Propaganda

Im Zerr-SPIEGEL heute: Normandie-Format, Sicherheitsgarantien und CNN

Im Zerr-SPIEGEL zeige ich Beispiele der täglichen Propaganda-Lügen des Spiegel und anderer Medien auf, die alltäglich "nebenbei" in Artikel eingebaut werden.

Propaganda lebt unter anderem davon, bestimmte Behauptungen und Formulierungen ständig zu wiederholen, damit sie sich beim Leser einprägen. Nach diesem Prinzip gehen auch die westlichen Medien vor. Ich finde praktisch jeden Tag Artikel im Spiegel, die die gewollten (aber unwahren) Narrative in Nebensätzen immer wiederholen, um sie in die Köpfe der Leser zu hämmern. Unter der Überschrift „Zerr-SPIEGEL“ gehe ich auf diese kleinen und alltäglichen Maßnahmen ein, die auf das Unterbewusstsein der Leser wirken.

Gespräche im Normandie-Format

Ich habe bereits darüber berichtet, dass ein neues Treffen im Normandie-Format stattgefunden hat und wie der Spiegel darüber desinformiert. Das tut er, indem er schon die Rollen der beteiligten Staaten Deutschland, Frankreich, Russland und Ukraine falsch darstellt.

Die Rollen der teilnehmenden Staaten im Normandie-Format sind – und zwar unabhängig davon, wer darüber wie denken mag – definiert und sie sind auch im Minsker Abkommen, das die Grundlage des Normandie-Formates ist, festgeschrieben. Konfliktparteien sind die Ukraine einerseits und die selbsternannten Rebellenrepubliken andererseits. Russland, Deutschland und Frankreich sind Garantiemächte im Minsker Abkommen und im Normandie-Format, aber eben keine Konfliktparteien. Russland soll als Garantiemacht auf die Rebellen einwirken, damit sie das Minsker Abkommen umsetzen, Deutschland und Frankreich sollen auf die Ukraine einwirken, damit sie das Minsker Abkommen umsetzt. Das sind die festgeschriebenen Rollen der beteiligten Staaten.

Die Medien im Westen stellen das seit Jahren anders dar, was aber an der Wahrheit nichts ändert, wie man im Minsker Abkommen nachlesen kann. Den Text des nur 13 Punkte umfassenden Minsker Abkommens finden Sie hier.

Aufgabe westlichen der Medien ist es bei diesem Thema, die Öffentlichkeit zu desinformieren und wahrheitswidrig Russland als Konfliktpartei zu präsentieren. Dieser Aufgabe ist der Spiegel am 27. Januar unter der Überschrift „Normandie-Format zu Donbass-Konflikt – Russland fordert Ukraine zum Dialog mit Separatisten auf“ pflichtgemäß nachgekommen, indem er gleich im ersten Absatz kurz über das Treffen berichtet hat, um sofort hinzuzufügen:

„Man unterstütze die bedingungslose Einhaltung des Waffenstillstands, hieß es nach den Beratungen von Russland und der Ukraine unter der Moderation von Deutschland und Frankreich.“

Kiew verstößt gegen das Minsker Abkommen

Weiter unten in dem Artikel wurde der Spiegel noch dreister und behauptete allen Ernstes, dass nur Deutschland und Frankreich Vermittler seien. Aber damit nicht genug, der Spiegel schreibt:

„Russland fordert in dem seit fast acht Jahren dauernden Konflikt direkte Gespräche der von Moskau unterstützten Separatistenführungen und der ukrainischen Regierung. Kiew lehnt das ab und bezeichnet die Machthaber in Luhansk und Donezk als »Moskauer Marionetten«. Deutschland und Frankreich vermitteln in dem Konflikt – im sogenannten Normandie-Format. Ihr verhandelter Friedensplan liegt jedoch auf Eis.“

Wer das Minsker Abkommen gelesen hat, der weiß: Die Ukraine hat sich 2015 in Punkt 12 des Abkommens dazu verpflichtet, direkte Gespräche mit den Rebellen zu führen, um endlich zu einer Lösung zu kommen. Kiew verweigert seit nunmehr sieben Jahren, diesen Punkt umzusetzen, was einer der Hauptgründe dafür ist, dass der Krieg noch immer nicht beendet wurde.

Der Spiegel stellt das aber als regelrecht unverschämte Forderung Russlands dar, die Kiew geradezu berechtigterweise ablehnt. Würde der Spiegel objektiv berichten, müsste er Russlands Forderung nicht nur unterstützen, sondern auch erstens Kiew dafür kritisieren, dass es das Minsker Abkommen nicht umsetzt, und zweitens Deutschland und Frankreich dafür kritisieren, dass sie ihrer Rolle als Garantiemächte des Abkommens nicht gerecht werden, denn sie müssten Kiew drängen, diesen Punkt umzusetzen und endlich direkt mit den Rebellen zu reden.

