Italien

Wie in Russland über die neue italienische Regierung berichtet wird

Italien hat eine neue Regierung, die in deutschen Medien gerne als "postfaschistisch" bezeichnet wird. Wie wird in Russland darüber berichtet?

Dass deutsche Medien die neue italienische Regierung gerne als „postfaschistisch“ bezeichnen, zeigt schon, welche Berichterstattung wir in Deutschland in der nächsten Zeit über die italienische Regierung zu erwarten haben. Das größte „Vergehen“ der neuen italienischen Regierung dürfte jedoch sein, dass ihre Mitglieder Sympathie für Russland empfinden und keine Freunde der Russland-Sanktionen sind. Um zu zeigen, wie in Russland über die neue italienische Regierung berichtet wird, habe ich einen Bericht aus dem wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Welche Gefahren die neue italienische Regierung für Brüssel birgt

In buchstäblich jedem Land der Alten Welt gibt es politische Spannungen. Italien hat eine neue Premierministerin, zum ersten Mal eine Frau. Giorgia Meloni hat eine Regierung gebildet. Wohin wird Italien in solch schwierigen Zeiten gehen? Ein Bericht unserer Korrespondentin.

Italien hat zum ersten Mal eine Ministerpräsidentin und deshalb hat das Land jedes Recht, über die Einzelheiten zu reden, nachzudenken und zu diskutieren. Sie trägt einen streng schwarzen Hosenanzug, niederhackige Pumps, Diamanten und eine neue Frisur mit glattem Haar. Es ist nicht zu übersehen, dass Georgia Meloni in ihre Rolle geschlüpft ist und ihren Stil verändert hat. Ihre Stimme zitterte beim Verlesen des Amtseids, aber im Unterschied zu allen Vorgängern konnte sie ihn auswendig aufsagen.

24 Minister wurden vereidigt, sechs von ihnen sind Frauen. Meloni ist der jüngste von ihnen. Ihre Familien sind im Publikum. In der ersten Reihe steht die Lebensgefährtin von Matteo Salvini mit ihren beiden Kindern. In der zweiten Reihe steht Melonis Lebensgefährte mit der gemeinsamen 5-jährigen Tochter Ginevra. Nächste Woche steht die Abstimmung über das rechtsgerichtete Kabinett an. Aber bei den Mehrheiten in beiden Häusern gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn die russische Frage die Koalition nicht versenkt…

Mitten in der angespannten Woche der Regierungsbildung ist in Italien eine Informationsbombe geplatzt. Am Dienstag um 18 Uhr – pünktlich zum Aperitif – erscheint ein rührendes Bild auf der offiziellen Seite von Silvio Berlusconi. Der Pfannkuchen war nur die Vorspeise für den „Hauptgang“ – eine minutenlange Tonaufnahme, die im Internet veröffentlicht wurde und aus der hervorgeht, dass Berlusconi vor seinem Besuch in einer Eisdiele mit Parteifreunden gesprochen und gesagt hat, er habe gute Beziehungen zu Wladimir Putin aufgebaut und sei einer seiner engsten Freunde.

„Russische Minister haben mir gesagt, dass wir uns bereits im Krieg mit Russland befinden, weil wir Waffen an die Ukraine liefern. Ich bin sehr besorgt. Ich habe ein gewisses Verhältnis zum russischen Präsidenten entwickelt. Zu meinem Geburtstag hat er mir 20 Flaschen Wodka und einen sehr herzlichen Brief geschickt. Ich habe mit einem Lambrusco und einer ebenso herzlichen Antwort reagiert. Er sagte, ich sei einer seiner fünf besten Freunde“, erzählte Berlusconi.

Die Passage über Wodka und Lambrusco war noch die harmloseste. Wer weiß nicht, dass Wladimir Putin und Silvio Berlusconi seit langem befreundet sind? Aber wer auch immer die Sitzung mit dem Telefon aufgezeichnet hat, hat es konsequent scheibchenweise veröffentlich und die Spannung erhöht. Im zweiten Audio bezeichnet Berlusconi ausdrücklich Selensky als Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine.

