verursacht wird“, heißt es in dem Papier weiter. … Die Autoren wiesen darauf hin, dass 600 Millionen Jahre geologischer Beweise zeigen, dass der Kohlendioxidgehalt (CO2) nahe an einem Rekordtief liegt und dass der Anstieg des Gases in der Atmosphäre eher auf Erwärmungsperioden folgt als ihnen vorausgeht. … Diese Daten „sind gut genug, um das Argument zu widerlegen, dass die atmosphärischen CO2-Konzentrationen das Klima der Erde kontrollieren, und die Theorie, dass fossile Brennstoffe und CO2 eine katastrophale globale Erwärmung verursachen werden. Sie werden es nicht.“ … Die Forscher wiesen darauf hin, dass CO2, das von den Klimakritikern verteufelt wird, dazu führt, dass Pflanzen mehr Nahrung für Menschen und Tiere produzieren …“

    Ebenfalls gut belegt – woanders habe ich bereits über Erträge-Steigerung aufgrund des CO2-Gehalts gelesen. Ohne die wäre die Ernährung in Afrika noch schwieriger.
    Dass Klimagedöns weltweit aufgezwungen werden soll, müsste in Afrika bekannt sein. Wenn BRICS diesen Unfug deutlich genug ablehnt, ist die Alternative klar – mit dem Westen für Gewinne der Klimaindustrie-Oligarchen verhungern oder mit BRICS überleben und zum Wohlstand kommen.

Schreibe einen Kommentar