Die russische Reaktion auf die Antwort der USA

Ein weiteres Thema, bei dem die Medien desinformieren, sind die Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Russland und den USA. In den Medien klingt es so, als versuche der Westen, die Beziehungen zu Russland zu verbessern und es sei Russland, das zum Reden regelrecht überredet werden müsse. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Gespräche sind auf Initiative Russlands zu Stande gekommen und nicht umgekehrt.

Russland hat den USA seine Vorschläge schon Mitte Dezember übermittelt und seitdem auf eine schriftliche Antwort der USA gewartet. Die USA haben immer wieder gesagt, dass „nächste Woche“ eine Antwort käme, aber es sind mehrere solcher „nächsten Wochen“ verstrichen, bis die USA nun am 26. Januar endlich eine schriftliche Antwort gegeben haben.

Dass die amerikanische Antwort auf die wichtigsten Forderungen Russlands gar nicht eingeht und dass die USA sogar Gespräche darüber ablehnen, habe ich bereits berichtet und ich habe auch über die ersten Reaktionen aus Moskau berichtet. Moskau hat sehr klar erklärt, und zwar sowohl der Außenminister als auch der Kreml-Sprecher, dass die Amerikaner auf die wichtigste russische Forderung nicht eingegangen sind und sie haben auch alle gesagt, welche Forderung das ist: Es soll keine weiteren NATO-Erweiterungen mehr geben.

Man kann zu dieser Forderung stehen, wie man will (und das westliche Medien sie doof finden ist, kein Geheimnis), aber wozu lügen? Der Spiegel hat unter der Überschrift „Russische Forderungen nach Sicherheitsgarantien – Kreml reagiert verhalten auf Antworten von Nato und USA“ einen Artikel über die ersten Reaktionen aus Moskau veröffentlicht, in dem er allen Ernstes geschrieben hat:

„Die Nachrichtenagentur Interfax zitiert Lawrow mit der Aussage, dass es im wichtigsten Punkt keine positive Aussage der USA gebe. Welcher Punkt das ist, blieb aber offen.“

Das soll dem Spiegel-Leser suggerieren, wie unberechenbar und unehrlich die Russen sind, wenn sie noch nicht einmal mitteilen, welcher Punkt ihnen bei Verhandlungen der wichtigste ist. Der Spiegel-Leser soll denken: „Wie soll man denn überhaupt mit solchen Leuten verhandeln?“

Dabei ist es der Spiegel, der hier unehrlich ist und seine Leser nicht nur nicht informiert, sondern sogar bewusst desinformiert.

CNN mal wieder

Im „Zerr-SPIEGEL“ werde ich mich hauptsächlich um mein „Lieblings-ehemaliges-Nachrichtenmagazin“ kümmern, aber manchmal verdienen auch andere eine Erwähnung. CNN hat mal wieder gezeigt, wie gut man dort recherchiert, wie kompetent man bei CNN ist und wie wahrheitsgemäß und fundiert CNN seine Zuschauer informiert.

CNN hat über den angeblichen russischen Aufmarsch an der ukrainischen Grenze berichtet und als Bestätigung Bilder von schießenden Panzern eingeblendet. Als Quelle der Bilder stand dort „russisches Verteidigungsministerium“ und als Ort der Handlung „Charkow, Russland“

Charkow ist allerdings eine ukrainische Millionenstadt und in Russland wird nun herzlich darüber gelacht, dass US-Medien Charkow schon als russisch bezeichnen, bevor der angeblich unmittelbar bevorstehende russische Angriff überhaupt stattgefunden hat. In der Ukraine ist man hingegen stinksauer.

Aber was sagt diese auf den ersten Blick lustige Geschichte über die Arbeit von CNN aus? Was sagt das darüber aus, auf welche „Quellen“ die sich angeblich berufen, wenn sie Bilder zeigen und Berichte bringen? Hier ist ganz offensichtlich alles gelogen, was CNN berichtet hat und sogar die angegebene Quelle ist frei erfunden, das russische Verteidigungsministerium weiß nämlich, dass Charkow nicht in Russland liegt und würde so etwas nicht veröffentlichen.

Aber frei erfundene Berichte und bewusste Desinformation kennen wir von CNN ja schon, wofür Sie hier, hier und hier weitere wirklich lesenswerte Beispiele finden.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. So lustig ist die CNN- Glosse nicht! Man stelle sich vor, der dumme Norweger liest das und lässt die NATO gen Russland rollen, während unsere Medien behaupten würden, Russland habe die Ukraine angegriffen.
    Bei der, im Westen vorhandenen Verblödung, hätte CNN mit seiner Nachricht einen Weltkrieg auslösen können!

    1. Der dumme Norweger lässt gar nichts, der ist nur eine Sprechpuppe unter Drogen. Der Stoltenmountain kann noch nicht einmal eine Lachsalve auslösen. Er ist nur der Stiefellecker des amtierenden NATOD – Oberkommandierenden, und das ist immer ein General Custer – Klon.