Seine Sicht auf die Ereignisse im Donbass und die NATO-Erweiterung hat Silvio Berlusconi bereits geäußert und hinzugefügt: „So denken viele.“ Aber vor der Vereidigung zu sagen, was man denkt, ist sehr gefährlich. Als die noch unbesetzten Sitze unter den künftigen Ministern wackelten, war der angehende Außenminister und die rechte Hand des Forza-Italia-Führers Tajani am meisten gefährdet. Rechte Zeitungen titelten sogar „Silvio, hör auf!“ Selbst das Klatschen der Abgeordneten nach Berlusconis Worten „Über Selensky will ich überhaupt nicht sprechen“ wurde als empörend bezeichnet. Allerdings bestreiten die bei den Gespräch Anwesenden, dass sie geklatscht haben.

Wer es aufgezeichnet und wer es veröffentlicht hat, wird man bald herausfinden. Wer davon profitiert hat auch. Der Verräter in den Reihen der Partei – es könnte jeder beliebige Zuhörer sein – ist vielleicht sogar schon gefunden, denn eine dritte Aufnahme wurde angekündigt. Aber sie ist nie erschienen.

Sowohl vor als auch nach der Vereidigung hat Meloni mit Selensky und der neue italienische Außenminister mit seinem Kollegen Kuleba Textnachrichten ausgetauscht. Aus Rom kam eine beruhigende Botschaft: Italien wird seine Position zur Ukraine nicht ändern, aber auch nicht seinen rechten Kurs. Trotz des Skandals wurde die komplette Koalition vereidigt. Meloni, Salvini und Berlusconi bestiegen gemeinsam den Hügel von Quirinale. Und wozu die Aufregung, die Regierung ist rechts, sie hat gewonnen, jeder weiß, wie sie reden und denken. Wenn man sich umschaut, findet man sogar in Giorgi Melonis Feed die kuriosesten Tweets.

Zum Beispiel über die russische Krim im Jahr 2014 – heute würde man mit so etwas nicht mehr zum Ministerpräsidenten ernannt werden. Und in Melonis Kabinett sind nur Rechte. Es gibt sogar Russlandexperten. Der neue Kulturminister Gennaro Sanjuliano ist Nachrichtendirektor beim Staatssender Rai 2. Er ist ein brillanter Journalist, Schriftsteller, Kulturexperte und Autor von Büchern über Lenin, wir haben ihn 2012 in Capri interviewt. Im Jahr 2015 veröffentlichte er eine Biografie über Wladimir Putin, die eine wahnsinnige Auflage hatte. Und hier ist sein klarer, detaillierter und faktenreicher Vortrag aus dem Jahr 2018 darüber, wie Ukrainer im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis kollaboriert, wie sie in Konzentrationslagern gearbeitet haben und über die Krim.

„Historisch gesehen war die Krim immer russisch. In Bezug auf Kultur, Religion, ethnische Zusammensetzung und Wirtschaft. 1954 gab Chruschtschow aufgrund interner Streitigkeiten innerhalb der Kommunistischen Partei und zur Aufrechterhaltung des Machtgleichgewichts die Krim ab und entzog sie damit dem russischen Staatsgebiet. Diese Entscheidung wurde unter einem totalitären Regime getroffen“, so Gennaro San Giuliano.

