Russland

Tourismus und Hightech: Wie der Ferne Osten Russlands entwickelt wird

Russland hat die Entwicklung des dünn besiedelten Fernen Ostens vor einigen Jahren zu einer nationalen Priorität erklärt. Seitdem wurde eine Menge getan.

Russland hat vor einigen Jahren diverse nationale Projekte verkündet, die mit Hochdruck und viel staatlicher Unterstützung umgesetzt werden. Sie umfassen die Bereiche Umweltschutz, Ökotourismus, Hightech und Infrastruktur. Die Ergebnisse sind beeindruckend.

Eines der Projekte ist die Entwicklung des Fernen Ostens, der nur dünn besiedelt und entsprechend arm ist. Wie in jedem Flächenland konzentriert sich auch in Russland das Geld immer in den großen Ballungsräumen, während die ländlichen Gebiete bettelarm sind. Das ist kein russisches Phänomen, das kann man genauso in den abgelegenen Gebieten der USA und anderer großer Flächenstaaten beobachten. Auch in Deutschland sieht man diesen Effekt, dazu reicht es, die Immobilienpreise und Gehälter zum Beispiel in Hamburg und im nur etwa 100 Kilometer entfernten Dithmarschen anzuschauen.

Während die meisten Staaten der Welt das als gegebenen Effekt hinnehmen, hat Russland beschlossen, die dünn besiedelten Gebiete des Landes gesondert zu fördern. Im Fernen Osten wurde dazu zum Beispiel eigenes eine Fluglinie gegründet, die die entlegenen Orte dort miteinander verbindet. Das wäre unter Marktbedingungen unrentabel, weshalb der Staat die Tickets großzügig subventioniert.

Das ist nur eines von vielen Beispielen. Das russische Fernsehen hat eine Reise des russischen Ministerpräsidenten Mischustin in den Fernen Osten zum Anlass genommen, über die Entwicklungen dort zu berichten. Ich habe den am Sonntag im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens erschienen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Ihre Entwicklungen retten Leben. Bei dem Projekt des Arztes und Programmierers handelt es sich um einen Online-Diagnose-Service, bei dem ein spezieller Algorithmus helfen soll, selbst kleinste Krebsrisiken in einem frühen Stadium zu erkennen. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Entdeckungsrate von Erkrankungen durch dieses Screening um 40 Prozent erhöht. Und das ist nur eines von tausend Projekten.

Jakutien, die größte und kälteste Region des Landes, ist im Fernen Osten mit fast 90 Prozent Marktanteil führend im Export digitaler Dienstleistungen. Die Technologien von morgen sind hier schon heute im Einsatz. Der IT-Park ist auch das Hauptquartier für die digitale Transformation in der Region. Hier arbeiten alle Ministerien und Behörden zusammen, sammeln und analysieren Daten, um mit der Zeit zu gehen und die dringendsten Probleme effizienter und schneller zu lösen. Das innovative Projekt „Operatives Monitoring“ hilft dabei. Die neuesten Daten über Waldbrände werden in Echtzeit auf der Karte angezeigt.

Während das Feuer im letzten Jahr fast sechs Millionen Hektar Wald verschlungen hat, beträgt die Fläche der Brande in diesem Jahr nur ein Zwölftel davon. Die Erfahrungen Jakutiens im Umgang mit Waldbränden sollen nun auf andere Regionen des Fernen Ostens übertragen werden, die den Elementen – den stärksten Bränden und heftigen Regengüssen – ausgeliefert sind. Es ist wichtig, den Menschen so schnell wie möglich zu helfen.

„Behalten Sie die Situation mit Bränden unter persönlicher Kontrolle und tun Sie alles, um sie zu verhindern. Wir müssen den Opfern, den Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden und auf Sie zählen, unverzüglich die notwendige Hilfe zukommen lassen“, sagte Premierminister Michail Mischustin.

Hightech hilft auch in der Landwirtschaft. Inmitten des Permafrostes werden in diesem einzigartigen Gewächshaus ganzjährig Kräuter und Gemüse angebaut, deren Preise in Jakutien inzwischen um die Hälfte gefallen sind. Damit die Landwirte solche Projekte weiterentwickeln können, ist jedoch zusätzliche staatliche Unterstützung erforderlich. (Anm. d. Übers.: Jakutien war bekannt für geradezu astronomische Preise für Lebensmittel, weil diese oft nur von weit her und per Flugzeug in die entlegenen Gegenden gebracht werden konnten)

„Im Fernen Osten zu bauen ist viel teurer als im europäischen Teil Russlands. Eine systemische Lösung wäre die Erhöhung der Zuschüsse für Geflügelfarmen, Lagereinrichtungen und Saatgutbetriebe“, sagte Alexej Tschekunow, Minister für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis.

