Nato provoziert Russland im Schwarzen Meer – Der Spiegel gibt sich als Pressesprecher der Nato
Die Nato möchte ihre Aktivitäten im Schwarzen Meer intensivieren. Der genannte Grund entlarvt dies als direkte und gefährliche Provokation gegen Russland.
Im Spiegel kann man dazu lesen, dass der Grund der Vorfall von Kertsch Ende November 2018 sei:
„Auslöser der jüngsten Eskalation des Ukrainekonflikts im November war eine Konfrontation im Schwarzen Meer. Die russische Küstenwache hinderte drei ukrainische Marineboote gewaltsam an der Fahrt durch die Meerenge von Kertsch ins Asowsche Meer. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden verletzt, 24 Besatzungsmitglieder festgenommen.“
Nun ist das aber eine völlige Verdrehung der Tatsachen, denn damals haben ukrainische Kriegsschiffe die russischen Gewässer verletzt und sich stundenlang jeder Kontaktaufnahme verweigert und damit den Schiffsverkehr in der Straße von Kertsch gefährdet. Die Fahrrinne ist dort teilweise nur 120 Meter breit und hätte großen, von Lotsen geleiteten Containerschiffen und Tankern keine Möglichkeit zu Ausweichen gelassen. Russland musste die Passage für Stunden schließen und hat die ukrainischen Schiffe schließlich aufgebracht, nachdem sie knapp sechs Stunden in russischen Hoheitsgewässern die Kontaktaufnahme verweigert haben.
Bei der anschließenden Untersuchung stellte sich heraus, dass die Schiffe den ausdrücklichen Befehl hatten, Russlands Grenze zu verletzen und die Passage durch die Straße von Kertsch zu stören. Von einer „russischen Aggression“ kann keine Rede sein, es war eine ukrainische Provokation.
Man könnte diese Version für russische Propaganda halten, jedoch hat Kiew der russischen Version gar nicht widersprochen und die russische Meldung, dass die Schiffe ukrainische Geheimdienstoffiziere an Bord hatten, sogar ausdrücklich bestätigt, wie der ukrainische Geheimdienst auf seiner Seite schrieb. Es besteht also überhaupt kein Zweifel daran, was hier Ende November vorgefallen ist.
Details darüber und ausführliche Informationen dazu, vor welchem Hintergrund es zu dem Vorfall von Kertsch kam, finden Sie hier.
Die Situation ist also eindeutig: Es war eine Verletzung der russischen Gewässer durch ukrainische Kriegsschiffe und keine „russische Aggression“. Ich frage mich, ob Nato und Spiegel auch von einer „US-amerikanischen Aggression“ sprechen würden, wenn zum Beispiel chinesische Kriegsschiffe die US-Grenze vor Kalifornien verletzen würden.
Weiter schreibt der Spiegel:
„Der Nato-Generalsekretär bestätigte darüber hinaus, dass die Nato 260 Millionen Dollar (231,4 Millionen Euro) für den Aufbau eines Stützpunktes in Polen bereitstellen wird. Dabei geht es um eine Vereinbarung zwischen Warschau und Washington, wonach die Basis in Powidz zur Lagerung von Waffen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen der US-Armee dienen soll. (…) Die Nato hat ihre militärische Präsenz in Osteuropa seitdem deutlich verstärkt. 2017 stationierte sie in den drei baltischen Staaten sowie Polen rund 4000 Soldaten. Deutschland übernahm dabei die Führungsrolle über ein Bataillon in Litauen.“
Was der Spiegel verschweigt ist, dass dies ein Verstoß der Nato gegen die Nato-Russland-Akte ist. In diesem völkerrechtlichen Vertrag hat die Nato zugesagt, keine weiteren Truppen in Osteuropa zu stationieren. Dagegen verstößt die Nato hiermit, dem Spiegel ist das aber keine Erwähnung wert.
Dass der Spiegel beim Thema Ukraine dann noch einmal lügt, ist fast schon selbstverständlich:
„Der Ukrainekonflikt dauert mittlerweile rund fünf Jahre an. Er war 2014 durch Russlands Unterstützung für Separatisten in der Ostukraine und die Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim ausgelöst worden.“
Der Spiegel verschweigt hier, dass der Ukrainekonflikt mit der westlichen Unterstützung für den Putsch in Kiew begonnen hat. Russland hat darauf erst danach reagiert. Der Spiegel verschweigt auch, dass die OSZE-Beobachter im Kriegsgebiet noch nie „russische Unterstützung für die Separatisten“ gemeldet haben. Und zum Thema Krim habe ich hier eine sehr ausführliche Analyse geschrieben.
Der Spiegel hat hier also unterm Strich einen Artikel veröffentlicht, der völlig unkommentiert Nato-Propaganda zitiert, anstatt sich an die bekannten Fakten zu halten oder sie auch nur zu erwähnen. Das ist kein Journalismus und der Spiegel könnte sich das Gehalt für solche Journalisten sparen, indem er einfach nur einen Link zur Homepage der Nato veröffentlicht. Der Informationswert wäre der gleiche, aber der Leser wüsste wenigsten, wessen Texte er liest.
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