Das ist es, was Brüssel so sehr gefürchtet hat und immer noch fürchtet – Meloni hat ein zu rechtes Kabinett. Und es gibt zu viele Menschen in ihrem Umfeld, die mit Russland sympathisieren und weiterhin freundschaftliche Beziehungen unterhalten. Wenn es könnte, würde Brüssel auch Freundschaften sanktionieren. Aber so bleibt nur, sich um Freundschaftsgeschenke zu kümmern. Die Absurdität der Woche ist die Erklärung der außenpolitischen Beauftragten der Demokratischen Partei Italiens, Lea Quartapelle, die beschlossen hat, die 20 Flaschen Wodka, die Berlusconi aus Moskau erhalten hat, ernsthaft zu untersuchen: „Die Europäische Kommission ist der Ansicht, dass die 20 Flaschen Wodka, die Berlusconi als Geschenk erhalten hat, einen Verstoß gegen die Sanktionen darstellen. Ich werde eine parlamentarische Anfrage stellen, um von der italienischen Regierung zu erfahren, wie sie auf diese Verletzung der Sanktionen gegen Russland zu reagieren gedenkt.“

Der Wodka hatte damit natürlich nichts zu tun, die Abgeordnete hat sich nicht einmal informiert. Der Wodka wurde schließlich aus Russland geschickt. Wenn überhaupt, dann war der sprudelnde Lambrusco, der als Zeichen der Freundschaft von Berlusconi an Wladimir Putin zurückflog ein Verstoß. Das Internet lachte über die Initiative der Abgeordneten.

Die „Wodka-Frage“ hat die Koalition, die nach ihrer Vereidigung noch stärker wurde, nur leicht erschüttert. Sie haben noch fünf Jahre zusammen zu regieren. Glückwünsche kommen bereits aus der ganzen Welt. Kiew, wo man stärkere Substanzen als Wodka bevorzugt, gibt sich die größte Mühe. Dort hofft man sehr, dass Meloni ihren ersten Auslandsbesuch in der Ukraine absolvieren wird. Vorzugsweise allein, ohne die, die oft Meinungen äußern, die nicht mit dem allgemein akzeptierten europäischen Konsens übereinstimmen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

16 Antworten

  1. „Dass deutsche Medien die neue italienische Regierung gerne als „postfaschistisch“ bezeichnen, zeigt schon, welche Berichterstattung wir in Deutschland in der nächsten Zeit über die italienische Regierung zu erwarten haben“

    Das sagt mehr über die ergrünten westlichen Medien aus als über die italienische Regierung – doch es bröckelt auch im Westen:

    https://www.xing.com/communities/posts/endet-jetzt-der-triumphzug-der-gruenen-1024950073

    „… Die grüne Ideologie hat die „kulturelle Hegemonie“ in Medien und Politik errungen. Aber in der Stunde des Triumphs und im Glanz der Ministerämter schlagen jetzt Realität und Betroffene zurück. Grüne Politik scheitert ohnehin und wird von den grün Beglückten abgelehnt …“

    Für die Russen wohl besonders relevant:

    „… Das grüne Versprechen vom „Frieden schaffen ohne Waffen“ ist umgeschlagen in „Frieden schaffen durch Waffen“, eine neue Aufrüstungspolitik und wachsende kriegerische Eskalation, aus der kein Ausweg sichtbar scheint …“

    Doch es steht viel auf dem Spiel – eine totalitäre Große Transformation, die der Woke Westen dem gesamten Planeten aufzwingen möchte:

    „… Die Regierungen zwingen der Bevölkerung einen Kulturkampf auf, bei dem es nicht um Konzert, Kino und Theater geht – sondern um die Umgestaltung aller Lebensbereiche, also unserer Alltagskultur bis in tiefste Aspekte des Privaten …“

    Bis hin zum Verzicht auf Fleisch und Urlaubsreisen – möchte man in Russland auf Fleisch und Reisen verzichten? Das Duschen durch „politisch korrekte“ Waschlappen ersetzen? (rhetorische Frage, die man jedoch öfter laut stellen könnte)

    1. Siehe dazu noch – seit Freitag toben Diskussionen darüber, was man womöglich in Russland noch nicht mitkriegte:

      „Wagenknecht spricht es aus: Grünen die „gefährlichste Partei““

      https://www.xing.com/communities/posts/wagenknecht-spricht-es-aus-gruenen-die-gefaehrlichste-partei-1024950070