„Es ist auch sehr wichtig, dass Investoren in diesen Wirtschaftszweig kommen. Es ist notwendig, die Entwicklung dieser Infrastruktur zu unterstützen“, sagte Mischustin.

Die Entwicklung der Infrastruktur ist auch ein Wachstumsmotor für die Tourismusindustrie, die nach der Pandemie als eine der ersten wieder zu ihrem früheren Niveau zurückkehrte. 34 Millionen Touristen – und das nur im ersten Halbjahr.

Erleben Sie die Morgendämmerung inmitten der goldenen Berge des Altai und tauchen Sie ein in die Traditionen der Nomadenvölker. Statt normaler Hotels gibt es hier Jurten – das ist Ökotourismus. Unberührte Schönheit und unberührte Natur, deren grenzenlose Weite jedes Jahr fast zwei Millionen Touristen anzieht. Den Altai aus der Höhe sehen – fast tausend Meter – mit der längsten Seilbahn der Republik. Das ist Manzherok, ein Skigebiet auf Weltklasse-Niveau, wo man das ganze Jahr über Urlaub machen kann. Es ist einer der modernsten Tourismuskomplexe Russlands, der im nächsten Jahr die dreifache Anzahl von Gästen aufnehmen kann. Mit einer Investition von sechs Milliarden Rubel werden ein großer Hotelkomplex, ein Landschaftspark und neue Skipisten geschaffen. Das Ganzjahreszentrum Manzherok ist ein Projekt der Sberbank.

„Das ist sehr wichtig, denn der Multiplikatoreffekt für Arbeitsplätze ist im Tourismus bekanntlich der größte der Welt. Wie viel wird ein Zimmer für eine einfache Familie kosten?“, fragte Ministerpräsident Mischustin.

„5.000 Rubel pro Nacht. Und wenn wir 5-Sterne-Hotels bauen, werden die Preise unserer Meinung nach sogar noch etwas sinken“, so der Projektleiter. (Amn. d. Übers.: 5.000 Rubel sind aktuell etwa 80 Euro)

Auch die Flüge müssen erschwinglich werden. Aurora, die Fluggesellschaft des Fernen Ostens, hat entlegene Städte und Dörfer miteinander verbunden. Es gibt 36 verschiedene Strecken, deren Tickets vom Staat subventioniert werden.

Der Ferne Osten macht fast 40 Prozent der Landesfläche, aber nur 5 Prozent der Bevölkerung Russlands aus. Um die Region zu einem attraktiven und angenehmen Lebensraum zu machen, tragen die Gebiete mit beschleunigter Entwicklung, deren Bewohner Investoren und Kapital anziehen, dazu bei, die Region zu einem attraktiven und angenehmen Lebensraum zu machen. Das ist ein einzigartiges Projekt – der weltweit erste und größte Überlandterminal für Getreide. Er wird bereits im September seinen Betrieb im Transbaikal-Territorium aufnehmen. Die kürzeste und rentabelste Route für Getreide aus dem Ural, Sibirien und dem Fernen Osten nach China, es geht um 8 Millionen Tonnen pro Jahr.

„Der neue Getreidekorridor auf dem Landweg erhöht in erster Linie unsere Ernährungssicherheit und gibt uns die Möglichkeit, befreundeten Ländern zu helfen und die russischen Exporte zu verdoppeln. Und es ist sehr gut, dass viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wenn wir die Nachfrage steigern, werden wir ein qualitativ hochwertiges Angebot erhalten“, ist sich Mischustin sicher.

Nicht nur die Wirtschaft profitiert von der Hinwendung zum Osten. Die wichtigste Aufgabe ist die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen in den Regionen des Fernen Ostens, deren Entwicklung in Russland zur nationalen Priorität erklärt wurde.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

22 Antworten

    1. Wo sonst, wenn nicht hier 007 🙂

      Also, von solcher Propaganda unter der Geopolitik und Wirtschaft, schreibt Herr Röper momentan zumindest viel zu wenig. Auch wenns vielen nicht gefallen wird, die Gruppen auf Facebook, welche sich mit Auswanderung nach Russland beschäftigen, haben regen Zulauf. Und dies nicht nur in deutscher Sprache.

