Absturz von MH17: Die Niederlande machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt

In den Niederlanden läuft der Prozess über den Absturz von MH17 und eine der Kernfragen ist, ob die Ukraine den Luftraum über dem Donbass hätte schließen müssen, dann hätte das Unglück nicht geschehen können. Die Niederlande haben nun mitgeteilt, dass es ihrer Meinung nach für eine Schließung des Luftraums keine Gründe gegeben habe.

Diese niederländische Erklärung ist mehr als verwunderlich, denn nur wenige Tage vor dem Abschuss von MH17 wurde über dem Gebiet ein ukrainisches Kampfflugzeug in sechs Kilometern Höhe abgeschossen. Es war also bekannt, dass in dem Gebiet Flugabwehr war, die auch in große Höhen feuern konnte. Trotzdem hat die Ukraine den Luftraum nicht komplett geschlossen, sondern lediglich den Luftraum unterhalb von 9.750 Metern (32.000 Fuß) geschlossen. Hier finden Sie alle Einzelheiten zu dem Abschuss von MH17.

Aber mit dieser Erklärung hat die niederländische Regierung dem Gericht den Freifahrtsschein gegeben, die Ukraine aus der Schuldfrage zu entlassen. Das hat auch Folgen für die Angehörigen, die es nun sehr viel schwerer haben werden, von der Ukraine Schmerzensgeld einzuklagen.

Über die niederländische Meldung hat die TASS berichtet und der Vollständigkeit halber übersetze ich die Meldung der TASS.

Beginn der Übersetzung:

Niederlande lehnen Untersuchung über die Nicht-Schließung des Luftraums im Fall MH17 ab

Die niederländische Regierung erklärte, sie sehe keinen Grund, ihre Position zu überdenken, nach der es „keine ausreichende Grundlage gibt, um die Ukraine für die unvollständige Schließung des Luftraums zur Rechenschaft zu ziehen“.

Den Haag, 6. Februar. /TASS/. Die Niederlande haben beschlossen, keine Untersuchung wegen des am Tag des Absturzes der malaysischen Boeing im Jahr 2014 nicht geschlossenen Luftraums durchzuführen. Das geht aus einem Dokument hervor, das auf der Website der niederländischen Regierung veröffentlicht wurde.

Die Entscheidungen der Regierung basiert auf einem 176-seitigen Bericht der Aviation Safety Foundation, die 34 Fälle von Flugzeugabstürzen in Konfliktgebieten analysiert hat. Eine der Schlussfolgerungen der unabhängigen Sachverständiger ist, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass die ukrainischen Behörden, die zu diesem Zeitpunkt für die Sicherheit von Flügen über der Ostukraine verantwortlich waren, von einer Bedrohung der zivilen Luftfahrt in Höhen über dem bereits geschlossenen Teil des Luftraums wussten oder möglicherweise wussten. Auf der Grundlage dieser Schlussfolgerung erklärte die Regierung am Freitag, sie sehe „keinen Grund, ihre frühere Position zu überdenken, dass es derzeit nicht genügend Gründe gibt, die Ukraine für die unvollständige Schließung des Luftraums zur Rechenschaft zu ziehen“.

Die Untersuchung der Fakten über den nicht geschlossenen Luftraum wurde 2019 vom niederländischen Parlament eingeleitet. Die Foundation stellte auch fest, dass die russischen Luftfahrtbehörden, die für den an das Konfliktgebiet angrenzenden Luftraum zuständig sind, von Bedrohungen für die zivile Luftfahrt nichts wussten. Die niederländische Regierung betonte, dass der Bericht in enger Zusammenarbeit mit Russland und der Ukraine erstellt und den Botschaftern beider Länder in den Niederlanden übergeben werde.

Ende der Übersetzung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Das war ja zu erwarten.
    Das schon vor MH17 Militärflugzeuge über dem Kriegsgebiet abgeschossen wurden wird selbstverständlich komplett ignoriert.
    Die einzigen die etwas von dem Abschuss einer zivilen Passagiermaschine voll mit Europäern hätten haben können sind die Ukrainer. Nicht das ich behaupten würde die sind es gewesen, aber die Ukrainer sind immerhin die einzigen mit einem Motiv. Immerhin hätte die ganze Geschichte ganz Europa zu einer militärischen Reaktion gegen den Donbass und vielleicht sogar gegen Russland bewegen können. Den Nationalisten, die in der sowieso schon gebeutelten Ukraine die Macht übernommen haben, hätte das sicherlich gefallen.
    Weder den Donbasser Freiheitskämpfer noch den Russen hätte diese Aktion allerdings auch nur irgendetwas ausser Feinden gebracht.
    Vielleicht war es aber auch einfach nur ein extrem tragischer Unfall. Wer weiß das schon.

    Dieser Scheinprozess in NL ist allerdings eine Farce.

    Ich wünsche mir für die Ukrainische Bevölkerung, und den tollen Menschen aus der Region die ich kennenlernen durfte, das sie die Oligarchen sowie die Nationalisten endlich loswerden, frieden mit ihren Brüdern in Russland schliessen, und zu einer freien Gesellschaft ohne Hass und Armut finden!
    Uns in Deutschland wünsche ich selbstverständlich das selbe. Davon sind auch wir nämlich auch hier weit entfernt.