      „… Es ist ein Tabubruch: Nicht die AfD, sondern Grün ist die derzeit gefährlichste Partei im Deutschen Bundestag. So die Diagnose von der linken Sahra Wagenknecht, die damit heftige Reaktionen ausgelöst hat …“

  2. @“„Historisch gesehen war die Krim immer russisch. In Bezug auf Kultur, Religion, ethnische Zusammensetzung und Wirtschaft. 1954 gab Chruschtschow aufgrund interner Streitigkeiten innerhalb der Kommunistischen Partei und zur Aufrechterhaltung des Machtgleichgewichts die Krim ab und entzog sie damit dem russischen Staatsgebiet. Diese Entscheidung wurde unter einem totalitären Regime getroffen“, so Gennaro San Giuliano“

    Das vom neuen Kulturminister – hoffentlich wird aus Italien eine neutrale Sichtweise in westliche Medien einsickern, wodurch öffentliche Meinung ausnüchtern wird.

    „Und hier ist sein klarer, detaillierter und faktenreicher Vortrag aus dem Jahr 2018 darüber, wie Ukrainer im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis kollaboriert, wie sie in Konzentrationslagern gearbeitet haben und über die Krim“

    Die Banderas, der bis heute als Nationalheld des Landes gilt. Erst kürzlich wurde ukrainischer Armeechef mit fragwürdigen Symbolen gesichtet – auf einem Foto, welches er selbst twitterte:

    https://www.xing.com/communities/posts/traegt-der-ukrainische-armeechef-ein-hakenkreuz-am-armband-was-bedeutet-das-symbol-1024918189

    Die BZ dazu:

    „… Der deutsche Osteuropaexperte Reinhard Lauterbach, der sich unter anderem mit der ukrainischen Politik und Gesellschaft beschäftigt, will auf Anfrage der Berliner Zeitung nicht entscheiden, ob das Symbol am Armband von Saluschnyj als Hakenkreuz eingestuft werden kann oder nicht. „Die einen verweisen auf skandinavische oder nordische Symbolik, die anderen darauf, dass es ein altindisches Glückssymbol sei – das hatten wir alles schon Dutzende Male“, so Lauterbach. „Es gibt aber Symbole, die historisch gesehen verbrannt seien, und das Hakenkreuz, die SS-Runen und andere gehören zweifellos dazu, egal was irgendwelche Experten für okkulte Wissenschaften sich dazu ausdenken.“ …“

  3. Jeder souveräne Staat in Europa sollte an erster Stelle mal an die Sicherheit seiner Bevölkerung denken – diese sogenannte „eu“ ist doch sowieso tot und nur der verlängerte diktatorische Arm anderer Mafioten… überflüssig wie ein Kropf.

  4. Ich mache mir keine allzu großen Hoffnungen. Meloni hat den wichtigsten Pflock (atlantische Bündnistreue) eingeschlagen.

    Die Medien feiern sie dafür, den alten weißen braungebrannten Berlusconi kaltgestellt zu haben. Als Frau wird sie entsprechend geschmeichelt sein. Salvini wird wie schon unter Draghi jede Sauerei mitmachen. Bei Unbotmäßigkeit gegenüber der Ukraine wird die Regierung schnell zerbrechen.

    Und die innenpolitischen Themen Familie, Flüchtlinge etc.? Tja, wie EUschi sagt: Sie haben Mittel und Wege, Italien auf Linie zu halten. Wie schon Ungarn.

  5. „Im zweiten Audio bezeichnet Berlusconi ausdrücklich Selensky als Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine.“ schon dieser Satz zeigt, dass Berlusconi ein Blender ist, oder das er das nie gesagt hat.
    Die Melone ist ein transatlantischer Wolf im Schafspelz, mehr nicht.