      So hatte ich gestern abend den Link der Sendung, bzw. des Beitrages sogar meiner eigenen Tochter geschickt, die nämlich genau das auch will. Die hat die Schnautze gestrichen voll von dem ganzen Gedöns in den Sprachen Englisch-Deutsch-Polnisch und Teil-Französisch abendhttps://freewebproxy.vpntester.net/main/https://vesti7.ru/article/2901704/episode/21-08-2022/ Seit geraumer Zeit beschäftigt sie sich nunmehr auch mit Russisch.

      Was fehlt…? Vieeel mehr von dem, was die anderen wie den 007 und so manch anderer hier so ganz und ungerne lesen ….

      1. < "Vieeel mehr von dem, was die anderen wie den 007 und so manch anderer hier so ganz und ungerne lesen …."

        Blödsinn. Ich meine nicht denInhalt, sonder so was in "Antispiegel". Für so was eigene Webseite machen, Arbeitstitel "Russland ist schön"

        Aber hier hat so was einen Beigschmack, wie Werbebroschüre zu einem Neubauviertel irgendwo. Eben Werbung.

    2. Nur Dummköpfe verstehen die Tragweite der Geschichte nicht. Aber daran haben wir hier ja auch inzwischen kaum noch erträgliche Überplanbestände …

      Übrigens:

      [https://vz.ru/news/2022/8/21/1173674.html]

      „…
      Бывшая министр иностранных дел Австрии Карин Кнайсль …

      «Встречи с Лавровым и с Путиным для меня более интересные воспоминания, потому что у меня было впечатление, что я нахожусь в обществе взрослых людей. К западу от Вены часто мужчины-коллеги из ЕС, я их называю тинэйджерами, постоянно взволнованы, постоянно в позиции морального превосходства. Если хочешь говорить со взрослыми людьми, то надо ехать в Москву, Пекин, Исламабад или Нью-Дели», – заявила она в интервью телеканалу «Россия 24».
      …“

      geDeepLt:

      „…
      Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl …

      ‚Die Begegnungen mit Lawrow und mit Putin sind für mich die interessanteren Erinnerungen, weil ich den Eindruck hatte, dass ich mich in der Gesellschaft von Erwachsenen befand. Westlich von Wien sind die oft männlichen EU-Kollegen, ich nenne sie Teenager, ständig aufgeregt, ständig in einer Position der moralischen Überlegenheit. Wenn man mit erwachsenen Menschen sprechen will, muss man nach Moskau, Peking, Islamabad oder Neu-Delhi gehen‘, sagte sie in einem Interview mit Russia 24.
      …“

      Das ist ein echtes „systemisches“ Problem …

      1. Mir ging es ebenso. Nicht das ich jetzt persönlich mit Putin oder Lawrow gesprochen hätte, aber Zeit
        meines Lebens hatte ich immer das ungute Gefühl ich befinde mich in einem Kindergarten mit
        Psychophaten. Als ich das erste mal die Reden von Wladimir Putin gehört habe, war ich angenehm
        überrascht, daß es tatsächlich auch erwachsene Menschen mit Herz und Verstand gibt. Ich habe Herrn
        Lawrow sehr bewundert wie souverän er die Treffen mit Frau Baebock, Frau Truss und den sonstigen
        Witzfiguren gemeistert hat. Ich glaube ich wäre an seiner Stelle nicht so gelassen geblieben.

    3. Und wenn, eine interessante Propaganda, bemerkenswert wie die russische Regierung das Hinterland an die Moderne anpasst und fördert, dagegen fördert man in Deutschland die multikulti Armut und soziale Abhängigkeit vom Staat.

  1. Nun stellt sich Angesicht der Situation die Frage :
    Warum wurde der entfernteste Ort ( Osten ) von Russland , ich sage mal vorbereitet ?
    Und mit was / warum , Rückzugsort ?
    Du hast auch vergessen zu erwähnen das im Osten Russlands der größte Militärische Rüstungskomplex ist !
    Ein in sich geschlossenes System vom Kraftwerk bis Stahlwerk, Raffinerie und vor allen mit allen Luftabwehrsystemen die es gibt abgesichert…der größte Militärische Flughafen befindet sich wo, im Osten ??