  2. Es ist nicht so wichtig was die Regierung der Niederlande sagt. Das musste herauskommen was soll sonst die Anklage gegen Russland bei Internationalen Gerichtshof. Ich habe auch großes Vertrauen in PROF. DR. IUR. ELMAR M. GIEMULLA der Anwalt für die Nebenkläger ist.
    Was bei allem noch bleibt ist zu Beweisen das es die Russen waren die eine Rakete abgeschossen haben. Da kommt dann auch noch eine Beteiligte Partei, die die ganze Vorverurteilung nicht mitmacht, und Bewiesen hat das Tonband Aufzeichnungen die als Beweis gelten gefälscht waren.
    Es wird noch Jahre dauern, denn es ist kaum zu Beweisen und da wird gewartet bis die Leute eingeschlafen sind.

  3. Wow. Also dieser TASS- Bericht überzeugt mich mehr von der Neutralität dieser Nachrichtenagentur als alles, was ich bisher hier gelesen habe (korrekte Übersetzung jetzt mal vorausgesetzt).

    Schnell überlesen hat man den Eindruck, dass sich die Russen hinter die Entscheidung der Holländer stellen. Musste das fünfmal lesen, um den Sinn zu erfassen. Vllt nur der Wetter- Blues.

    Alles Schöne für alle.

  4. Ist denn nach all den Jahren geklärt wie hoch die Flugzeuge fliegen können? Nach NATO Angaben je nach damals aktuellen Ausführungen waren es doch 7000 bis 12000 Meter oder? Bei WIKI entbrannte doch ein großes Theater deshalb.
    Nun gilt 7000 als gesetzt was wohl eher den Rohdaten des Auslieferungszustandes entspricht. Folgt man diversen noch verfügbaren Quellen hatte die SU 25 keine Probleme auf 10.000 zu kommen.
    Und dann gab es keinen Grund den Luftraum zu schliessen?
    Merkwürdig im Krisenfall fliegen F35 oder SU 25 mit ziviler Deckung ins Kriegsgebiet?
    Schon recht makaber.
    Naja, wenn das so Recht schaffende Niederländer sagen haben sie bestimmt auch ein Einsehen wenn die Hinterbliebenen von niederländischen Kriegsverbrechen gleiches Recht für Alle fordern.

    Dieser ganze Geheimprozess verdient nicht einmal das Wort fair.
    Es ist geheim was Satelliten sahen, es ist geheim was die Piloten sahen/dachten usw.
    Alles geheim, alles glaubwürdig weil das die Richtigen sagten?

    1. Es dürfte in gut gehütetes Geheimnis sein, wie hoch die von der Ukraine kampfwertgesteigerten Suchois fliegen können – und wie hoch die Reichweite des Gesamtsystems aus Flugzeug und Luft-Luft-Rakete ist. Interessanterweise wird aber um eine andere Information ein noch viel größeres Geheimnis gemacht. Darum nämlich, wer an dem Tag mit welchem Auftrag und welchem fliegerisch-militärischen Gerät überhaupt in der Ostukraine im Einsatz war!

      Laut der offiziellen Erklärung des Pressesprechers des ukrainischen Kriegsministeriums Lyssenko (auch als Neuauflage des irakischen „Comical Ali“ bekannt) vom Tag des Abschusses, fanden, nachdem einige Tage zuvor der Flugbetrieb wegen des Abschusses der AN26 eingestellt worden war, am 17.7. mehrere reguläre Einsätze der Luftwaffe in der Ostukraine statt. Zeugen am Boden haben vielfache Aussagen gemacht, daß sie Flugzeuge gesehen haben, und auch Angriffe sind für den Tag belegt.

      Nach dem Abschuß von MH17 jedoch wurden die Meldungen verändert. Plötzlich hieß es, daß es gar keine diesbezüglichen Aktivitäten an dem Tag gegeben habe! Später verweigerte man zudem die Herausgabe von Daten des ukrainischen Primärradars mit der Behauptung, das zivile Primärradar wäre wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb gewesen, und das militärische hätte man abgeschaltet, weil die eigenen Kampfflieger ja sowieso nicht flogen. Eine doppelte Lüge, denn die NATO-Awacs-Aufklärer hatten aktive Radars im Konfliktgebiet geortet, und die Augenzeugen vor Ort lagen zumindest in dem Punkt auf einer Linie mit Lyssenko: Es SIND an jenem Tag Kampfflugzeuge geflogen!

      Die entscheidende Frage ist also: Wieso lügt die Ukraine in diesem Punkt so dreist? Was versucht man, mittels „fehlender“ Daten zu verbergen? Das muß kein Abschuß durch ein Kampflugzeug sein! Radaraufzeichnungen und Aussagen von Kampfpiloten von diesem Tag könnten auch einen Abschuß durch eine ukrainische BUK belegen.

  5. Solange die NATO, die nicht bearbeiteten Roh Daten, der AWACS Flugzeuge und der US und NATO Satelliten, nicht freigibt, haben sie Dreck am Stecken und müssen als Mörder, der Passagiere gelten.

  6. Weitere Fragen in diesem Zusammenhang bleiben wichtig. Wer hat die Flugroute so festgelegt? Hat jemand die MH17 über den umkämpften Luftraum geschickt? Warum wird das nicht aufgeklärt? Natürlich gibt es noch mehr Fragen.

  7. Viel einfacher scheint mir die Erklärung zu sein das es einfach eine Buk war, statt da einen Jäger extra hoch zu schicken. Und ja, das Motiv läge eher auf Seiten der Ukrainer, die hatten solche Dinger ja auch in der Gegend und sollten es die Separatisten gewesen sein bleibt ja nur ein Unfall oder eine fehlerhafte Ortung. So fern das überhaupt möglich ist, die Maschine flog ja schon sehr hoch.

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