Spiel mit dem Feuer: Ukraine bietet der Nato an, den Luftraum über der Krim zu nutzen

Derzeit ist eine ukrainische Regierungsdelegation aus Kiew zu Gesprächen bei der Nato in Brüssel. Was führende Nato-Vertreter und Minister der Ukraine dort vor der Presse von sich geben, muss man in Russland als Provokation oder sogar kriegerische Akte einstufen, wenn den Worten Taten folgen.

Ich habe heute bereits über die Aktivitäten der Nato an Russlands Grenzen berichtet und bin in dem Zusammenhang nebenbei auch darauf eingegangen, dass der Nato-Generalsekretär bei der Pressekonferenz mit dem ukrainischen Verteidigungsminister eine verstärkte Nato-Präsenz im Schwarzen Meer angekündigt und weiter gesagt hat, „die Türen der Nato seien offen für alle Länder, einschließlich der Ukraine.“ Er begründete das mit den “aggressiven Handlungen” Russlands.

Nun gab es eine weitere Pressekonferenz, auf der der ukrainische Transportminister der Nato angeboten hat, den Luftraum über der Krim quasi nach Belieben zu nutzen. Der ukrainische Minister sagte:

„Die Ukraine verfolgt ihren gewählten Weg der Integration in die euro-atlantischen Systeme der kollektiven Sicherheit. Ein wichtiger Bereich dieser Integration ist die Beteiligung der Ukraine am NATO-Programm für den Austausch von Flugverkehrsdaten. In der heutigen Welt ist es wichtig, die Kontrolle über den zivilen Flugverkehr zu verstärken und auf Krisen im Schwarzen Meer zu reagieren (…) Unter Berücksichtigung des aktualisierten EASA-Flugsicherheitsbulletins in der Fluginformationsregion Simferopol und der Aufhebung der Beschränkungen der US-Luftfahrtbehörde für Flüge in den Luftraum von Simferopol schlagen wir vor, diesen Teil des Luftraums für NATO-Luftoperationen für den Transport von Truppen, Ausrüstung, Fracht und dergleichen zu nutzen. Wir hoffen auf die Unterstützung der NATO bei der Überwachung der Situation im Luftraum entlang der Grenze zu Russland „

Es ist bekannt, dass es unterschiedliche Ansichten über den Status der Krim gibt, aber man darf trotzdem die Realitäten nicht aus den Augen verlieren. Nichts – auch nicht die Frage der Krim – rechtfertigt das Risiko eines Dritten Weltkriegs, der als Atomkrieg das Ende der Menschheit bedeuten würde.

Selbst wenn man im Westen und vor allem der Ukraine der Meinung ist, die Krim gehöre immer noch zur Ukraine, würde es wohl wirklich zum Krieg führen, wenn morgen Nato-Flugzeuge ohne Absprache mit Russland über der Krim herumfliegen würden.

Dass die Verantwortlichen in Kiew mit ihren Aussagen immer wieder beweisen, wie wild sie auf einen Krieg sind, ist nichts Neues. Bleibt zu hoffen, dass der Realitätssinn zumindest in der Chefetage der Nato nicht verloren gegangen ist und dass irgendjemand dem Ukrainer beim Kaffee einfach mal sagt: „Sorry, aber Sie haben nicht alle Latten am Zaun!“


Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereignisse des Jahres 2014 interessieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wechselte und als der Bürgerkrieg losgetreten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereignisse detailliert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. In diesen Ereignissen liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereignisse als Grund für die heutige politische Situation also hochaktuell, denn wer die heutige Situation verstehen will, muss ihre Ursachen kennen.

https://anti-spiegel.com/2019/in-eigener-sache-mein-buch-ueber-die-ukraine-ist-in-zwei-wochen-lieferbar/
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

    1. Schon. Aber stell dir mal vor, die Russen schießen wirklich ein US-Flugzeug über der Krim ab! Die NATO „darf“ sowas, wie der Abschuß eines russischen Jets durch die Türkei an der syrischen Grenze bewiesen hat. Da gab es keinerlei Konsequenzen. Aber was sich die NATO herausnimmt, „darf“ Russland noch lange nicht!

      1. Nun, sollte Russland über der Krim Nato-Flieger abschießen, dann passiert:

        nichts.