  2. Es gehört schon eine deftige Portion dickes Fell dazu – jeden Tag diese Schmutz-und-Schund-„presse“ zu lesen – und dann auch noch zu erörtern… – wenn ich das machen müßte, wäre ich längst an Unterernährung abgenippelt – schon weil einem beim „konsumieren“ dieser Volksverblödungsblättle a la „spiegel&Co.“ das permanente Rückwärtsfrühstücken überfällt…

    Meinen Respekt – Herr Röper… – ich hätte dazu nicht mehr den Nerv…

  3. Sollte es zu einer Zuspitzung kommen wie zur Kubakrise, wie erklären sich dann die Chefredakteure der westlichen Medien in ihren Familien? „Ich dachte das war nur Spaß“, „Machen die sowieso nicht“, „Wir sterben als Helden“ – da wird sich die Ehefrau aber herzlich bedanken und den Diamantring dem Herren in den Allerwertesten schie……Was denken sich solche Typen? Frieden wäre ein Bundesligaspiel wo es um Punkte geht. Intelligenz ist ohne Empathie nichts wert. Die „spielen“ ein gefährliches Spiel im Glauben eine höhere Macht wird es richten. Wird es nicht und wenn die eigenen Kinder in den Bunker müssen ist die Zeit vorbei, an dem man sich unschuldig wegducken kann.

  4. Sehr lesenswerter Beitrag dazu bei https://www.moonofalabama.org/
    Die USA werden Zelensky absetzen, weil der gegen einen Krieg ist.
    Die Hintergründe und Zusammenhänge sind sehr plausibel dargestellt.
    Wer kein Englisch kann, nehme https://www.deepl.com/translator
    Letztlich geht es darum, Europa wirtschaftlich und politisch-miilitärisch völlig abhängig von USA zu machen und die Einkreisung von Russland und China mitzutragen.
    Why Washington Will Soon Dump Ukraine’s President Zelensky https://www.moonofalabama.org/

  5. Die Geografie Schwäche diverser US Bürger ist ja bekannt.
    Deshalb pocht man wohl auch auf autonomes Fahren/Fliegen und Zielen. Und auch dabei ist Lernschwäche stark verbreitet.
    CNN steht unter Dauerfeuer. Mal wegen falscher Orts/Quellenangaben oder aktuell wegen eines gelöschten Berichts um ein Telefonat.

    https://twitter.com/MuradGazdiev/status/1486985438619480074

    Deutsche Medien sind so unabhängig wie das „Neue Deutschland“ der DDR.

    Spätestens nach den grünstichigen Bildern der Live Übertragung des Golfkrieges, welcher ohne UN Mandat von Willigen mit Lügen angezettelt wurde, haben die Medien ihre Unabhängigkeit freiwillig aufgegeben. Sie sind Prostituierte von Militär und Politik. Auflagen sind wichtiger als die Wahrheit.

  6. Durch Desinformation wurden die US-Bürger in 2 WK getrieben. Nun ist es für sie Zeit aufzuwachen. Ob die sich nicht einmal die Frage stellen, was ihre Soldaten rund um den Erdball zu suchen haben?

  7. Bei der extrem hohen Anzahl von KRIEGSVERBRECHEN und ANGRIFFSKRIEGEN die die USA & GB auf dem Kerbholz haben, kann man diesen ganzen Lügen nicht glauben.

    Im Gegensatz dazu hat Russland sich immer nur verteidigt wenn es angegriffen wurde !!

    Und alle diese Verbrechen werden von den NOTO-IDIOTEN migemacht, selbst wenn sie einenen Schaden davon haben !?!?

    USA gegründet vor 244 Jahren, davon 232 im Krieg (95%)

    http://www.gegenfrage.com/usa-gegruendet-vor-239-jahren…/

    Seit der Staatsgründung der USA vor 244 Jahren verging kein Jahrzehnt ohne eine kriegerische Auseinandersetzung mit einem anderen Land. Insgesamt 232 Jahre bzw. 95 Prozent des gesamten Zeitraums befanden sich die Vereinigten Staaten im Krieg.

    Pentagon Autor: Mariordo Camila Ferreira & Mario Duran, Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Mit anderen Worten gab es im gesamten Zeitraum zusammengerechnet nur 17 Kalenderjahre, in denen die USA keinen Krieg führten. Um dies in Perspektive zu setzen: Alle US-Präsidenten führten während ihrer Amtszeit mindestens einen Krieg.

    Es verging seit 1776 kein einziges Jahrzehnt, in dem die USA keinen Krieg führten. Der längste friedliche Zeitraum seit der Unabhängigkeitserklärung der USA waren fünf Jahre während der Weltwirtschaftskrise (1935-1940), was danach folgte ist traurige Geschichte.

    Aktuell befinden sich die USA laut einem Statement des Weißen Hauses gleich in 14 Ländern auf einmal in kriegerischen Auseinandersetzungen: Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia, Jemen, Kuba, Niger, Tschad, Uganda, Ägypten, Jordanien, Kosovo, Ukraine, Zentralafrikanische Republik und Tunesien. …WEITERLESEN

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