  6. Ich kann mit Meloni nichts anfangen, mit Giorgias Melonen könnte ich es vielleicht.
    Tatsache ist, dass ich derzeit absolut keine Ahnung habe, wofür sie eigentlich steht.
    Möglicherweise ist ihr das aber auch selbst noch nicht klar und sie wartet auf Anweisungen ihrer Souffleure.

  7. Euro und EU Kommission dienen dem einzigen Ziel, unfrieden nach Europa zu bringen.
    Aufkommender Nationalismus ist unausweichlich und gewünscht.

    Teile und Herrsche liebt es, wenn die Vasallen mit Konflikten beschäftigt sind. 30 jahriger Krieg und franz. Revolution (Napoleonkriege) freute schon die Machtelite, bzw wurde von den Londoner Bänkern finanziert und orchestriert. Von den 2 Weltkriegen ganz zu schweigen.

    Zitat aus dem Plan von 1980: Die Kapitalwelt fördert wie eh und je einen noch nie dagewesen Nationalismus.

    Die Löhne werden auf ein noch nie da gewesenes Minimum sinken.

    Um ihre Herrschaft zu sichern, werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen, und eine weltweite Diktatur einführen.

    Denn Fakt ist, die kleine Clique, denen diese Welt schon jetzt gehört…………………
    https://www.gp-metallum.de/podcast/Weizsaecker_Der_bedrohte_Frieden_-_heute.pdf

  8. Das Problem ist leider, daß viele Menschen immer noch 2-dimensional denken. In einer anerzogenen, verinnerlichten politischen Rechts-Links-Landkarte. In dieser Landkarte ist Faschismus ganz rechts, Anti-Faschismus ganz links.

    Faschismus beginnt aber immer dann, wenn eine Regierung sich ermächtigt und ein Parlament sich freiwillig entmächtigt. Faschismus beginnt immer dann, wenn die vierte Staatsgewalt, die Medien, versagen. Wenn zu Solidarität alias Gehorsam aufgerufen wird und Andersdenkende ausgegrenzt, kriminalisiert, verfolgt und patholigisiert werden … das ist faschistoid. Das alles passiert seit dem 16. März 2020. Die Ironie? Es ist ein Faschismus im Namen von Anti-Faschisten. Die, die mutig aufbegehren, werden umgedreht als Faschisten diffamiert.

    Leider ist Frau Meloni ist eine astreine Transatlantikerin und genau wie alle anderen ein Produkt der Kaderschmiede von Herrn Schwab.
    Sozusagen eine Wölfin im Schafspelz.

    Der ukrainische Präsident Selenskyj beglückwünscht Italiens Wahlsiegerin Giorgia Meloni. Die wiederum revanchiert sich mit der Zusage, dass ihr Land auch künftig an der Seite der Ukraine stünde. Die beiden möglichen Koalitionspartner Melonis neigten in der Vergangenheit eher Russlands Präsidenten Putin zu.

    Die Chefin der ultrarechten Partei Fratelli d’Italia, Giorgia Meloni, hat der Ukraine den Beistand der künftigen italienischen Regierung zugesagt. „Sie wissen, dass Sie auf unsere loyale Unterstützung für die Sache der Freiheit des ukrainischen Volkes zählen können. Bleiben Sie stark und in Ihrem Glauben standhaft!“, schrieb Meloni auf Twitter an die Adresse des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

  9. Nun ist ja alles, was diese Rechten gesagt haben (nach den Zitaten hier), Fakt, insbesondere die Angaben über die Krim. Ich möchte diese Leute deswegen nicht als Rechte, sondern als Vernünftige bezeichnen. Wenn man, weil man Fakten bringt, mindestens um seinen Ruf und um sein Amt fürchten muss, Dann steht die Welt schief! Und sie muss in jedem Fall wieder geradegerichtet werden. Nicht die „Rechten“ sind das Problem, sondern diejenigen, die die Wahrheit zur Lüge und die Lüge zur Wahrheit machen wollen.