        Die Amis haben sich doch schon die Hosen vollgepullert das Trump den Iran angreift. Auch in Syrien seit Jahren das gleiche Spiel (also was Russland betrifft): Provokation ja, Konfrontation nein.

        Aber natürlich würden sie dann schreien das Deutschland NS2 aufgeben muss, mehr Sanktionen, etc. – das ist klar.

        Das Bündnis des Na(h)to(d)s ist nur fähig Angriffe auf unsere Brieftaschen durchzuführen!

          1. Aber Hallo!

            Die Nato hatte doch damals sogar angeboten das Russland eine „Annektion“ der Ukraine durchführt – die Nato würde in diesem Fall nicht eingreifen.

            Die kleinen Schweinsäuglein von Brzeziński leuchteten da – als er von dem Häuserkampf Russen gegen Russen schwärmte.

            Aber Putin ist nicht in diese Falle (wie Afghanistan) getappt und hält den Konflikt über den Donbass in der Schwebe.

            Es ist schließlich die Aufgabe der EU die Ukraine wieder aufzubauen und die Geldbörse zu zücken – was soll sich denn Russland diesen Mühlstein um den Hals legen?

  1. „Selbst wenn man im Westen und vor allem der Ukraine der Meinung ist, die Krim gehöre immer noch zu Russland, ..“

    Das muß „Ukraine“ heißen.
    Vielleicht brauchst du jemanden, der deine Artikel korrekturliest? 😉

  2. Ich warte noch auf den Hebel, den großen Wurf, Nordstream 2 zu stoppen. Irgendwas wird kommen. Der Krankenhausbesuch des Rechtsextremen reichte ja nicht aus.
    Also irgendwas Übles, was dann Russland in die Schuhe geschoben wird.
    Vielleicht furzt jemand auf einem deutschen Marktplatz und dann schreiben alle Medien unisono und fortwährend, Putin setze Giftgas ein.

    Das Thema Krim hier kann auch geeignet sein.

    Kriegszündeleien, Russland zu Reaktionen zwingen nebst der üblichen konzertierten Folgereaktionen von Politik und Propagandamedien.

    1. Das ist eine Frage der innenpolitischen Abwägung. Es ist bekannt, dass Nordstream 2 u.a. deshalb verlegt wird, damit Polen und die Ukraine nicht am Gastransit herumdrehen können. Und die Zahlungsmoral der Ukrainer wurde in der Vergangenheit wiederholt thematisiert.

      Deutschland will nationale Energiesicherheit, und da wir mehr Energie (insgesamt, also nicht nur elektrische) verbrauchen, als wir selbst erzeugen können, müssen wir importieren. Und solange wir weitere Atom- und Braunkohlemeiler abschalten, wird der Gaskonsum eher zu- als abnehmen. Außerdem sind die Speicher nicht mehr besonders voll, aber das ist eher eine saisonale Geschichte.

      Klar, dass wir da den Dealer mit dem billigsten Stoff wählen, und das ist nun mal Russland. Klar auch, dass Russland dann, wenn wir mit denen ein Gasgeschäft im Milliardenvolumen platzen lassen, auch ein anderes platzen lassen kann, nämlich das seit vielen Jahrzehnten bestehende. Das haben sie nie getan, auch nicht im Kalten Krieg 1.0, aber wer sagt, dass sie sich das, ausreichend provoziert, nicht mal anders überlegen?

      Hinzu kommt, dass die Bundesregierung natürlich weiß, wer hinter dem Getöse um Nordstream 2 steckt. Das sind die USA oder jene, die durch die USA scharf gemacht wurden. Und die Bundesregierung weiß außerdem, dass aktuell die Ölimporte der Amerikaner aus Russland laufend zunehmen, Schurke hin oder her. Was die Amis nicht mehr aus Venezuela kaufen, müssen sie sich nun woanders her holen, also vom Iwan. Aber das hängt natürlich niemand an die große Glocke. Das würde ja nicht mit der zunehmenden problematischen Energieabhängigkeit der EU vom Russen – die „besorgt machen muss“ – zusammenpassen. Selbst die Polen wissen, dass das Gas, das sie nicht von Osten beziehen, sondern aus dem Westen, letztlich aus Russland kommt, nur dass es auf diesem Umweg vermutlich teurer ist, weil ja noch ein Zwischenhändler dazu kommt und ein paar Zwischenverdichterstationen.