    1. Dümmer gehts immer. Schon mal etwas von „langfristiger Landesentwicklung“ oder „Entwicklungspolitik“ gehört?
      Nun hierzulande natürlich nicht, hierzulande ist man mit der „Entwicklung“ dieser vier sog. „Grundfreiheiten“ voll ausgelastet …

  2. @wp007: Ja leider! Beispiel: „Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Entdeckungsrate von Erkrankungen durch dieses Screening um 40 Prozent erhöht.“

    Was soll das?! Wie sind dazu die absoluten Zahlen? Wie hoch war und ist jetzt die Rate der Falsch Positiven? Und, vor allem, wie hat sich die Gesamtlebenserwartung (also inklusive derer mit einer Falsch Positiven Prognose) erhöht. So wie hier die Darbietung erfolgt, kann ich @wp007 leider nicht widersprechen 🙁

    1. @F.Stegner
      Bist du jetzt Okologe oder hast du nur an der Internet-Uni für Corona studiert und kennst jetzt den Begriff, falsch positiv?

      Es geht darum, die medizinische Versorgung in sehr dünn besiedelten Gebieten zu ermöglichen.
      Norwegen ist da ein gutes Beispiel wie man in den abgelegenen Fiorden die dort tätigen Hausärzten mit dem Internet an medizinische Zentren anbindet und so auch die fachärztliche Versorgung sicherstellen kann.

      Man muss das was ein Minister der Presse erzählt nicht zum Anlass nehmen in fachliche Details zu gehen. Jedenfalls vor Corona war das nicht nötig, da haben ja auch nicht Minister und möchtegern Ärzte die Behandlung festgelegt.

      1. Das ganze klingt stark nach rosaroter Brille, aber bei solchen Wirtschaftsförderungsprogrammen ist bei uns die Berichterstattung ebenso „werbeprospektig“. Das ganze klingt aber nach zielführenden Maßnahmen und auch den Willen und Mittel es umzusetzen.

  3. Vor einigen Monaten hatte Schoigu mal den Vorschlag gemacht, einige neue Großstädte in Sibirien zu gründen. Ist das noch im Gespräch?

    Jedenfalls ist der „pivot-to-asia“ für Russland greifbarer als für die USA; die redeten (unter Obama) nur davon.

    1. Obama,Uk, Nato hatten aber auch keine Zeit dazu.
      Mußten ja erstmal den Nahen und mittleren Osten in Schutt und Asche legen.

      Kanonenboot Politik aus der Vergangenheit.

      Deswegen hat Obama auch den Friedensnobelpreis im voraus bekommen.
      Hätte man anders lösen können , dann wer die Beute aber nicht so groß.

  4. Russland gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde.
    Das ergibt einige Probleme, jedoch auch exzellente Zukunftschancen.
    Im Westen wird viel zu russischen Ambitionen spekuliert, auch in Bezug zu gross angelegter
    Militärischer Expansion.
    Wiederauferstehung der UDSSR sowie weiterem Unsinn.
    (Das rote Imperium hat auch Russland mit in den Abgund gerissen, dieses Gebilde
    UDSSR war nebst dem wirtschaftlichen versagen auch massiev überdehnt.)
    Das ist weitestgehend absurd, Russland als sehr dünn besiedeltes Land kann sich eine solche Politik
    unmöglich leisten.
    Das Abschütteln des roten Imperiums hat die Wiedergeburt Russlands erst möglich gemacht.
    Dazu ein Zitat Putins vor einigen Jahren der Lenin hat den Russen ein böses Ei untergejubelt.
    Grosse unbedachte Militärische Offensiv-Abenteuer würde die Bevölkerungweiter ausdünnen‚ das wäre auf sicher das Ende der Russischen Föderation.
    Kurz und Bündig‚ Russland verfügt über kein Kanonenfutter dafür soeinige über erheblich mehr.
    Daraus lässt sich ableiten WER für WEN, eine potentielle Gefahr ist.

    1. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass das ganze Visa-Verbot-Drama für Russen eigentlich darauf abziehlt, die entsprechende Rückantwort, dass Europäer nicht mehr nach Russland dürfen, um sich dort umzusehen und gefallen zu finden, zu provozieren. Ich ärgere mich eigentlich, dass schon so zu formulieren. Das Zeitfenster wird mglw. kleiner.

  5. Also für mich ist das sicher keine Propaganda..
    Propaganda ist per Definition eine gezielte Verbreitung von Falschinformation zum indirekten Schaden eines Gegners, oder zum Vorteil von jemandem selbst. Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen. Wer Propaganda betreibt, verfolgt damit immer ein bestimmtes Interesse. In Verbindung mit dem Krieg machen Politiker und Militärs von Propaganda Gebrauch, um zum Beispiel die eigene Bevölkerung von einem Krieg zu überzeugen.