    1. Hallo Karl,

      ja, dass ist wahr und das Wesen jeder Propaganda. Leider sind in diesem Land viele zu gleichgültig geworden: A) weil Sie eh nichts mehr zu entscheiden haben, oder B) weil Sie zu viel zu entscheiden haben. C) Der Mittelstand wird nächstes Jahr geopfert und so bleibt nur noch A & B übrig. Da es sehr viele Menschen gibt, welche die „Masse“ wiederspiegeln und nur ein paar wirklich reiche Leute, oder wichtige Entscheider, wird man sehen, wohin der ganze Tross fährt. Das mit der Wahrheit ist ja so eine Sache. Diese liegt bekanntermaßen immer im Auge des Betrachters und gefällt einem die ein, oder andere Wahrheit nicht, so wird historisch einfach weiter nach hinten geschaut, bis es wieder passt. Andere Dinge werden halt einfach „passend“ umformuliert.

      Ich hatte vor kurzem im Übrigen ein interessantes Gespräch in einer Zentrale eines hohen Energieunternehmens mitbekommen und hier kam die Aussage durch, dass es in D sehr wohl Energie für alle gäbe. Ich habe mir meinen Teil dazu gedacht. Vielleicht gibt es doch eine gesellschaftlich gewollte Umformung…

      Zum Thema Italien muss die Regierung erst einmal beweisen, dass Sie länger durchhalten können wird, als Ihre Vorgänger. Ich stimme mit Fr. Meloni in vielen Punkten überein, zumindest was die Betrachtung auf das Land Italien im Speziellen anbelangt. Wenn Sie schlau ist, wird Sie einiges davon umsetzen können. Wenn Sie zu viel Wind macht, dann geht es, wie bei Lusconigate eben daneben!

      Aber ich würde mir wünschen, dass Italien es anderen Ländern vormacht, wie es geht und diese sich dann ein Beispiel daran nehmen. Diese europäische Erpressung muss endlich aufhören. Das ist keine Gemeinschaft mehr, sondern eine Transferunion, die sich gerade zu einem Föderalismus umstrukturieren will, um unliebsame Gebilde einfach übersehen zu können. Andererseits kapieren auch schon viele, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Die ausbeuterische Ausdehnung unserer Unionsgrenzen plus NATO ist einfach an einen toten Punkt angekommen und muss nun in etwas Anderes reformiert werden. So, wie es ist, darf es nicht bleiben.
      Ich liebe Italien. Italien ist sowohl privat als auch familiär meine 2. Heimat und ich verstehe die Landsleute im Speziellen, da diese in der Vergangenheit (wie auch Griechenland und andere südl. Länder) einfach keinen Fuß auf den Boden bekommen haben, da der Euro für diese Länder zu stark war. Das war aber schon zu „Grexit-Zeiten“ glasklar, da hatte die Ukraine noch keiner auf dem Schirm von uns Eu-lern. Die Amis aber schon! Viele wussten damals noch garnicht, wo das Land war und was wir mit denen zu schaffen haben.
      Erst nach 2014 rückte das in den Fokus. Inzwischen sind wir die Opfer unserer eigenen Sanktionen und keiner darf es aussprechen, sonst gilt:“Bei Wahrheit, tot“… zumindest wirtschaftlich und öffentlich..

  10. Schöner, gut pointierter Text, danke dafür.

    Ich für meinen Teil muss sagen, diese „zu links/zu rechts“-Propaganda ist mir vor allem zu billig, zu undemokratisch, zu dogmatisch.

    Lasst die Meloni doch erstmal machen, statt sie gleich zu verdammen und damit zum Scheitern zu verurteilen. Gerade Italien hat nun doch so langsam genug Regierungswechsel erlebt. Diese Paranoia ist ja kaum auszuhalten und dort wird wohl niemand den Duce wieder ausgraben wollen.

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