  3. Ich bin gespannt, wer nach Putin kommt. So ein dickes Fell bzw. Engelsgeduld wie Putin kann ja kaum jemand haben. Dann dürften rauhe Zeiten kommen, wenn keine Marionette des Westens installiert werden kann.

    1. Zu wünschen wäre, dass es wieder ein guter Stratege sein wird. Schon der Superrechner WOPR aus dem Film „War games“ erkannte, richtig gefüttert, dass es im Großen Krieg keine Gewinner geben wird. Und jeder halbwegs gute Stratege weiß, dass das Spiel mit dem Feuer den Ausbruch eines Brandes wahrscheinlicher macht. Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde, Putin eine Engelsgeduld zu attestieren. Aber ich habe den Eindruck, er denkt erst mal gründlich nach, wenn er provoziert worden ist, welches die langfristig günstigste Reaktion ist.

      1. In letzter Zeit bin ich auch immer mehr davon überzeugt, dass die Geduld schon lange hin ist und Putin nur noch auf den richtigen Moment wartet, damit es richtig weh tut. Von den USA ist man es ja gewohnt, aber was D sich erlaubt ist ja gar nicht mehr zu glauben. Wie ein Pinscher, der dauernd einen Bären ankläfft und versucht, von hinten in die Waden zu beißen. Selbst der friedliebenste Mensch muss dabei irgendwann ausrasten.

  4. Kennt Ihr Asterix – „Der Seher“? Der Seher bringt bewusst Unfrieden nach Gallien, streut Zwietracht – für den eigenen Profit. Ein ganz mieser Typ.
    Was Geopolitik angeht, muss ich immer wieder daran denken..

  5. Ich vermute das nicht mal die NATO so blöd ist das „Angebot“ anzunehmen.
    Wenn ich zu jemandem sage „klar, geht auf das Grundstück meines Nachbarn, ich erlaube es“ dann wird man mich auch für bescheuert erklären und sich nicht über die „Erlaubnis“ freuen.
    Die Ukraine sollte sich übrigens lieber mal um die inneren Angelegenheiten kümmern, die haben doch genug eigene Probleme. Ich nenne sowas übrigens Arbeitsverweigerung oder auch Hochverrat.

    1. Die Ukraine genießt völlige Narrenfreiheit!

      Selbst bei solchen läppischen Dingen wie dem Eurovision Song Contest ESC fahren sie volle militärische Geschütze auf! Als der ukrainische Beitrag 2016 regelwidrig gewann (politische Songs sind eigentlich verboten), kündigte Präsident Poroschenko umgehend an, daß man die nächste Ausgabe der Veranstaltung (das Siegerland richtet den nächsten ESC aus) auf der Krim ausrichten würde. Das hätte natürlich bedeutet, daß man die Halbinsel bis dahin hätte erobern müssen. Hat niemanden so wirklich gejuckt. Ebenso daß man der russischen Teilnehmerin beim schließlich 2017 in Kiew stattfindenden Finale die Einreise verweigerte, fand im Westen totales Verständnis. Schließlich hätte die Sängerin ja die Krim schon besucht, ohne dies über die Ukraine zu tun, und das ist nunmal ein Verbrechen….

      Die berüchtigte Ukronazi-Freundin und „Moskaukorrespondentin der ARD“, Golineh Atai, besuchte damals in Vorbereitung der Veranstaltung eine Pressesprecherin des Geheimdienstes SBU (!!) in Kiew, die ihr all das erklärte. Und Golineh war voller Verständnis! Danach tauchte sie für einige Zeit unter und ward nicht mehr gesehen Nicht in der Tagesschau und nicht woanders. Jetzt ist sie wieder da, und dreimal dürft ihr raten, wo! In der Redaktion des ARD-Magazins „Monitor“!
      Das waren 2014 die einzigen im deutschen Fernsehen, die es wagten, die „Janukowitsch-Scharfschützen“-Geschichte vom Majdan zu hinterfragen! Damit ist wohl auch kritische Berichterstattung bei Monitor endgültig Geschichte….