    Der Artikel steht aber für sich alleine. Was man daraus ableitet, bleibt jedem selbst überlassen. Aber man kann daraus sicher so einiges hinsichtlich der Sichtweise der deutschen MSM ableiten. Genauso könnte man etwas für sich privat ableiten. Dies scheitert dann aber meist an der größten Hürde, nämlich der Sprache.
    Die Sprache ist die eigentliche Barriere und die ehemalige DDR könnte in dieser Hinsicht jemand auf Knieen danken, dass diese Sprache damals in den Schulen im Angebot war. Ich hatte dieses Angebot nicht und werde mich vermutlich demnächst noch einmal intensiver damit beschäftigen wollen.
    Investitionen in vielversprechende Gegenden (egal in welchem Land) triggern ausländische Investoren auf den Plan und genau das ist vermutlich dann auch das Ziel eines (rein russischen) Artikels.
    Deutsches, oder gar westliches Geld ist hier gar nicht nötig und wenn dann vermutlich auch gar nicht erwünscht. Vor einigen Jahren wäre das vermutlich noch anders gewesen. Aber bis das mal wieder wird, muss noch viel Wasser den Rhein runterfließen ;O)

    1. @wodkaontherocks „Propaganda ist per Definition eine gezielte Verbreitung von Falschinformation […]“

      Der Begriff ist ursprünglich (aus dem Griechischen kommend) wertneutral, bedeutet nur die Fortsetzung, Verbreitung von Ansichten, Werbung u.ä. So kenne ich es noch von der SED, mit (positiv konnotierten) Abteilungen für „Agitation und Propaganda“, wo es u.a. um Verbreitung historischer / weltpolitischer Kenntnisse ging, natürlich durch die marxistische Brille interpretiert – aber ohne den heute üblichen direkten Beschiß.

      Irgendwann (unter Hitler?) hat die negative Färbung des Begriffes zugenommen, welche heute wohl leider Gottes dominiert. Wäre durchausinteressant, den Werkzeugkasten staatlicher Desinformation / Meinungsformung / Propaganda mal auszuleuchten.

  6. Wie wäre es, wenn bei einem nächsten Besuch im Konfilktgebiet einmal gezielt das Gespräch mit burjatischen russischen Soldaten gesucht würden? Mich würde interessieren, wie die Stimmung in dieser heute mehrheitlich buddhistischen ethnischen Gruppe von Soldaten ist. Bei Wikipedia steht etwas von „eingezogenen“ Burjaten.

    „Die Burjaten bekennen sich hauptsächlich zum Buddhismus (Vajrayana bzw. Lamaismus). Burjatien ist neben Kalmükien und Tuwa eines der Zentren des tibetisch geprägten Vajrayana-Buddhismus in Russland; es gibt einige Klöster.

    […]

    Beim russischen Überfall auf die Ukraine ab dem 24. Februar 2022 wurden offenbar besonders viele Soldaten aus Burjatien eingezogen. Jedenfalls war ihre Todesrate im ersten Monates des Krieges fünfmal so hoch wie im Durchschnitt der bis zum 25. März 2022 Gefallenen der russischen Armee, deren Herkunft sich ermitteln ließ.[7] Selbstverständlich blieben diese Volksangehörigen trotzdem eine absolute Minderheit von wenigen Prozenten unter den Angehörigen der Streitkräfte und wurden doppelt missbraucht: Einerseits wurden die Minderheitenvölker propagandistisch missbraucht, um einen Kampf des «multinationalen russischen Volks» gegen die Ukraine zu behaupten, andererseits wurden gerade diese Minderheitenvölker in Russland der begangenen Gräueltaten der Streitkräfte bezichtigt, während russische Soldaten angeblich nur «Kätzchen retteten».“

    https:||de.wikipedia.org/wiki/Burjatien

  7. ….der Osten von Russland ist unglaublich schön….
    …ich habe einiges davon gesehen, aber viel mehr steht noch auf der To-Do Liste!
    Vladiwostok einige Male, Lachsfischen in Magadan, Chabarows, Irkutsk(Angara und Baikalsee)….– die weiten von Taiga und Tundra…- dieses Jahr war Angeln am OnegaSee geplant, daraus wurde schon zum zweiten Mal leider nichts..
    Christoph

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