  6. “ Der Westen hat fertig“
    Es gibt zwei Faktoren, die Mut machen. Russland wird innenpolitisch die Einmischung des Westens in die Zukunft Russlands endlich deaktivieren. Den Versuch des Westens zum Aufbau eines Lakaien ist gescheitert. (Punkt) Weitere Versuche werden im Keim erstickt werden.
    Der erste SICHTBARE BELEG:

    Was sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums :
    ( bei RT COM )
    Das russische Außenministerium ist der Ansicht, dass es an der Zeit ist, die Mitarbeiter von Alexey Navalny nicht mehr als „Opposition“ zu bezeichnen. Die Sprecherin besteht darauf, dass sie besser als Agenten der NATO beschrieben werden als konventionelle politische Persönlichkeiten.
    „Wir sollten aufhören, sie die Opposition zu nennen. Die Opposition ist etwas anderes “, sagte Maria Zakharova am Donnerstag gegenüber dem russischen Channel One. „Sie sind Agenten des Einflusses, und ich werde es Ihnen jetzt beweisen.“

    Zakharova erinnerte sich daran, wie der wichtigste Verbündete von Navalny, Leonid Volkov, letzte Woche enthüllte, dass sie im Winter keine Demonstrationen mehr abhalten würden, und plante, bis zum Frühjahr und Sommer zu warten. Dann, am Dienstagmorgen, kündigte der in Litauen ansässige Volkov eine Änderung des Herzens an und schlug eine andere Form des Protests vor.

    „Was ist zwischen dem 4. und 9. Februar passiert? Es ist trivial, einfach und unglücklich “ , sagte sie. „Volkov und [Vladimir] Ashurkov [ein weiterer enger Verbündeter von Navalny, der in Großbritannien lebt] hatten gestern ein Online-Treffen mit der Ständigen Vertretung Polens bei der EU, an dem auch andere EU-Mitgliedstaaten sowie die Vereinigten Staaten und Großbritannien teilnahmen . ”
    „Eine kleine Nuance. Dieses Format – die EU-Länder plus die USA plus Großbritannien – ist nicht die EU, sondern die NATO. “

    Soweit das Wichtigste, was die Sprecherin mitzuteilen hatte

    „Und nun der Hammer:“

    Die Entscheidung über ein Militärbündnis China-Russland ist gefallen

    All diese Pöbeleien ( mal Artikelbezogen ) der NATO , ob nun verbal mit- und über die Ukraine „gesabbelt“, sind Ausdruck des Wissens & der Angst, dass die NATO mit der Gründung eines Militärbündnisses von China mit Russland, auch bei den Bürgern „Otto-Normal“als Papiertiger wird wahrgenommen werden.

    Und dieses Militärbündnis entsteht wahrscheinlich noch im Jahr 2021

    https://russtrat.ru/comments/8-fevralya-2021-0010-2929

    Militärbündnis zwischen Russland und China: Grundlagen, Perspektiven und Konsequenzen
    Der schlimmste Traum amerikanischer Generäle steht kurz vor der Verwirklichung

    MOSKAU, 8. Februar 2021, RUSSTRAT-Institut. Am 4. Februar 2021 fand ein Telefongespräch zwischen den Außenministern von Russland und China Sergej Lawrow und Wang Yi statt, deren Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann

    Im Rahmen der bald auslaufenden Neuunterzeichnung des Vertrags über Freundschaft und gute Nachbarschaft schlug Peking vor, den neuen Vertrag mit epochalen Inhalten zu füllen, die nicht nur den Wunsch beider Länder widerspiegeln, ihre eigene Sicherheit, sondern auch die Sicherheit zu schützen voneinander, aber auch die Sicherheit der Nachbarstaaten. In der Tat können wir sagen, dass Peking Moskau den Abschluss eines offiziellen Militärbündnisses angeboten hat.

    Es ist wichtig anzumerken, dass das, was passiert ist, keine plötzliche Initiative von Peking war. Gemessen an den zahlreichen Vorbehalten und Erklärungen, einschließlich der von Spitzenbeamten, wurde dieses Thema fast seit 2016 hinter verschlossenen Türen diskutiert, und bis 2020 gab es eine ernsthafte Konvergenz der gegenseitigen Ansichten.

    Insbesondere der russische Präsident am 22. Oktober 2020 in Novo-Ogaryovo erklärte , er gebe den Abschluss eines Militärbündnisses zwischen den beiden Ländern voll und ganz zu, obwohl sie es „im Allgemeinen“ nicht brauchen. Darauf reagierte die chinesische Seite sofort „sehr herzlich“.

    Die globale Geopolitik und Annäherung zwischen Russland und China ist daher ein natürlicher und unvermeidlicher Prozess. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass beide Länder sehr ähnliche Ziele und langfristige Strategien verfolgen, die sich auch in absehbarer Zukunft nicht überschneiden. Dies bedeutet, dass es für mindestens ein halbes Jahrhundert, wenn nicht länger, keine ernsthaften Konflikte zwischen unseren Ländern geben sollte, die zu einer bewaffneten Konfrontation führen könnten.

    Und während dieser Zeit haben wir einen gemeinsamen, ziemlich ernsten Feind und das gleiche geopolitische Ziel.

    Chinas Interesse an diesem Bündnis ist dreifach.

    Erstens ist es Russlands strategischer nuklearer Schirm. Allein gegen China können die Vereinigten Staaten einen Atomkrieg führen (etwa begrenzt durch die taktische Ebene der Sprengköpfe), wenn auch sehr theoretisch, aber es kann gehen. Aber in seinem Bündnis mit der Russischen Föderation – definitiv nicht.

    Zweitens kann Peking , nachdem es eine Garantie für die Deckung erhalten hat, seine Armee auf einen eher engen „östlichen“ Sektor einer potenziellen Front konzentrieren und so eine entscheidende Überlegenheit der Streitkräfte und Mittel dafür garantieren.

    Drittens wird das Bestehen eines solchen Vertrags nicht nur Chinas Hände in der „Taiwan-Frage“ lösen, sondern auch bedeuten, dass Russland inoffiziell das Recht anerkennt, diese „Frage“ nach eigenem Ermessen zu lösen.

    Was könnte Russlands Interesse an einem solchen Bündnis sein?

    Erstens wird die Unterzeichnung eines solchen Abkommens China automatisch dazu zwingen, in vielen für uns wichtigen internationalen Fragen eine aktivere und eindeutig pro-russische Position einzunehmen. Von „dessen Krim“ und Sanktionen gegen SP-2 bis zur Unterstützung der russischen Wirtschaft mit Finanzen und der Industrie mit Technologien.

    Darüber hinaus bildet es latent eine hervorragende Grundlage für eine klare Trennung der Interessen der beiden Länder in Zentralasien und allen anderen postsowjetischen Räumen, in denen die Unsicherheit weiterhin zu hoch ist. Und wenn in Zentralasien und Turkestan sehr breite Kombinationen von gemeinsamen Interessen möglich sind, dann kann Peking an den Westgrenzen Russlands nur die Formulierung unterstützen, dass diese Länder in die Zone der strategischen Interessen Russlands einbezogen werden, genau wie Taiwan in der Zone der strategischen Interessen von Peking.

    Die Hauptsache ist, dass es dadurch möglich wird, die gegenseitige Position in Bezug auf die Zweckmäßigkeit der Erhaltung des europäischen Integrationsprojekts zu synchronisieren. Wir müssen immer noch ohne Optionen mit ihm „definieren“. Mit der Unterstützung des Wirtschaftskolosses der VR China wird es für Russland jedoch viel einfacher sein, dieses Problem zu lösen als allein.

    Es ist klar, dass ein mögliches militärisches Bündnis zwischen der Russischen Föderation und der VR China neben den Vorteilen auch kontroverse Punkte hat. Einige von ihnen sind ziemlich bedeutsam. Man kann sagen, dass Moskau angesichts des unterschiedlichen wirtschaftlichen Gewichts und der Größe der Kreise außenpolitischer Probleme sowie einiger ideologischer Unterschiede bei einer Unterzeichnung eines solchen Abkommens in einer gewissen Abhängigkeit von Pekings Außen- und Innenpolitik stehen wird Richtlinien. Und tatsächlich ist es so.

    Das Gegenteil ist jedoch auch der Fall. China hat die gleiche Abhängigkeit. Und wenn er seine Zustimmung zum Vertrag zum Ausdruck bringt, stimmt die herrschende Elite des Landes dieser gegenseitigen Abhängigkeit zu.

    Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass bereits in diesem Jahr, höchstens im Jahr 2022, ein offizielles Militärbündnis zwischen Russland und China geschlossen werden kann

  7. „dass der Realitätssinn zumindest in der Chefetage der Nato nicht verloren gegangen ist “

    Es sollte heißen, nicht völlig verloren gegangen ist, denn der „normale“ Realitätssinn ist schon lange verloren gegangen!

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